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Die '''Elektroneuraltherapie nach Croon''' (ENTH) ist ein [[Alternativmedizin|alternativmedizinisches]] Verfahren.  
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Die '''Elektroneuraltherapie nach Croon''' ist ein [[Pseudomedizin|pseudomedizinisches]] Verfahren, das 1953 von dem deutschen Arzt Richard Croon (gest.1961) vorgestellt wurde. Das Verfahren wird mit ENTH abgekürzt, jedoch sollte es nicht mit einem in der seriösen Medizin verwendeten Begriff, der ''Epsin NH2-terminal homology (ENTH) domain'' verwechselt werden, die für Abläufe im Golgi-Apparat zuständig ist. Croon war Gründer des von ihm geleiteten ''Instituts für Elektroneural-Medizin'' in Bad Homburg.
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Die Elektroneuraltherapie wurde in den 1950iger Jahren von dem deutschen Arzt Richard Croon entwickelt. Das Verfahren wird als 'ENTH' abgekürzt, jedoch sollte es mit einem in der seriösen Hochschulmedizin verwendeten Begriff, der Epsin NH2-terminal homology (ENTH) domain nicht verwechselt werden, die für Abläufe im Golgi-Apparat zuständig ist. Lediglich die Abkürzungen sind identisch.
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Das von ihm ursprünglich entwickelte Gerät misst den Hautwiderstand und die Kapazität an 214 vorher definierten Hautarealen, deren Lokalisation der Akupunktur entlehnt ist. An den sich überwiegend am Rücken entlang der Wirbelsäule befindenden sog. Reaktionsstellen wird der elektrische Widerstand (in Ohm) gegenüber der umgebenden Haut sowie die Kapazität gemessen. Die Messung geschicht mit Hilfe von Elektroden, die eine Wechselstromreizung im Bereich von 0.05 mA bei einer Frequenz von 9000 Hz ausführen.
 
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Croon ist heute für die Dt. Gesellschaft für Elektroneuraldiagnostik und -therapie nach Croon e.V. (61352 Bad Homburg) tätig.
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Das von ihm ursprünglich entwickelte Gerät misst den Hautwiderstand und die Kapazität an 214 vorher definierten Hautarealen, deren Lokalisation der Akupunktur entlehnt ist. An den sich überwiegend am Rücken entlang der Wirbelsäule befindenden sog. Reaktionsstellen wird der elektrische Widerstand (in Ohm) gegenüber der umgebenden Haut sowie die Kapazität gemessen. Die Messung geschicht mit Hilfe von Elektroden, die eine Wechselstromreizung im Bereich von 0.05 mA bei einer Frequenz von 9.000 Hz ausführen.
      
Dr. Croon postulierte, allerdings ohne dafür jemals glaubwürdige, wissenschaftliche Beweise vorgelegt zu haben, dass man anhand der absoluten Widerstands-Messwerte und deren Verhältnis zueinander auf den Zustand des Menschen rückschließen könnte. Man soll mit dem Gerät eine Diagnose erstellen können, denn wenn die Werte von einer frei nach Croon definierten Norm abweichen, spräche dies für ein bestimmmtes Krankheitsbild.
 
Dr. Croon postulierte, allerdings ohne dafür jemals glaubwürdige, wissenschaftliche Beweise vorgelegt zu haben, dass man anhand der absoluten Widerstands-Messwerte und deren Verhältnis zueinander auf den Zustand des Menschen rückschließen könnte. Man soll mit dem Gerät eine Diagnose erstellen können, denn wenn die Werte von einer frei nach Croon definierten Norm abweichen, spräche dies für ein bestimmmtes Krankheitsbild.
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Mit dem gleichen Gerät soll man die festgestellten, angeblichen Krankheiten auch behandeln können. Dazu werden Exponentialstromimpulse im Bereich bis 2 mA bei einer Frequenz zwischen 400-1.000 Hz eingesetzt. Diese Impulse leitet man als Reizstrom über die Elektroden auf die Reaktionspunkte. Damit sollen Wirbelsäulenleiden, rheumatische Erkrankungen, Arthrosen, Neuralgien, Durchblutungsstörungen, Kopfschmerzen, Erschöpfungszustände und Entwicklungshemmungen im Kindesalter geheilt werden. Beweise für positive Veränderungen dieser, mit seriösen Diagnoseverfahren z.T. exakt feststellbaren, Erkrankungen hat Croon bis heute nicht geliefert. Es wäre ein leichtes, im Röntgenbild eine Arthrose eines Gelenkes zu diagnostizieren und danach jene mit ENTH zu behandeln. Wäre nach einer beliebig lange Behandlung dann auf einmal wieder der vorher verschwundene Knorpelüberzug des Gelenkknochens vorhanden, wäre der Beweis für eine Heilung erbracht. Von Dr. Croon werden aber solche Beweise nicht erbracht, jedoch munter kühne Behauptungen seiner Wundermethode hinsichtlich ihrer Wirkung verkündet.
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Mit dem gleichen Gerät soll man die festgestellten, angeblichen Krankheiten auch behandeln können. Dazu werden Exponentialstromimpulse im Bereich bis 2 mA bei einer Frequenz zwischen 400 bis 1000 Hz eingesetzt. Diese Impulse leitet man als Reizstrom über die Elektroden auf die Reaktionspunkte. Damit sollen Wirbelsäulenleiden, rheumatische Erkrankungen, Arthrosen, Neuralgien, Durchblutungsstörungen, Kopfschmerzen, Erschöpfungszustände und Entwicklungshemmungen im Kindesalter geheilt werden. Beweise für positive Veränderungen dieser, mit seriösen Diagnoseverfahren z.T. exakt feststellbaren, Erkrankungen hat Croon bis heute nicht geliefert. Es wäre ein leichtes, im Röntgenbild eine Arthrose eines Gelenkes zu diagnostizieren und danach jene mit ENTH zu behandeln. Wäre nach einer beliebig lange Behandlung dann auf einmal wieder der vorher verschwundene Knorpelüberzug des Gelenkknochens vorhanden, wäre der Beweis für eine Heilung erbracht. Von Dr. Croon werden aber solche Beweise nicht erbracht, jedoch munter kühne Behauptungen seiner Wundermethode hinsichtlich ihrer Wirkung verkündet.
    
Ursache für diese Weigerung ist offensichtlich, dass Croon gar nichts wirklich heilt, sondern angeblich bestehende Erkrankungen mit seinem Wundergerät therapiert, wobei die Diagnose und die nachfolgende Therapie keinen Realitätsbezug haben. Die Behandlung dauert 15 bis 30 Minuten und wird zwei- bis sechsmal wöchentlich durchgeführt. Unangenehme Nebenwirkungen gibt es dabei nicht. Die Therapie wird so lange fortgeführt, bis sich die Werte (Hautwiderstand, Kapazität) normalisiert haben. Dies kann 20 bis 40 Behandlungen erfordern, wobei nach jeweils zehn Behandlungen die Werte kontrolliert werden.
 
Ursache für diese Weigerung ist offensichtlich, dass Croon gar nichts wirklich heilt, sondern angeblich bestehende Erkrankungen mit seinem Wundergerät therapiert, wobei die Diagnose und die nachfolgende Therapie keinen Realitätsbezug haben. Die Behandlung dauert 15 bis 30 Minuten und wird zwei- bis sechsmal wöchentlich durchgeführt. Unangenehme Nebenwirkungen gibt es dabei nicht. Die Therapie wird so lange fortgeführt, bis sich die Werte (Hautwiderstand, Kapazität) normalisiert haben. Dies kann 20 bis 40 Behandlungen erfordern, wobei nach jeweils zehn Behandlungen die Werte kontrolliert werden.
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