David Servan-Schreiber

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David Servan-Schreiber (geb. 21. April 1961 in Neuilly-sur-Seine bei Paris; gest. 24. Juli 2011 in Fécamp, Normandie) war ein französischer Mediziner, Psychiater, Unternehmer und Autor.

Kurzbiographie

David Servan-Schreiber wurde als ältester von vier Söhnen der Sabine de Fouquières und des Journalisten und Politikers Jean-Jacques Servan-Schreiber geboren. Er studierte in Frankreich und Kanada Medizin (M.D. 1984, faculté de médecine, Université Laval, Kanada) und promovierte in den USA im Bereich neurokognitive Wissenschaften (Ph.D, Cognitive Science in Medicine, Carnegie Mellon University, USA). Er arbeitete in den USA als Professor für Psychiatrie an der University of Pittsburgh und in Frankreich als Dozent an der Fakultät für Medizin in Lyon. In Pittsburgh gründete er ein "Zentrum für alternative Medizin" an der Universität Pittsburgh. Er war Gründungsmitglied der USA-Sektion von "Ärzte ohne Grenzen" und Mitbegründer des UPMC Center for Integrative Medicine, Pittsburgh. Bekannt wurde er mit populärwissenschaftlichen Büchern, in denen er gesunde Ernährung, Sport und einen ausgeglichenen Lebensstil propagierte. Weiterhin wies er auf aus seiner Sicht mögliche Risiko einer Krebserkrankung durch so genannten Elektrosmog hin.

David Servan-Schreiber war Anhänger der Einnahme von grünem Tee, Brokkoli, Omega 3 Fettsäuren und anderen Lebensmittels zur Prävention von Krebs. Er gündete das Unternehmen Isodis Natura[1], das passende Produkte (OM3) zu seinen in den Medien verbreiteten Ernährungsempfehlungen vertrieb. Er gilt auch als Anhänger der umstrittenen Methode Eye Movement Desensitization and Reprocessing (EMDR).

Er erlag im Alter von 50 Jahren einem Hirntumor.[2]

Zitate

  • "Ich habe in meinem Buch fünf Hauptursachen für die Krebsepidemie der westlichen Industrienationen genannt. Der rapide Anstieg von Krebserkrankungen begann etwa 1940, also mit Beginn der industriellen Ernährung und Landwirtschaft. Ursache Nummer eins: industriell verarbeiteter Zucker.
    Ursache Nummer zwei: gehärtete Fettsäuren (Transfettsäuren), wie sie in Pizza, Margarine, den meisten industriell hergestellten Fertignahrungsmitteln enthalten sind. In New York sind die Transfette inzwischen in Restaurants verboten, in Dänemark sind sie generell verboten. Zum Zusammenhang zwischen Ernährung und Krebs gibt es inzwischen genügend Untersuchungen der WHO.
    Im ländlichen China fanden die Forscher keinen einzigen Fall von Brustkrebs, aber wenn chinesische Frauen nach Europa oder in die USA kommen, sind sie genauso von Krebs betroffen. Es gibt eine neue Untersuchung unter französischen Frauen: Diejenigen, die häufig gehärtete Fettsäuren aufnehmen, haben ein doppelt so hohes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Ursache Nummer drei ist die fortschreitende Umweltverschmutzung. Insektizide, Pestizide, Weichmacher in Kunststoffen, krebserregende Substanzen in Kosmetika und Reinigungsmitteln.
    All das gibt es erst seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in diesem Ausmaß.
    Ursache Nummer vier: Bewegungsmangel. Ihre Großeltern und Eltern sind vermutlich noch zu Fuß zur Schule gegangen. Und Sie? Vermutlich nicht. Ich kenne heute niemanden mehr, dessen Kinder mehr als fünf Minuten täglich zu Fuß zur Schule unterwegs sind. Die meisten werden von ihren Eltern gefahren.
    Man kann sich heute nicht mehr vorstellen, mehr als 40 Minuten irgendwohin zu Fuß zu gehen, unser natürliches Verhältnis zur Bewegung im Alltag ist aus dem Lot. Und die fünfte und letzte Ursache: Das soziale Netz, das sich völlig verändert hat und das der Hauptfaktor ist beim Schutz vor Stress.
    Die Qualität unserer emotionalen Beziehungen, die uns umgeben. In den USA ziehen die Leute etwa alle fünf Jahre um, alle fünf Jahre verliert man Freunde, Nachbarn, Familie. Man ist mehr und mehr allein. Auch das ist anders als vor dem Zweiten Weltkrieg. Nicht, dass ich das alles verteufle, aber es sind eben Faktoren, die zur Krebsepidemie führen."
    [3]
  • "Moi aussi, je suis un scientifique, mais la différence est que j’ai eu un cancer. Et je ne peux pas attendre que l’académie me dise dans trente ans : "Oui maintenant, c’est prouvé." Alors, je me sers de faits, qui n’ont peut-être pas encore été établis dans des études humaines de grande ampleur." (2007, zitiert nach "Liberation")[4]

Werke

  • Die Neue Medizin der Emotionen - Stress, Angst, Depression: Gesund werden ohne Medikamente. Goldmann, ISBN 978-3-442-15353-4
  • Anticancer - Prévenir et lutter grâce à nos défenses naturelles. Éditions Robert Laffont, S.A., Paris 2007, ISBN 978-2-221-10871-0
  • deutsch: Das Antikrebs-Buch - Vorbeugen und nachsorgen mit natürlichen Mitteln. Verlag Antje Kunstmann, ISBN 978-3-88897-513-4
  • On peut se dire au revoir plusieurs fois. Éditions Robert Laffont, S.A., Paris 2011, ISBN 978-2-221-12704-9.

Quellen

Weblinks

Quellennachweise


Dieser Text ist teilweise oder vollständig der deutschen Wikipedia entnommen