Eine Doula (von altgriechisch δούλη „Dienerin“, „Sklavin“, „Magd“) ist eine Frau, die einer werdenden Mutter vor, während und nach der Geburt als emotionale und physische Begleiterin zur Seite steht. Sie versteht sich als Schwangerschafts-, Geburts- und Wochenbettbegleiterin. Voraussetzung für diesen Beruf ist, dass eine angehende Doula selbst zumindest ein Kind geboren hat, ein Mindestalter von 25 Jahren, Geduld, Ausdauer, Mütterlichkeit, Zeit (Rufbereitschaft). Doulas werden in Seminaren und Workshops ausgebildet[1]. Eine staatlich anerkannte Ausbildung gibt es nicht. Inhalte der Workshops sind u.a. Fragen wie:

  • Was ist die ideale Geburt
  • Die Rolle der Doula
  • Emotionale Unterstützung während der Geburt
  • Kontakt während der Schwangerschaft zwischen Doula und Klientin
  • Physiologie und Pathologie der Schwangerschaft
  • Unterstützung bei schwierigem Geburtsverlauf
  • Die Rolle der Doula bei Kaiserschnitt
  • Unterstützung beim Verarbeiten der Geburt
  • Stillen

Es werden aber auch Fragen erörtert, welche Möglichkeiten bestehen, in Deutschland "offiziell" als Doula zu arbeiten und verschiedene Marketingstrategien wie Visitenkarten, Flyer, Websites, wie macht man sich in seinem Umfeld bekannt und Geburtsfilme. Nach Absolvierung dieser Seminare und Workshops werden Zertifikate ausgestellt.

Angebote

Doulas übernehmen als medizinische Laien auch keine entsprechenden Leistungen. Hauptinhalt ihrer Angebote sind Vorbereitungskurse, psychischer Beistand während der Geburt, Stillberatung, Trageberatung, Beaufsichtigung der Geschwisterkinder, aber auch Fotos, Geburtsberichte, Bemalen des Babybauchs und Gestalten einer Geburtskerze. Einige dieser Angebote zeigen esoterische Tendenzen, wie z.B. Anfertigen eines Talismans für das Kind, z.B. Traumfänger, Halskette, Trommel, Schwangerenfeier (Geburtssegen), Plazenta-Abdruck auf Leinwand (Lebensbaum) oder erstrecken sich auf pseudomedizinisches Gebiet wie Ayurvedische Massagen, Reiki während der Schwangerschaft und Aufbewahrung der Plazenta für spätere Anwendungen (Herstellung von Globuli, Nosoden, Baum pflanzen o.ä.)[2].

Das Berufsbild Doula ist in Deutschland noch nicht weit verbreitet. Der Verein Doulas in Deutschland hat bundesweit nicht einmal 30 Mitglieder gemeldet[3]. Es bleibt daher abzuwarten, wie sich das Berufsbild der Doula in Deutschland weiter entwickelt.

Gründe

Kritiker wenden ein, dass die Leistungen einer Doula auch von einer Hebamme übernommen werden. Befürworter meinen, dass durch eine Doula eine menschlichere Zuwendung gewährleistet sei, die eine Geburt stressfreier gestalte. Als Begründung wird aufgeführt, dass Frauen, die während der Geburt von einer Doula begleitet wurden, 50% weniger Kaiserschnitte, 25% eine kürzere Geburtsdauer haben, 60% weniger Nachfrage nach Epiduralanästhesie besteht, 30% weniger medikamentöse Schmerzaufhebung/ -bekämpfung nötig sei und 40% weniger Zangengeburten haben[4]. Diese Zahlen stammen jedoch nicht aus einer wissenschaftlichen Studie, sondern einem Doula-Buch und sind deswegen fragwürdig[5].

Quellenverzeichnis

  1. http://www.doulas-in-deutschland.de/index.php?page=doula_ausbildung_in_deutschland
  2. http://www.schwangertipps.de/plazenta.htm
  3. http://www.wiesbadener-kurier.de/region/wiesbaden/wiesbaden-extra/8111928.htm
  4. http://www.doulas.info/deutsch.php
  5. Die Zahlen stammen aus: Marshall, Phyllis Klaus/Kennell, John: The Doula Book: How a Trainer Labor Companion Can Help You Have a Shorter, Easier and Healthier Birth. (Perseus Press, Zweite Auflage) 2002