Christengemeinschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Christengemeinschaft''' ist eine christliche Kirche, die sich als von der [[Anthroposophie]] inspirierte, aber selbständige Kultusgemeinschaft versteht. Sie wurde im September 1922 in Dornach (Schweiz) von einer Gruppe von Theologen meist evangelischer Herkunft unter der Leitung von Friedrich Rittelmeyer und mit Hilfe von [[Rudolf Steiner]] gegründet.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Christengemeinschaft</ref>
 
Die '''Christengemeinschaft''' ist eine christliche Kirche, die sich als von der [[Anthroposophie]] inspirierte, aber selbständige Kultusgemeinschaft versteht. Sie wurde im September 1922 in Dornach (Schweiz) von einer Gruppe von Theologen meist evangelischer Herkunft unter der Leitung von Friedrich Rittelmeyer und mit Hilfe von [[Rudolf Steiner]] gegründet.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Christengemeinschaft</ref>
 
Die Theorie der Christengemeinschaft stellt ein Selbsterlösungskonzept des Menschen mittels einer Ganzheitsschau des Menschen dar, welches eine Mischung aus christlichem und indischem Gedankengut darstellte. Hierbei lehnte sich Steiner an die [[Theosophie]] an.
 
  
 
==Verbreitung==
 
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Seit 1933 besteht in Stuttgart ein Priesterseminar, seit 2001 eines in Hamburg, seit 2003 ein weiteres in Chicago.
 
Seit 1933 besteht in Stuttgart ein Priesterseminar, seit 2001 eines in Hamburg, seit 2003 ein weiteres in Chicago.
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Eine offizielle, verbindliche Lehre gibt es nicht: Es gibt weder eine „Lehrgewalt“, noch haben die Träger der Lenkerämter eine „Weisungsbefugnis“ gegenüber den (mit der gleichen „Weihevollmacht“ versehenen) Pfarrern, sondern jeder Priester besitzt Lehrfreiheit – also keine Verpflichtung auf ein bestimmtes Glaubensbekenntnis – und gilt als voller Repräsentant der Christengemeinschaft, „soweit er nicht dem von ihm ausgeübten Kultus widerspricht“.
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Die Christengemeinschaft stützt sich in ihrem Verständnis des Christentums einerseits auf die gesamte christliche Überlieferung, andererseits wesentlich auf die Anthroposophie, die in Übereinstimmung mit dem Alten und Neuen Testament in dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi das entscheidende Mittelpunktsereignis der Menschheitsgeschichte sieht. Sie ist in Deutschland die einzige christliche Kirchengemeinschaft, die offen anthroposophisches Gedankengut in ihre Auseinandersetzung mit religiösen Fragen einbezieht. Sie sieht sich selbst „in der Entwicklung des Christentums an der Stelle, wo ein drittes großes christliches Zeitalter aufgeht“.
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Ihre liturgischen Texte mit dem neugefassten Credo stammen im Wortlaut von Rudolf Steiner und werden als unantastbar betrachtet.
  
 
==Quellenverzeichnis==
 
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Version vom 26. Oktober 2010, 07:29 Uhr

Die Christengemeinschaft ist eine christliche Kirche, die sich als von der Anthroposophie inspirierte, aber selbständige Kultusgemeinschaft versteht. Sie wurde im September 1922 in Dornach (Schweiz) von einer Gruppe von Theologen meist evangelischer Herkunft unter der Leitung von Friedrich Rittelmeyer und mit Hilfe von Rudolf Steiner gegründet.[1]

Verbreitung

Die Christengemeinschaft ist in 32 Ländern vertreten und hat weltweit etwa 35.000 Mitglieder.

In Deutschland gibt es etwa 140 Gemeinden, in der Schweiz 14, in Österreich 6. Es existieren heute Gemeinden in allen fünf Erdteilen. In Deutschland hatte die Christengemeinschaft im Jahr 2002 etwa 10.000 Mitglieder sowie 50.000 Freunde. Nach anderer Quelle sind es 20.000 Mitglieder. Zu bedenken ist, dass für die Christengemeinschaft die getauften Kinder nicht als Mitglieder zählen, sondern nur Erwachsene, die in jedem Fall selbständig beitreten müssen.

Seit 1933 besteht in Stuttgart ein Priesterseminar, seit 2001 eines in Hamburg, seit 2003 ein weiteres in Chicago.

Lehre

Eine offizielle, verbindliche Lehre gibt es nicht: Es gibt weder eine „Lehrgewalt“, noch haben die Träger der Lenkerämter eine „Weisungsbefugnis“ gegenüber den (mit der gleichen „Weihevollmacht“ versehenen) Pfarrern, sondern jeder Priester besitzt Lehrfreiheit – also keine Verpflichtung auf ein bestimmtes Glaubensbekenntnis – und gilt als voller Repräsentant der Christengemeinschaft, „soweit er nicht dem von ihm ausgeübten Kultus widerspricht“.

Die Christengemeinschaft stützt sich in ihrem Verständnis des Christentums einerseits auf die gesamte christliche Überlieferung, andererseits wesentlich auf die Anthroposophie, die in Übereinstimmung mit dem Alten und Neuen Testament in dem Tod und der Auferstehung Jesu Christi das entscheidende Mittelpunktsereignis der Menschheitsgeschichte sieht. Sie ist in Deutschland die einzige christliche Kirchengemeinschaft, die offen anthroposophisches Gedankengut in ihre Auseinandersetzung mit religiösen Fragen einbezieht. Sie sieht sich selbst „in der Entwicklung des Christentums an der Stelle, wo ein drittes großes christliches Zeitalter aufgeht“.

Ihre liturgischen Texte mit dem neugefassten Credo stammen im Wortlaut von Rudolf Steiner und werden als unantastbar betrachtet.

Quellenverzeichnis