Coué-Methode

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Émile Coué

Die Coué-Methode (auch bewusste Autosuggestion nach Émile Coué) ist eine einfach gehaltene Autosuggestionsmethode zur beabsichtigten Förderung von Selbstheilungs- und Placeboeffekten, die auf den französischen Apotheker und Autor Émile Coué de La Châtaigneraie, kurz Émile Coué, (1857 - 1926) zurückgeht. Nach Angaben der deutschsprachigen und der englischsprachigen Wikipedia (eingesehen Februar 2018) soll Émile Coué der Erfinder der Lehre der Autosuggestion sein.[1][2]

Die Positiv Denken-Methode erfuhr ihre größte Bekanntheit zu Beginn des 20. Jahrhunderts und zwischen den beiden Weltkriegen. Zu dieser Zeit kamen Hynosemethoden aus der Mode, und die komplexere Psychoanalyse nach Freud setzte sich später immer mehr durch. Die Methode erfuhr eine gewisse Beliebheit in den USA, wo sie auch von religiös motivierten protestantischen Gruppierungen verbreitet wurde. In Frankreich blieb die Methode noch länger beliebt in politisch konservativen Kreisen. Aber auch dort geriet die Methode nach dem Tod von Émile Coué beinahe in Vergessenheit.

Im französischen Sprachraum ist der Begriff méthode Coué zu einer Art geflügeltem Wort in der Alltagssprache geworden, synonym zu einer auch irrationalen betont optimistischen Herangehensweise, und wird im politischen Diskurs auch abwertend genutzt.

Die inzwischen auch in Frankreich obsolete Methode erfuhr in der Vergangenheit wenig wissenschaftliche Rezeption, geriet jedoch trotzdem in die Kritik. Ein deutschsprachiger Artikel in der Wikipedia, der offenbar von Befürworterseite verfasst wurde, blendet die Kritik an der Methode aus und betont ausschließlich behauptete positive Effekte der Methode. Der entsprechende französischsprachige Artikel geht hingegen auch auf die Kritik an der Methode ein. Kritiker warfen Émile Coué eine fachlich nicht zu rechtfertigende Einfachheit seiner Methode vor, da diese auf eine einfache Weise die Entstehung körperlicher und psychischer Leiden auf das Unterbewusstsein zurückführt und die entsprechenden Leiden durch eigene Vorstellungen behandelbar seien.

Coué-Methode der bewussten Autosuggestion

Einzelheiten zur Methode finden sich im Werk La maîtrise de soi-même par l'autosuggestion consciente (Selbstbeherrschung durch bewusste Autosuggestion). Seine Methode erfuhr Beachtung und Popularität, nachdem das Interesse an der Hypnose geringer wurde. Seine eigene Coué-Methode orientiert sich an einer Autosuggestion sowie Ansätzen des "Positiv Denkens". Ein von ihm formulierter Glaubenssatz soll dies verdeutlichen:

"Tous les jours, à tout point de vue, je vais de mieux en mieux." (Jeden Tag, bei allen Gelegenheiten, geht es mir von mal zu mal besser)

Dieses Mantra sollte jeden Tag 20 mal am Morgen und 20 mal am Abend auswendig aufgesagt werden, um eine Wirkung im Unterbewusstsein zu erzielen. Bei akuten Schmerzen oder Beschwerden gab Coué den Rat, die Hand auf die betroffene Stelle oder die Stirne zu legen und möglichst schnell zu wiederholen: „Es geht vorbei. Es geht vorbei. Es geht vorbei“, bis die Symptome abklängen und bei Wiederholung der Prozedur nicht mehr aufträten.

Émile Coué

Émile Coué de La Châtaigneraie wurde am 26. Februar 1857 im französischen Troyes geboren und starb am 2. Juli 1926 in Nancy. Er war ein französischer Apotheker und wird auch als Psychologe bezeichnet. Er absolvierte eine Apothekerlehre in Paris und eröffnete im Alter von 26 Jahren eine Apotheke in Troyes. Früh interessierte er sich für den Placebo-Effekt, den er durch Begleitinformationen zu seinen Arzneimitteln zu nutzen suchte. Er interessierte sich auch für die Hypnose, deren Anwendung am Patienten er aber später nicht mehr befürwortete.

1910 verließ Coué Troyes, um nach Nancy zu ziehen, wo er eine "Freie Klinik" eröffnete. Er empfing dort Patienten, die er in Einzelsitzungen und Gruppensitzungen behandelte. In Folge wurde seine Klinik überregional bekannt und von zahlreichen Patienten besucht. 1913 gründete er mit seinem Schüler Charles Baudouin die Schule "École lorraine de psychologie appliquée". 1922 veröffentlichte er sein Werk "La Maîtrise de soi-même par l'autosuggestion consciente", welches in der englischsprachigen Übersetzung in Großbritannien und den USA eine große Aufmerksamkeit erfuhr. Der Autor wurde zu zahlreichen Auftritten und Vorträgen eingeladen und bereiste auch die USA, um seine Methode vorzustellen.

Nach seinem Tod geriet die Methode fast in Vergessenheit.

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise