Europa-Universität Viadrina: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Europa-Universität Viadrina''' in Frankfurt/Oder wurde 1991 gegründet.<ref>http://www.euv-frankfurt-o.de/de/ueber_uns/index.html</ref> Neben den Fakultäten Rechtswissenschaft, Kulturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften wird hier auch ein Masterstudiengang [[Alternativmedizin|Komplementäre Medizin]] - Kulturwissenschaften - Heilkunde angeboten.<ref>http://www.euv-frankfurt-o.de/de/forschung/institut/institut_intrag/dokumentation/auftakt/index.html</ref> Der Masterstudiengang wurde 2008 genehmigt und nahm 2009 seinen Betrieb auf. Abgeschlossen wird der Studiengang mit dem akademischen Grad eines Master of Arts (M.A.). 60 Studienplätze sollen jährlich vergeben werden. Die Kosten dafür betragen 10.000 € je Studienplatz bzw. 2500 € pro Semester.<ref>http://www.euv-frankfurt-o.de/de/forschung/institut/institut_intrag/studium/postgraduierter/Bewerbung/Studiengeb__hren/index.html</ref>
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Die '''Europa-Universität Viadrina''' in Frankfurt/Oder wurde 1991 gegründet.<ref>http://www.euv-frankfurt-o.de/de/ueber_uns/index.html</ref> Neben den Fakultäten Rechtswissenschaft, Kulturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften wird hier auch am Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften ein Masterstudiengang [[Alternativmedizin|Komplementäre Medizin]] - Kulturwissenschaften - Heilkunde angeboten. Aktivitäten um das an der Europa-Universität betriebene Blogprojekt [[Wiki-Watch]] führten zu Kontroversen mit Autoren der deutschsprachigen Wikipedia und waren ebenfalls Gegenstand von Pressemeldungen.
  
==Inhalt des Masterstudiengangs Komplementärmedizin==
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==Masterstudiengang Komplementäre Medizin==
[[image:HaraldWalach2.jpg|INTRAG-Leiter [[Harald Walach]]|left|thumb]]
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Der Sudiengang wurde 2008 genehmigt und nahm 2009 seinen Betrieb auf. Abgeschlossen wird der Studiengang mit dem akademischen Grad eines Master of Arts (M.A.). 60 Studienplätze sollen jährlich vergeben werden. Die Kosten dafür betragen 10.000 € je Studienplatz bzw. 2500 € pro Semester. Der von der Firma [[Biologische Heilmittel Heel GmbH]] und den Kursteilnehmern finanzierte Studiengang geriet wegen seiner Unwissenschaftlichkeit in die Kritik zahlreicher deutscher Printmedien und von Bloggern aus dem Wissenschaftsbereich. Schließlich wurde er auch von der Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg beanstandet. In einem im Juni 2012 vorgelegten Bericht empfahl die Hochschulstrukturkommission
[[image:Kmkh.jpg|Struktur des Masterstudienganges Komplementärmedizin<ref>http://www.euv-frankfurt-o.de/de/forschung/institut/institut_intrag/studium/postgraduierter/Downloads___Links/Downloads/6453_IGHH_Brosch_Master_KMKH_WEB.pdf</ref>|360px|thumb]]
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:''"...nachdrücklich den künftigen Verzicht auf das Angebot des MA-Studienganges „Kulturwissenschaften – Komplementäre Medizin“. Eine Fortführung des Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften ist weder wie bisher als In-Institut noch als An-Institut zu befürworten. Vertretbar erscheint allenfalls, das Institut privatwirtschaftlich außerhalb der Hochschule weiter zu betreiben.”''<ref>[http://www.mwfk.brandenburg.de/sixcms/media.php/4055/Bericht_HochschulstrukturkommissionLandBRB.pdf Abschlussbericht der Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg vom 8. Juni 2012], Seiten 196ff</ref>
[[image:Kozyrev Spiegel Conrad.jpg|Bild aus einer unwissenschaftlichen Masterarbeit an der [[Europa-Universität Viadrina]] über den [[pseudowissenschaft]]lichen [[Kozyrev-Spiegel]] mit Bezug zur Betrugsmasche [[Global Scaling]] (rot markiert). (Autor: Peter Conrad aus Berlin, Gutachter Prof. [[Harald Walach]])|300px|left|thumb]]
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Presseberichten zufolge habe der Präsident der Europa-Universität, Gunter Pleuger, Ende Juni mit einem "Maulkorb für seine Professoren" reagiert. In einem Rundschreiben habe er angeordnet, dass Presseanfragen zum IntraG vor der Beantwortung mit der Hochschulleitung abzustimmen seien.<ref name="welt04nov2012">[http://www.welt.de/print/wams/wirtschaft/article110595875/Hokuspokus-an-der-Hochschule.html Inga Michler: Hokuspokus an der Hochschule] Welt am Sonntag, 4. November 2012</ref>
[[image:intrag.jpg|Hinweis zum zu erlangenden "Dr. phil" am INTRAG-Institut|left|300px|thumb]]
 
[[image:Viadrina3.jpg|Demonstration des [[Pseudomedizin|pseudodiagnostischen]] [[Kinesiologie|kinesiologischen Muskeltest]] in einer Broschüre zum Masterstudiengang Komplementärmedizin. Am Intrag ist neuerdings nicht mehr vom kinesiologischen Muskeltest die Rede, sondern von einer so genannten "Muskelwiderstandstestung", was offenbar unverfänglicher klingen bzw. an "grobe Kraft"-Prüfungen der etablierten Neurologie erinnern oder mit dieser verwechselt werden soll|360px|thumb]]
 
[[image:Zeit_Esowatch.jpg|Zeitungsartikel über Esoterik an der Universität Viadrina<ref>Bernd Kramer: Pseudowissenschaften. Der akademische Geist - Esoteriker unterwandern die deutschen Hochschulen. Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Unsinn verwischt. Zeit Online, 31. Mai 2011</ref>|360px|thumb]]
 
Der Masterstudiengang wird vom 2007 gegründeten Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften (IntraG) getragen; verantwortlich ist dessen Leiter [[Harald Walach]], der an der Europa-Universität Viadrina Inhaber einer privat finanzierten Stiftungsprofessur ist. Es handelt sich dabei um eine Stiftungsprofessur, die durch die Firma [[Heel|Biologische Heilmittel Heel GmbH]] finanziert wird, einem der Big Player der [[Homöopathie]]-Pharmaindustrie. Die Aktivitäten werden aber z.B. auch von dem Soziologen und Sprachwissenschaftler [[Hartmut Schröder]] unterstützt. Inhalt des berufsbegleitenden Programms sind zahlreiche pseudowissenschaftliche Disziplinen, vor allem "[[Biologische Medizin]]" und medizinische Fachkunde sowie "Sprechende Medizin" als Pflichtmodule und gesundheitswissenschaftliche Forschung (Methoden der evidenzbasierten Medizin und ihre Kritik sowie weitere Methoden komplementärmedizinischer Forschung), Medizinethnologie (Konzepte von Krankheit und Gesundheit, Erfahrungen anderer Kulturen), Ethik – Recht – Wirtschaft (u.a. ethische und rechtliche Aspekte der Komplementärmedizin), [[Homöopathie]], Naturheilverfahren (u.a. Vermittlung von [[Salutogenese nach Antonovsky|salutogenetischen Prinzipien]]) sowie biologische Schmerzmedizin (u.a. Überwindung von Regulationsblockaden) als Wahlpflichtmodule.<ref>http://www.euv-frankfurt-o.de/de/forschung/institut/institut_intrag/studium/postgraduierter/Studium/Inhalte/index.html</ref> Kooperationspartner ist derzeit (2010) der der [[Homotoxikologie]] und der Firma [[Heel]] nahestehende Lobbyverein [[Internationale Gesellschaft für Biologische Medizin|Internationale Gesellschaft für Biologische Medizin e.V.]] aus Baden-Baden, der einen großen Teil der Lehrinhalte des Studienganges verantwortet. Ein mit dieser eng verbandelter weiterer Kooperationspartner ist die "Internationale Gesellschaft für Homöopathie und Homotoxikologie" (IGHH).
 
  
Themen des insgesamt neuntägigen Kurses der Europa-Universität Viadrina im Wintersemester 2010/2011 sind ausschließlich pseudomedizinische Verfahren wie:
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Einzelheiten zum Masterstudiengang und zum Institut finden sich im Artikel [[Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften der Europa-Universität Viadrina|Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften]].
 
 
Klangtherapie, [[Traditionelle Abendländische Medizin]], [[Energetische Medizin|Energiemedizinische Diagnostik und Therapie]], diverse energiemedizinische Testverfahren, bioinformative Verfahren, Bewusstseinsmedizin, [[Orgon]]-Therapie und [[Radionik]], Systematik der energiemedizinischen Diagnostik und Therapie - Spezialtechniken der muskuloskelettären Therapie, [[Elektroakupunktur nach Voll]], [[Prognos|Meridian]]- und Segmentardiagnostik.<ref>http://www.euv-frankfurt-o.de/de/forschung/institut/institut_intrag/Anmeldung.pdf</ref>
 
 
 
Als weitere Wahlpflichtmodule werden seit dem Sommersemester 2010 Traditionelle Abendländische Medizin und [[Energetische Medizin|Energy Medicine]] angeboten (Anfang Oktober 2010 wurde allerdings bekanntgegeben, dass alle Termine des Wahlpflichtmoduls Energy medicine ausfallen). Auch die [[Neue Homöopathie]] nach [[Erich Körbler|Körbler]] ist Lehrinhalt des Curriculums des Masterstudiengangs "Komplementäre Medizin". 2011 wurden als weitere Module [[Ayurveda|Ayurvedische Medizin]] und [[Mitochondrienmedizin]] eingeführt, vorgesehen waren außerdem [[Anthroposophische Medizin]] und [[NLP]].
 
 
 
Des Weiteren wird den 10.000 Euro zahlenden Kursteilnehmern die Möglichkeit der Promotion zum "Dr. phil." geboten. Allerdings soll die Erstellung einer Dissertation die Promotionswilligen nicht abschrecken:<ref>http://www.euv-frankfurt-o.de/de/forschung/institut/institut_intrag/Newsletter_Archiv/NewsletterDezember2009.pdf</ref>
 
 
 
:''Daher muss an dieser Stelle betont werden, dass die Teilnehmer des philosophischen/philologischen Zweitstudiums häufig nebenher arbeiten und man an ihre Abschlussarbeiten nicht die Maßstäbe anlegen darf, die gemeinhin an geisteswissenschaftliche Doktoranden gestellt werden.''
 
 
 
Ein weiteres Projekt, das vom 1.&nbsp;Mai 2009 bis zum 1.&nbsp;Dezember 2012 veranschlagt wurde, ist "Sexualität und Volksmedizin". Als eine Literaturquelle dazu wird eine Publikation über den Wunderheiler und Scharlatan [[Bruno Gröning]] (''Heilstrom, Wunderheilung, Hysterie? Das Phänomen Bruno Gröning in Herford 1949 und Deutschland'') genannt.<ref>http://www.kuwi.euv-frankfurt-o.de/de/lehrstuhl/sw/sw2/forschung/forschungsbericht/Sexualitaet/index.html</ref>
 
 
 
Eine unwissenschaftlich formulierte Masterarbeit über den esoterischen [[Kozyrev-Spiegel]] (Autor: Peter Conrad aus Berlin, Gutachter Prof. Harald Walach) war im Jahre 2012 Gegenstand mehrerer kritischer Zeitungsberichte und von Blog-Einträgen im Internet. So ist in der Masterarbeit zu erfahren, dass der Kozyrev-Spiegel Hellsehen, Kontakte zu [[Außerirdische]]n und [[Jenseitskontakt|Verstorbenen]] möglich machen soll. Die Masterarbeit ist, wenig erstaunlich, auf den Webseiten der Firma [[Fostac]] komplett downloadbar:<ref>http://www.fostac.ch/de/docs/kurse/kozyrev-prinzip-masterarbeit-dr.med.-peter-conrad-2011.pdf</ref> Trotz des Ignorierens statistischer Standards, des Bezugs zur Betrugsmasche [[Global Scaling]] und ihrem Erfinder, dem flüchtigen [[Hartmut Müller]], und des unwissenschaftlichen Stils der Arbeit, der sich in Textpassagen wie ''"Diese reine Gefühlsebene läßt sich nicht mit Worten beschreiben (das soll auch Napoleon so ähnlich empfunden haben, erzählte man mir hinterher). Am ehesten umschreiben kann man es vielleicht mit: Aufladen, wie an einem Akku - schwerelos - zeitlos - wooohlfüüühlen"'' zeigt, wurde die Arbeit von Seiten der Universität unverständlicherweise ausdrücklich gelobt. Mitarbeiter der Viadrina sahen indes den Skandal nicht in der Anerkennung dieser Masterarbeit und den Bezügen zum Global Scaling und Hartmut Müller, sondern allein in einer angeblichen "Rufmordkampagne" gegen die Europa-Universität Viadrina. Der Masterarbeit-Gutachter Walach sah in Kritikern der desaströsen Arbeit gar "Inquisitoren". (Weitere Einzelheiten zur Conrad-Masterarbeit finden sich im Artikel zum [[Kozyrev-Spiegel]]). Sogar das renommierte Fachblatt Science befasste sich in ihren "news of the week" mit der Arbeit, nachdem in mehreren deutschen Medien darüber berichtet worden war: ''A recent master's degree thesis at European University Viadrina Frankfurt (Oder) in Germany is generating waves — though not the "time waves" the student was looking for.''<ref>News of the week, Science 18. Mai 2012,Vol. 336 no. 6083 Seiten 787-788 DOI: 10.1126/science.336.6083.787-a</ref>
 
 
 
==Zielgruppe==
 
Zielgruppen des Masterstudiengangs sind Ärzte, Apotheker und Psychotherapeuten. Ärzte mit Fortbildungsverpflichtung können zusätzlich zum akademischen Grad bis zu 250 Fortbildungspunkte erwerben. Da der Lehrbetrieb großteils als Fernstudium mit nur maximal 20 Tagen Präsenzzeit an Wochenenden stattfindet, erlaubt dies ein berufsbegleitendes Studium neben dem Praxisbetrieb. Für Nicht-Ärzte kann der Studiengang als Vorbereitung auf die Heilpraktikerprüfung genutzt werden.<ref>http://www.euv-frankfurt-o.de/de/forschung/institut/institut_intrag/studium/postgraduierter/index.html</ref>
 
 
 
==Dozenten und Kooperationspartner==
 
[[image:Cimbal.jpg|Eintrag für [[Dietmar Cimbal]] auf Seiten der Firma [[University of Global Scaling]]|360px|thumb]]
 
[[image:Hartmut_Müller_Viadrina.jpg|Nennung von [[Hartmut Müller]] als Vortragenden bei der Universität Viadrina in einem Artikel der Süddeutschen Zeitung vom 31.8.2010<ref>http://www.sueddeutsche.de/karriere/studiengang-komplementaere-medizin-immer-mehr-spinner-1.994002-2</ref> [[Harald Walach]] bestreitet in Pressemitteilungen hingegen eine derartige Vortragstätigkeit von Hartmut Müller.|360px|thumb]]
 
Vom Wintersemester 2010 an zählen unter der Leitung von [[Harald Walach]] zahlreiche in der Esoterikszene bekannte Dozenten zu den Lehrbeauftragten für den Masterstudiengang an der Viadrina. Walach selbst hat eine Stiftungsprofessur inne, die durch die Firma Biologische Heilmittel Heel GmbH finanziert wird, eine in der Homöopathie-Industrie in großem Rahmen tätige Firma.
 
 
 
Fester Miterabeiter war von 2010 bis 2011 [[Marco Bischof]], "Experte" für [[Freie Energie|"freie Energie"]] (Ausweichbegriff für [[Perpetuum Mobile|Perpetua Mobile]]) oder [[Biophoton]]en (ein Konzept von [[Fritz-Albert Popp]]), der seine private Bibliothek in den Räumlichkeiten des Institutes für Transkulturelle Gesundheitswissenschaften untergebracht hatte.<ref>http://master-kmkh.eu/e-learning/mod/resource/view.php?id=678</ref>
 
 
 
Als Dozent des Intrag wird der Internist [[Bodo Kuklinski]] genannt. Nach Kuklinski ist eine "Kuklinski-Therapie" benannt, die auf Hypothesen fußt, nach denen eine "instabile Halswirbelsäule", "HWS-Traumata" oder "nitrosativer Stress" die Ursache zahlreicher chronischer Erkrankungen seien. Kuklinski steht der [[Orthomolekulare Medizin|orthomolekularen Medizin]] nahe und kann als Anhänger von Konzepten einer so genannten [[Mitochondrienmedizin]] gesehen werden. Kuklinski, der auch Befürworter der wissenschaftlich nicht anerkannten [[Krankheitserfindung]] [[Kryptopyrrolurie]] ist, ist Erfinder einer eigenen Krankheitslehre, die unter Nichtbeachtung wissenschaftsmedizinischer Erkenntnisse eine große Zahl von Krankheiten auf Einwirkungen auf den Genickbereich zurückführt. Sowohl seine Krankheitslehre als auch die dazu gehörige Therapie haben keine nennenswerte wissenschaftliche Rezeption erfahren. Zur an der Viadrina gelehrten "Mitochondrienmedizin" findet sich in der deutschsprachigen Wikipedia kein Eintrag. Die gemeinte außerakademisch diskutierte Lehre ist natürlich nicht mit den [http://de.wikipedia.org/wiki/Mitochondriopathie Mitochondriopathien] zu verwechseln.
 
 
 
===Gastprofessuren und Lehrbeauftragte===
 
Ein Gastprofessor ist der Altenburger Tierarzt und Scheinprofessor [[Dietmar Cimbal]]<ref>http://www.euv-frankfurt-o.de/de/forschung/institut/institut_intrag/institut/Mitarbeiter/index.html</ref>, der auf den Seiten einer außerwissenschaftlichen [[Titelmühle]] namens [[University of Global Scaling]] genannt wird, einer privaten Münchner Einrichtung des [[Ehlers Verlag]]s. Cimbal bezeichnet sich als [[Astrologie|astrologischer]] Ernährungs-, Gesundheits- und Lebensberater; er ist für die Firma "Medprevent" tätig und dort zuständig für die Weiterentwicklung von [[pseudomedizin]]ischen Gerätschaften wie dem [[Prognos]], das in der Lage sein soll, so genannte [[Meridian]]e nachzuweisen. Cimbal bewirbt selbst die Systeme Prognos oder [[Metascan]]. Auf diversen Webseiten wird Cimbal als "Professor" vorgestellt, entweder mit dem Hinweis RUS (für Russland) oder "[[Internationale Interakademische Union]]" (IIU). Bei der IIU handelt es sich um eine nicht akkreditierte, private Organisation, die [[Titelmühle|wertlose Scheintitel und Orden verkauft]].
 
 
 
Einen ebenfalls wertlosen Professorentitel der IIU hat der Orthopäde [[Kai Börnert]] aus Machern bei Grimma, der von der Europa-Universität Viadrina im "überregionalen Beirat" des Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften genannt wird (Stand Februar 2012). Auf den Webseiten der Viadrina wird Börnert als "Prof. Dr. med. Kai Börnert, Facharzt für Orthopädie, Spezielle orthopädische Chirurgie, Sportmedizin, Naturheilverfahren, Homöopathie, Akupunktur, Grimma" bezeichnet.<ref>http://www.europa-uni.de/de/forschung/institut/institut_intrag/institut/beiraete/index.html</ref> Auf den Webseiten von Börnert ist ein "Entwurf Masterstudiengang Energieinformationsmedizin" zu finden, in dem Börnert ein Sammelsurium pseudomedizinischer und pseudowissenschaftlicher Verfahren auflistet, unter anderem die [[Germanische Neue Medizin]] des Antisemiten [[Ryke Geerd Hamer]], Global Scaling, [[Elektrische Kreml-Pille]] usw.<ref>[http://www.kb-institut.de/scripte/03_Entwurf_Masterstudiengang_Energoinformationsmedizin.pdf Kai Börnert: Entwurf Masterstudiengang Energieinformationsmedizin] abgerufen am 12. Juni 2012</ref>
 
 
 
Eine Broschüre zum Studiengang<ref>http://www.master-kmkh.eu/files/master-kmkh_2012.pdf Abruf am 14. Februar 2012</ref> enthält eine Liste von 37 Lehrbeauftragten. Neben zahlreichen Ärzten für [[Homöopathie]] und [[TCM]], Anwendern von [[Bioresonanz]]-Geräten usw. sind Namen wie [[Joachim Mutter]] (Amalgam- und [[Elektrosmog|Mobilfunkgegner]]) und Dieter Lazik (wirbt für das [[Scenar]]-Gerät) zu finden. Mit dem Psychologen Uwe Reißig und dem Theologen Ralf Lemke sind gleich zwei Therapeuten bzw. "Ausbilder" für [[Familienaufstellung nach Hellinger|Systemaufstellungen]] und die [[Festhaltetherapie nach Prekop]] aufgeführt; letzteres ist ein höchst umstrittenes psychotherapeutisches Verfahren zur Anwendung bei Kindern.
 
 
 
===Gastprofessur für Ayurveda===
 
Am 21.&nbsp;Oktober 2010 wurde durch den Botschafter der Republik Indien, den Kulturattaché und zwei Gäste, die von der indischen Regierung entsandt wurden, offiziell eine Gastprofessur für [[Ayurveda]] eingerichtet. Diese Professur wird von der indischen Regierung finanziert und gehört dem Institut für Transkulturelle Gesundheitswissenschaften der Kulturwissenschaftlichen Fakultät an. Der künftige Inhaber der Professur soll im Rahmen des postgradualen Master-Studiengangs „Komplementärmedizin, Kulturwissenschaften, Heilkunde“ Lehrmodule zur Einführung in Ayurveda entwickeln sowie Forschungen auf dem Gebiet der Ayurveda vorantreiben.<ref>[http://www.euv-frankfurt-o.de/de/struktur/zse/pressestelle/medieninformation/173-2010/index.html Indische Regierung finanziert Ayurveda-Gast-Professur an der Europa Universität Viadrina, Medieninformation vom 15.10.2010]</ref><ref>http://www.niederlausitz-aktuell.de/artikel_6_11748.php</ref> Uni-Rektor Gunter Pleuger:
 
 
 
:''Wir würden gerne zur führenden Hochschule auf dem Ayurveda-Gebiet und darüber hinaus werden.''<ref>http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/315702/315703.php</ref>
 
 
 
===Kooperationspartner aus dem Bereich der Pseudomedizin===
 
Als weitere Kooperationspartner werden genannt:<ref>http://www.euv-frankfurt-o.de/de/forschung/institut/institut_intrag/studium/postgraduierter/Kooperationen/index.html</ref>
 
 
 
'''Hauptpartner:'''
 
*[[Internationale Gesellschaft für Biologische Medizin e.V.]], Baden-Baden, Dr.&nbsp;med. [[Klaus Küstermann]] (Präsident)
 
*Internationale Gesellschaft für Homöopathie und [[Homotoxikologie]] e.V., Baden-Baden, Dr.&nbsp;med. Franz-Anselm Graf von Ingelheim (Präsident)
 
*WHO-Institut Mailand: Centre for Research in Medical Bioclimatology, Biotechnologies, and Natural Medicines, WHO Collaborating Centre for Traditional Medicine, Universität Mailand, Italien, Prof.&nbsp;Dr. Umberto Solimene (Direktor und Präsident der AEMeB – [[Wellness|"European Association of Wellness Medicine"]])
 
 
 
'''Weitere internationale Partner:'''
 
*International Society for Complementary Medicine Research
 
*University of Northampton, School of Social Sciences, Northampton, UK
 
*National College of Natural Medicine (NCNM), Portland, Oregan, USA
 
 
 
'''Weitere inländische Partner:'''
 
*Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie, Projektbereich Komplementärmedizin, Universitätsklinikum [[Charité]], Medizinische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof.&nbsp;Dr.&nbsp;med. [[Claudia Witt]], MBA (stellv. Direktorin)
 
*Horst-Görtz-Stiftungsinstitut für [[TCM|Chinesische Lebenswissenschaften]], Universitätsklinikum [[Charité]], Medizinische Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin, Prof. Dr. Paul Unschuld (Direktor)
 
*Fachbereich Chinesische Medizin an der [[Universität Witten-Herdecke]], Dr.&nbsp;med. Stefan Kirchhoff (Leiter des Fachbereichs)
 
*Deutsche Gesellschaft für [[Energetische Medizin|Energetische]] und Informationsmedizin e.V., Priv.&nbsp;Doz. Dr.&nbsp;med. [[Hendrik Treugut]] (Präsident und Privatdozent für Radiologie an der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm)
 
*Grönemeyer Institut für Mikrotherapie im Technologiezentrum Ruhr der Stadt Bochum, Prof.&nbsp;Dr.&nbsp;med. [[Dietrich Grönemeyer]] (Lehrstuhlinhaber für Radiologie und Mikrotherapie an der Privaten Universität Witten-Herdecke)
 
*Thure von Uexküll-Akademie für Integrierte Medizin, Frankfurt (Main), Dr.&nbsp;med. Bernd Hontschik (Vorstand)
 
*Steinbeis Hochschule Berlin, STI Institute of Complementary Medicine, (INCOM)
 
*Die Pharmafirma [[Heel]], Hersteller [[Homöopathie|homöopathischer Mittel]], unterstützt eine Stiftungsprofessur an der Europa-Universität Viadrina mit jährlich 100.000&nbsp;Euro.
 
 
 
===Zusammenarbeit mit der DGEIM===
 
In Zusammenarbeit mit der [[DGEIM|Deutschen Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin e.V. DGEIM]] wurde 2010 ein Wahlpflichtmodul "Energy Medicine" angeboten<ref>http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:http://www.dgeim.de/page56/page59/page59.html</ref>. Zum Inhalt wurde auf den Masterstudiengang Komplementäre Gesundheitswissenschaften des [[Interuniversitäres Kolleg für Gesundheit und Entwicklung|Interuniversitären Kollegs für Gesundheit und Entwicklung]] in Graz (Österreich) verwiesen, an dem ebenfalls ein von der DGEIM gestaltetes Curriculum Energie- und Informationsmedizin existiert. Die DGEIM wirbt für Therapiekonzepte wie [[Geistheilung]] und andere obskure Ideen, in denen Begriffe wie [[Frequenz|Schwingungen]], Resonanz, Energiewellen oder ähnliches vorkommen. Ihr zweiter Vorstand ist [[Konstantin Meyl]]. Der Ingenieur hält die Relativitätstheorie für widerlegt und tritt mitunter gemeinsam mit Vertretern des so genannten [[Lichtfasten]]s auf. Dies sind Menschen, die behaupten, [[Inedia|ganz auf Nahrung zu verzichten]]. Meyl steht vor allem für sein [[pseudowissenschaft]]liches Konzept der [[Skalarwellen]] - hypothetische elektromagnetische Longitudinalwellen, mit denen sich Krankheiten heilen ließen.<ref>http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/510284</ref> Die Liste der Autoren, die zum Modul "Energy Medicine" beigetragen haben, enthält Namen wie z.B. [[Dieter Broers]], [[Rüdiger Dahlke]], [[Wadim Saidow]] (Säidow), [[Bernd Senf]], [[Ulrich Warnke]], [[Konstantin Meyl]] und [[Hendrik Treugut]].<ref>http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:www.dgeim.de/page56/page60/page60.html</ref> Später wurde die Liste der Autoren drastisch gekürzt und das Curriculum zu unverdächtigeren Begriffen hin geändert.
 
 
 
Im Oktober 2010 wurde von der Viadrina bekanntgegeben, dass alle Termine des bereits angekündigten neuen Wahlpflichtmoduls Energy medicine "gecancelt" seien. Vermutet wurde, dass dies eher eine Folge der öffentlichen Kritik an dem Projekt als Einsicht in einen Irrtum war.<ref>[http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/09/esoterikstudium-an-der-viadrina-die-dgeim-schamt-sich.php Florian Freistetter: Esoterik-Studium an der Viadrina: die DGEIM schämt sich]. Astrodicticum Simplex, 1. September 2010</ref> [[Claus Fritzsche]] teilte mit, dass sich die DGEIM nicht für ihr seltsames Kursangebot an der Viadrina Frankfurt schäme, sondern dass die Informationen zum Wahlpflichtfachmodul "Energy Medicine" deswegen korrigiert wurden, weil deren Darstellung auf der DGEIM-Homepage falsch war. Sie bezogen sich laut Fritzsche nicht auf das Studium in Frankfurt, sondern auf einen Studiengang am [[Interuniversitäres Kolleg für Gesundheit und Entwicklung|Interuniversitären Kolleg für Gesundheit und Entwicklung]] in Graz.
 
 
 
Nach der Verurteilung von [[Hartmut Müller]] wegen Anlagebetrugs im Zusammenhang mit seiner pseudowissenschaftlichen [[Global Scaling]]-Theorie, die auch in der DGEIM befürwortet wird, gab Harald Walach 2012 der Presse gegenüber an, dass es keine Zusammenarbeit mehr mit der DGEIM gebe: "Schließlich will ich damit nicht meinen Ruf zerstören."<ref name="FAZ">[http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/betrug-mit-gravitationswellen-erfolgreich-aber-erfunden-11724374.html Betrug mit „Gravitationswellen“: Erfolgreich, aber erfunden. FAZ.net, 21. April 2012]</ref>
 
 
 
===Qualitätssiegel SalutoCert===
 
[[image:Salutocert.jpg|thumb]]
 
Das IntraG vergibt ein "SalutoCert Qualitätssiegel" an bestimmte Heilpraktiker- und Arztpraxen, die Methoden aus der Alternativmedizin anwenden. Damit gekennzeichnete Einrichtungen können sich sodann, explizit bei Anwendung von Methoden außerhalb der evidenzbasierten Medizin, auch als "Akademische Lehrpraxis des IntraG" aufgewertet sehen. Das Siegel wird von der SalutoCert GmbH vergeben.<ref>SalutoCert GmbH, Ahornallee 20, D-15537 Erkner</ref> Hauptgesellschafter dieser Firma ist der Rechtswissenschaftler Stephan Breidenbach<ref>Das Stammkapital der SalutoCert GmbH beträgt 25.000 Euro, davon hält Stephan Breidenbach 99 %, der restliche Anteil von 250 Euro gehört der Geschäftsführerin Cosima Stromer.</ref>, dem auch die Internetdomains salutocert.de und salutocert.org privat gehören. Breidenbach ist Dekan der in Berlin ansässigen Humboldt-Viadrina School of Governance (Präsidentin: Gesine Schwan). Als Kontaktadresse der SalutoCert GmbH wird ein "Büro Berlin" an der Anschrift der Humboldt-Viadrina School of Governance angegeben.<ref>SalutoCert GmbH, Büro Berlin, Wilhelmstraße 67, D-10117 Berlin</ref> SalutoCert-Geschäftsführerin Cosima Stromer ist hier unter gleicher Telefonnummer für die "Projektkoordination Leuchtturm Bildung" der Versicherungsfirma ERGO-direkt tätig.
 
 
 
Um zertifiziert zu werden, müssen offenbar die Dienstleistungen einer Firma autogenex GmbH in Berlin in Anspruch genommen werden, deren Geschäftsführerin ebenfalls Cosima Stromer ist. In einem Newsletter der Viadrina heißt es zu SalutoCert:<ref>IntraG-Newsletter vom Dezember 2008</ref>
 
:''Die der Qualitätsauszeichnung SalutoCert zugrunde liegenden Kriterien für ein transparentes, lebendiges Praxismanagement beruhen auf neuesten Erkenntnissen der Qualitätssicherung und Wirksamkeitsforschung. Das Qualitätssiegel SalutoCert dient nicht zuletzt der aktiven Kommunikation der Qualitätsorientierung Ihrer Praxisleistung für Patienten. SalutoCert soll das Qualitätssiegel für den gesamten Bereich der komplementären Medizin und integralen Heilkunde werden, der Qualitätssicherung und der Transparenz für Patienten dienen sowie das Erkennungszeichen der „sprechenden“ Medizin sein.''
 
 
 
Nach Angaben von NAKOS (Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen) stammen Anregungen von Ellis Huber, der eine Zertifizierung für Einrichtungen vorsah, "die auch oder ausschließlich mit außerschulmedizinischen Heilmethoden, also Methoden der Komplementärmedizin arbeiten".<ref>Zitat: ''SalutoCert<br>Dieses System ist als GmbH organisiert. Es existiert eine Version 1 aus dem Jahr 2009 eines Kriterienkatalogs der SalutoCert GmbH. In diesen waren Anregungen von Dr. Ellis Huber eingeflossen. Nach seinen Angaben soll SalutoCert insbesondere die Zertifizierung von Einrichtungen übernehmen, die auch oder ausschließlich mit außerschulmedizinischen Heilmethoden, also Methoden der Komplementärmedizin arbeiten. Die bisherige Aufnahme der Kriterien erschien unbefriedigend, obwohl ein Kriterium „Selbsthilfe fördern“ mit 5 Unterpunkten im Kriterienkatalog enthalten ist. Daher wurde über Dr. Ellis Huber ein differenzierter Vorschlag meinerseits zur Veränderung und Erweiterung dieses Kriterienkatalogs übermittelt. Die Einarbeitung wurde beschlossen, ist jedoch nicht vor 2010 zu erwarten.'' [http://www.nakos.de/site/data/NAKOS/Netzwerkkoffer/Trojan-Interviews-QM-Systeme2010.pdf NAKOS]</ref>
 
 
 
Von SalutoCert zertifiziert sind beispielsweise [[Mitochondrienmedizin]]er [[Rainer Mutschler]] aus Speyer, Burkhard Flechsig aus Ehrenfriedersdorf (Proleben Verbund Sachsen) oder Ute Liebsch aus Kamenz. Insgesamt sind jedoch anscheinend nur wenige Zertifikate ausgestellt worden. Das IntraG nennt ganze sechs Praxen<ref>http://www.europa-uni.de/de/forschung/institut/institut_intrag/masterstudiengang/Akademische_Lehrst__tten/index.html Abruf am 11. Juni 2012</ref>, deren Betreiber im Oktober 2009 eine entsprechende Urkunde aus der Hand von Ellis Huber und IntraG-Vorstandsmitglied [[Hartmut Schröder]] erhalten haben. Ende 2010 warb das IntraG für eine Qualitätsmanagementberatung "insbesondere komplementärmedizinischer Praxen" durch SalutoCert damit, dass für solche Beratungen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds noch bis einschließlich 2010 ein Zuschuss von bis zu 50 % gewährt werde.<ref>IntraG Newsletter, Dezember 2010</ref> Diese Förderung sollte über die autogenex GmbH beantragt werden. Aktivitäten der Firmen SalutoCert und autogenex sind seit dieser Zeit nicht bekannt worden.
 
 
 
==Qualifizierung zum universitären Scenar-Therapeuten==
 
Nach Angaben der Firma SCENARdeutschland GmbH aus Diedorf sei es für Anwender des pseudomedizinischen Gerätes [[Scenar]] möglich, eine "universitär dokumentierte Qualifizierung" zum "universitären Scenar-Therapeuten" zu erlangen. Die Prüfung werde vom Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften (IntraG) der Europa Universität Viadrina in Kooperation mit einer "Gesellschaft für biophysikalische, regulative und SCENAR-Medizin e.V." (GBRS) durchgeführt. Die Prüfer seien Lehrbeauftragte der Viadrina.<ref>http://www.scenar.ch/tl_files/scenar/doc/scenar_pruefung_universitaerer_scenar_therapeut.pdf</ref> Scenar ist ein batteriebetriebenes Gerät, das für diagnostische wie therapeutische Zwecke geeignet sein soll. Es liegen keinerlei Validierungen zu Scenar vor, das Gerät wird nur im alternativmedizinischen Bereich eingesetzt.
 
  
 
==Projekt Wiki-Watch==
 
==Projekt Wiki-Watch==
'''Für eine ausführliche Darstellung siehe [[Wiki-Watch]]'''
 
 
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Wiki-Watch ist der Name eines umstrittenen internetbasierten Projekts, das sich als ein System zur Beurteilung der Qualität von Wikipedia-Artikeln versteht. Das Projekt will laut eigener Darstellung dazu beitragen, Wikipedia "transparenter zu machen". Wiki-Watch stellt sich als wissenschaftliches Projekt der Europa-Universität Viadrina dar, wird aber weder mit Universitäts- noch mit Drittmitteln betrieben. Den Projektbeteiligten wird vorgeworfen, selbst unter verschiedenen Identitäten Wikipedia-Artikel bearbeitet und dabei wiederholt gegen Grundprinzipien der Onlineenzyklopädie verstoßen zu haben. Dabei geht es sowohl um Beiträge zu einem Diabetes-Wirkstoff der Firma Sanofi-Aventis, der in einer dem Unternehmen zuträglichen Weise dargestellt wurde, als auch um Einflussnahme auf Artikel von Einrichtungen und Personen, die Arzneistoffe auf ihren Nutzen und ihre Sicherheit überprüfen und im Falle des genannten Präparats zu einer verhaltenen Bewertung gekommen waren. Ein weiterer Kritikpunkt ist die jahrelange weltanschauliche Einflussnahme von Projektangehörigen auf Artikel aus dem Themenbereich [[Evangelikalismus]] und Homosexualität, die ebenfalls unter Verwendung zahlreicher Benutzerkonten bearbeitet wurden.<ref>Jörg Wittkewitz: Hier prüft der Staatsbürger das Insulin noch persönlich. FAZ, 2. Juli 2011, Seite 42. [http://www.faz.net/artikel/C31013/wiki-watch-im-zwielicht-hier-prueft-der-buerger-das-insulin-noch-persoenlich-30452874.html Überarbeitete Version vom 8. Juli 2011]</ref>
 
Wiki-Watch ist der Name eines umstrittenen internetbasierten Projekts, das sich als ein System zur Beurteilung der Qualität von Wikipedia-Artikeln versteht. Das Projekt will laut eigener Darstellung dazu beitragen, Wikipedia "transparenter zu machen". Wiki-Watch stellt sich als wissenschaftliches Projekt der Europa-Universität Viadrina dar, wird aber weder mit Universitäts- noch mit Drittmitteln betrieben. Den Projektbeteiligten wird vorgeworfen, selbst unter verschiedenen Identitäten Wikipedia-Artikel bearbeitet und dabei wiederholt gegen Grundprinzipien der Onlineenzyklopädie verstoßen zu haben. Dabei geht es sowohl um Beiträge zu einem Diabetes-Wirkstoff der Firma Sanofi-Aventis, der in einer dem Unternehmen zuträglichen Weise dargestellt wurde, als auch um Einflussnahme auf Artikel von Einrichtungen und Personen, die Arzneistoffe auf ihren Nutzen und ihre Sicherheit überprüfen und im Falle des genannten Präparats zu einer verhaltenen Bewertung gekommen waren. Ein weiterer Kritikpunkt ist die jahrelange weltanschauliche Einflussnahme von Projektangehörigen auf Artikel aus dem Themenbereich [[Evangelikalismus]] und Homosexualität, die ebenfalls unter Verwendung zahlreicher Benutzerkonten bearbeitet wurden.<ref>Jörg Wittkewitz: Hier prüft der Staatsbürger das Insulin noch persönlich. FAZ, 2. Juli 2011, Seite 42. [http://www.faz.net/artikel/C31013/wiki-watch-im-zwielicht-hier-prueft-der-buerger-das-insulin-noch-persoenlich-30452874.html Überarbeitete Version vom 8. Juli 2011]</ref>
 
==Kritik durch die Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg==
 
Die Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg kritisierte in ihrem am 8. Juni 2012 vorgelegten Abschlussbericht das Institut für Transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der Europa-Universität Viadrina. Im Bericht heißt es:<ref>[http://www.mwfk.brandenburg.de/sixcms/media.php/4055/Bericht_HochschulstrukturkommissionLandBRB.pdf Abschlussbericht der Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg vom 8. Juni 2012], Seiten 196ff</ref>
 
 
:''Gegen das Institut für Transkulturelle Gesundheitswissenschaften an der EUV bestehen seitens der Kommission durchgreifende strukturelle Bedenken. Das Institut besitzt nur in begrenztem Umfang Bezüge zu den fachlichen Schwerpunkten der Universität. Zugleich besteht in seiner Aufstellung und der Konzeption des über das Institut angebotenen weiterbildenden MA-Studienganges „Kulturwissenschaften – Komplementäre Medizin“ dabei aus Sicht der Kommission eine qualitative Problematik.''
 
 
:''Eine in der Zielsetzung des Instituts formulierte geisteswissenschaftliche Reflexion an den Rändern der naturwissenschaftlichen Medizin ist zwar grundsätzlich wünschenswert. Auch in den medizinischen Fakultäten deutscher Universitäten finden sich (zweifellos nicht in dem wünschenswerten Ausmaß) Reflexionen medizinischen Handelns und Entscheidens. Es erscheint jedoch äußerst zweifelhaft, dass diese Reflexion im Rahmen des Instituts in geeigneter Weise erfolgen kann. Denn die Befassung mit komplementärer Medizin erfordert zwingend die enge Verbindung mit der naturwissenschaftlichen Seite, der Medizin, da sie nicht alleine als kulturwissenschaftliches Thema wissenschaftlich und praktisch bearbeitet werden kann. Komplementarität bedarf notwendigerweise des Zusammenwirkens von zwei sich gleichwertig einbringenden Komponenten. Die personellen Voraussetzungen hierfür sind allerdings an der EUV nicht gegeben.''
 
 
:''Die personelle Ausstattung des Studienganges findet auf der Seite der naturwissenschaftlichen Medizin nahezu ausschließlich über Lehrbeauftragte, überwiegend aus niedergelassenen Praxen, statt. Ein wissenschaftlicher Hintergrund vom Range universitärer Medizin lässt sich dabei nicht in ausreichendem Maße feststellen. Die Zielgruppe der Ärzte, Apotheker und Psychotherapeuten, an die sich das Studienangebot „Komplementäre Medizin“ des Instituts besonders richtet, wird insgesamt von einem Lehrkörper betreut, dem überwiegend medizinische Kenntnisse fehlen. Dies gilt besonders für die Forschung, die der Lehre zugrunde liegen sollte.''
 
 
:''Insgesamt ist die für eine der Themenstellung adäquate Forschung im universitären Rahmen erforderliche personelle wie sachliche Ausstattung des Instituts aus Sicht der Kommission nicht erkennbar. Auch erschließt sich der Wert des seitens des Instituts formulierten „Praktika-basierten Forschungszweckes“ nicht.''
 
 
:''Mit Blick auf das Gesamtprofil der EUV erscheint schließlich auch die Feststellung angezeigt, dass keine Hinweise auf eine Internationalisierung des MA-Studienganges erkennbar sind. Insbesondere liegt auch keine sichtbare internationale Anbindung an die naturwissenschaftliche Medizin vor.''
 
 
:''Die Hochschulstrukturkommission empfiehlt der EUV dementsprechend nachdrücklich den künftigen Verzicht auf das Angebot des MA-Studienganges „Kulturwissenschaften – Komplementäre Medizin“. Eine Fortführung des Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften ist weder wie bisher als In-Institut noch als An-Institut zu befürworten. Vertretbar erscheint allenfalls, das Institut privatwirtschaftlich außerhalb der Hochschule weiter zu betreiben.”''
 
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
===Links Europa-Universität Viadrina===
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*https://www.tagesspiegel.de/potsdam/brandenburg/wissenschaft-im-grenzraum-7402747.html
*[http://www.euv-frankfurt-o.de/site_euv/de/forschung/institut/institut_intrag/studium/postgraduierter/Downloads___Links/Downloads/KompMed_amp_Heilk_SO_amp_PO.pdf Studien- und Prüfungsordnung für den Masterstudiengang „Komplementäre Medizin – Kulturwissenschaften – Heilkunde” der Europa-Universität Viadrina]
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===Link zur Europa-Universität Viadrina===
*[http://www.euv-frankfurt-o.de/de/forschung/institut/institut_intrag/studium/postgraduierter/Downloads___Links/Downloads/AA_IntraG_Flyer_Freigabe_25_06_2010-1.pdf Flyer des Studienganges]
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*[http://www.euv-frankfurt-o.de Europa-Universität Viadrina]
===Links zu Zeitungsartikeln, Sendungen und Artikeln in Fachzeitschriften===
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*[http://www.sueddeutsche.de/wissen/esoterik-an-der-viadrina-zu-tief-in-die-roehre-geschaut-1.1353433 Sebastian Herrmann: "Esoterik an der Uni Viadrina - Zu tief in die Röhre geschaut, Süddeutsche Zeitung, 10.5.2012]
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===Artikel zum Thema Europa-Universität Viadrina und Wiki-Watch===
*[http://www.sueddeutsche.de/karriere/studiengang-komplementaere-medizin-immer-mehr-spinner-1.994002 Sebastian Herrmann: ''Viadrina: "Komplementäre Medizin" "Immer mehr Spinner", Süddeutsche Zeitung, 31.08.2010]
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*[http://www.faz.net/artikel/C31013/wiki-watch-im-zwielicht-hier-prueft-der-buerger-das-insulin-noch-persoenlich-30452874.html Jörg Wittkewitz: "Hier prüft der Bürger das Insulin noch persönlich", FAZ 2.7.2011]
*[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-75261496.html SPIEGEL (22.11.2010): Rückfall ins Mittelalter]
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*[http://www.faz.net/artikel/C31013/kritik-an-wiki-watch-schon-grossmutter-war-zuckerkrank-30461557.html Jörg Wittkewitz: "Kritik an Wiki-Watch - Schon Großmutter war zuckerkrank", FAZ.net, 12.7.2011]
*[http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/kozyrev-spiegel-masterarbeit-an-der-viadrina-uni-belegt-hellsehen-a-831305.html Bernd Kramer: "Esoterische Masterarbeit - Ich sehe was, was du nicht siehst", Spiegel Online, 7.5.2012]
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*[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,774539,00.html Markus Grill: "Vorwurf der Pharma-PR - Wiki-Watch-Gründer gerät in Erklärungsnot", Spiegel online, 15.07.2011]
*[http://derstandard.at/1334797258061/Esoterik-in-der-Wissenschaft-Hellseherei-in-Masterarbeit-belegt?seite=2 MARIA VON USSLAR: "ESOTERIK IN DER WISSENSCHAFT - Hellseherei in Masterarbeit "belegt", Der Standard, 8. Mai 2012]
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*Markus Grill: "Wir bleiben im Hintergrund". In: Der Spiegel, 2011, Nr. 28. S. 74-76.
*[http://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/04/Dossier-Esoterik-Esoterisierung PSEUDOWISSENSCHAFTEN - Esoteriker unterwandern die deutschen Hochschulen. Der Unterschied zwischen Wissenschaft und Unsinn verwischt", Zeit online, 31.5.2011]
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*[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,773475,00.html "Zielkonflikt - Wikipedia-Autor arbeitet für Sanofi-Aventis", Spiegel online, 10.07.2011]
*[http://www.laborjournal.de/wordpress/?p=2167 ''Frankfurter Universität macht sich zum Gespött'', Laborjournal 14.12.2010]
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*[http://www.taz.de/1/netz/netzpolitik/artikel/1/die-anonymen-waechter/ Torsten Kleinz: "ZWIST UM WIKIPEDIA - Die anonymen Wächter", TAZ 8.7.2011]
*[http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/315702/315703.php Nora Gantenbrink: ''Massieren geht über studieren'', Berliner Zeitung, 23.10.2010]
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*[http://www.taz.de/1/netz/netzkultur/artikel/1/wikipedia-von-innen/ Wikipedia von innen, TAZ]
*[http://www.zeit.de/2010/37/M-Alternativmedizin?page=4 Harro Albrecht: ''Medizinerausbildung Wehe! Wehe! Homöopathie, Akupunktur, Ayurveda – der Aberglaube frisst die moderne Medizin. Zunehmend lehren deutsche Hochschulen alternative Verfahren''. Die Zeit, 13.9.2010 (Seite 4)]
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*[http://en.wikipedia.org/wiki/Wiki-Watch Artikel zu Wiki-Watch" bei der englischsprachigen Wikipedia]
*[http://www.swr.de/swr2/alternative-heilmethoden/-/id=7576/nid=7576/did=6873804/1jg0jdd/index.html ''Heilung zweifelhaft - Wie Hokuspokus Einzug in die Medizin hält'', SWR2 Journal, 9.9.2010]
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*[http://www.heise.de/newsticker/meldung/Wirbel-um-Wiki-Watch-1273240.html "Wirbel um Wiki-Watch", Heise online, 4.7.2011] [http://www.heise.de/newsticker/meldung/Druck-auf-Wiki-Watch-steigt-1280311.html Heise: Druck auf Wiki-Watch steigt]
*Martin Lambeck: Artikel über Verbindungen zwischen IntraG und Komplementärmedizin, in: Skeptiker 4/2010
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*http://www.dradio.de/dlf/sendungen/campus/1520287/
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*http://www.sueddeutsche.de/digital/pharma-pr-bei-wikipedia-ist-wiki-watch-am-ende-1.1120643
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*http://www.zeit.de/2011/29/Kommentar
  
===Blogs===
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===Webseite von Wiki-Watch===
*[http://www.scienceblogs.de/gesundheits-check/2012/04/wissenschaftstheorie-wissenschaftspraxis-wissenschaftspolitik-die-unendliche-geschichte-esoterischer-betatigungen-an-der-viadrina.php Joseph Kuhn (ScienceBlogs) "Wissenschaftstheorie, Wissenschaftspraxis, Wissenschaftspolitik - die unendliche Geschichte esoterischer Betätigungen an der Viadrina, 27.4.2012]
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*http://www.wiki-watch.de
*[http://excanwahn.wordpress.com/2010/11/15/universitat-auf-abwegen-der-stolperstein-der-viadrina/ Excanwahn-Blog (15.11.2010): Universität auf Abwegen: Das "Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften"]
 
*[http://blog.gwup.net/2012/05/07/hogwarts-an-der-oder/ GWUP-Blog: "Hogwarts an der Oder", 7.5.2012]
 
*http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/09/esoterikstudium-an-der-viadrina-die-dgeim-schamt-sich.php
 
*http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2010/08/das-esoterikstudium-an-der-viadrina-in-frankfurt-oder.php
 
*http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2012/06/hogwarts-an-der-oder-hochschulstrukturkommission-stuft-intrag-viadrina-auf-ramschniveau-herab.php
 
*http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/12/akademische-esoterik-der-fall-viadrina-13.php
 
*http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/12/akademische-esoterik-der-fall-viadrina-23.php
 
*http://www.scienceblogs.de/kritisch-gedacht/2010/12/akademische-esoterik-der-fall-viadrina-33.php
 
*[http://blog.gwup.net/2010/11/28/warten-auf-75-nobelpreise/ GWUP Blog: Warten auf 75 Nobelpreise (28.11.2010)]
 
*[http://www.gwup.org/infos/nachrichten/1023-esoterische-medizin-an-deutschen-universitaeten GWUP Blog: Esoterische Medizin an deutschen Universitäten (9.12.2010)]
 
*[http://brightsblog.wordpress.com/2010/10/24/die-viadrina-wird-zur-ayurveda-universitat/ Brights Blog: ''Die Viadrina wird zur Ayurveda-Universität'' (Oktober 24, 2010)]
 
*[http://www.scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2012/05/pseudowissenschaft-an-der-europauniversitat-viadrina-frankfurt-harald-walch-und-der-kozyrevspiegel.php "Pseudowissenschaft an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt: Professor Harald Walach und der Kozyrev-Spiegel", Blog Astrodicticum simplex, 8.5.12]
 
*[http://blog.gwup.net/2012/06/09/hogwards-an-der-oder-vernichtendes-urteil-der-hochschulkommission/ GWUP-Blog: Hogwards an der Oder: Vernichtendes Urteil der Hochschulkommission]
 
*http://www.scienceblogs.de/mathlog/2012/06/nichtkommutative-komplementrmedizin-und-die-viadrina.php
 
*http://transgallaxys.com/~kanzlerzwo/index.php?topic=6486.msg14669#msg14669
 
  
 
==Quellenverzeichnis==
 
==Quellenverzeichnis==

Aktuelle Version vom 7. November 2022, 12:27 Uhr

Logo der Europa-Universität Viadrina

Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder wurde 1991 gegründet.[1] Neben den Fakultäten Rechtswissenschaft, Kulturwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften wird hier auch am Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften ein Masterstudiengang Komplementäre Medizin - Kulturwissenschaften - Heilkunde angeboten. Aktivitäten um das an der Europa-Universität betriebene Blogprojekt Wiki-Watch führten zu Kontroversen mit Autoren der deutschsprachigen Wikipedia und waren ebenfalls Gegenstand von Pressemeldungen.

Masterstudiengang Komplementäre Medizin

Der Sudiengang wurde 2008 genehmigt und nahm 2009 seinen Betrieb auf. Abgeschlossen wird der Studiengang mit dem akademischen Grad eines Master of Arts (M.A.). 60 Studienplätze sollen jährlich vergeben werden. Die Kosten dafür betragen 10.000 € je Studienplatz bzw. 2500 € pro Semester. Der von der Firma Biologische Heilmittel Heel GmbH und den Kursteilnehmern finanzierte Studiengang geriet wegen seiner Unwissenschaftlichkeit in die Kritik zahlreicher deutscher Printmedien und von Bloggern aus dem Wissenschaftsbereich. Schließlich wurde er auch von der Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg beanstandet. In einem im Juni 2012 vorgelegten Bericht empfahl die Hochschulstrukturkommission

"...nachdrücklich den künftigen Verzicht auf das Angebot des MA-Studienganges „Kulturwissenschaften – Komplementäre Medizin“. Eine Fortführung des Instituts für transkulturelle Gesundheitswissenschaften ist weder wie bisher als In-Institut noch als An-Institut zu befürworten. Vertretbar erscheint allenfalls, das Institut privatwirtschaftlich außerhalb der Hochschule weiter zu betreiben.”[2]

Presseberichten zufolge habe der Präsident der Europa-Universität, Gunter Pleuger, Ende Juni mit einem "Maulkorb für seine Professoren" reagiert. In einem Rundschreiben habe er angeordnet, dass Presseanfragen zum IntraG vor der Beantwortung mit der Hochschulleitung abzustimmen seien.[3]

Einzelheiten zum Masterstudiengang und zum Institut finden sich im Artikel Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften.

Projekt Wiki-Watch

Logo (Bild: Wiki-Watch")

Wiki-Watch ist der Name eines umstrittenen internetbasierten Projekts, das sich als ein System zur Beurteilung der Qualität von Wikipedia-Artikeln versteht. Das Projekt will laut eigener Darstellung dazu beitragen, Wikipedia "transparenter zu machen". Wiki-Watch stellt sich als wissenschaftliches Projekt der Europa-Universität Viadrina dar, wird aber weder mit Universitäts- noch mit Drittmitteln betrieben. Den Projektbeteiligten wird vorgeworfen, selbst unter verschiedenen Identitäten Wikipedia-Artikel bearbeitet und dabei wiederholt gegen Grundprinzipien der Onlineenzyklopädie verstoßen zu haben. Dabei geht es sowohl um Beiträge zu einem Diabetes-Wirkstoff der Firma Sanofi-Aventis, der in einer dem Unternehmen zuträglichen Weise dargestellt wurde, als auch um Einflussnahme auf Artikel von Einrichtungen und Personen, die Arzneistoffe auf ihren Nutzen und ihre Sicherheit überprüfen und im Falle des genannten Präparats zu einer verhaltenen Bewertung gekommen waren. Ein weiterer Kritikpunkt ist die jahrelange weltanschauliche Einflussnahme von Projektangehörigen auf Artikel aus dem Themenbereich Evangelikalismus und Homosexualität, die ebenfalls unter Verwendung zahlreicher Benutzerkonten bearbeitet wurden.[4]

Siehe auch

Weblinks

Link zur Europa-Universität Viadrina

Artikel zum Thema Europa-Universität Viadrina und Wiki-Watch

Webseite von Wiki-Watch

Quellenverzeichnis

  1. http://www.euv-frankfurt-o.de/de/ueber_uns/index.html
  2. Abschlussbericht der Hochschulstrukturkommission des Landes Brandenburg vom 8. Juni 2012, Seiten 196ff
  3. Inga Michler: Hokuspokus an der Hochschule Welt am Sonntag, 4. November 2012
  4. Jörg Wittkewitz: Hier prüft der Staatsbürger das Insulin noch persönlich. FAZ, 2. Juli 2011, Seite 42. Überarbeitete Version vom 8. Juli 2011