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403 Bytes hinzugefügt ,  15:31, 6. Jul. 2021
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Schwermetalle wie Blei, Quecksilber u.a. werden im Körper gespeichert, reichern sich im Gewebe an (Blei beispielsweise in den Knochen) und verbleiben nach Beseitigung der ursprünglichen Quelle weiterhin im Körper. Durch das nur allmähliche Freisetzen des gespeicherten Schwermetalls besteht damit eine dauerhafte Belastung des Körpers. Chelatbildner fangen die im Körper zirkulierende Metalle ab und beschleunigen die natürliche Ausscheidung der im Körper gespeicherten Schwermetalle im Harn und/oder in der Galle.  
 
Schwermetalle wie Blei, Quecksilber u.a. werden im Körper gespeichert, reichern sich im Gewebe an (Blei beispielsweise in den Knochen) und verbleiben nach Beseitigung der ursprünglichen Quelle weiterhin im Körper. Durch das nur allmähliche Freisetzen des gespeicherten Schwermetalls besteht damit eine dauerhafte Belastung des Körpers. Chelatbildner fangen die im Körper zirkulierende Metalle ab und beschleunigen die natürliche Ausscheidung der im Körper gespeicherten Schwermetalle im Harn und/oder in der Galle.  
Die Wirksamkeit der von Chelatbildnern kann gesteigert werden, indem für eine möglichst hohen Überschuss an freiem Chelat sorgt. Dies ist in der Praxis aber nicht leicht zu erreichen, da die Substanzen eben auch mit den körpereigenen Metallen eine Reaktion auslösen (siehe Nebenwirkungen)   
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Die Wirksamkeit von Chelatbildnern kann gesteigert werden, indem für eine möglichst hohen Überschuss an freiem Chelat sorgt. Dies ist in der Praxis aber nicht leicht zu erreichen, da die Substanzen eben auch mit den körpereigenen Metallen eine Reaktion auslösen (siehe Nebenwirkungen)   
    
Weiterhin wird Morbus Wilson, eine Stoffwechselkrankheit, die Kupfer im Körper anreichert, mit Chelatbildnern therapiert.
 
Weiterhin wird Morbus Wilson, eine Stoffwechselkrankheit, die Kupfer im Körper anreichert, mit Chelatbildnern therapiert.
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==Behaupteter Wirkmechanismus==
 
==Behaupteter Wirkmechanismus==
Ansatzpunkt der Chelattherapie ist es angeblich, durch die Bindung von Ca<sup>2+</sup>-Ionen mittels so genannter Chelatbildner (EDTA, D-Penicillamin, Deferoxamin) eine Entkalkung arteriosklerotischer Plaques zu erreichen und dadurch die Gefäße wieder geschmeidig zu machen, um die Durchblutung zu fördern. Man wolle ''"den Kalk aus den Adern rieseln lassen"''. Allerdings spielt Kalk aber bei der Entstehung von Plaques in den Blutgefäßen keine wesentliche Rolle.
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Ansatzpunkt der Chelattherapie zur alternativmedizinischen Behandlung der Arteriosklerose ist die Annahme, durch die Bindung von Ca<sup>2+</sup>-Ionen mittels so genannter Chelatbildner (EDTA, D-Penicillamin, Deferoxamin) eine Entkalkung arteriosklerotischer Plaques zu erreichen und dadurch die Gefäße wieder geschmeidig zu machen, um die Durchblutung zu fördern. Man wolle ''"den Kalk aus den Adern rieseln lassen"''. Allerdings spielt Kalk aber bei der Entstehung von Plaques in den Blutgefäßen keine wesentliche Rolle.
    
==Zulassungssituation in Deutschland==
 
==Zulassungssituation in Deutschland==
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Mit Behauptungen wie z.B., dass mit der Chelat-Therapie die Durchblutung entscheidend verbessert werde oder sogar drohende Bypass-Operationen der Herzkranzgefäße vermieden werden können, werden Betroffene in die Behandlungsmethode gelockt.  
 
Mit Behauptungen wie z.B., dass mit der Chelat-Therapie die Durchblutung entscheidend verbessert werde oder sogar drohende Bypass-Operationen der Herzkranzgefäße vermieden werden können, werden Betroffene in die Behandlungsmethode gelockt.  
 
Pro Infusion müssen sie zwischen 100 und 150 Euro zahlen. Circa 20 Infusionen gelten als das Wirkminimum; es können bis zu 70 Infusionen werden. Dazu kommen je nach Lebensalter und weiteren Krankheiten zusätzliche Infusionen. Die Anzahl erhöht sich beispielsweise, wenn Diabetes und gleichzeitig eine Gefäßkrankheit vorliegen. Damit kommen enorme Summen zusammen, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, da die gesetzlichen Krankenkassen mangels fehlender evidenter Wirkungsnachweise für die Chelat-Therapie nichts übernehmen. Es handelt sich dann um reine Beutelschneiderei.
 
Pro Infusion müssen sie zwischen 100 und 150 Euro zahlen. Circa 20 Infusionen gelten als das Wirkminimum; es können bis zu 70 Infusionen werden. Dazu kommen je nach Lebensalter und weiteren Krankheiten zusätzliche Infusionen. Die Anzahl erhöht sich beispielsweise, wenn Diabetes und gleichzeitig eine Gefäßkrankheit vorliegen. Damit kommen enorme Summen zusammen, die aus eigener Tasche bezahlt werden müssen, da die gesetzlichen Krankenkassen mangels fehlender evidenter Wirkungsnachweise für die Chelat-Therapie nichts übernehmen. Es handelt sich dann um reine Beutelschneiderei.
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==Anwenderspektrum==
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*[[Thomas Höhn]]
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*[[Karl Probst]]
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*[[Josef Issels]]
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*[[Gerhard Siebenhüner]]
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*[[Hans Peter Reinhardt]], auch bekannt als Peter Freiherr von Liechtenstein
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*[[Georg Kneißl]]
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*[[Ghislaine Lanctôt]] (Kanada)
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*[[Rashid Buttar]], amerikanischer [[Osteopathie|Osteopath]] und [[Verschwörungstheoretiker]].
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(Liste unvollständig)
    
==Literatur==
 
==Literatur==
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