Bork-Ionentherapie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Bork-Ionentherapie''', benannt nach dem Heilpraktiker Henryk Borkowski aus Kassel, ist eines von mehreren pseudomedizinischen Verfahren, bei denen eine therapeutische Wirkung von ionisiertem Sauerstoff behauptet wird. Wissenschaftliche Belege dafür gibt es jedoch nicht.<ref>Behandlung mit ionisiertem Sauerstoff. Zusammenfassender Bericht des Arbeitsausschusses "Ärztliche Behandlung" des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen über die Beratungen gemäß §135 Abs.1 SGB&nbsp;V, 22.05.2001 [http://www.g-ba.de/downloads/40-268-264/HTA-ionisierter%20Sauerstoff.pdf PDF]</ref>
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Die '''Bork-Ionentherapie''', benannt nach dem Heilpraktiker Henryk Borkowski aus Kassel, ist eines von mehreren [[pseudomedizin]]ischen Verfahren, bei denen eine therapeutische Wirkung von ionisiertem Sauerstoff behauptet wird. Wissenschaftliche Belege dafür gibt es jedoch nicht.<ref>Behandlung mit ionisiertem Sauerstoff. Zusammenfassender Bericht des Arbeitsausschusses "Ärztliche Behandlung" des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen über die Beratungen gemäß §135 Abs.1 SGB&nbsp;V, 22.05.2001 [http://www.g-ba.de/downloads/40-268-264/HTA-ionisierter%20Sauerstoff.pdf PDF]</ref>
  
Technisch handelt es sich bei den Geräten zur Bork-Ionentherapie um Ionisationskammern, in der in bekannter Weise durch eine elektrische Spitzenentladung negative Ionen erzeugt werden. Die ionisierte Luft muss dann vom Patienten eingeatmet werden.
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Technisch handelt es sich bei den Geräten zur Bork-Ionentherapie um Ionisationskammern, in denen in bekannter Weise durch eine elektrische Spitzenentladung negative Ionen erzeugt werden. Die ionisierte Luft muss dann vom Patienten eingeatmet werden.
  
== Werbung und Vertrieb ==
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==Werbung und Vertrieb==
Verkauft werden die Apparate von einer Ionotec Handelsagentur für Medizintechnik aus Köln, die damit nach eigener Aussage von der Prof. Dr. Niziol Ionenforschung International GmbH beauftragt wurde. Deren Geschäftsführer ist Henryk Borkowski. Die Geräte sind ausdrücklich zur Anwendung durch Privatpersonen vorgesehen (''"...gehört der BORK-O2-IONISATOR in jeden Haushalt und sollte zu den täglichen Dingen des Lebens einfach dazugehören"''). Zur allgemeinen Gesundheitsprophylaxe wird empfohlen, die Luft aus dem Ionisator 3 bis 5 Mal pro Woche 20&nbsp;Minuten lang zu inhalieren.
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Verkauft werden die Apparate von einer Ionotec Handelsagentur für Medizintechnik aus Köln, die damit nach eigener Aussage von der Prof. Dr. Niziol Ionenforschung International GmbH beauftragt wurde. Deren Geschäftsführer ist Henryk Borkowski. Die Geräte sind ausdrücklich zur Anwendung durch Privatpersonen vorgesehen (''"[...] gehört der BORK-O2-IONISATOR in jeden Haushalt und sollte zu den täglichen Dingen des Lebens einfach dazugehören"''). Zur allgemeinen Gesundheitsprophylaxe wird empfohlen, die Luft aus dem Ionisator 3- bis 5-mal pro Woche 20&nbsp;Minuten lang zu inhalieren.
  
 
Behauptet wird, dass zwei Drittel aller Menschen an Sauerstoffmangel leiden, der, wenn er nicht behoben bzw. behandelt wird, eine schleichende Verschlechterung des Gesundheitszustands und ein schnelleres Altern bewirke. Des Weiteren wird eine enorme Vielfalt von Indikationen angegeben:
 
Behauptet wird, dass zwei Drittel aller Menschen an Sauerstoffmangel leiden, der, wenn er nicht behoben bzw. behandelt wird, eine schleichende Verschlechterung des Gesundheitszustands und ein schnelleres Altern bewirke. Des Weiteren wird eine enorme Vielfalt von Indikationen angegeben:

Version vom 12. September 2009, 23:50 Uhr

Bork-ionisator.jpg

Die Bork-Ionentherapie, benannt nach dem Heilpraktiker Henryk Borkowski aus Kassel, ist eines von mehreren pseudomedizinischen Verfahren, bei denen eine therapeutische Wirkung von ionisiertem Sauerstoff behauptet wird. Wissenschaftliche Belege dafür gibt es jedoch nicht.[1]

Technisch handelt es sich bei den Geräten zur Bork-Ionentherapie um Ionisationskammern, in denen in bekannter Weise durch eine elektrische Spitzenentladung negative Ionen erzeugt werden. Die ionisierte Luft muss dann vom Patienten eingeatmet werden.

Werbung und Vertrieb

Verkauft werden die Apparate von einer Ionotec Handelsagentur für Medizintechnik aus Köln, die damit nach eigener Aussage von der Prof. Dr. Niziol Ionenforschung International GmbH beauftragt wurde. Deren Geschäftsführer ist Henryk Borkowski. Die Geräte sind ausdrücklich zur Anwendung durch Privatpersonen vorgesehen ("[...] gehört der BORK-O2-IONISATOR in jeden Haushalt und sollte zu den täglichen Dingen des Lebens einfach dazugehören"). Zur allgemeinen Gesundheitsprophylaxe wird empfohlen, die Luft aus dem Ionisator 3- bis 5-mal pro Woche 20 Minuten lang zu inhalieren.

Behauptet wird, dass zwei Drittel aller Menschen an Sauerstoffmangel leiden, der, wenn er nicht behoben bzw. behandelt wird, eine schleichende Verschlechterung des Gesundheitszustands und ein schnelleres Altern bewirke. Des Weiteren wird eine enorme Vielfalt von Indikationen angegeben:

Förderung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit – Steigerung der Konzentration – Erhöhung der Merkfähigkeit, Auffassungsgabe – Motivationssteigerung – Konditionierung bei beruflichem Stress (Aufbautraining für Manager) – Verbesserung der Kreislaufstabilität – Stabilisierung des Blutdruckes – Herabsetzung der Anfälligkeit gegenüber Krankheiten – Beseitigung der Ursachen von Übergewicht – Straffung, Verjüngung der Haut (Anti-Aging) – Erhöhung der Leistungsfähigkeit bei Sportlern – Beschleunigung der Genesung nach Krankheiten bzw. Operationen – chronische Herzkrankheiten, Nachbehandlung nach Herzinfarkt – Herz-, Kreislaufstörungen, niedriger und hoher Blutdruck – Stoffwechselkrankheiten, Osteoporose – Durchblutungsstörungen, Kopfschmerzen, Migräne – Asthma, chronische Bronchitis – Allergien, Hautausschlag, Ödeme – Verminderte Hörleistung, Tinnitus – Degenerative Augenerkrankungen (z.B. Maculadegeneration) – Nervenkrankheiten, Depression – Multiple Sklerose, Parese – Parkinsonsche Krankheiten, Polyneuropathie – Nachbehandlung von Krebs

Ernstzunehmende Belege werden allerdings nicht genannt. Betont wird von der Firma Ionotec, dass das Verfahren patentiert sei. Die Patentfähigkeit resultiert aber lediglich aus bestimmten konstruktiven Einzelheiten der Ionisationsvorrichtung und hat nichts mit einer etwaigen therapeutischen Wirkung zu tun.[2] Außerdem wird auf ein "Gutachten" eines "Prof. Dr. Bronislaw Niziol, Wissenschaftliche Leitung, Institut für Nuklearphysik, Abteilung Hochenergiephysik" in Krakau verwiesen. Niziol war zeitweise Mitarbeiter des privaten Instytut Fizyki Jądrowej / Henryk Niewodniczanski Institute of Nuclear Physics in Krakau, eine leitende Funktion oder ein Professorentitel lassen sich jedoch nicht bestätigen. Niziol war ursprünglich neben Borkowski Mitanmelder des genannten Patents.

Siehe auch

Quellen

  1. Behandlung mit ionisiertem Sauerstoff. Zusammenfassender Bericht des Arbeitsausschusses "Ärztliche Behandlung" des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen über die Beratungen gemäß §135 Abs.1 SGB V, 22.05.2001 PDF
  2. Patentschrift DE 4244811 C2: Luftionisator sowie Verfahren zur Luftionisierung für Heilzwecke. Veröffentlichungstag der Patenerteilung: 18.12.1997. Patentinhaber: Borkowski, Henryk, 34125 Kassel (2009 geändert in Borkowski, Diana, 34233 Fuldatal)