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Das Bayerische Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung, ausnahmsweise einmal Vorreiter in Sachen Esoterikkritik, hat Ende 1997 in einer eigenen Aufklärungsbroschüre Kinesiologie bzw. Edu-Kinestetik (alias: "Educational Kinesiology") als ''"derartige Versimplifizierung und Verfälschung der Vorgänge des zentralen Nervensystems"'' bezeichnet, dass die ''"Aufnahme so erklärter diagnostischer und therapeutischer Techniken zum Umgang mit Kindern in hohem Maß beunruhigen muss"''. Es handle sich um gänzlich unseriöse Praktiken, die unter dem Deckmantel einer "praktischen Pädagogik" unbrauchbares [[Esoterik|esoterisches]] Gedankengut verbreiteten. Höchst befremdend sei es, wie damit bei Betroffenen nicht erfüllbare Hoffnungen geweckt würden.<ref>Walbiner, W.: Edukinesiologie: Ein neuer Heilsweg in der Pädagogik? (Arbeitsbericht Nr.&nbsp;290 des Staatsinstituts für Schulpädagogik und Bildungsforschung) München, 1997, 56f. [Der Bericht ist erhältlich über: Staatsinstitut für Schulpädagogik, Arabellastr. 1, 81925 München]</ref> Der Deutsche Bundesverband Legasthenie wies in einem eigenen Rundschreiben darauf hin, dass die von Dennison und seinen Anhängern behauptete Wirksamkeit kinesiologischer Übungen bis heute ohne jeglichen ernstzunehmenden Nachweis geblieben sei. Die Gemeinde gläubiger Edu-Kinesteten erinnere im übrigen an eine "sektenähnliche Vereinigung"<ref>LRS: Zeitschrift des Bundesverbandes Legasthenie 2/1996</ref>, eine Einschätzung, die der Schulpsychologe Hermann Meidinger ausdrücklich bestätigt: ''"Werden Sekten auch an dem Ausmaß gemessen, mit dem sie ihre Anhänger verführen, so können die Versprechen, mit denen Kinesiologen ihre Jünger 'fangen', durchaus nahelegen, die Kinesiologie zu diesen Gruppierungen zu zählen"''.<ref>Meidinger, H.: Kinesiologie: eine neue Therapieform in der Schule? in: Bayerische Schule, 9/1996, 321f.</ref> Weniger umständlich Seminarrektor Wolfgang Hund vom Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband: "Edu-Kinestetik ist schlicht ein faules Ei".<ref>Hund, W.: Ein merkwürdiges Ei im pädagogischen Nest: Edu-Kinestetik. In: Bayerische Schule 1/1997, 156f</ref>
 
Das Bayerische Staatsinstitut für Schulpädagogik und Bildungsforschung, ausnahmsweise einmal Vorreiter in Sachen Esoterikkritik, hat Ende 1997 in einer eigenen Aufklärungsbroschüre Kinesiologie bzw. Edu-Kinestetik (alias: "Educational Kinesiology") als ''"derartige Versimplifizierung und Verfälschung der Vorgänge des zentralen Nervensystems"'' bezeichnet, dass die ''"Aufnahme so erklärter diagnostischer und therapeutischer Techniken zum Umgang mit Kindern in hohem Maß beunruhigen muss"''. Es handle sich um gänzlich unseriöse Praktiken, die unter dem Deckmantel einer "praktischen Pädagogik" unbrauchbares [[Esoterik|esoterisches]] Gedankengut verbreiteten. Höchst befremdend sei es, wie damit bei Betroffenen nicht erfüllbare Hoffnungen geweckt würden.<ref>Walbiner, W.: Edukinesiologie: Ein neuer Heilsweg in der Pädagogik? (Arbeitsbericht Nr.&nbsp;290 des Staatsinstituts für Schulpädagogik und Bildungsforschung) München, 1997, 56f. [Der Bericht ist erhältlich über: Staatsinstitut für Schulpädagogik, Arabellastr. 1, 81925 München]</ref> Der Deutsche Bundesverband Legasthenie wies in einem eigenen Rundschreiben darauf hin, dass die von Dennison und seinen Anhängern behauptete Wirksamkeit kinesiologischer Übungen bis heute ohne jeglichen ernstzunehmenden Nachweis geblieben sei. Die Gemeinde gläubiger Edu-Kinesteten erinnere im übrigen an eine "sektenähnliche Vereinigung"<ref>LRS: Zeitschrift des Bundesverbandes Legasthenie 2/1996</ref>, eine Einschätzung, die der Schulpsychologe Hermann Meidinger ausdrücklich bestätigt: ''"Werden Sekten auch an dem Ausmaß gemessen, mit dem sie ihre Anhänger verführen, so können die Versprechen, mit denen Kinesiologen ihre Jünger 'fangen', durchaus nahelegen, die Kinesiologie zu diesen Gruppierungen zu zählen"''.<ref>Meidinger, H.: Kinesiologie: eine neue Therapieform in der Schule? in: Bayerische Schule, 9/1996, 321f.</ref> Weniger umständlich Seminarrektor Wolfgang Hund vom Bayerischen Lehrerinnen- und Lehrerverband: "Edu-Kinestetik ist schlicht ein faules Ei".<ref>Hund, W.: Ein merkwürdiges Ei im pädagogischen Nest: Edu-Kinestetik. In: Bayerische Schule 1/1997, 156f</ref>
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Insbesondere das Herumgedrücke oder -geziehe an irgendwelchen Akupunkturpunkten ist absurd: Zum einen widerspricht es in seiner simplen Mechanik (zur Behebung eines Problems sei nur ein bestimmter Knopf zu drücken) dem vorgeblich "ganzheitlichen" Selbstverständnis der Kinesiologie, zum anderen sind die Meridianbahnen und Akupunkturpunkte der Traditionellen Chinesischen Medizin, auf die "Touch for Health" und "Brain Gym" abstellen, bestenfalls als Metaphern zu verstehen: Tatsächlich existieren diese Bahnen und Punkte nicht.
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Insbesondere das Herumgedrücke oder -geziehe an irgendwelchen Akupunkturpunkten ist absurd: Zum einen widerspricht es in seiner simplen Mechanik (zur Behebung eines Problems sei nur ein bestimmter Knopf zu drücken) dem vorgeblich [[Ganzheitlichkeit|"ganzheitlichen"]] Selbstverständnis der Kinesiologie, zum anderen sind die Meridianbahnen und Akupunkturpunkte der Traditionellen Chinesischen Medizin, auf die "Touch for Health" und "Brain Gym" abstellen, bestenfalls als Metaphern zu verstehen: Tatsächlich existieren diese Bahnen und Punkte nicht.
    
Die Methode ist für Kinder nicht unproblematisch, weil sie durch die Manipulationen den Eindruck erweckt, sie seien behandlungsbedürftig und nicht in Ordnung. Diese Behandlungsbedürftigkeit wird aber erst durch die Edu-Kinestetik behauptet. Man schafft sich auf diese Weise aber erst einen Patienten!
 
Die Methode ist für Kinder nicht unproblematisch, weil sie durch die Manipulationen den Eindruck erweckt, sie seien behandlungsbedürftig und nicht in Ordnung. Diese Behandlungsbedürftigkeit wird aber erst durch die Edu-Kinestetik behauptet. Man schafft sich auf diese Weise aber erst einen Patienten!
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