Ernährungsmedizin

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Ernährungsmedizin gilt als medizinische Disziplin, welche sich mit dem Einfluss von Ernährung auf Funktionszustände des gesunden und kranken Organismus des Menschen, sowie dem Einfluss von Krankheiten auf den Nahrungsbedarf, -Aufnahme, -und der Verwertung beschäftigt.[1]
Sie ist ein interdisziplinäres Fach, in welcher Anteile aller wesentlichen medizinischen Fachrichtungen vereint sind, dazu noch unterstützend in Prävention, Diagnostik und Behandlung Psychologie, Epidemiologie, Soziologie und auch Ökonomie.
Nicht zu verwechseln ist die Ernährungsmedizin mit der Diätetik, da diese sich nicht mit allen Formen der Ernährung und dem Kontext der Krankheiten und Symptome befasst, wie z.B. künstliche Ernährung, welche nicht zum Feld der Diätetik gehört.
Diese ist allerdings durch den unmittelbaren Anwendungsbezug bei der Versorgung und Beratung von Kranken regelmäßig ein Bestandteil des Gesamtkonzeptes.

Ernährungsinterventionen sind immer nur Teil einer umfassenden Gesamttherapie. Das Ausmaß der Anteile hängt immer von der jeweiligen Erkrankung und den sich daraus ergebenden und notwendigen Interventionen ab.[2]
Heilungsversuche von Krankheiten, kurative Versprechen in jedweder Form ausschließliche durch Diät gilt in der Ernährungsmedizin als nicht haltbar, weil weder belegt noch medizinisch plausibel.
Derartigen Aussagen und Angeboten ist grundsätzlich mit allergrößter Vorsicht zu begegnen.

Allgemeines

Das Wissen über Grundprinzipien der Ernährungsmedzin ist von wachsender Bedeutung. Zum einen schützt es vor teuren, aber nutzlosen oder gar gefährlichen Pseudomedizin-Angeboten. Sie korreliert auch mit der Bedeutung des Essens für den Menschen als Erinnerung, Ritual, Unterhaltung, Belohnung und manchmal als Qual. Daher spielen Psychologie und Soziologie im Kontext der Ernährungsmedizin eine große Rolle.
Dazu kommt, dass im Jahr 2012 für das Gesundheitswesen in Deutschland insgesamt 300,4 Milliarden € aufgewendet wurden, davon entfielen auf die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) 185 Milliarden € (= 61,4 %). Der gesamte Bundeshaushalt betrug im Vergleich dazu 306 Milliarden. €[3] Damit bekommen Prävention, Aufklärung, sorgfältiger Diagnose und adäquate Behandlung eine immer größere Bedeutung. Auch um das abdriften von Betroffenen in teuere und nutzlose Alternativen zu verhindern.

Aufgaben der Ernährungsmedizin

Grundsätzlich ist es die Aufgabe der Ernährungsmedizin ernährungsabhängige Erkrankungen (z.B. Adipositas, Fettlber, Hypertonie, Gicht, Struma) krankheits-assoziierte Ernährungsinterventionen (Osteoporose, Eisenmangelanämie, Niereninsuffizienz, Leberinsuffizienz, Magen-Darm-Krankheiten, Pankreasinsuffizienz), Krankheitsbedingte Fehlernährungen (Resorptionsstörungen, Anorexie/Bulemie) und stoffwechselbedingte chronische Erkrankungen wie u.B. Diabetes, in Prävention, Diagnose und Behandlung zu begleiten. Weiterhin sind relevant Lebensmittel-Intoxikationen, Nahrungsmittelallergien. In der Sucht- und Palliativ-Arbeit spielt Ernährungsmedizin eine Rolle. Und schlussendlich im großen Feld der vielen Einschränkungen bei Aufnahme, Verarbeitung und Ausscheidung in Folge von Krebserkrankungen.[4] Auch in der Betreuung von Sportler liegt ein Betätigungsfeld der Ernährungsmedizin.

Ernährungsmedizinische Praxis=

Beispiele

Quellennachweise

  1. Schauder P, Ollenschläger G., Ernährungsmedizin: Therapie und Prävention, 3.Auflage, Elsevier 2006
  2. Volltext)Schoenfeld JD, Ioannidis JP., Is everything we eat associated with cancer? A systematic cookbook review., Am J Clin Nutr. 2013 Jan;97(1):127-34. doi: 10.3945/ajcn.112.047142.
  3. Mathies D., Ernährung und Bewegung - Aktuelles medizinisches Wissen zur Gesundheit, 2015 Springer Verlag
  4. Ernährungsmedizin, Barth S. Kraft M, Urban & Fischer, 2009