Fostac Maximus: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Fostac Maximus''' ist ein Schaltkasten, der in die Hauptstromleitung eingefügt wird und eine Einsparung von Elektrizitätskosten bewirken soll. Hersteller ist [[Fostac|Fostac AG]], ein Anbieter von [[Esoterik|esoterischen]] und [[pseudomedizin]]ischen Produkten aus Bichwil im Kanton St. Gallen in der Schweiz. Das Gerät wird auch Besitzern von Photovoltaik-Solaranlagen angeboten und soll den Wirkungsgrad solcher Anlagen erhöhen. Als Nebeneffekt würden schädliche Einflüsse von Elektrosmog und von Wasseradern beseitigt und die Wasserqualität im Gebäude sowie das "persönliche Wohlempfinden" erhöht.
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Der '''Fostac Maximus''' ist ein Schaltkasten, der in die Hauptstromleitung eingefügt wird und eine Einsparung von Elektrizitätskosten bewirken soll. Hersteller ist [[Fostac|Fostac AG]], ein Anbieter von [[Esoterik|esoterischen]] und [[pseudomedizin]]ischen Produkten aus Bichwil im Kanton St. Gallen in der Schweiz. Das Gerät wird auch Besitzern von Photovoltaik-Solaranlagen angeboten und soll den Wirkungsgrad solcher Anlagen erhöhen. Als Nebeneffekt würden schädliche Einflüsse von Elektrosmog und von Wasseradern beseitigt und die Wasserqualität im Gebäude sowie das "persönliche Wohlempfinden" erhöht.
  
 
==Behauptungen==
 
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Geworben wird mit [[pseudowissenschaft]]lichen, physikalisch-technisch absurden Aussagen. So soll durch eine Steigerung der "Effizienz der Elektrizität" eine Stromersparnis von durchschnittlich 15% bis 25% erreicht werden. Gegen Kritik selbstimmunisiert behauptet Fostac, dass sich die Wirkung erst nach einer gewissen  
 
Geworben wird mit [[pseudowissenschaft]]lichen, physikalisch-technisch absurden Aussagen. So soll durch eine Steigerung der "Effizienz der Elektrizität" eine Stromersparnis von durchschnittlich 15% bis 25% erreicht werden. Gegen Kritik selbstimmunisiert behauptet Fostac, dass sich die Wirkung erst nach einer gewissen  
"Einlaufzeit" ergebe und bei circa 10% der Kunden würde sich keine Wirkung zeigen.  
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"Einlaufzeit" ergebe und bei circa 10% der Kunden würde sich keine Wirkung zeigen.
  
 
Energie würde dazu aus dem elektrischen Feld zwischen Erdboden und Ionosphäre entnommen. Obwohl dies an sich unmöglich ist erzeuge das Gerät ein "hochdichtes Tachyonenfeld" und dieser Vorgang, so Fostac, "beschleunigt die vom Elektrizitätswerk kommenden Elektronen", was dann zur Erhöhung des Wirkungsgrades führe. Es würden "positive Informationen aufgeprägt", wodurch der Spin der Elektronen "kräftiger" würde und das Elektron eine "eindeutige Ladung" bekäme.
 
Energie würde dazu aus dem elektrischen Feld zwischen Erdboden und Ionosphäre entnommen. Obwohl dies an sich unmöglich ist erzeuge das Gerät ein "hochdichtes Tachyonenfeld" und dieser Vorgang, so Fostac, "beschleunigt die vom Elektrizitätswerk kommenden Elektronen", was dann zur Erhöhung des Wirkungsgrades führe. Es würden "positive Informationen aufgeprägt", wodurch der Spin der Elektronen "kräftiger" würde und das Elektron eine "eindeutige Ladung" bekäme.
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Die genaue Funktionsweise, bei der im Gerät befindliche "Akkumulatoren" eine Rolle spielen sollen, sei allerdings Betriebsgeheimnis. Die sog. Akkumulatoren bestehen aus Kupferstäben, durch die der Strom geleitet wird, mit einer Glasfaserhülle und einem äußeren Glasrohr, haben also elektrisch keine Funktion. Auf jeden Fall sei das Resultat laut Fostac wie folgt: ''"Ohne Beeinflussung von Spannung und Stromstärke wird pro Elektron mehr Leistung abgegeben; d.h. für die gleiche Leistung ist weniger Elektronenfluss notwendig. Es muss also vom Elektrizitätswerk weniger Strom geliefert werden, um die gleiche Arbeit zu erzielen. Die Zähler laufen langsamer, die Rechnung wird kleiner."''
 
Die genaue Funktionsweise, bei der im Gerät befindliche "Akkumulatoren" eine Rolle spielen sollen, sei allerdings Betriebsgeheimnis. Die sog. Akkumulatoren bestehen aus Kupferstäben, durch die der Strom geleitet wird, mit einer Glasfaserhülle und einem äußeren Glasrohr, haben also elektrisch keine Funktion. Auf jeden Fall sei das Resultat laut Fostac wie folgt: ''"Ohne Beeinflussung von Spannung und Stromstärke wird pro Elektron mehr Leistung abgegeben; d.h. für die gleiche Leistung ist weniger Elektronenfluss notwendig. Es muss also vom Elektrizitätswerk weniger Strom geliefert werden, um die gleiche Arbeit zu erzielen. Die Zähler laufen langsamer, die Rechnung wird kleiner."''
  
Die Behauptung, durch Manipulation an einer Stromleitung die "Effizienz der Elektrizität" zu erhöhen bzw. bei gleichbleibender Spannung und Stromstärke eine höhere Leistung zu erzielen, ist ebenso unsinnig wie die übrigen Scheinerklärungen. Elektrische Leistung ist das Produkt aus Spannung und Stromstärke, weiters ist die Stromstärke ein direktes Maß für den Elektronenfluss (der aber durch den Fostac Maximus nicht gleich bleiben, sondern geringer werden soll). Ferner ist die quantenmechanische Größe ''Spin'' neben Masse und Ladung eine grundlegende Eigenschaft des Elektrons und kann genau zwei Werte annehmen, aber nicht mehr oder weniger "kräftig" sein. Ebenso ist die Ladung eines Elektrons eine Naturkonstante und daher stets eindeutig.
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Die Behauptung, durch Manipulation an einer Stromleitung die "Effizienz der Elektrizität" zu erhöhen bzw. bei gleichbleibender Spannung und Stromstärke eine höhere Leistung zu erzielen, ist ebenso unsinnig wie die übrigen Scheinerklärungen. Elektrische Leistung ist das Produkt aus Spannung und Stromstärke, außerdem ist die Stromstärke ein direktes Maß für den Elektronenfluss (der aber durch den Fostac Maximus nicht gleich bleiben, sondern geringer werden soll). Ferner ist die quantenmechanische Größe ''Spin'' neben Masse und Ladung eine grundlegende Eigenschaft des Elektrons und kann genau zwei Werte annehmen, aber nicht mehr oder weniger "kräftig" sein. Ebenso ist die Ladung eines Elektrons eine Naturkonstante und daher stets eindeutig.
  
 
==Anwendung bei Infrarot-Elektroheizungen==
 
==Anwendung bei Infrarot-Elektroheizungen==
Die hessische Kleinfirma und Fostac-Vertriebspartnerin<ref>http://www.fostac-technologies.ch/de/berater/beraterde.html  Aufruf am 15. März 2010</ref> LPM GmbH aus Rosbach–Rodheim (Geschäftsführer: Gerhard Siegesmund) bietet den Fostac Maximus als Teil ihrer Elektroheizung [[EO2000|Infrabest-Heizsystem]] unter der Bezeichnung "EO2000" an, ohne dabei jedoch auf Fostac hinzuweisen. Eine vergleichbare Elektroheizung wird von der österreichischen Firma Harvey-DACH Vertriebsgesellschaft mbH aus 3434 Wilfersdorf unter dem Handelsnamen "Vitalheizung" angeboten. Auch hier werden elektrisch beheizte Wandbilder angeboten und zur angeblichen Stromersparnis das Produkt Fostac Maximus vogeschaltet.
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Die hessische Kleinfirma und Fostac-Vertriebspartnerin<ref>http://www.fostac-technologies.ch/de/berater/beraterde.html  Aufruf am 15.&nbsp;März 2010</ref> LPM GmbH aus Rosbach–Rodheim (Geschäftsführer: Gerhard Siegesmund) bietet den Fostac Maximus als Teil ihrer Elektroheizung [[EO2000|Infrabest-Heizsystem]] unter der Bezeichnung "EO2000" an, ohne dabei jedoch auf Fostac hinzuweisen. Eine vergleichbare Elektroheizung wird von der österreichischen Firma Harvey-DACH Vertriebsgesellschaft mbH aus 3434&nbsp;Wilfersdorf unter dem Handelsnamen "Vitalheizung" angeboten. Auch hier werden elektrisch beheizte Wandbilder angeboten und zur angeblichen Stromersparnis das Produkt Fostac Maximus vogeschaltet.
  
 
==Herstellung und Vertrieb==
 
==Herstellung und Vertrieb==
Die Geräte werden von der Firma [[Fostac]] aus Bichwil im Kanton St.&nbsp;Gallen in der Schweiz produziert, die
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Die Geräte werden von der Firma [[Fostac]] aus Bichwil im Kanton St.&nbsp;Gallen in der Schweiz produziert, die daneben [[Esoterik|esoterische]] und [[pseudomedizin]]ische Produkte verkauft. Je nach Baugröße kostet ein Fostac Maximus zwischen rund 1.000&nbsp;Euro für eine Wohnung oder ein kleines Einfamilienhaus und 20.000&nbsp;Euro für Gewerbebetriebe, zuzüglich Montage durch einen Elektroinstallateur.
daneben [[Esoterik|esoterische]] und [[pseudomedizin]]ische Produkte verkauft. Je nach Baugröße kostet ein Fostac Maximus zwischen rund 1.000&nbsp;Euro für eine Wohnung oder ein kleines Einfamilienhaus und 20.000&nbsp;Euro für Gewerbebetriebe, zuzüglich Montage durch einen Elektroinstallateur.
 
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==

Version vom 16. März 2010, 23:33 Uhr

Fostac Maximus

Der Fostac Maximus ist ein Schaltkasten, der in die Hauptstromleitung eingefügt wird und eine Einsparung von Elektrizitätskosten bewirken soll. Hersteller ist Fostac AG, ein Anbieter von esoterischen und pseudomedizinischen Produkten aus Bichwil im Kanton St. Gallen in der Schweiz. Das Gerät wird auch Besitzern von Photovoltaik-Solaranlagen angeboten und soll den Wirkungsgrad solcher Anlagen erhöhen. Als Nebeneffekt würden schädliche Einflüsse von Elektrosmog und von Wasseradern beseitigt und die Wasserqualität im Gebäude sowie das "persönliche Wohlempfinden" erhöht.

Behauptungen

"Akkumulatoren"

Geworben wird mit pseudowissenschaftlichen, physikalisch-technisch absurden Aussagen. So soll durch eine Steigerung der "Effizienz der Elektrizität" eine Stromersparnis von durchschnittlich 15% bis 25% erreicht werden. Gegen Kritik selbstimmunisiert behauptet Fostac, dass sich die Wirkung erst nach einer gewissen "Einlaufzeit" ergebe und bei circa 10% der Kunden würde sich keine Wirkung zeigen.

Energie würde dazu aus dem elektrischen Feld zwischen Erdboden und Ionosphäre entnommen. Obwohl dies an sich unmöglich ist erzeuge das Gerät ein "hochdichtes Tachyonenfeld" und dieser Vorgang, so Fostac, "beschleunigt die vom Elektrizitätswerk kommenden Elektronen", was dann zur Erhöhung des Wirkungsgrades führe. Es würden "positive Informationen aufgeprägt", wodurch der Spin der Elektronen "kräftiger" würde und das Elektron eine "eindeutige Ladung" bekäme.

Die genaue Funktionsweise, bei der im Gerät befindliche "Akkumulatoren" eine Rolle spielen sollen, sei allerdings Betriebsgeheimnis. Die sog. Akkumulatoren bestehen aus Kupferstäben, durch die der Strom geleitet wird, mit einer Glasfaserhülle und einem äußeren Glasrohr, haben also elektrisch keine Funktion. Auf jeden Fall sei das Resultat laut Fostac wie folgt: "Ohne Beeinflussung von Spannung und Stromstärke wird pro Elektron mehr Leistung abgegeben; d.h. für die gleiche Leistung ist weniger Elektronenfluss notwendig. Es muss also vom Elektrizitätswerk weniger Strom geliefert werden, um die gleiche Arbeit zu erzielen. Die Zähler laufen langsamer, die Rechnung wird kleiner."

Die Behauptung, durch Manipulation an einer Stromleitung die "Effizienz der Elektrizität" zu erhöhen bzw. bei gleichbleibender Spannung und Stromstärke eine höhere Leistung zu erzielen, ist ebenso unsinnig wie die übrigen Scheinerklärungen. Elektrische Leistung ist das Produkt aus Spannung und Stromstärke, außerdem ist die Stromstärke ein direktes Maß für den Elektronenfluss (der aber durch den Fostac Maximus nicht gleich bleiben, sondern geringer werden soll). Ferner ist die quantenmechanische Größe Spin neben Masse und Ladung eine grundlegende Eigenschaft des Elektrons und kann genau zwei Werte annehmen, aber nicht mehr oder weniger "kräftig" sein. Ebenso ist die Ladung eines Elektrons eine Naturkonstante und daher stets eindeutig.

Anwendung bei Infrarot-Elektroheizungen

Die hessische Kleinfirma und Fostac-Vertriebspartnerin[1] LPM GmbH aus Rosbach–Rodheim (Geschäftsführer: Gerhard Siegesmund) bietet den Fostac Maximus als Teil ihrer Elektroheizung Infrabest-Heizsystem unter der Bezeichnung "EO2000" an, ohne dabei jedoch auf Fostac hinzuweisen. Eine vergleichbare Elektroheizung wird von der österreichischen Firma Harvey-DACH Vertriebsgesellschaft mbH aus 3434 Wilfersdorf unter dem Handelsnamen "Vitalheizung" angeboten. Auch hier werden elektrisch beheizte Wandbilder angeboten und zur angeblichen Stromersparnis das Produkt Fostac Maximus vogeschaltet.

Herstellung und Vertrieb

Die Geräte werden von der Firma Fostac aus Bichwil im Kanton St. Gallen in der Schweiz produziert, die daneben esoterische und pseudomedizinische Produkte verkauft. Je nach Baugröße kostet ein Fostac Maximus zwischen rund 1.000 Euro für eine Wohnung oder ein kleines Einfamilienhaus und 20.000 Euro für Gewerbebetriebe, zuzüglich Montage durch einen Elektroinstallateur.

Quellen