Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 15: Zeile 15:  
Die ECT soll von dem österreichischen Arzt [[Rudolf Pekar]] aus Bad Ischgl in den 1970er Jahren erfunden worden sein, allerdings wird auch das Jahr 1988 genannt. Offenbar veröffentlichte Pekar erst 1988 zur ECT. Mehrere Quellen nennen für das Jahr 1983 den schwedischen Radiologen [[Björn Nordenström]] als den Erfinder des Vorläufers der ECT, der "Elektro-Chemo-Therapie" oder "electrochemical therapy" (EChT), die auch als "Electrolytic Ablation of Tumors" (EAT) bekannt ist. Nordenström behauptet zu dieser Methode durch ein Buch aus dem Jahre 1877 inspiriert worden zu sein.<ref>Rae JH, The Application of Electricity as a Therapeutic Agent, (Buch), Verlag: Boericke & Tafel, New York 1877</ref> Die Methode verbreitete sich zunächst nur sehr wenig und war lediglich in China (Yuling Xin) und Russland (Tschissow / Sokolow) bei offenbar je nur einem Team anzutreffen.  
 
Die ECT soll von dem österreichischen Arzt [[Rudolf Pekar]] aus Bad Ischgl in den 1970er Jahren erfunden worden sein, allerdings wird auch das Jahr 1988 genannt. Offenbar veröffentlichte Pekar erst 1988 zur ECT. Mehrere Quellen nennen für das Jahr 1983 den schwedischen Radiologen [[Björn Nordenström]] als den Erfinder des Vorläufers der ECT, der "Elektro-Chemo-Therapie" oder "electrochemical therapy" (EChT), die auch als "Electrolytic Ablation of Tumors" (EAT) bekannt ist. Nordenström behauptet zu dieser Methode durch ein Buch aus dem Jahre 1877 inspiriert worden zu sein.<ref>Rae JH, The Application of Electricity as a Therapeutic Agent, (Buch), Verlag: Boericke & Tafel, New York 1877</ref> Die Methode verbreitete sich zunächst nur sehr wenig und war lediglich in China (Yuling Xin) und Russland (Tschissow / Sokolow) bei offenbar je nur einem Team anzutreffen.  
   −
Als Miterfinder der Gleichstrom ECT wird neben Pekar auch der [[Heilpraktiker]] "Prof. Hans-Peter Weber" aus Köln genannt, Vorsitzender eines Vereins "Internationale Gesellschaft für Onco-Bio-Therapie" IGOB. Weber betreibt in Köln ein "Institut Weber"<ref>Institut Weber, Altenbergerstr. 19-21, D-50668 Köln</ref> mit Zweigstelle in Lanzarote und tritt auch bei Youtube als Professor in Sachen ECT auf, wo er seinem Ärger über beispielsweise die Wikipedia und "Schulmedizin" freien Lauf lässt. Weber wird in der Öffentlichkeit und im Internet mit "Prof. Dr. med." tituliert. 2012 wurde Weber wegen des Mißbrauchs akademischer Titel und falscher Berufsbezeichnungen angeklagt. Er scheint sich inzwischen dauerhaft nach Spanien abgesetzt zu haben: ''..Mittlerweile arbeitet er fast nur mehr in Spanien, wo Wissenschaftler mehr Freiraum haben und nicht wegen jeder Kleinigkeit abgestraft werden..'' heisst es über ihn in einer Werbebroschüre.<ref>http://www.rumoro.de/menschen/articles/ect-therapie-bei-krebs-eine-methode-die-hoffnung-gibt.html</ref> Sein Sohn Peter Weber, Bademeister und Heilpraktiker, führt die Praxis in Köln weiter und bietet ebenfalls die ECT an, sowie weitere fragwürdige Therapien wie etwa mit [[GcMAF]] und [[Amygdalin]]. Er ist auch Vertreter für ECT-Geräte und bietet kostenpflichtige Kurse an.  
+
Als Miterfinder der Gleichstrom ECT wird neben Pekar auch der [[Heilpraktiker]] "Prof. Hans-Peter Weber" aus Köln genannt, Vorsitzender eines Vereins "Internationale Gesellschaft für Onco-Bio-Therapie" IGOB. Weber betreibt in Köln ein "Institut Weber"<ref>Institut Weber, Altenbergerstr. 19-21, D-50668 Köln</ref> mit Zweigstelle in Lanzarote und tritt auch bei Youtube als Professor in Sachen ECT auf, wo er seinem Ärger über beispielsweise die Wikipedia und "Schulmedizin" freien Lauf lässt. Weber wird in der Öffentlichkeit und im Internet mit "Prof. Dr. med." tituliert. 2012 wurde Weber wegen des Mißbrauchs akademischer Titel und falscher Berufsbezeichnungen angeklagt. Er scheint sich inzwischen dauerhaft nach Spanien abgesetzt zu haben: ''..Mittlerweile arbeitet er fast nur mehr in Spanien, wo Wissenschaftler mehr Freiraum haben und nicht wegen jeder Kleinigkeit abgestraft werden..'' heisst es über ihn in einer Werbebroschüre.<ref>http://www.rumoro.de/menschen/articles/ect-therapie-bei-krebs-eine-methode-die-hoffnung-gibt.html</ref> Sein Sohn Peter Weber, Bademeister und Heilpraktiker, führt die Praxis in Köln weiter und bietet ebenfalls die ECT an, sowie weitere fragwürdige Therapien wie etwa mit [[GcMAF]] und [[Amygdalin]]. Er ist auch Vertreter für ECT-Geräte und bietet kostenpflichtige Kurse an. Er wurde nach einer Anzeige des Deutschen Konsumentenbundes am 12. Februar 2019 vom Landgericht Köln verurteilt es zu unterlassen sich als "Heilpraktiker für Krebstherapie" zu bezeichnen und im Zusammenhang mit "Krebstherapie" die Begriffe GcMAF, “Vitamin C Hochdosis-Therapie“, “Vitamin B17” (auch bekannt als “Amygdalin-Therapie“), “Zelltherapie“, “Thymustherapie” und “Aderlass“ zu verwenden.<ref>LG Köln, 12.2.2019, Aktenzeichen 81 O 105/18</ref> Eine ehemalige enge Mitarbeiterin von Weber ist die OP-Schwester und Heilpraktikerin Martina Kondritz aus Köln. Kondritz betreibt eine Naturheilpraxis für Bio-Elektro-Therapie in Pulheim-Brauweiler und gibt Behandlungskosten von rund 420 € an. Sie gilt in Deutschland als die Nachfolgerin von Pekar, und ist einer der deutschen Propagandistinnen der ECT. Zwischen den einzelnen deutschen ECT-Anbietern haben sich erbitterte Streitigkeiten entwickelt, die teilweise mit Pöbeleien im Internet öffentlich ausgetragen werden.  
 
  −
Eine ehemalige enge Mitarbeiterin von Weber ist die OP-Schwester und Heilpraktikerin Martina Kondritz aus Köln. Kondritz betreibt eine Naturheilpraxis für Bio-Elektro-Therapie in Pulheim-Brauweiler und gibt Behandlungskosten von rund 420 € an. Sie gilt in Deutschland als die Nachfolgerin von Pekar, und ist einer der deutschen Propagandistinnen der ECT. Zwischen den einzelnen deutschen ECT-Anbietern haben sich erbitterte Streitigkeiten entwickelt, die teilweise mit Pöbeleien im Internet öffentlich ausgetragen werden.  
      
In Bad Ischl (wo auch Pekar wirkte) wurde der Augenarzt Hartmut Kunert als Anwender der BET bekannt, insbesondere durch ein Ermittlungsverfahren gegen ihn.
 
In Bad Ischl (wo auch Pekar wirkte) wurde der Augenarzt Hartmut Kunert als Anwender der BET bekannt, insbesondere durch ein Ermittlungsverfahren gegen ihn.
81.394

Bearbeitungen

Navigationsmenü