Damiana (Turnera diffusa) ist eine Pflanzenart in der Gattung der Safranmalven. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet reicht vom südlichen Nordamerika bis Argentinien. Bekannt ist diese Art vor allem wegen der ihr zugeschriebenen Wirkung als natürliches Aphrodisiakum, weswegen sie mitunter als Rauschmittel verwendet wird.

Inhaltsstoffe

Die wichtigsten Inhaltsstoffe der Pflanze sind Terpene, unter anderem Cineol, Arbutin, Cadinen, Damianin, Cymol, Pinen und Thymol, aber auch Tannin und Koffein sowie leichtflüchtige ätherische Öle.

Verwendung

Damiana wird in seinem Ursprungsgebiet, in Mexiko und Guatemala, als Heilpflanze bei Infekten, Erkrankungen der Blutgefäße und als Aphrodisiakum verwendet. Dabei werden die getrockneten Blätter der Pflanze als Tee aufgegossen. Weiterhin werden Damiana-Blätter verschiedenen Likören zugesetzt.

Studienlage und Wirksamkeit

Die Studienlage zur Evidenz lässt derzeit keine Aussage zu einer belegten Wirksamkeit beim Menschen zu.

Über die Wirksamkeit von Damiana als Aphrodisiakum gibt es lediglich zwei Studien an Ratten.[1][2] Diese ergaben, dass ein Extrakt aus Damianawurzel die sexuelle Aktivität männlicher Ratten steigerte und das Intervall bis zur nächsten Ejakulation reduzierte.

Durch die diuretische (entwässernde) Wirkung des Inhaltsstoffes Arbutin könnte Damiana bei Harnwegsinfekten wirksam sein. Allerdings ist der Gehalt an dieser Substanz in der Pflanze möglicherweise zu gering, um eine therapeutische Wirkung zu entfalten.[3]

Ein weiteres Anwendungsgebiet von Damiana sind Appetitlosigkeit und Verdauungsbeschwerden. Möglicherweise könnten die in der Pflanze enthaltenen Bitterstoffe bei solchen Erkrankungen lindernd wirken. Zudem könnte ein in der Pflanze enthaltenes ätherisches Öl mit Cineol, Cymol und Pinen bei Erkältungen wirken.

Risiken

Arbutin ist im Verdauungstrakt schlecht resorbierbar und kann in dieser Form nicht an seinen Wirkungsort gelangen. Es muss es daher erst im Magen und oberen Dünndarm zu den gut resorbierbaren Hydrochinonen hydrolysiert werden. Hydrochinon besitzt in höherer Dosierung eine leberschädigende Wirkung und steht im Verdacht, mutagen oder möglicherweise sogar kanzerogen zu sein.

Homöopathische Zubereitungen

Auf dem deutschen Arzneimittelmarkt sind homöopathische Zubereitungen von Damiana erhältlich.[4] Trotz der relativ niedrigen Potenz (beispielsweise D4) ist eine Wirksamkeit gegen "sexuelle Schwäche" weder erwiesen noch plausibel, da der Wirkstoffgehalt viel zu gering bis kaum vorhanden ist.

Quellenverzeichnis

  1. Estrada-Reyes R, Ortiz-López P, Gutiérrez-Ortíz J, Martínez-Mota L.: Turnera diffusa Wild (Turneraceae) recovers sexual behavior in sexually exhausted males, J Ethnopharmacol. 2009 Jun 25;123(3):423-9. doi: 10.1016/j.jep.2009.03.032. Epub 2009 Mar 31.
  2. Arletti R, Benelli A, Cavazzuti E, Scarpetta G, Bertolini A.: Stimulating property of Turnera diffusa and Pfaffia paniculata extracts on the sexual-behavior of male rats., Psychopharmacology (Berl). 1999 Mar;143(1):15-9.
  3. http://www.phytodoc.de/heilpflanze/damiana/wirkung/
  4. Packungsbeilage eines homöopathischen Damiana-Mittels