Fluch des Ötzi

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Ötzi, Quelle: engl. Wikipedia

Von der Gletschermumie „Ötzi“ wird behauptet, dass von ihr ein Fluch ("Fluch des Ötzi") ausgehe, der angeblich mysteriöse Todesfälle verursacht haben soll. Sieben Menschen, die im Zusammenhang mit der Mumie standen, sind gestorben. Folgende Todesfälle werden mit einem angeblichen „Fluch des Ötzi“ in Zusammenhang gebracht: [1][2]

  • Der erste Tote aus Ötzis Umfeld war der Gerichtsmediziner Rainer Henn (64). Er war an der Bergung der Leiche maßgeblich beteiligt. Im Jahr 1992 verunglückte er tödlich bei einem Autounfall - auf der Fahrt zu einem Vortrag über den Gletschermann, den er just ein dreiviertel Jahr zuvor aus dem ewigen Eis gestemmt hatte.
  • Schon im nächsten Jahr starb der Bergführer Kurt Fritz beim Sturz in eine Gletscherspalte. Er hatte Reinhold Messner zum Fundort begleitet und den Abtransport der Mumie mit dem Hubschrauber organisiert.
  • Der dritte Tote war der ORF-Reporter Rainer Hölzl (41), der die Ötzi-Bergung gefilmt hatte: Er erlag 2004 einem Gehirntumor.
  • Ein großes Medienecho rief die Suche nach dem zunächst vermissten Mumien-Entdecker Helmut Simon (67) hervor, der im Oktober desselben Jahres von einer Bergtour auf den Gamskarkogel bei Salzburg nicht zurückgekommen war. Zwei Wochen später fand man seine Leiche in einer Schlucht. Er hatte sich scheinbar abseits der Routen bewegt, war auf einem unmarkierten Jägersteig ausgerutscht und etwa 100 Meter tief abgestürzt, meldete damals der ORF.
  • Bergretter Dieter Warnecke (65), der sich an der Suche nach dem Vermissten beteiligt hatte, starb nur wenige Stunden nach dessen Beerdigung an einem Infarkt.
  • Im Jahr 2005 starb der der Professor am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität Innsbruck Konrad Spindler im Alter von nur 66 Jahren in Innsbruck. Als besonders makaber gilt hierbei, dass er die Legende um Ötzis Fluch zu Lebzeiten als "Medienhype" eingestuft hat und - so "Bild.de" - scherzhaft fragte: "Werde ich der Nächste sein?"
  • Im Januar 2005 starb der Innsbrucker Professor Friedrich Tiefenbrunner (63) während einer Herzoperation. Sein Tod sei völlig unerwartet gekommen, zitiert "Sagen.at" einen Kliniksprecher. Tiefenbrunner war Leiter des Instituts für Mikrobiologie und Hygiene an der Universität Innsbruck. Er hatte eine Methode entwickelt, Ötzi vor Bakterien und Pilzbefall zu schützen. Und er war im Team von Spindler.

Die Todesfälle lassen sich allerdings auch auf normale Weise erklären: Mit jedem Tag steigen für eine Person die Chancen auf ein baldiges Ableben. Zudem haben passionierte Bergsteiger und berufliche Bergretter ein höheres Risiko, bei Unfällen, die sich durch ihre Bergtouren ergeben, zu sterben. Die Fokussierung der Aufmerksamkeit eines Beobachters auf solche Todesfälle im Zusammenhang mit der Mumie lässt zudem durch die selektive Aufmerksamkeit eine scheinbare Häufung solcher Ereignisse vermuten.

Siehe auch

Quellenverzeichnis