Boguslaw Jelen: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Boguslaw Jelen''' ist ein polnischer Arzt und Efinder eines umstrittenen Präparates zur Behandlung der HIV-Infektion und AIDS. Jelen soll als Gynäkologe und Neurologe im polnischen Kurort Bad Polzin (Polczyn Zdroj) arbeiten.
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'''Boguslaw Jelen''' ist ein polnischer Arzt und Efinder eines umstrittenen Präparates zur Behandlung der HIV-Infektion und AIDS. Jelen soll als Gynäkologe und Neurologe im polnischen Kurort Bad Polzin (Polczyn Zdroj) gearbeitet haben, nach anderen Angaben soll er aus Pilzno stammen.
  
 
Jelen ist nicht mit dem Krakauer Ökonomen gleichen Namens zu verwechseln.
 
Jelen ist nicht mit dem Krakauer Ökonomen gleichen Namens zu verwechseln.

Version vom 16. September 2010, 22:45 Uhr

Boguslaw Jelen ist ein polnischer Arzt und Efinder eines umstrittenen Präparates zur Behandlung der HIV-Infektion und AIDS. Jelen soll als Gynäkologe und Neurologe im polnischen Kurort Bad Polzin (Polczyn Zdroj) gearbeitet haben, nach anderen Angaben soll er aus Pilzno stammen.

Jelen ist nicht mit dem Krakauer Ökonomen gleichen Namens zu verwechseln.

Anti-HIV Präparat

Jelen liess 2004 ein Substanzgemisch ohne eigentständige Bezeichnung/Namen zur HIV-Behandlung patentieren.[1] Nach Angaben aus dem Patent soll das Substanzengemisch die Replikation (Vermehrung) des HIV-1 und des HIV-2 in CD4-positiven Lymphozyten (T-Helferzellen) hemmen.

Im Patent sind Angaben zu den Inhaltsstoffen zu finden. Als "Hauptwirkstoff" des Präparates soll offenbar Jod fungieren.

Das Präparat wurde dann in der Schweiz von einer Firma namens Excyton-Excymer GMBH[2] hergestellt, bei der Jelen selbst auch von 2004 bis 2006 Gesellschafter war. Nach Angaben aus dem Internet zu schliessen, muss das Präparat zu einem relativ hohen Preis angeboten worden sein. Eine Zulassung als Arzneimittel wurde nie erlangt. Laut Angaben des Erfinders habe er selbst Versuche an 11 HIV-positiven Patienten durchgeführt und dabei positive Resultate festgestellt. So seien dabei sogar Patienten durch die Behandlung HIV-negativ geworden behauptet Jelen. Die auch im Internet verbreiteten Berichte über die angeblichen Behandlungserfolge, die die jahrzehntelangen und Milliarden teuren Medikamentenentwicklungen der Vergangenheit quasi zu übertrumpfen scheinen, führten zu einem Interesse seitens zahlreicher HIV-positiver Personen. Auch nahm sich die Esoterikzeitschrift Zeitenschrift der Gerüchte um das Präparat an und veröffentliche eine Art Jubelartikel unter dem Aufmachen HIV müsste kein Problem mehr sein um das weder zugelassene noch in Studien erprobte Mittel, zu dem jegliche Fachliteratur unbekannt ist.[3] In der unseriösen Zeitenschrift wurde vom Autor Benjamin Seiler im Zusammenhang mit dem Mittel behauptet, dass der Erfinder einen ungenannten "Wirkstoff" (offenbar war das Gemisch gemeint) entwickelt habe, der das Aidsvirus nachweislich vernichtet und die Aufnahme über den Darm hemme, ohne den Körper gleichzeitig zu vergiften. Berichtet wurde darüber, dass das Präparat über Darmeinläufe zugeführt werden soll. Gleichzeitig wurde im Sinne einer Verschwörungstheorie im artikel der "Zeitschrift" suggeriert, dass niemand am Präparat ein Interesse habe. Auch habe eine ominöse "Rockefeller-Stiftung" Einfluss genommen um die Verbreitung des Mittels zu behindern. Auch sei ein bestimmter Computer von unbekannten Tätern gestohlen worden, auf dem sich ausgerechnet angebliche positive Versuchsergbnissse befunden haben sollen.

Der Kölner Heilpraktiker Wilfried Bales machte selbst Versuche an HIV-positiven Patienten, wie er auf seiner Webseite im Internet behauptet. Demnach habe er zunächst Jelen in der Schweiz aufgesucht, bevor er das nicht als Arzneimittel zugelassene Präparat an sechs Patienten ausprobierte. Bales erwähnt dabei, dass dabei mit Wissen von behandelnden HIV-Schwerpunktärzten die bisherigen Kombi-Medikation abgesetzt wurde. Nach dem bericht von Bales, der als Heilpraktiker keine HIV-Infektion behandeln darf, sei es zu einer Verschlechterung der Patienten gekommen und die bisherige Kombi-Therapie hätte wieder aufgenommen werden müssen. Nach Bales-Angaben hätte der Erfinder Jelen vermutet, dass seine Therapie nicht funktioniert hätte, weil "ein falsches Gefäß" zum Darmeinlauf benutzt worden sei und sowieso homosexuelle Patienten anders auf das Mittel reagierten als seine eigenen behandelten HIV-Patienten mit Drogenmissbrauch.

Quellennachweise

  1. Patentnummer: WO/2004/066954 vom 12.08.2004 (Anmeldung 29.01.2003), A pharmaceutical mixture and a method of its production of a therapeutic composition for blocking the HIV-1 and HIV-2 virus replication in the CD4+ cells of the human immune system in all stages of that viral infection, and in AIDS for the treatment of HIV in a patient in need of such treatment.
  2. EXCYTON-EXCYMER GMBH, Am Dürrbach 1, CH-6390 Engelberg
  3. Benjamin Seiler: HIV müsste kein Problem mehr sein, Zeitenschrift 58/2008, http://www.zeitenschrift.com/magazin/58-aids.ihtml