Club of Budapest

Esoteriker Masaru Emoto, Ervin László und CoB-Japanvertreter Mitsuhiro Shibata
CoB-Vorstand Johannes Heimrath (Bild: Drachen-Verlag)

Der Der Club of Budapest (CoB) ist der Name einer international auftretenden Organisation mit einigen nationalen Ablegern. Im Umfeld des "Club of Budapest" tauchten in der Vergangenheit oft Scheinuniversitäten und undurchsichtige Bildungseinrichtungen auf, die später wieder in der Versenkung verschwanden oder sich in Dauer-Gründungsphasen befanden. Auch sind auffällig viele New Age- und Esoterikanhänger Mitglieder des CoB oder berufen sich auf diesen.

Gründer des "Club of Budapest" war 1993 der ungarische Philosoph, Pianist und Buchautor Ervin László, der sich auch als "Systemtheoretiker" bezeichnet. Vorausgegangen waren im Jahr 1978 Gespräche mit Friedensnobelpreisträger Aurelio Peccei zur Gründung des Clubs; daher wird zuweilen auch 1978 als Gründungsjahr genannt. Laut László wurde der Club jedoch erst 1993 gegründet. Ausschlaggebend sei dazu ein Gespräch von László mit dem damaligen Dalai Lama gewesen. Aktuell ist László Präsident des "Club of Budapest". László ist auch Gründer einer "Global Shift University", Mitglied der umstrittenen International Academy of Science (IAS) und ehemaliger "wissenschaftlicher Leiter" der gescheiterten Scheininstitution Internationale Friedensuniversität. Da László auch Mitglied des "Club of Rome" ist, wird der "Club of Budapest" auch gelegentlich als „offshoot des "Club of Rome" genannt.

Generalsekretär des "Club of Budapest" war von 2002 bis 2005 Peter Spiegel, heutige Generalsekretärin ist Maria Sagi.[1] Der "Club of Budapest International" residiert in Budapest (Ungarn).[2] In den USA ist eine gemeinnützige "Club of Budapest Incorporated" in Great Falls (Virginia) eingetragen.[3]

Der Sitz des deutschen Vereins zum "Club of Budapest" wechselte häufig und bestand oft an Privatanschriften von Mitgliedern. Er residierte laut "Neuss-Grevenbroicher Zeitung" zeitweilig in Neuss, an der Anschrift des "International Institute of Biophysics" (IIB) von Fritz-Albert Popp ("Raketenstation Neuss", Vereinsregister Neuss, VRNr. 2296) und war vorher in Stuttgart angemeldet. Aktuelle Anschriften sind Düsseldorf[4][5] und Klein Jasedow, die Privatanschrift von Johannes Heimrath[6]. "Freeschooler" Heimrath ist vielfältig tätig, so als Lokalpolitiker, als Herausgeber und Produzent von Büchern über (Zitat) grenzwissenschaftliche" Themen wie Tachyonen, Orgonenergie, Skalarwellen usw. und ist Verleger der "Drachen Verlag GmbH", Chefredakteur von "KursKontakte", "Oya" und "Hagia Chora", einer Zeitschrift zur Geomantie. Auf den Webseiten des Vereins "CoB e.V." werden auch Bücher von Heimrath sowie Hefte der Zeitschrift "Oya" beworben. Im Vorstand des deutschen Clubs scheinen Wolfgang Riehn, Heinrich Benedikt und Johannes Heimrath zu sein.

Seit 2007 werden Aktivitäten des "Club of Budapest" durch ein "Worldshift Network" in Korschenbroich[7] durchgeführt, das von László, Wolfgang Riehn und Johannes Heimrath gegründet wurde.[8]

Wolfgang Riehn ist Direktor einer Schweizer Aktiengesellschaft namens "Universität Arbon"; eine Homepage dazu wurde inzwischen gelöscht.

Weitere Universitätsnennungen aus dem CoB-Umfeld sind beispielsweise die gescheiterte Internationale Friedensuniversität, die "Planet Life University" des Mülheimer HNO-Arztes Johannes Tebbe (Webseite inzwischen gelöscht) oder eine "JINAN-Universität für Ganzheitlichkeit" in Isny im Allgäu.

Eigenverständnis

Im Eigenverständnis will der "Club of Budapest" eine Vereinigung "kreativer Menschen" sein, die darin einig gingen, dass durch eine Eigenveränderung weltweite Veränderungen erzielbar seien. Ziel sei es, ein "globales Bewusstsein" für globale Verantwortung zu schaffen und Brücken zwischen Kulturen und Generationen zu bauen. Motto des "CoB" ist You Can Change the World.

Finanzierung

 
Werbung auf Seiten des gemeinnützigen CoB-Deutschland e.V.

Die Finanzierung des CoB erfolgt durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Spenden aus nationalen Ablegern werden teilweise abgeführt.

Ehren- und Kreativmitglieder des "Club of Budapest"

Zu den Ehrenmitgliedern zählt der Club nach eigenen Angaben 50 "weltberühmte Persönlichkeiten, die für ein planetarisches Bewusstsein stehen" und zudem 60 aktive Kreativmitglieder.

Unter den Ehrenmitgliedern findet man u.a. Persönlichkeiten wie den Dalai Lama, Barbara Marx-Hubbard, Hans Küng, Peter Russell, Michail Gorbatschow sowie Politiker wie Rita Süssmuth, Hans-Dietrich Genscher und Richard von Weizsäcker. Ferner sind auch Personen aus dem Bereich Prominenz wie z.B. Peter Gabriel oder Bianca Jagger vertreten; daneben auch Esoteriker wie José Argüelles.

Zu den "Creativmitgliedern" gehören unter anderem Rüdiger Dahlke[9][10], Swami Kriyananda, Barbara Marx Hubbard und Deepti Tewari (Auroville). Ebenfalls als Kreativmitglied gelistet ist Jens Lyberth unter dem Namen "Angaangaq Lyberth", der sich als Schamane grönländischer Herkunft ausgibt.

Aktivitäten

Der "Club of Budapest" vergibt regelmäßig Auszeichnungen ("awards"), so den ""Planetary Consciousness Award - Preis für Planetarisches Bewusstsein" oder den "Change the World Award" (Empfänger waren 2004 beispielsweise die Esoteriker Helga und Hans-Jürgen Müller mit ihrem "Mariposa"-Projekt auf Teneriffa).

Auch vergibt der "Club of Budapest" Titel wie Ambassador of the Club of Budapest International.

Zusammen mit einer "World Peace Prayer Society" und einer "Oneness Movement" organisiert der CoB auch die "Global Peace Meditation Days". Beteiligungen des CoB sind auch für ein "Jugendfestival Young and Free" dokumentiert.

Am 20. Juni 2004 gründete der in Deutschland als Verein auftretende Club of Budapest in Neuss eine so genannte "Universität" mit dem Namen "Planet Life University", die als "Bildungs- und Trainingsinstitut für ein planetarisches Bewusstsein" dienen soll. Eröffnet wurde sie von Rita Süssmuth.

Eine Aktion des "Club of Budapest" ist der "Global Marshall Plan".[11]. Ziel sei die Überwindung der Armut, Schaffung von dauerhaftem Frieden und nachhaltiger Umweltpolitik. Initiator war Al Gore, Hauptakteur in Deutschland ist der Ulmer Professor Franz-Josef Radermacher.

In Verbindung mit dem "Club of Budapest" steht auch eine "Stiftung Weltkulturerbe der Weisheitslehren"[12], die eine profanierte Klosteranlage Löwenhain bei Neustadt/Saale erwarb.[13] Im Jahr 2006 fand ein gemeinsames Symposium "Weisheit und Wissenschaft im Dialog - Das neue planetarische Bewusstsein" statt, bei dem u.a. Ervin László und Marco Bischof als Referenten auftraten.[14] Die Stiftung Weltkulturerbe der Weisheitslehren[15] vertrat u.a. der "Psychiater, Leiter des Fachbereichs Medizin und Psychologie, Stiftung Weltkulturerbe der Weisheitslehren – Deutschland" Roger Ziegler als Referent.[16]


Der CoB unterstützte ferner die Initiative "Komitee für eine demokratische UNO"[1]. Diese hat die Schirmherrschaft des CoB im April 2005 wegen "gravierender CoB-interner Entwicklungen", die das "besondere Vertrauensverhältnis" beschädigt hätten, gekündigt.

Der Club steht auch in Beziehung zu einem "World Wisdom Council" (WWC) sowie einer "World Commission on Global Consciousness and Spirituality".

Vorstandsmitglieder des Club of Budapest treten als Referenten auf Tagungen zur "Fernheilung" auf und versprechen "Heilung durch das Psi-Feld". Die spiritistischen Neigungen von Vereinsmitgliedern finden auch im Programm einer "Wisdom School" ihren Nährboden, in der Club-Vorstand Fiona Montagu of Beaulieu arbeitet. Dort wird "Weiße Magie" praktiziert. Die Schule bezieht sich auf die Theosophin Alice Ann Bailey (1880 bis 1949). Sie gründete die Organisation "Lucis Trust" (ehemals "Lucifers Trust" - Luzifer wird hier nicht als Teufel oder Satan angesehen, sondern als "Lichtträger" oder "Lichtbringer"), machte sich die Idee eines göttlichen Plans für die Menschheit zu eigen und rechnete mit einer "Hierarchie geheimer Meister". Durch eine telepathische Verbindung habe sie die Botschaften des "Tibeters", des "Meisters Djwhal Khul", für ein neues Zeitalter empfangen.

Kontroversen

Die Scheinuniversität des Clubs "Planet Life University" sorgte 2004 für Kontroversen und führte zur Absage der Verleihung eines "Club of Budapest-Awards". Vorausgegangen war ein COB-kritischer Artikel bei Spiegel-Online[17]. In diesem wurde der Club als elitär-esoterisches Sammelbecken und die "Planet Life University" als interstellare Pseudo-Uni ohne rechtliche Basis beschrieben. Die Bezeichnung Universität/university ist in Deutschland zudem staatlich zugelassenen Bildungseinrichtungen vorbehalten. Nach dem Erscheinen des Artikels bei Spiegel-Online wurde die "University" in "Planet Life Academy" umbenannt.[18] Die von Laszlo bereits vorher initiierte Friedensuniversität musste ebenfalls umbenannt werden.

CoB-Erklärung 1996

Erklärung zum Planetarischen Bewusstsein, 1996: [2]

Literatur und Artikel zum Thema

  • Frank Lorentz: Prominente kämpfen für die Welt. Neu in Neuss, kaum bekannt, aber weltweit aktiv: "Club of Budapest, Welt am Sonntag, 3. Oktober 2004.

Weblinks

Quellennachweise