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== Buch ''Der heilige Schein'' ==
 
== Buch ''Der heilige Schein'' ==
In seinem Buch ''Der heilige Schein: Als schwuler Theologe in der katholischen Kirche'', das bereits innerhalb der ersten sechs Wochen nach Erscheinen drei Auflagen erlebte, analysiert Berger kritisch den [[Homosexualität und römisch-katholische Kirche|Umgang der katholischen Kirche mit Homosexualität]].
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In seinem Buch ''Der heilige Schein: Als schwuler Theologe in der katholischen Kirche'', das bereits innerhalb der ersten sechs Wochen nach Erscheinen drei Auflagen erlebte, analysiert Berger kritisch den Umgang der katholischen Kirche mit Homosexualität.
    
Dabei konstatiert er eine zunehmende Homophobie in der katholischen Kirche. Die Zahl homosexuell veranlagter katholischer Priester sei überproportional hoch, ihre seit 2005 vom kirchlichen Lehramt explizit als unzulässig verurteilte Veranlagung werde von Kirchenoberen dazu benutzt, diese Priester möglichst loyal, das heißt im damaligen Kontext konservativ, zu halten.<ref name="SPON-730287">{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/theologe-david-berger-grosser-teil-der-katholischen-kleriker-ist-homosexuell-a-730287.html |titel=Theologe David Berger: „Großer Teil der katholischen Kleriker ist homosexuell“ |werk=Spiegel Online |datum=2010-11-21 |zugriff=2015-02-20}}</ref>
 
Dabei konstatiert er eine zunehmende Homophobie in der katholischen Kirche. Die Zahl homosexuell veranlagter katholischer Priester sei überproportional hoch, ihre seit 2005 vom kirchlichen Lehramt explizit als unzulässig verurteilte Veranlagung werde von Kirchenoberen dazu benutzt, diese Priester möglichst loyal, das heißt im damaligen Kontext konservativ, zu halten.<ref name="SPON-730287">{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/theologe-david-berger-grosser-teil-der-katholischen-kleriker-ist-homosexuell-a-730287.html |titel=Theologe David Berger: „Großer Teil der katholischen Kleriker ist homosexuell“ |werk=Spiegel Online |datum=2010-11-21 |zugriff=2015-02-20}}</ref>
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Bergers Buch trägt stark autobiografische Züge, indem er einen Einblick in eine bestimmte Phase seines Lebens gewährt. Dabei beleuchtet er auch teilweise selbstkritisch und im Duktus einer Aufarbeitung sein eigenes früheres Verhalten sowie seine Zugehörigkeit zu ultrakonservativen katholischen Kreisen, denen er mittlerweile den Rücken gekehrt hat.
 
Bergers Buch trägt stark autobiografische Züge, indem er einen Einblick in eine bestimmte Phase seines Lebens gewährt. Dabei beleuchtet er auch teilweise selbstkritisch und im Duktus einer Aufarbeitung sein eigenes früheres Verhalten sowie seine Zugehörigkeit zu ultrakonservativen katholischen Kreisen, denen er mittlerweile den Rücken gekehrt hat.
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Der Journalist [[Christian Geyer (Journalist)|Christian Geyer]] schrieb dazu: „So viel scheint mir für die moraltheologische Bewertung der Homosexualität klar zu sein: Mit der Mischung aus Diskretion und Repression kommt der Vatikan nach diesem Buch nicht mehr weiter.“<ref name="faz-1642582">{{Internetquelle |autor=Christian Geyer |url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/papst-benedikt-xvi-und-die-kondome-eine-goldig-verzierte-moral-1642582.html |titel=Eine goldig verzierte Moral |werk=[[Frankfurter Allgemeine Zeitung#FAZ.NET|FAZ.net]] |datum=2010-11-22 |zugriff=2015-02-20}}</ref>
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Der Journalist Christian Geyer schrieb dazu: „So viel scheint mir für die moraltheologische Bewertung der Homosexualität klar zu sein: Mit der Mischung aus Diskretion und Repression kommt der Vatikan nach diesem Buch nicht mehr weiter.“<ref name="faz-1642582">{{Internetquelle |autor=Christian Geyer |url=http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/papst-benedikt-xvi-und-die-kondome-eine-goldig-verzierte-moral-1642582.html |titel=Eine goldig verzierte Moral |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2010-11-22 |zugriff=2015-02-20}}</ref>
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Thomas Assheuer rechnete in seiner Besprechung in ''Die Zeit''  zwar „dieses Buch [...] zum Unglaublichsten, was derzeit über die katholische Kirche zu lesen ist“, blieb nach der Lektüre aber ratlos darüber: Der rechte Theologe  Berger  habe  in der Kirche eine steile Karriere hingelegt, liberale Kirchenvertreter verabscheut und den „liturgischen Zauber“ der [[Tridentinische Messe|tridentinischen Messe]] geliebt, sich aber in seinem Buch  von einschlägigen rechten Kreisen wie  [[Opus Dei]], dem [[Engelwerk]] und Piusbrüdern abgewandt. Unklar bleibe, wie repräsentativ Bergers Erlebnisse nun seien.<ref>Thomas Assheuer: ''Gottlos christlich. David Berger klagt die katholische Kirche an.'' In: ''Die Zeit'' vom 2. Dezember 2010, S.&nbsp;57.</ref>
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Thomas Assheuer rechnete in seiner Besprechung in ''Die Zeit''  zwar „dieses Buch [...] zum Unglaublichsten, was derzeit über die katholische Kirche zu lesen ist“, blieb nach der Lektüre aber ratlos darüber: Der rechte Theologe  Berger  habe  in der Kirche eine steile Karriere hingelegt, liberale Kirchenvertreter verabscheut und den „liturgischen Zauber“ der tridentinischen Messe geliebt, sich aber in seinem Buch  von einschlägigen rechten Kreisen wie  [[Opus Dei]], dem [[Engelwerk]] und Piusbrüdern abgewandt. Unklar bleibe, wie repräsentativ Bergers Erlebnisse nun seien.<ref>Thomas Assheuer: ''Gottlos christlich. David Berger klagt die katholische Kirche an.'' In: ''Die Zeit'' vom 2. Dezember 2010, S.&nbsp;57.</ref>
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Der Theologe Manfred Hauke bezeichnete in seiner Eigenschaft als Vorstand der Fördergemeinschaft der Zeitschrift ''Theologisches'' in einer Stellungnahme vom 15.&nbsp;Januar 2011 das Buch als eine „[[Schmähschrift]]“. Er hielt Berger vor, er projiziere in seinem Werk den von ihm selbst lange Zeit gelebten „heiligen Schein“ nun auf andere Menschen. Auch habe er in seinen früheren Publikationen nie die Kirche oder den Papst kritisiert, tue dies nun aber umso heftiger und polemischer. Bergers Lebenswandel sei „von Lüge und Verstellung geprägt“ gewesen. Auch stelle Berger in seinem Buch unzutreffende Behauptungen über die Zeitschrift auf und unterstelle der Fördergemeinschaft zu Unrecht, man habe dort von seinem „der Lehre der Kirche nicht entsprechenden Lebenswandel“ gewusst und dieses Wissen dazu benutzt, ihn unter Druck zu setzen. Hauke rief die Leser der Zeitschrift dazu auf, dafür zu beten, dass Berger sich von seinen „Irrwegen“ abwenden und ein Leben führen möge, „das der Würde eines katholischen Christen“ entspreche.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.theologisches.net/CausaBerger.htm | wayback=20110506001652 | text=Vorstand der Fördergemeinschaft Theologisches: Stellungnahme zu den Vorwürfen David Bergers}} In: ''theologisches.net''</ref>
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Der Theologe Manfred Hauke bezeichnete in seiner Eigenschaft als Vorstand der Fördergemeinschaft der Zeitschrift ''Theologisches'' in einer Stellungnahme vom 15.&nbsp;Januar 2011 das Buch als eine „Schmähschrift“. Er hielt Berger vor, er projiziere in seinem Werk den von ihm selbst lange Zeit gelebten „heiligen Schein“ nun auf andere Menschen. Auch habe er in seinen früheren Publikationen nie die Kirche oder den Papst kritisiert, tue dies nun aber umso heftiger und polemischer. Bergers Lebenswandel sei „von Lüge und Verstellung geprägt“ gewesen. Auch stelle Berger in seinem Buch unzutreffende Behauptungen über die Zeitschrift auf und unterstelle der Fördergemeinschaft zu Unrecht, man habe dort von seinem „der Lehre der Kirche nicht entsprechenden Lebenswandel“ gewusst und dieses Wissen dazu benutzt, ihn unter Druck zu setzen. Hauke rief die Leser der Zeitschrift dazu auf, dafür zu beten, dass Berger sich von seinen „Irrwegen“ abwenden und ein Leben führen möge, „das der Würde eines katholischen Christen“ entspreche.<ref>{{Webarchiv | url=http://www.theologisches.net/CausaBerger.htm | wayback=20110506001652 | text=Vorstand der Fördergemeinschaft Theologisches: Stellungnahme zu den Vorwürfen David Bergers}} In: ''theologisches.net''</ref>
    
== Debatte um Felix Rexhausen ==
 
== Debatte um Felix Rexhausen ==
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