Christoph Lenz

"Der Poet" Christoph Lenz (Bild: FAKTuell)

Christoph Walter Lenz (geb. 1. Dezember 1947, Frankfurt a.M., gest. 5. November 2013) war ein deutscher Autor pseudowissenschaftlicher und medizinkritischer Werke, Webseitenbetreiber sowie Unterstützer und Profiteur der Germanische Neue Medizin-Szene aus Görlitz. Lenz bezeichnete sich auch als "Personal-Coach". Bekannter war er unter seinen Pseudonymen Christopher Ray und Der Poet. Lenz veröffentlichte im eigenen Verlag FAKTuell oder bei Books-on-Demand (BOD).

Kurzbiografie

Lenz versuchte sich zunächst als Science-Fiction-Autor und tingelte einige Jahre als Sänger bei verschiedenen Rockbands. In den 1980er Jahren schrieb Lenz journalistische Beiträge zu Science-Fiction-Themen. Des Weiteren veröffentlichte er Gedichte unter seinem Pseudonym Der Poet.

Aktivitäten in den letzten Jahren

 
"faktor-L Neue Medizin & HCG * Homöopathie: oder: Hamer trifft Hahnemann"

Für einige Zeit engagierte sich Christoph Walter Lenz für die Germanische Neue Medizin (GNM), schrieb als medizinischer Laie[1] drei Promotion-Bücher zu diesem Thema im eigenen Verlag oder bei BOD und gehörte so zum Kreis derjenigen, die von dieser nicht funktionierenden Methode profitierten. Hamer bezeichnete den "Rabbi Lenz" daher als "Räuber" seiner Erfindung[2] und als "absoluten Laien" in Sachen GNM, der "verleumderischen Rufmord" gegen ihn betreibe. Lenz betrieb auch im Internet ein Forum für Anhänger der Germanischen Neuen Medizin. Auf der Startseite des Webauftritts (Faktor-L) wird für den Heilpraktiker und GNM-Anhänger Harry Holzinger als Therapeuten geworben.

Im Januar 2009, nach mehr als vier Jahren der Existenz seines Pro-GNM-Forums Faktor-L und vier Jahren der kommerziell bedingten Protektion von Hamer, wandte sich Lenz von Hamer ab. Dieser sei "nicht zurechnungsfähig" und habe einen "Verfolgungswahn", der ihn von der Realität trenne.[3] Hintergrund war die jahrelange und nicht zu vertuschende Hinwendung von Hamer zu Holocaustlegnern wie Iwan Wanja Götz und der rechten Szene. Zwei Jahre zuvor wurde Schreibenden seines "Forums" noch mit Zensur gedroht, wenn sie auf derartige Beziehungen hinwiesen.

Lenz galt als Anhänger der ketogenen Diät und des Stelzer-Motors, eines Zweitakt-Freikolbenmotors, der sich aufgrund des Funktionsprinzips lediglich als Gas-Kompressor oder ggfs. zur Stromerzeugung eignen kann und schwierig zu starten ist. Ein derartiger Motor wird von keinem bekannten Motorenhersteller gebaut, was dem für Verschwörungstheorien anfälligen Lenz entgegenkam.

Im Jahr 2013 wurde Lenz Anhänger der bioenergetischen Meditation (Theomedizin) des Geistheilers Viktor Philippi und machte eine Ausbildung zum so genannten "Biosens"-Geistheiler. Als Biosens und Medizinlaie sowie ohne Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde will er auch Heilungen bei einem Bandscheibenvorfall bewirkt haben: "War schon faszinierend, als z.B. der erste Bandscheibenvorfall in wenigen Stunden durch meine Hände "repariert" werden konnte. Bisher bin ich noch auf keine Grenzen gestoßen." Lenz war auch Befürworter und Propagandist der umstrittenen HCG-Diät in einer homöopathischen Variante. Als "homöopathische HCG" bezeichnete der Ketarier Lenz eine homöopathische Variante der HCG-Diät und setzte diese in Beziehung zur Germanischen Neuen Medizin (GNM) von Ryke Geerd Hamer. Lenz wollte zwischen Homöopathie und GNM grundsätzliche Übereinstimmungen erkannt haben. Lenz war Autor eines die HCG-Diät propagierenden Werks bei Books on Demand mit dem Titel faktor-L Neue Medizin & HCG Homöopathie: oder: Hamer trifft Hahnemann.[4] Im Vorwort zum 2012 erschienenen Buch heißt es von Lenz:

Widmung - Ich bedanke mich bei Dr. Ryke Geerd Hamer, der mit seiner Entdeckung der Neuen Medizin das Fundament erstellt hat, auf dem wir seither unser weiteres Wissen aufbauen konnten. Christopher Ray

Mit seinem Werk versuchte der Medizinlaie Lenz, Annahmen aus der Hamer-Lehre der Germanischen Neuen Medizin mit der Lehre der Homöopathie von Samuel Hahnemann in Einklang zu bringen. GNM-Erfinder Hamer hatte jedoch bereits vor Jahren die Homöopathie als "wertlos" und als "Homöo-(placebo-Phantasie)" abgelehnt und den Namen Samuel Hahnemann entstellte der Antisemit Hamer zu "Kahnemann", offenbar um einen Zusammenhang zum jüdischen Glauben zu konstruieren.

Lenz betrieb eine persönliche Webseite (www.christopher-ray.de), auf der er mit plastinierten Leichenpräparaten Karten spielte.

Quellennachweise

  1. www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2005/20050910_Hamer_an_Faktuell.htm
  2. www.pilhar.com/Hamer/Korrespo/2007/20070927_Hamer_an_Freunde.htm
  3. Der Poet in Forum Faktor-L 5. Januar 2009. Weiteres Zitat: "Und abschließend zu Ryke Geerd Hamer: Den stoße ich hiermit ab."
  4. Christoph Lenz: "faktor-L Neue Medizin & HCG Homöopathie: oder: Hamer trifft Hahnemann", Books on Demand, 2012