EkW.103: Unterschied zwischen den Versionen

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Das EkW.103 soll kontinuierlich eine Leistung von 500 kW in das öffentliche Stromnetz abgeben können. Dazu werde kein herkömmlicher Treibstoff benötigt. Die antreibende Enegie stamme von der Gravitation.
 
Das EkW.103 soll kontinuierlich eine Leistung von 500 kW in das öffentliche Stromnetz abgeben können. Dazu werde kein herkömmlicher Treibstoff benötigt. Die antreibende Enegie stamme von der Gravitation.
  
In der ekW.103 - Werbung wird suggeriert dass die ekW.103 als reale Kraftwerke bereits in Deutschland existierten und in verschiedenen „Energieparks“, unter anderem in Börßum und Thale erichtet worden seien. Dazu werden alte Aufnahmen aus der Rosch/Eurosch-Zeit gezeigt, sowie von Windparks. Wie eine Recherche im Juli 2022 zeigt existieren diese Parks erwartungsgemäß nicht und werden wohl auch zukünftig nicht entstehen. Auch wurde über facebook verbreitet, es wären bereits 400 ekW.103 verkauft worden. Dies würde einem Umsatz von rund 840 Millionen € entsprechen.
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In der ekW.103 - Werbung wird suggeriert dass die ekW.103 als reale Kraftwerke bereits in Deutschland existierten und in verschiedenen „Energieparks“, unter anderem in Börßum und Thale erichtet worden seien. Dazu werden alte Aufnahmen aus der Rosch/Eurosch-Zeit gezeigt, sowie von Windparks. Wie eine Recherche im Juli 2022 zeigt, existieren diese Parks erwartungsgemäß nicht und werden wohl auch zukünftig nicht entstehen. Auch wurde über facebook verbreitet, es wären bereits 400 ekW.103 verkauft worden. Dies würde einem Umsatz von rund 840 Millionen € entsprechen.
  
 
==Vermarktung und Vermarkter==
 
==Vermarktung und Vermarkter==

Version vom 14. Dezember 2022, 02:04 Uhr

Werbung für ekW.103 (Bild: Werbebroschüre Freie Wirtschaftsberatung WaterEnergy Antje Hagedorn-Bergmann)
Erklärung des "Wirkungsprinzips" des ekW.103 in Werbebroschüre Freie Wirtschaftsberatung WaterEnergy Antje Hagedorn-Bergmann. Das Bild entspricht den Darstellungen zum ehemaligen Kinetic Power Plant der Firma Rosch
Datenblatt ekW.103 (Roberto Lawatzki). Es werden unsinnige Angaben mit "Leistung 500 kW/h" gemacht. Offensichtlich will der Autor damit die Dauerleistung (Einheit Kilowatt kW) meinen. Auch die Angabe "Jahresleistung 4.380 MW" ist falsch, gemeint sind offenbar Kilowattstunden (kWh).
"Herstellerinformationen". Der Hersteller wird jedoch geheim gehalten. Die Bilder zeigen alte Aufnahmen aus der Rosch-Zeit
die phantastische Kalkulation: mit 53.900 € in wenigen Jahren zum Millionär
typisches Beispiel für unsinnig verwendete Einheiten in einer ekW.103 Werbebroschüre. Glaubt man dem Autor, würde sich mit zunehmender Zeit die Leistung erhöhen, alles spricht aber dafür dass sie gleichbleibt bei 500 kW, denn ein Kraftwerk mit 43.800.000 kW (also 43 GW) lässt sich an einem Ort alleine schon wegen Kühlungsproblemen gar nicht betreiben. Offenbar meint der Autor jedoch die zeitlich aufsummierte Energie, die in Kilowattstunden gemessen wird (kWh), und nicht in Kilowatt (kW). Jeder, der eine Stromrechnung bezahlt, weiss dies.

Das ekW.103 (auch vertikales Wasserkraftwerk genannt) ist ein imaginäres so genanntes Auftriebskraftwerk, für welches seit etwa 2021 auf nicht öffentliche Weise gutgläubige Käufer gesucht werden. Es handelt sich dabei um eine unterirdische Variante des gefloppten Scharlatanerieprodukts Kinetic Power Plant der Firma Rosch. Nach Angaben aus Werbebroschüren geht die Planung für das Projekt spätestens auf das Jahr 2013 zurück. Die Bezeichnung ekW.103 tauchte zuerst in einem Tweet der Firma Eurosch[1] (Robert Schrade) aus dem Jahr 2013 auf.[2] Mit Stand von 2022 wird die Bezeichnung ekW.103 exklusiv von der niedersächsischen Wirtschaftsberaterin Antje Hagedorn-Bergmann aus Vechelde verwendet, die im April 2021 eine dazu passende Internetdomain wasserkraftwerk-ekw-103.info anmeldete.[3] Die Wort-Bildmarke sowie die Wortmarke ekW.103 wurden am 5.10.2021 auf Hagedorn-Bergmann, Antje, 38159 Vechelde, DE eingetragen.[4] In der aktuellen Werbung für ein ekW.103 werden keine Angaben zum eigentlichen Hersteller gemacht.

Auftriebskraftwerke, die ihre Energie aus der Erdanziehung (Gravitation) beziehen sollen, sind physikalisch unmöglich. Daher existiert auch kein funktionierendes Kraftwerk nach diesem Prinzip. Entsprechende Projekte sind den Freie-Energie-Geschäftsmodellen zuzurechnen.

In den Werbebroschüren finden sich mehrere unsinnige Leistungs- und Energieangaben, die die Unkenntnis des jeweiligen Autors in Fragen zur Physik und Elektrotechnik aufzeigt. Dies ist typisch in der Szene der Anhänger einer so genannten freiem Energie sowie der damit verbundenen Geschäftsmodelle. So ist wiederholt von kWh/h die Rede, ohne zu erkennen dass sich das "h" (für Std.) ja herauskürzt. Auch werden in unverständlicher Weise gemeinte Energien in der Einheit kW (für Leistung) angegeben. (siehe Beispiel als Bild)

Das hier thematisierte ekW.103 Scharlatanerieprodukt wird für rund 2,2 Millionen Euro angeboten. Die Werber machen zusätzlich ein Kreditangebot.

Die Abkürzung ekw bezieht sich laut Robert Schrade auf "Eurosch Kraft- Werk".

Behauptete technische Angaben und angebliche Kraftwerke

Das EkW.103 soll kontinuierlich eine Leistung von 500 kW in das öffentliche Stromnetz abgeben können. Dazu werde kein herkömmlicher Treibstoff benötigt. Die antreibende Enegie stamme von der Gravitation.

In der ekW.103 - Werbung wird suggeriert dass die ekW.103 als reale Kraftwerke bereits in Deutschland existierten und in verschiedenen „Energieparks“, unter anderem in Börßum und Thale erichtet worden seien. Dazu werden alte Aufnahmen aus der Rosch/Eurosch-Zeit gezeigt, sowie von Windparks. Wie eine Recherche im Juli 2022 zeigt, existieren diese Parks erwartungsgemäß nicht und werden wohl auch zukünftig nicht entstehen. Auch wurde über facebook verbreitet, es wären bereits 400 ekW.103 verkauft worden. Dies würde einem Umsatz von rund 840 Millionen € entsprechen.

Vermarktung und Vermarkter

Für das ekW.103 wird nach Recherchen von Psiram nicht im öffentlich einsehbaren Internet geworben. Potentielle Investoren erhalten jedoch von der Wirtschaftsberaterin Antje Hagedorn-Bergmann aus Vechelde (Niedersachsen) Werbebroschüren, in denen das ekw.103 beworben wird, und ein Kreditmodell mit Preiskalkulation angeboten wird. In den Broschüren werden irreführende Angaben gemacht, und der Anschein erweckt es gebe bereits ekw.103 Kraftwerke. In den Broschüren sind auch Abbildungen zu sehen. Eine genaue Rückwärtssuche der Bilder offenbart dass es sich teilweise um alte, und bereits bekannte Bilder der Firma Rosch handelt.

Insgesamt scheinen mindestens zwei Personen an der Vermarktung des physikalisch unmöglichen Projekts EKw.103 beteiligt zu sein:

  • Antje Hagedorn-Bergmann als Geschäftsführerin der Firma Freie Wirtschaftsberatung WaterEnergy.
  • Roberto Lawatzki (Wirtschaftsberater)

Genannt werden auch die Namen Frederik Malsy und Nicolai Lennartz (ASENTIV). Auffällig sind gemeinsame Mitgliedschaften im Empfehlungsnetzwerk BNI – Business Network International.

Bilder von angeblichen Aufstellorten

Bilder aus der Werbung

Reaktion auf diesen Artikel und Blog von Psiram

Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung eines Blogartikels bei Psiram zum ekW.103[5], am Abend des 31.7.2022, wurden sämtliche öffentlich sichtbaren Hinweise zum ekW.103 gelöscht. Diese waren aber bereits in den Wochen vor der Veröffentlichung automatisch gesichert worden, da die in diesen Fällen typischen Löschungen erwartet wurden. Die hier zu beobachtenden Löschungen gehören zu den schnellsten, die das Projekt Psiram nach einer Veröffentlichung beobachtet hat. Üblicherweise beginnen diese erst nach Tagen, nämlich dann wenn Suchmaschinen entsprechende alerts bei Erscheinen von Suchbegriffen auslösen. Zu den gelöschten Daten gehört ein facebook-Beitrag zur Behauptung 400 ekW.103 verkauft zu haben.

Dokumente

Weblinks


  • wasserkraftwerk-ekw-103.org (Whois: Registrant Organization: Freie Wirtschaftsberatung WaterEnergy, Creation Date: 2021-04-06T18:00:45Z, Registrar: 1&1 IONOS SE)
  • wasserkraftwerk-ekw-103.info (Juli 2022: ohne Inhalt)
  • wasserkraftwerk-ekw-103.com

Quellennachweise

Siehe auch die Diskussionsseite zum Artikel: Diskussion ekw.103