Elektromagnetischer Bluttest nach Aschoff

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Die verschiedenen Elektromagnetischen Bluttests nach Aschoff (auch Aschoff-Tests oder Aschoff Reiztests) sind pseudomedizinisch-geomantische Methoden.

Es handelt sich dabei um mehrere unterschiedliche Tests. Für eine exakte Beschreibung zu den einzelnen Test fehlt Fachliteratur. Verschiedene Befürworter und Anwender beschreiben die jeweiligen Aschoff-Tests unterschiedlich:

  • ein Test zur Leitwertmessung einer Blutprobe
  • einen pseudomedizinischen Bluttest zur Erkennung so genannter "Blutfrequenzen"
  • einen Test mit Ähnlichkeit zu einem Wünschelrutentest. Dieser wird auch Aschoff-Test ohne Blut genannt und beispielsweise als so genannte "Standort- Untersuchungsmethode" zur Erkennung von Erdstrahlen benutzt.
  • Hautwiderstandsmessungen nach Aschoff. Dieses Verfahren ist offenbar der Elektroakupunktur nach Voll (EAV) ähnlich.

Die Erfinder der Tests, der deutsche Arzt Dieter Aschoff, wurde 1918 in Barmen bei Wuppertal geboren. Im II. Weltkrieg wurde er 1941 schwer verwundet. Nach seinem Medizinstudium, mit Unterbrechung durch Fronteinsatz und russische Gefangenschaft, erlangte er 1949 das Staatsexamen in Bonn und promovierte über Die Ätiologie des kindlichen Hydrocephalus. Nach seiner klinischen Ausbildung im Knappschaftskrankenhaus Bottrop und seiner Tätigkeit in einer Knappschaftspraxis ließ er sich 1951 als praktischer Arzt nieder. Seit 1953 befasste er sich mit komplementären Fragestellungen und versuchte sich in der Entwicklung eines Bluttests.

Die Aschoff-Bluttests

Im Jahre 1979 patentierte er gemeinsam mit Werner Falk eine Vorrichtung zur Gleichstromwiderstandsmessung an den Akupunkturpunkten von Menschen sowie Verwendung der Vorrichtung für nicht therapeutische und nicht diagnostische Zwecke und Verfahren zur Unterscheidung von Stoffen und zur Ermittlung ihrer Eignung fuer und ihrer Einfluesse auf Menschen und Tiere.[1]

Es handelt sich demzufolge um eine offenbar nicht zur Diagnostik beim Menschen oder Tier gedachte Gerätschaft. Bei genauer Betrachtung der Offenlegungsschrift zeigt sich, dass es sich um ein simples Gerät zur elektrischen Widerstandsmessung handelt. Mit einer Messsonde in einer (Blut-)Probe wird deren Leitfähigkeit bzw. elektrischen Widerstand gemessen.

Es handelt sich um ein Gerät, dass in analoger Weise wie die Elektroakupunktur nach Voll arbeitet. Aus den Widerstandsdaten kann man keinesfalls auf Zusammenhänge im menschlichen Organismus schließen. Sogar der Arbeitskreis Komplementäre Onkologie Deutscher Heilpraktiker e.V. (AKODH) stufte diese Methode in einem Positionspapier aus dem Jahr 2000 als Diagnostisches Verfahren mit mangelndem Beleg hinsichtlich ihrer Aussagekraft ein (inzwischen offenbar wieder gelöscht)[2]. Glaubhafte Beweise der diagnostischen Wirksamkeit liegen nicht vor, auch wenn Aschoff in einer Reihe von Szenezeitschriften die angebliche Genauigkeit seiner Methode behauptet. In der wissenschaftmedizinischen Diagnostik ist seine Wundermethode unbekannt und wird nicht angewendet. Die Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

Elektromagnetischer Bluttest

Der Test wird auch als "elektromagnetischer Test" bezeichnet, da er wissenschaftlich unbekannte "gespeicherte elektromagnetische Schwingungen" im Blut und von Mikroorganismen feststellen soll. Dabei werden sowohl ein Blutstropfen der linken Körperseite und ein Tropfen der rechten Körperseite auf einen elektrischen Schwingkreis gelegt, der als "Strahlenverstärker" fungieren soll. Anschliessend wird versucht, eine angenommene Strahlung aus dem Blutsstropfen durch die reine Anwesenheit einer Nosode aufzuheben, um zu einem Ergebnis zu kommen. Bei dem Verfahren wird ein Meridiansystem des Menschen als reagibles System unterstellt.

Laut Aschoff wird bei dem Verfahren auch zwischen "magnetischem" und "elektrischem" Blut unterschieden. Eine so genannte "Linksdrehung" sei Zeichen einer Krankheit, während eine "Rechtsdrehung" Anzeichen der Gesundheit sei.

Geräte, die nach dem Prinzip des Elektromagnetischen Bluttests nach Aschoff funktionieren sollen, werden von einer Firma Genitex angeboten, die in enger Beziehung zu einem Internationalen Arbeitskreis für Geobiologie e. V. (IAT) in Frankfurt zu stehen scheint.

Der Aschoff-Test ohne Blut

Der Aschoff-Test wird auch ohne Blutprobe eingesetzt.

Verwendung zur Erkennung von Krebs

Das Verfahren wird auch zur pseudomedizinischen Erkennung von Krebserkrankungen herangezogen. Dazu wird ein Bluttropfen dem Ohrläppchen entnommen. Befürworter behaupten, mit dem Test 52 verschiedene Krebsarten erkennen zu können.

Verwendung zur Glaubhaftmachung von Scharlatanerieprodukten

Der Aschoff-Test findet gelegentlich Verwendung zur Glaubhaftmachung diverser Scharlatanerieprodukte aus dem Bereich der Esoterik. Dies ist beispielsweise in "Gutachten" eines privaten "LIFE-TESTinstitut" des Esotera-Journalisten Ulrich Arndt zu beobachten.[3]

Quellennachweise

  1. Patentnummer 2820322 vom 13.9.1979, Geltungsbereich Deutschland und Frankreich
  2. [1]
  3. LIFE-TESTinstitut. Privatinstitut zur Lebens- und Informations-Feld-Erforschung, Ulrich Arndt, Otto-Raupp-Str. 5, 79312 Mundingen
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