Diskussion:Eisentherapie nach Rau Freiherr von Nagell

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____________________________________________________________ 1. Bezeichnung des Arzneimittels Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung 1 Ampulle zu 5 ml enthält: Wirkstoff: Eisen(III)hydroxid : Sucrose : Wasser (190 : 1500 : 1010) 2700 mg (entsprechend 100 mg Eisen) Sonstige Bestandteile: Wasser für Injektionszwecke 2900 – 3200 mg Natriumhydroxid-Lösung (10% ) 0– 25 mg 3. Darreichungsform Konzentrat zur Injektion oder zur Herstellung einer Infusionslösung 4. Klinische Angaben 4.1 Anwendungsgebiete Behandlung von Eisenmangelzuständen, sofern eine orale Therapie nicht möglich ist oder nicht effektiv ist. 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Berechnung der Dosierung Die Dosierung von Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe muß individuell dem Gesamteisendefizit angepaßt werden, welches sich wie folgt berechnet: Gesamteisendefizit [mg] = Körpergewicht [kg] � (Soll Hb – Ist Hb) [g/l] � 0.24* + Reserveeisen [mg] Bis 35 kg Körpergewicht: Soll Hb = 130g /l resp. Reserveeisen = 15 mg/kg Ab 35 kg Körpergewicht: Soll Hb = 150g /l resp. Reserveeisen = 500 mg

  • Faktor 0.24 = 0.0034�0.07�1000 (Eisengehalt des Hämoglobins

�0.34 %; Blutvolumen �7 % des Körpergewichtes; Faktor 1000 = Umrechnung von g in mg) Benötigte Menge Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe (in ml) = Gesamteisendefizit [mg] 20mg /ml Körpergewicht [kg] Benötigte Menge Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe (in ml) Hb 60g /l Hb 75 g/l Hb 90g /l Hb 105 g/l 5 8 7 6 5 101 6 14 12 11 15 24 21 19 16 2032 28 25 21 25 4035 31 26 3048 42 37 32 35 63 57 5044 4068 61 54 47 45 74 66 57 49 5079 70 61 52 55 84 75 65 55 609 0 79 68 57 65 95 84 72 60 7010 1 88 75 63 75 106 93 79 66 80111 97 83 68 85 117 102 86 71 90122 106 90 74 Wenn die benötigte Menge die maximal verträgliche Einzeldosierung übersteigt, muß die Verabreichung aufgeteilt werden. Falls die hämatologischen Parameter nach 1 – 2 Wochen Therapie nicht ansprechen, ist die ursprüngliche Diagnose zu überprüfen. Berechnung der Dosierung zur Eisensubstitution nach Blutverlust und bei Eigenblutspende Die benötigte Menge Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe zur Substitution des Eisendefizits wird mit folgenden Formeln berechnet: • verlorene Blutmenge ist bekannt: Die Verabreichung von 200 mg i.v. Eisen (= 10ml Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe) resultiert in einem Anstieg des Hämoglobins, welcher einer Bluteinheit (= 400 ml mit 150 g/l Hb) entspricht. benötigte Eisenmenge [mg] = Anzahl verlorene Bluteinheiten � 200 mg oder benötigte Menge Venofer � = Anzahl verlorene Bluteinheiten � 10ml Injektionslösung 100 mg Fe [ml] • Hb-Gehalt ist reduziert: Die Formel zur Berechnung des Gesamteisendefizits wird angewendet unter der Berücksichtigung, daß die Eisenspeicher nicht aufgefüllt werden müssen. benötigte Eisenmenge [mg] = Körpergewicht [kg] � (Soll Hb – Ist Hb) [g/l] � 0.24 Beispiel: Körpergewicht = 60kg, Hb-Defizit = 10g /l �benötigte Eisenmenge �150mg �7.5 ml Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe sollen verabreicht werden. Übliche Dosierung Erwachsene: 5 – 10ml Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe (100 – 200 mg Eisen) zwei- bis dreimal wöchentlich in Abhängigkeit des Hämoglobinspiegels. Kinder: 0.15 ml Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe pro kg Körpergewicht (= 3 mg Eisen/kg KG) zwei- bis dreimal wöchentlich in Abhängigkeit des Hämoglobinspiegels. Maximal verträgliche Einzeldosierung Erwachsene: Als Injektion: 10ml Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe (200 mg Eisen) injiziert während mindestens 10Minuten. Als Infusion: Wenn die klinische Situation dies erfordert, kann die maximale Einzeldosis, welche einmal pro Woche verabreicht werden darf, auf 0.35 ml Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe pro kg Körpergewicht (= 7 mg Eisen/kg KG) erhöht werden. Diese Einzeldosis soll nie mehr als 25 ml Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe (500 mg Eisen), verdünnt in 500 ml 0.9 % (G/V) Kochsalzlösung und während mindestens 31/2 Stunden infundiert, betragen. Kinder: 0.35 ml Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe pro kg Körpergewicht (= 7 mg Eisen/kg KG), verdünnt in 0.9 % (G/V) Kochsalzlösung und während mindestens 31/2 Stunden einmal pro Woche infundiert. Art der Anwendung: Intravenöse Anwendung (langsame intravenöse Injektion oder Infusion): Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe darf nur intravenös mittels Infusion, langsamer Injektion oder direkt in den venösen Teil des Dialysegerätes verabreicht werden und ist nicht geeignet zur intramuskulären Injektion und zur Verabreichung als Einmaldosis, bei welcher die ganze Eisenmenge, welche dem Gesamteisendefizit des Patienten entspricht, in einer einzigen Infusion verabreicht wird. Vor Verabreichung der ersten therapeutischen Dosis soll eine Probeinjektion gespritzt werden. Alle Vorrichtungen zur Wiederbelebung sollten verfügbar sein, da in seltenen Fällen über anaphylaktoide Reaktionen berichtet wurde. Treten während der Verabreichung allergische Reaktionen oder eine Intoleranz auf, muß die Behandlung unverzüglich gestoppt werden. Infusion: Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe soll vorzugsweise als Infusion (zur Verminderung des Risikos von hypotonischen Episoden und paravenöser Verabreichung), in einem Mischverhältnis von 1 ml Injektionslösung (20mg Eisen) in 20ml 0.9 % (G/V) Kochsalzlösung [5 ml (100 mg Eisen) in 100 ml 0.9 % (G/V) NaCl usw. bis zu 25 ml (500 mg Eisen) in 500 ml 0.9 % (G/V) NaCl], verabreicht werden. Diese Mischung wird unmittelbar vor der Infusion hergestellt und wie folgt infundiert: 100 ml in mind. 15 Minuten; 200 ml in mind. 30 Minuten; 300 ml in mind. 11/2 Stunden; 400 ml in mind. 21/2 Stunden und 500 ml in mind. 31/2 Stunden. Bei der ersten Behandlung mit Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe und vor Verabreichung der gesamten Dosis sollen die ersten 20– 50 mg Eisen bei Erwachsenen, die ersten 20mg Eisen bei Kindern mit einem Körpergewicht von mehr als 14 kg und die Hälfte der üblichen Dosierung (1.5 mg Eisen/kg) bei Kindern mit einem Körpergewicht von weniger als 14 kg als Testdosis während 15 Minuten infundiert werden. Falls keine Nebenwirkungen während dieser Zeit auftreten, kann die restliche Menge der Infusion mit normaler Geschwindigkeit verabreicht werden. Intravenöse Injektion: Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe kann auch als langsame intravenöse Injektion mit einer Geschwindigkeit von höchstens 1 ml unverdünnter Lösung pro Minute (�5 Minuten pro 5 ml Ampulle) verabreicht werden. Pro Injektion dürfen maximal 10ml Injektionslösung (200 mg Eisen) gespritzt werden. Bei der ersten Behandlung mit Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe und vor Verabreichung der gesamten Dosis soll eine Testdosis von 1 – 2.5 ml Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe (20– 50 mg Eisen) bei Erwachsenen, 1 ml Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe (20mg Eisen) bei Kindern Februar 2006 Fachinformation Venofer� Injektionslösung 100 mg Fe 010352-Z780 -- Venofer Injektionslösung 100 mg Fe -- a 1 mit einem Körpergewicht von mehr als 14 kg und die Hälfte der üblichen Dosierung (1.5 mg Eisen/kg) bei Kindern mit einem Körpergewicht von weniger als 14 kg während 1 bis 2 Minuten gespritzt werden. Treten während einer Wartefrist von 15 Minuten nach Verabreichung keine Nebenwirkungen auf, kann die restliche Menge der Dosis mit normaler Geschwindigkeit verabreicht werden. Der Arm des Patienten soll nach der Injektion gestreckt werden. Injektion in Dialysegerät: Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe kann direkt in den venösen Teil des Dialysegerätes gespritzt werden. Die Dosierung entspricht der bei intravenöser Injektion oder Infusion. 4.3 Gegenanzeigen Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe darf in folgenden Fällen nicht angewendet werden: – Anämien, welche nicht durch Eisenmangel verursacht sind – bekannte Überempfindlichkeit gegen Eisen Mono- oder Disaccharid Komplexe – Eisenspeicherkrankheit (z. B. Haemochromatose, Haemosiderose) – Eisenverwertungsstörungen (z. B. Thalassaemie, sideroachrestische Anämien) 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe soll nur verabreicht werden, wenn der Eisenmangel diagnostisch gesichert und durch geeignete Laboranalysen (z. B. Ferritin-Blutspiegel, Hämoglobin, Hämatokrit oder Erythrozytenzahl und daraus berechnet MCV, MCH und MCHC) bestätigt ist. Parenteral verabreichte Eisenpräparate können allergische oder anaphylaktoide Reaktionen verursachen. Bei leichten allergischen Reaktionen sind Antihistaminika zu verabreichen. Bei schweren anaphylaktischen Reaktionen sollte sofort Adrenalin verabreicht werden. Bei Patienten mit Asthma, tiefer Eisenbindungskapazität und/oder Folsäuremangel ist das Risiko für allergische oder anaphylaktische Reaktionen erhöht. Alle Vorrichtungen zur Wiederbelebung sollten deshalb verfügbar sein. Bei Patienten mit Störungen der Leber- oder Nierenfunktion, akuten Infektionen, Allergien oder chronischen Infektionen ist bei der Verabreichung von Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe besondere Vorsicht geboten. Bei zu rascher intravenöser Injektion kann es zu hypotonischen Episoden kommen. Paravenöse Injektion ist zu vermeiden. Falls diese doch eintritt, muß folgendermaßen vorgegangen werden: Wenn die Nadel noch steckt, ist mit wenig 0.9 % (G/V) Kochsalzlösung zu spülen. Zur Beschleunigung der Eisenelimination und um die Verteilung des Eisens zu verhindern, wird vorsichtig (nicht einmassieren) auf die Injektionsstelle ein(e) Mukopolysaccharid-Gel oder -Salbe aufgetragen. Bei Kindern kann eine parenterale Eisentherapie den Verlauf von Infektionen ungünstig beeinflussen. Hinweise zur Handhabung: Die Ampullen sind vor Gebrauch auf Sedimente und Beschädigungen zu prüfen. Nur homogene, sedimentfreie Lösungen sind zu verabreichen. Nach Anbruch sind die Ampullen sofort zu verwenden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Wie bei allen parenteralen Eisenpräparaten darf Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe nicht gleichzeitig mit oralen Eisenpräparaten verabreicht werden, da die Absorption des oralen Eisens vermindert ist. Mit einer oralen Therapie ist erst 5 Tage nach der letzten Injektion zu beginnen. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Es liegen keine Erfahrungen mit einer Anwendung von Venofer Injektionslösung 100 mg Fe in der Schwangerschaft vor. Eine Tierstudie hat Reproduktionstoxizität gezeigt (siehe 5.3). Eine Anwendung von Venofer Injektionslösung 100 mg Fe im ersten Drittel der Schwangerschaft sollte daher vermieden werden. Im zweiten und dritten Drittel der Schwangerschaft sollte Venofer Injektionslösung 100 mg Fe nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden. Stillzeit Es ist nicht bekannt, ob eine erhöhte Ausscheidung von Eisen in die Muttermilch nach parenteraler Verabreichung von Eisen stattfindet. Bei laktierenden Ratten wurde etwa 1 % des in Venofer Injektionslösung 100 mg Fe enthaltenen Eisens in der Milch gefunden. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen Es ist höchst unwahrscheinlich, dass Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe Auswirkungen auf diese Tätigkeiten hat. 4.8 Nebenwirkungen Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeiten zugrunde gelegt: Sehr häufig (�1/10) Häufig (�1/100 bis �1/10) Gelegentlich (�1/1.000 bis �1/100) Selten (�1/10.000 bis �1/1.000) Sehr selten (�1/10.000) Die häufigsten in klinischen Studien beobachteten Nebenwirkungen (ADRs) von Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe waren vorübergehende Störungen des Geschmacks, Hypotonie, Fieber und Schüttelfrost, Reaktionen an der Injektionsstelle und Übelkeit bei 0.5 – 1.5 % der Patienten. Selten traten leichtere anaphylaktoide Reaktionen auf. Im allgemeinen sind anaphylaktoide Reaktionen sehr ernst zu nehmende Nebenwirkungen (siehe ,,4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung‘‘ ). Die folgenden Nebenwirkungen wurden in klinischen Studien in zeitlichem Zusammenhang mit der Verabreichung von Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe berichtet, wodurch ein kausaler Zusammenhang angenommen werden kann: Nervensystem Häufig (�1 % und �10 %): vorübergehende Störungen des Geschmacksinnes (besonders metallischer Geschmack). Gelegentlich (�0.1 % und �1 %): Kopfschmerzen; Schwindel. Selten (�0.01 % und �0.1 %): Parästhesien. Herz-Kreislaufsystem Gelegentlich: Hypotonie und Kollaps; Tachykardie und Palpitationen. Atmungsorgane Gelegentlich: Bronchospasmen, Dyspnoe. Magen-Darm-Trakt Gelegentlich: Übelkeit; Erbrechen; Bauchschmerzen; Diarrhoe. Haut- und Hautanhangsorgane Gelegentlich: Pruritus; Urtikaria; Rash, Exanthem, Erythem. Skelettmuskulatur, Bindegewebe, Knochen Gelegentlich: Muskelkrämpfe, Myalgie. Andere Nebenwirkungen und lokale Nebenwirkungen Gelegentlich: Fieber, Schüttelfrost, Hitzewallungen; Brustschmerzen und Engegefühl in der Brust. Irritationen an der Injektionsstelle wie oberflächliche Phlebitis, Brennen, Schwellung. Selten: anaphylaktoide Reaktionen (selten mit Arthralgie); periphere Ödeme; Müdigkeit, Asthenie; Unwohlsein. Aus Spontanberichten kommen folgende Nebenwirkungsmeldungen: Einzelfälle: Vermindertes Bewusstsein, Benommenheit, Verwirrtheit; Angioödem und Gelenkschwellungen. 4.9 Überdosierung Überdosierung kann eine akute Eisenüberladung verursachen, welche sich als Hämosiderose manifestieren kann. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Die polynuklearen Eisen(III)hydroxid Kerne sind oberflächlich mit einer großen Anzahl nicht kovalent gebundener Sucrosemoleküle umgeben, was in einer Komplexgrösse Mw von ca. 43 kD resultiert. Diese ist genügend groß, um eine renale Elimination zu verhindern. Der resultierende Komplex ist stabil und setzt unter physiologischen Bedingungen kein ionisches Eisen frei. Das Eisen im polynuklearen Kern ist in einer ähnlichen Struktur gebunden wie im Falle von physiologisch vorkommendem Ferritin. Die Verabreichung von Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe verursacht physiologische Veränderungen, die die Eisenaufnahme beeinflussen. Fachinformation Venofer� Injektionslösung 100 mg Fe 2 010352-Z780 -- Venofer Injektionslösung 100 mg Fe -- a Pharmakotherapeutische Gruppe: Antianämikum, ATC-Code: B03AC02 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die Pharmakokinetik von Eisen(III)hydroxid- Sucrose-Komplex wurde nach intravenöser Injektion von 100 mg Eisen bei gesunden Probanden untersucht. Eine maximale durchschnittliche Serumeisenkonzentration von 538 μM/l (30mg /l) wurde 10Minuten nach der Injektion gemessen. Das Verteilungsvolumen des zentralen Kompartiments entspricht dem Volumen des Serums (ca. 3 l). Das injizierte Eisen wird schnell aus dem Serum entnommen, die terminale Halbwertszeit beträgt ca. 6 Stunden. Das Verteilungsvolumen beim ,,Steady State‘‘ beträgt 8 l, was auf eine niedrige Eisenverteilung im Körperwasser hindeutet. Aufgrund der niedrigeren Stabilität des Eisen( III)hydroxid-Sucrose-Komplexes im Vergleich zu Transferrin wurde ein kompetitiver Eisenaustausch an Transferrin festgestellt, was in einem Eisentransport von ca. 31 mg Fe(III) pro 24 Stunden resultiert. Die renale Elimination von Eisen tritt in den ersten vier Stunden nach der Injektion auf und entspricht ca. 5 % der Gesamtkörper- Clearance (ca. 20ml /min). Nach 24 Stunden liegen die Eisenserumspiegel wieder bei den Ausgangswerten und ca. 75 % der Sucrose ist ausgeschieden. Bioverfügbarkeit: Die Ferrokinetik von Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe wurde mittels 59Fe und 52Fe radioaktiv markiertem Komplex an sechs Patienten mit Eisenmangelanämie und chronischer Niereninsuffizienz studiert. Für 52Fe konnte eine Plasma- Clearance von 60 bis 100 Minuten gemessen werden. 52Fe wurde in der Leber, der Milz und im Knochenmark gefunden. Die Eisenutilisation, zwei bis vier Wochen nach der Injektion, lag in einem Bereich von 68 % bis 97 %. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Präklinische Daten zur Sicherheitspharmakologie und zur Toxizität bei einmaliger bzw. wiederholter Verabreichung ergaben keine Informationen, welche nicht schon in anderen Punkten der Fachinformation/SPC erwähnt werden. Es gibt keine Hinweise einer potentiellen Mutagenität von Eisen bei Säugetierzellen in vivo. Es liegen keine Langzeitstudien zum tumorerzeugenden Potential vor. In einer Studie zur Reproduktionstoxikologie traten embryofetale Effekte im humantherapeutischen Dosisbereich auf. Diese Effekte wurden wahrscheinlich durch eine Eisenüberladung des mütterlichen Organismus hervorgerufen. Einflüsse auf die männliche und weibliche Fertilität sowie die postnatale Entwicklung von prä- und postnatal exponierten Nachkommen wurden im humantherapeutischen Dosisbereich nicht beobachtet. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Liste der sonstigen Bestandteile Wasser für Injektionszwecke 2900 – 3200 mg Natriumhydroxid-Lösung (10 %) 0 – 25 mg 6.2 Inkompatibilitäten Venofer � Injektionslösung 100 mg Fe darf nur mit 0.9 % (G/V) Kochsalzlösung gemischt werden. Andere therapeutische Zusätze sind nicht erlaubt. 6.3 Dauer der Haltbarkeit – im unversehrten Behältnis: Drei Jahre – nach Zubereitung: Die Infusionslösung ist nach der Zubereitung (nach Verdünnung) sofort zu verwenden. 6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung Art der Aufbewahrung/Lagerung: Die Ampullen sind bei 4 – 25�C in der Originalpackung aufzubewahren. Sie dürfen nicht gefrieren oder großer Hitze ausgesetzt werden. Falsche Lagerung kann zu Sedimenten führen, welche mit dem bloßen Auge sichtbar sind. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Packungsgrössen: Packung mit 5 Ampullen zu 5 ml Klinikpackung 50Ampullen zu 5 ml 6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung Keine besonderen Anforderungen. 7. Inhaber der Zulassung Vifor France SA 123, rue Jules Guesde 92309 Levallois-Perret Cedex France 8. Zulassungsnummer 6462062.00.00 9. Datum der Verlängerung der Zulassung 17. November 2005 10. Stand der Information Februar 2006 11. Verkaufsabgrenzung Verschreibungspflichtig Zentrale Anforderung an: Rote Liste Service GmbH FachInfo-Service Postfach 11 01 71 10831 Berlin Februar 2006 Fachinformation Venofer� Injektionslösung 100 mg Fe 010352-Z780 -- Venofer Injektionslösung 100 mg Fe -- a 3 ____________________________________________________________

Das ist die Fachinformation für ein Eisenpräparat. Die interessanten Stellen sind fett markiert. Die Injektion scheint ein bisschen "tricky" zu sein und mit Maßnahmen bei einer anaphylaktischen Reaktion ist eine Heilpraktikerein definitiv überfordert, da sie ja nicht einmal Adrenalin-Ampullen verwenden darf. Die Anwendung befindet sich sowieso meilenweit im of-label-use. Die Präparate sind nur zur Behandlung von Eisenmangelanämien zugelassen und dann auch nur, wenn oral nichts geht. Cohen 17:07, 17. Okt. 2008 (CEST)