Coufal (COUFAL elektronik ag) ist ein Schweizer Hersteller von Scharlatanerieprodukten gegen Elektrosmog, zurWasserbelebung und zur Mauertrockenlegung aus 9427 Wolfhalden. Die Firma wurde 1986 gegründet, Inhaber ist Hanspeter Coufal. Wissenschaftliche Studien zur Wirksamkeit der Produkte sind nicht bekannt. Stattdessen wird als Referenz auf Jürg Eichhorn und auf angebliche "Wirkungsnachweise" mittels Gasentladungsvisualisationstechnik verwiesen. Geworben wird mit haltlosen Versprechen und pseudowissenschaftlichem Argumentationsversuchen.

Einige Produkte

 
SKALARguard
 
Bioresonanzmatte
 
FOODenergon
 
Impulsmuster beim Gerät Rondom zur Mauerentfeuchtung[1]

Elektrosmog

In dieser Produktgruppe werden unter dem Namen guard Geräte angeboten, die einen schädlichen Einfluss von "Störfrequenzen" im Sinne von Elektrosmog beseitigen sollen. Dazu werde im Frequenzbereich 2,1 kHz bis 14,2 MHz ein sehr schwaches elektrisches oder magnetisches (das wird nicht näher spezifiziert) Wechselfeld "mit ca. 42 Frequenzen" erzeugt.

  • BODY guard ist ein Kästchen, das am Körper zu tragen ist.
  • BODYguard Bioresonance, ein Modell, das zusätzlich eine "stärkende Bioresonanz Funktion" habe
  • SKALARguard soll eine "Regeneration des Zellgewebes" unterstützen. Coufal beruft sich hier szenetypisch auf Skalarwellen und Konstantin Meyl.
  • Atmospherer. Eine Art Deluxe-Version des SKALARguard
  • guard-gel. Ein Gel, das der Anwender am Handgelenk oder in der Armbeuge auftragen müsse, um "nachhaltig vor elektromagnetischen Feldern geschützt" zu sein. Das Gel wird in einer Flasche mit nicht genannter Füllmenge verkauft und u.a. zur Anwendung bei Kleinkindern beworben ("gerade bei unseren sensiblen Babys und Kleinkindern ist es besonders wichtig, dass sie vor schädlichen Strahlen geschützt sind").

"Vitalisieren und energetisieren"

Unter dieser Überschrift werden recht unterschiedliche Erzeugnisse angeboten. Einige Beispiele:

  • WATERenergon. Ein außen mit Schellen an der Wasserleitung anzubringendes Kästchen, wie es von der Wasserbelebungsbranche in zahlreichen Varianten verkauft wird, das dazu diene, das Wasser "zu vitalisieren und elektrohomöopathisch zu entgiften". Die Qualität des behandelten Wassers könne man an einem erhöhten Wert der Fantasie-Maßeinheit Bovis erkennen. Coufal beruft sich auch auf ein Patent[2], das allerdings Anfang 2009 erloschen ist.
  • AGROenergon, ein stabförmiges Gebilde, welches "elektrohomöopathische Frequenzmuster auf Pflanzen, Lebewesen, Futtermittel und Teiche" übertrage und dadurch eine Reihe positiver Wirkungen entfalten könne, von einem verbesserten Wachstum "für alle Lebewesen und Pflanzen" bis zu einem verringerten Geruch von Jauchegruben. Verwiesen wird auf ein Gutachten der Firma von Fritz-Albert Popp aus dem Jahr 2003.
  • Bioresonanzmatte B12. Eine Matte zur Schmerzbehandlung. Zur Funktionsweise der Matte wird "erklärt", dass sie "elektrohomöopathisch Frequenzmuster auf Lebewesen" übertrage.
  • BODYenergon zur Bekämpfung von Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit sowie gegen "Kopfweh, Rückenschmerzen oder andere Beschwerden". Die zwei kleinen Kästen, aus denen das Gerät besteht, sollen dazu 2-3 mal pro Woche für einige Minuten in den Händen gehalten werden.
  • FOODenergon, ein weiteres Kästchen, das "elektrohomöopathische Frequenzmuster" usw. abgeben soll, in diesem Fall in Form von Licht einer weißen Leuchtdiode. Durch Beleuchten von Lebensmitteln mit dem Wundergerät sollen nicht nur der Stoffwechsel und das Wohlbefinden allgemein verbessert werden und praktisch alle Nahrungs- und Genussmittel besser schmecken (Ausnahme: Tabak), sondern man könne damit auch Insektenstiche "entgiften".
  • Energy Transmission Generator System HC 204 (auch: Energy Transmission Generator ETG HC 204 PROGRESS II oder Coufal HC 204). Dieses Gerät soll durch "Übertragung eines einzigartigen sinusförmigen Schwingungsmusters" und einer "Piezoenergie" nach der Ähnlichkeitsregel der Homöopathie eine "Zellstimulation in Gang" setzen, sei aber bisher "nur bei ausgewählten Heilpraktikern und Ärzten im Einsatz".

Mauerentfeuchtung

Das Gerät mit der Bezeichnung Rondom ist bereits seit den 1980er Jahren im Programm. Laut einer Scheinerklärung von Coufal sorge es "mittels elektromagnetischer Wellen in verschiedenen Frequenzen für eine Änderung des Frequenzspektrums im Mauerwerk, so dass sich die ursächlichen Spannungskräfte für die aufsteigende Kapillarfeuchte nicht mehr bilden können". Es wird eine Reichweite von 16 m angegeben. Zeitweise bestand ein Patentschutz für das Verfahren.[1] Wesentlicher Bestandteil des Gerätes ist der Patentschrift zufolge ein elektrischer Schwingkreis, der 100 mal je Sekunde zu einer gedämpften Schwingung auf seiner Resonanzfrequenz 141 kHz angestoßen wird. Das Magnetfeld der Spule des Schwingkreises solle "überraschender Weise" Mauern entfeuchten. Mit der Frequenz 141 kHz ± 4 kHz werde "eine besonders gute Entfeuchtungswirkung erzielt".

Geräte mit ähnlichem Prinzip werden von mehreren Firmen angeboten, siehe auch den Übersichtsartikel Esoterische Mauertrockenlegung.

Quellen

  1. 1,0 1,1 EP 395085B1: Verfahren zur Entfeuchtung von Mauerwerk durch Elektroosmose mittels elektromagnetischer Bestrahlung und elektronisches Gerät zur Durchführung des Verfahrens (Method for drying out walls through electrosmosis by means of electromagnetic irradiation and electronic apparatus used therefor). Inhaber Zöller, Ernst. Erfinder: Coufal, Hans-Peter. Anmeldedatum: 27.04.1990.
  2. CH 694805: Verfahren zur Behandlung von Leitungswasser und Gerät hierfür. Anmeldedatum: 15.02.2000. Erteilungsdatum: 29.07.2005. Löschdatum: 28.02.2009 (Löschung wegen Nichtzahlung einer Jahresgebühr). Auch veröffentlicht als EP 1138636.