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'''CellSonic''' (auch VIPP - ''very intense pressure pulses'') ist ein [https://de.wikipedia.org/wiki/Extrakorporale_Sto%C3%9Fwellentherapie Extrakorporales Stosswellen Verfahren (ESWT)] mit Ultraschall des britischen Erfinders und Medizinlaien Andrew Hague, welcher dieses für sehr unterschiedliche Anwendungsgebiete empfiehlt. Unter anderem soll es gegen Krebs wirksam sein. Dazu fehlen jedoch wissenschaftliche Nachweise. Völlig ungewöhnlich ist die Geheimhaltung die der Hersteller praktiziert.  
 
'''CellSonic''' (auch VIPP - ''very intense pressure pulses'') ist ein [https://de.wikipedia.org/wiki/Extrakorporale_Sto%C3%9Fwellentherapie Extrakorporales Stosswellen Verfahren (ESWT)] mit Ultraschall des britischen Erfinders und Medizinlaien Andrew Hague, welcher dieses für sehr unterschiedliche Anwendungsgebiete empfiehlt. Unter anderem soll es gegen Krebs wirksam sein. Dazu fehlen jedoch wissenschaftliche Nachweise. Völlig ungewöhnlich ist die Geheimhaltung die der Hersteller praktiziert.  
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Die verschiedenen Geräte der Cellsonic wurden ab 1987 entwickelt. Sie sollen bei Krebserkrankungen, in der Orthopädie, Urologie (insbesondere bei Nierensteinen), Hauterkrankungen und in der Chirurgie einsetzbar sein. In Europa werden CellSonic-Geräte von der Firma Cellsonic Central Europe UG<ref>Cellsonic Central Europe UG, Roßstraße 37 a, D-50823 Köln<br>Geschäftsführer: Würleitner, Norbert, Köln</ref> von Norbert Würleitner aus Köln angeboten. Die Firma firmiert inzwischen als Puls 8 UG an gleicher Anschrift.
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Die verschiedenen Geräte der Cellsonic wurden ab 1987 entwickelt. Sie sollen bei Krebserkrankungen, in der Orthopädie, Urologie (insbesondere bei Nierensteinen), Hauterkrankungen und in der Chirurgie einsetzbar sein. In Europa wurden ursprünglich CellSonic-Geräte von der Firma Cellsonic Central Europe UG<ref>Cellsonic Central Europe UG, Roßstraße 37 a, D-50823 Köln<br>Geschäftsführer: Würleitner, Norbert, Köln</ref> aus Köln angeboten. Die Firma firmiert inzwischen als Puls 8 UG an gleicher Anschrift und bietet die Geräte nicht mehr an. In einer Email vom 15. Juli 2020 an Psiram distanziert sich der Geschäftsführer der Puls 8 UG von Cellsonic und Andrew Hague eindeutig und unmissverständlich: ''..Auch bin ich persönlich NICHT davon überzeugt, dass Stosswellen eine positive Beeinflussung möglicher Krebsbehandlung, geschweigedenn eine Heilung von Krebs (Welchen? In welchem Stadium?In Abgrenzung zu welchen anderen Behandlungen? Für immer?) ermöglicht. Ich distanziere mich ausdrücklich von alle Aussagen in mündlicher oder schriftlicher Form, die Stosswellen als mögliche Krebstherapie darstellen. Solche Aussagen sind unbewiesene Behauptungen, unseriös und geeignet, falsche Hoffnungen bei Krebspatienten zu wecken!..''<ref>Email des Geschäftsführers N.W. der Puls 8 UG an Psiram, 15.7.2020</ref>
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Allgemein auf die extrakorporale Stoßwellentherapie bezogen hat der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen in Deutschland drei Indikationen für eine extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) bewertet und kommt zu unterschiedlichen Ergebnissen: Die ESWT beim Tennisarm und anderen Muskelansatzproblemen wird als „tendenziell negativ“ bewertet (Hinweise auf geringen Nutzen und Belege für geringe Schäden). Die ESWT beim Fersenschmerz dagegen wird als „tendenziell positiv“ bewertet (Belege für Nutzen und Belege für geringe Schäden). Die „tendenziell positive“ Bewertung der ESWT beim Fersenschmerz hat dazu geführt, dass die Leistung nach erneuter Begutachtung und Beratung im Gemeinsamen Bundesausschuss in Deutschland als Kassenleistung anerkannt ist: Seit Januar 2019 werden die Kosten von den dt. gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die ESWT beim Fersenschmerz ist also keine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) mehr. Die ESWT bei der Kalkschulter wird als „unklar“ bewertet (Hinweise auf einen Nutzen, Belege für geringe Schäden).
 
Allgemein auf die extrakorporale Stoßwellentherapie bezogen hat der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen in Deutschland drei Indikationen für eine extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) bewertet und kommt zu unterschiedlichen Ergebnissen: Die ESWT beim Tennisarm und anderen Muskelansatzproblemen wird als „tendenziell negativ“ bewertet (Hinweise auf geringen Nutzen und Belege für geringe Schäden). Die ESWT beim Fersenschmerz dagegen wird als „tendenziell positiv“ bewertet (Belege für Nutzen und Belege für geringe Schäden). Die „tendenziell positive“ Bewertung der ESWT beim Fersenschmerz hat dazu geführt, dass die Leistung nach erneuter Begutachtung und Beratung im Gemeinsamen Bundesausschuss in Deutschland als Kassenleistung anerkannt ist: Seit Januar 2019 werden die Kosten von den dt. gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die ESWT beim Fersenschmerz ist also keine Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) mehr. Die ESWT bei der Kalkschulter wird als „unklar“ bewertet (Hinweise auf einen Nutzen, Belege für geringe Schäden).
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