Chinesischer Empfängniskalender

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Der Chinesische Empfängniskalender (auch chinesischer Geburtskalender, chinesischer Kalender der Zeugungen und englisch Chinese Lunar Calendar) ist ein außerwissenschaftlich-astrologisches Verfahren mit Bezügen zu Mondmythen zur Vorhersage des Geschlechts eines ungeborenen Kindes. Eine Rolle der Mondphase bei der Determinierung des Geschlechts ist biologisch unbekannt.

Methode des Chinesischen Empfängniskalenders

Befürworter und Anbieter auf dem Esoterikmarkt versuchen dabei, im Rahmen einer Wahrsage das Geschlecht aus dem Alter der Mutter zum Zeitpunkt der Empfängnis und dem Monat der Empfängnis das Geschlechts des Kindes voraus zu ahnen. Nach ihren Angaben gelinge dies in 99% der Fälle. Das Alter der Frau wird bei dieser Methode des chinesischen Empfängniskalenders auf so genanntes "Mondalter" bezogen, was aber von verschiedenen Befürwortern der Methode nicht einheitlich so gesehen wird.

Die Methode schreibt fälschlich allein der Frau die Bestimmung des Geschlechts des ungeborenen Kindes zu. Insofern kann prinzipiell dieses wissenschaftlich unhaltbare Prinzip dazu dienen, im Falle eines unerwünschten Geschlechts die "Schuld" der Mutter zuzuschreiben.

Der Legende nach soll die angeblich lange geheimgehaltene Methode im alten China dazu benutzt worden sein, gewünschte männliche Nachfolger zu zeugen. Im Jahre 1596 sei die Methode dann in dem Werk "Beng Cao Gang Mu" erschienen.

Wissenschaftlich anerkannte Verfahren zur Geschlechtsfestlegung

  • Per in Deutschland nicht zugelassener Präimplantations-Diagnostik (PID) lässt sich das Geschlecht exakt festlegen.
  • Das patentierte Verfahren "Microsort" arbeitet mit einer Spermientrennung (sperm sorting) und künstlicher Befruchtung.

Weitere Verfahren

Prinzipiell ist aus der Biologie bekannt, dass "weibliche" und "männliche " Spermien sich im Körper der werdenden Mutter etwas unterschiedlich verhalten, was zu einer Beeinflussung des zukünftigen Geschlechts genutzt werden kann und auch in der Vergangenheit dazu genutzt wurde. "Weibliche Spermien" sollen länger überleben, während "männliche" sich schneller bewegen sollen. Diese Beobachtung ist jedoch unter Gynäkologen umstritten. Bei Ratten und Fledermäusen ist bekannt, dass sie in warmen Sommern mehr Männchen als Weibchen zeugen. In einer Studie fand der Bremer Biologe Alexander Lerchl den gleichen Effekt beim Menschen. Im Zusammenhang mit der Kenntnis des Zeitpunkts des Eisprungs lässt sich tatsächlich das Geschlecht in einer jedoch wenig wirksamen Weise beeinflussen. Ein Beispiel dafür ist die "Zeitpunkt-Theorie" des amerikanischen Arztes Landrum Brewer Shettles (21. November 1909 – 6. February 2003).[1][2][3] Nach Shettles sollen Paare, die sich ein Mädchen wünschen, drei Tage vor dem Eisprung Geschlechtsverkehr haben. Dabei solle der Mann oben liegen und die Frau möglichst keinen Orgasmus erleben. Für einen Jungen sei der Geschlechtsverkehr hingegen am Tag des Eisprungs optimal. Hilfreich sei dabei eine "Löffelchen-Stellung", bei der der Mann von hinten eindringt.

Es gibt auch abwegige Empfehlungen zum geschlechtsbestimmenden Geschlechtsverkehr: So solle dabei die Frau mit dem Kopf Richtung Norden liegen, um überzufällig oft einen Jungen zu bekommen. Hier soll also demnach das Erdmagnetfeld eine Rolle spielen.

Siehe auch

Weblinks

Quellennachweise

  1. Landrum B. Shettles, David M. Rorvik: Your Baby's Sex: Now You Can Choose. Bantam Books, 1971
  2. Landrum B. Shettles, David M. Rorvik: Mädchen oder Junge? So bestimmen Sie das Geschlecht Ihres Babys vor der Zeugung. Econ, 1992
  3. Landrum B. Shettles, David M. Rorvik: How to Choose the Sex of Your Baby. Harmony, 2006