Blutelektrifizierung: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Blutelektrifizierung''' wird in der [[Alternativmedizin]] eine [[pseudomedizin]]ische Methode bezeichnet, bei der zu vermeintlichen Heilzwecken menschliches Blut entnommen und auf unterschiedliche Weise "elektrifiziert" wird. Der alternativmedizinische Begriff Blutelektrifizierung bezeichnet dabei verschiedene "Elektrifizierungs"-Methoden.
 
Als '''Blutelektrifizierung''' wird in der [[Alternativmedizin]] eine [[pseudomedizin]]ische Methode bezeichnet, bei der zu vermeintlichen Heilzwecken menschliches Blut entnommen und auf unterschiedliche Weise "elektrifiziert" wird. Der alternativmedizinische Begriff Blutelektrifizierung bezeichnet dabei verschiedene "Elektrifizierungs"-Methoden.

Version vom 27. August 2012, 20:42 Uhr

Robert C. Beck (1925 - 2002)
Werk "Das Kaali-Patent!: Sieg über Krebs und Aids - Was Sie schon immer wissen wollten über: Dr. Beck, Zapper zur Blutreinigung, kolloidales Silber, Magnet-Pulser und ozonisiertes Wasser. Weitere Themen: TENS, kolloidales Gold, Zapper nach Hulda Clark und Magnetfeld-Therapie" der Medizinlaien Sigmund C.F. Arnim (NLP-Practioner) und Baubiologe Carl Heinz Hammerstein

Als Blutelektrifizierung wird in der Alternativmedizin eine pseudomedizinische Methode bezeichnet, bei der zu vermeintlichen Heilzwecken menschliches Blut entnommen und auf unterschiedliche Weise "elektrifiziert" wird. Der alternativmedizinische Begriff Blutelektrifizierung bezeichnet dabei verschiedene "Elektrifizierungs"-Methoden.

Methoden

Beckzapper

Beim so genannten Beckzapper handelt es sich um ein Gerät zur "Blutreinigung" mittels Blutelektrifizierung des US-amerikanischen Physikers und Privatforschers Robert Beck. Es handelt sich um eine Zapper-Variante, die einer relativ niedrigen Frequenz von 3,92 Hz arbeiten soll. Diese "halbe Schumann-Frequenz" stünde "in Harmonie mit körpereigenen Rhythmen". Bei dieser Variante kommen die stromführenden Elektroden nicht direkt mit Blut in Kontakt. Viemehr glaubt Erfinder Beck durch das Anlegen eines schwachen elektrischen Wechselfeldes an die Haut, Induktions-Effekte in den darunterliegenden Blutgefässen zu erzielen. Äusserungen von Medizinlaie Beck lassen erkennen, dass ihm die Patente von Kaali und anderen (siehe nächster Abschnitt) bekannt waren.

Patentierte Methoden nach William Lyman und Steven Kaali

In alternativmedizinischen Kreisen werden auch vom US-Patentamt erteilte Patente über eine extrakorporale oder in Blutgefäßen durchzuführende elektrische Desinfektion nach William Lyman und Steven Kaali als "Blutelektrifizierung" bezeichnet. Steven G. Kaali ist ein Gynäkologe am New Yorker Albert Einstein College of Medicine[1], auf den mehrere Patente zurückgehen. Weitere Patente von Kaali beziehen sich auf elektrisch betriebene Vorrichtungen zur Verhütung.[2][3]
Von Kaali liegt in Datenbanken eine einzige veröffentlichte Arbeit von 1996 zu seiner Erfindung einer extrakorporalen Desinfektion vor[4], die jedoch offenbar nie zitiert wurde. Veröffentlichte Studienergebnisse oder von unabhängiger Stelle veröffentlichte Beurteilungen sind nicht auffindbar. Selbst bei Google Scholar finden sich nur einige wenige Hinweise zu alternativmedizinischer Literatur über Kaali.

  • Bei mehreren der patentierten Methoden[5], [6] und [7] wird Blut am Arm abgenommen, durchfließt (analog zur Dialyse) in einem geschlossenen Kreislauf eine Kammer, in dem es einem elektrischen Wechselfeld ausgesetzt ist und in einem Filter gefiltert wird (Porengröße 200 nm), und wird danach dem Körper wieder zugeführt. In der Kammer wird der Blutfluss auf mehrere parallele Röhren aufgeteilt, in denen sich in einigen Millimetern Abstand Elektroden bzw. Kondensatorplatten befinden. Zwischen den Platten liegt eine Wechselspannung von "0,2 bis 12 Volt", über die Frequenz werden keine Angaben gemacht. Die Ströme sollen im Bereich von 50 bis 100 µA liegen. Erfinder Kaali behauptet, dass sämtliche Bakterien und Viren einschließlich HIV sowie Pilze und andere Parasiten damit unschädlich gemacht werden können, zumindest soweit, dass eine "normal gesunde menschliche Zelle" nicht befallen werde. Das Blut werde durch die Behandlung nicht nachteilig verändert. Das System hat im Gegensatz zu den wesentlich einfacher anzuwendenden Zappern, für die ähnliche Wunderwirkungen versprochen werden, keine Verbreitung gefunden.
  • Ein anderes Patent von Kaali beschreibt die Implantation einer Vorrichtung, die in den Verlauf einer großen Vene (beispielsweise am Arm) geschaltet wird und dort den gleichen Zweck erfüllen soll wie im vorherigen Fall.

Literatur

  • Lyman WD, Merkatz IR, Kaali SG. "Biocompatible electric current attenuates HIV infectivity", Surg Technol Int. 1996;5:75-9

Quellennachweise

  1. http://www.einstein.yu.edu/faculty/5296/steven-kaali/
  2. US-Patentnummer: 4616640, Eingetragen: 14. Nov. 1983, Ausgestellt: 14. Okt. 1986
  3. Patentnummer: 4932421, Kaali et al, "Electrified intrauterine device", Eingetragen: 23. Jan. 1989, Ausgestellt: 12. Juni 1990
  4. Lyman WD, Merkatz IR, Kaali SG. "Biocompatible electric current attenuates HIV infectivity", Surg Technol Int. 1996;5:75-9.
  5. US Patent 5188738: Alternating current supplied electrically conductive method and system for treatment of blood and/or other body fluids and/or synthetic fluids with electric forces. Inventors: Steven Kaali, Peter M. Schwolsky. Filed: Nov 16, 1990. Date of patent: Feb 23, 1993
  6. Patentnummer: 5139684, Erfinder Kaali et al, Eingetragen: 16. Nov. 1990, Ausgestellt: 18. Aug. 1992
  7. US-Patentnummer: 5185086, Erfinder: Steven Kaali, Peter M. Schwolsky, "A method and system for the treatment of blood and/or other body fluids (such as amniotic fluids) as well as synthetic fluids such as tissue culture medium whereby a fluid to be treated is mechanically filtered for elimination of particles contained therein which exceed 0.2 microns in size (or some other minutely small size) and in addition subjecting the fluid being treated to electric field forces in the microwatt/milliwatt region induced by relatively low voltage of a few volts and low current density which does not exceed values which could impair the biological usefulness and characteristics of the blood or other fluid being treated.", Eingetragen: 16. Juli 1991, Ausgestellt: 9. Febr. 1993