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Zu den bekannteren Produktionen aus der ersten Schaffensperiode bis 2016 sind zu nennen:
 
Zu den bekannteren Produktionen aus der ersten Schaffensperiode bis 2016 sind zu nennen:
*Der geheime Luftkrieg der Supermächte, Erstausstrahlung am 28. Januar 2004 auf dem Sender Arte. Pohlmann berichtet wie die US-Airforce Spionageflüge von ihrem Hauptquartier in Wiesbaden aus unternahmen und es dabei auch zu Konfrontationen zwischen amerikanischen Aufklärungsflugzeugen und sowjetischen Abfangjägern kam. Von ihrem Einsatz im Höhenflugzeug U-2 seien mehr als 150 US-Flieger nicht zurückgekehrt behauptet Pohlmann. Der Historiker Michael Jeismann kommt in einer Rezension in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu der Einschätzung, dass dieser „hervorragende Dokumentarfilm […] nicht nur faszinierendes Archivmaterial über diese Aufklärungsflüge“ bereitstelle, sondern auch „ungeklärten Fällen“ nachgehe. So ende Pohlmanns „hartnäckige Recherche […] erst vor dem Schweigen einer sowjetisch-amerikanischen Kommission“, die aufklären sollte, ob „abgeschossene Piloten gerettet und dann in Lagern gefangengehalten wurden“. Pohlmann versammle hierfür zahlreiche Indizien. Es spreche auch manches dafür, dass die Konfliktparteien kein Interesse an der Aufarbeitung des Geschehens hatten. „Fast unglaublich“ sei es zudem, dass „die CIA eigene Kampfflugzeuge besaß, mit denen sie auf eigene Faust Operationen unternahm“. Der Film stelle „in einer Drastik, die durch Nüchternheit noch gesteigert wird, den menschenverachtenden Zynismus der beiden Militärmaschinerien heraus“.
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*Der geheime Luftkrieg der Supermächte, Erstausstrahlung am 28. Januar 2004 auf dem Sender Arte. Pohlmann berichtet wie die US-Airforce Spionageflüge von ihrem Hauptquartier in Wiesbaden aus unternahmen und es dabei auch zu Konfrontationen zwischen amerikanischen Aufklärungsflugzeugen und sowjetischen Abfangjägern kam. Von ihrem Einsatz im Höhenflugzeug U-2 seien mehr als 150 US-Flieger nicht zurückgekehrt behauptet Pohlmann. Die verschiedensprachigen Artikel der Wikipedia geben jedoch nur eine Gesamtproduktionszahl dieses Flugzeugtyps von 104 an.<ref>https://de.wikipedia.org/wiki/Lockheed_U-2</ref> Der Historiker Michael Jeismann kommt in einer Rezension in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu der Einschätzung, dass dieser „hervorragende Dokumentarfilm […] nicht nur faszinierendes Archivmaterial über diese Aufklärungsflüge“ bereitstelle, sondern auch „ungeklärten Fällen“ nachgehe. So ende Pohlmanns „hartnäckige Recherche […] erst vor dem Schweigen einer sowjetisch-amerikanischen Kommission“, die aufklären sollte, ob „abgeschossene Piloten gerettet und dann in Lagern gefangengehalten wurden“. Pohlmann versammle hierfür zahlreiche Indizien. Es spreche auch manches dafür, dass die Konfliktparteien kein Interesse an der Aufarbeitung des Geschehens hatten. „Fast unglaublich“ sei es zudem, dass „die CIA eigene Kampfflugzeuge besaß, mit denen sie auf eigene Faust Operationen unternahm“. Der Film stelle „in einer Drastik, die durch Nüchternheit noch gesteigert wird, den menschenverachtenden Zynismus der beiden Militärmaschinerien heraus“.
 
*In feindlichen Tiefen, Erstausstrahlung am 15. Juni 2005 auf dem Sender Arte. Pohlmann erzählt von geheimen U-Boot-Operationen der USA und der Sowjetunion, unter anderem „riskante Spionage-Einsätze der US-Kampfschwimmer in sowjetischen Gewässern“, bei denen es zu zahlreichen tödlichen Unfällen gekommen sei. Auch sollen beide „Supermächte“ bei verschiedenen Einsätzen U-Boote durch Unfälle oder Kollisionen verloren haben. Pohlmann lässt im Film Ola Tunander, zum damaligen Zeitpunkt Professor am Institut für Friedensforschung in Oslo, zu Wort kommen, der „sich sicher“ ist, dass „die angeblich sowjetischen U-Boote, die Anfang der 80er Jahre erfolglos von den Skandinaviern gejagt wurden, in Wirklichkeit Teil der psychologischen Kriegsführung der Amerikaner“ gewesen seien. Das „gemeinsame Ziel einiger sehr hoher schwedischer Offiziere, der britischen Thatcher-Administration und der Politik Ronald Reagans“ sei „die Diskreditierung der Regierung Olof Palme und ihrer Initiative für ein nuklearwaffenfreies Nordeuropa“ gewesen. An anderer Stelle behauptet Pohlmann auch dass Olof Palme in diesem Zusammenhang ermordet worden sei. Tatsächlich ist der Mörder/sind die Mörder von Palme nie gefasst oder identifiziert worden.
 
*In feindlichen Tiefen, Erstausstrahlung am 15. Juni 2005 auf dem Sender Arte. Pohlmann erzählt von geheimen U-Boot-Operationen der USA und der Sowjetunion, unter anderem „riskante Spionage-Einsätze der US-Kampfschwimmer in sowjetischen Gewässern“, bei denen es zu zahlreichen tödlichen Unfällen gekommen sei. Auch sollen beide „Supermächte“ bei verschiedenen Einsätzen U-Boote durch Unfälle oder Kollisionen verloren haben. Pohlmann lässt im Film Ola Tunander, zum damaligen Zeitpunkt Professor am Institut für Friedensforschung in Oslo, zu Wort kommen, der „sich sicher“ ist, dass „die angeblich sowjetischen U-Boote, die Anfang der 80er Jahre erfolglos von den Skandinaviern gejagt wurden, in Wirklichkeit Teil der psychologischen Kriegsführung der Amerikaner“ gewesen seien. Das „gemeinsame Ziel einiger sehr hoher schwedischer Offiziere, der britischen Thatcher-Administration und der Politik Ronald Reagans“ sei „die Diskreditierung der Regierung Olof Palme und ihrer Initiative für ein nuklearwaffenfreies Nordeuropa“ gewesen. An anderer Stelle behauptet Pohlmann auch dass Olof Palme in diesem Zusammenhang ermordet worden sei. Tatsächlich ist der Mörder/sind die Mörder von Palme nie gefasst oder identifiziert worden.
 
*Mengeles Erben, Erstausstrahlung am 12. Mai 2010 auf dem Sender Arte. Pohlmann thematisiert medizinische Experimente an Menschen im Kalten Krieg, die angeblich zuvor kaum systematisch erforscht worden seien. Der Journalist Jens Brüning kommt in einem Bericht für Deutschlandfunk Kultur zu dem Fazit: „Dirk Pohlmanns Film ist nichts für Menschen mit schwachen Nerven oder einem fest gefügten Weltbild. Er ist ein Hinweis auf Täter, hinter denen man die Auftraggeber bisher nur vermuten kann“<ref>https://www.deutschlandfunkkultur.de/toedliche-experimente.1013.de.html?dram:article_id=170474</ref>. Der Redakteur Hendrik Feindt bemängelt in einer Rezension im Tagesspiegel an Pohlmanns Dokumentation, dass diese sich einer aus „Überläuferpropaganda“ gespeisten „Rhetorik des Kalten Krieges“ bediene, wenn sie die Verbrechen des KZ-Arztes Joseph Mengele mit Menschenversuchen beider Seiten im Ost-West-Konflikt gleichsetze. Wenig überzeugend sei auch die dämonische Ausleuchtung bei Interviews (siehe dazu auch die dämonische Ausleuchtung bei der [[Gruppe42]]-Wikihausen-Reihe). Einmontiert erscheinende Archivaufnahmen von medizinischen Experimenten aus diversen, nicht selten ungenannten Quellen dienten dem Erzielen von Schockeffekten. Die Informationen, um die herum Pohlmann seine Interviews und Archivausschnitte gruppiere, gingen ganz überwiegend auf nur eine einzige Person zurück, nämlich den tschechoslowakischen Überläufer Jan Šejna.<br>In einem Interview von 2011 nannte Pohlmann fingierte Kriegsgründe wie den Mukden-Zwischenfall oder den Überfall auf den Sender Gleiwitz neben der den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg verursachenden Lusitania-Versenkung und bezog sich auf den [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] [[Daniele Ganser]] und seine Behauptungen zum Oktoberfestattentat über eine angebliche Beteiligung von durch US-Nachrichtendienste finanzierten Gruppierungen. Die besten Verschwörungen seien die, von denen man nie höre, so Pohlmann. Kritiker würfen ihm vor, dass seine Filme nie zu konkreten Schlussfolgerungen kämen; er sehe hingegen seine Aufgabe vielmehr darin, kritisch zu bleiben. Die Erklärungen des Mainstreams seien nur ein Konsens hinsichtlich der Realität, aber die Dinge dahinter würden sich als ganz anders herausstellen.
 
*Mengeles Erben, Erstausstrahlung am 12. Mai 2010 auf dem Sender Arte. Pohlmann thematisiert medizinische Experimente an Menschen im Kalten Krieg, die angeblich zuvor kaum systematisch erforscht worden seien. Der Journalist Jens Brüning kommt in einem Bericht für Deutschlandfunk Kultur zu dem Fazit: „Dirk Pohlmanns Film ist nichts für Menschen mit schwachen Nerven oder einem fest gefügten Weltbild. Er ist ein Hinweis auf Täter, hinter denen man die Auftraggeber bisher nur vermuten kann“<ref>https://www.deutschlandfunkkultur.de/toedliche-experimente.1013.de.html?dram:article_id=170474</ref>. Der Redakteur Hendrik Feindt bemängelt in einer Rezension im Tagesspiegel an Pohlmanns Dokumentation, dass diese sich einer aus „Überläuferpropaganda“ gespeisten „Rhetorik des Kalten Krieges“ bediene, wenn sie die Verbrechen des KZ-Arztes Joseph Mengele mit Menschenversuchen beider Seiten im Ost-West-Konflikt gleichsetze. Wenig überzeugend sei auch die dämonische Ausleuchtung bei Interviews (siehe dazu auch die dämonische Ausleuchtung bei der [[Gruppe42]]-Wikihausen-Reihe). Einmontiert erscheinende Archivaufnahmen von medizinischen Experimenten aus diversen, nicht selten ungenannten Quellen dienten dem Erzielen von Schockeffekten. Die Informationen, um die herum Pohlmann seine Interviews und Archivausschnitte gruppiere, gingen ganz überwiegend auf nur eine einzige Person zurück, nämlich den tschechoslowakischen Überläufer Jan Šejna.<br>In einem Interview von 2011 nannte Pohlmann fingierte Kriegsgründe wie den Mukden-Zwischenfall oder den Überfall auf den Sender Gleiwitz neben der den Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg verursachenden Lusitania-Versenkung und bezog sich auf den [[Verschwörungstheorie|Verschwörungstheoretiker]] [[Daniele Ganser]] und seine Behauptungen zum Oktoberfestattentat über eine angebliche Beteiligung von durch US-Nachrichtendienste finanzierten Gruppierungen. Die besten Verschwörungen seien die, von denen man nie höre, so Pohlmann. Kritiker würfen ihm vor, dass seine Filme nie zu konkreten Schlussfolgerungen kämen; er sehe hingegen seine Aufgabe vielmehr darin, kritisch zu bleiben. Die Erklärungen des Mainstreams seien nur ein Konsens hinsichtlich der Realität, aber die Dinge dahinter würden sich als ganz anders herausstellen.
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