Homöopathische Notfalltropfen für Pflanzen

Biplantol ist der Markenname für so genannte homöopathische Pflanzenstärkungsmittel aus dem Spektrum der Pflanzenhomöopathie der Firma Bioplant Naturverfahren GmbH aus 78467 Konstanz. Im Lieferprogramm sind u.a. Mittel zur allgemeinen Pflanzenstärkung, zum Schutz gegen Pilz- und Schädlingsbefall, zur Wasserreinhaltung von Teichen und Spezialpräparate zur Pflege von Rosen und von Buchsbaum, sowie so genannte "Biplantol Pflanzen-Notfalltropfen". Das Biplantol-Konzept wurde in den 1980er Jahren von dem Drogisten Konrad Würthle erfunden.

Der Werbung zufolge enthalten die Präparate "alle für die Pflanzen lebensnotwendigen Wirkstoffe in homöopathisch dynamisierter Form (D6-D100)." Genannt werden Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Schwefel und "lebensnotwendige Spurenelemente wie z.B. Bor, Mangan, Molybdän, Kobalt, Kupfer, Silizium, organisches Germanium sowie Uronsäuren (Pflanzenschleime)." Zumindest einige der Produkte sind jedoch keine "echten" Homöopathika, bei denen eine Ausgangssubstanz in einem Potenzierung genannten Prozess so extrem verdünnt wird, dass im fertigen Produkt praktisch nichts mehr davon enthalten ist. Vielmehr enthalten sie einige der für Düngemittel typischen Stoffe in nennenswerter Menge und ein positiver Effekt auf Pflanzen ist somit durchaus möglich. Zu den Produkten werden Angaben wie "45% homöopathisches Pflanzenhilfsmittel" oder "98% homöopathischer Wirkstoffkomplex" gemacht.

Mit werbendem Charakter wird auf den Eintrag der Produkte in der Liste über Pflanzenstärkungsmittel des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hingewiesen. Dies ist insofern irreführend, als ein Präparat ohne einen solchen Listeneintrag überhaupt nicht in den Handel gebracht werden darf. Verglichen mit dem Zulassungsverfahren von z.B. Pflanzenschutzmitteln ist die Eintragung eines Pflanzenstärkungsmittels ein relativ einfacher formaler Akt. Sie besagt auch nichts über die Wirksamkeit, die nicht geprüft wird.

Im Jahr 2001 erschien von Konrad Würthle ein Artikel zur Pflanzenhomöopathie in der Esoterik-Zeitschrift Raum & Zeit.[1] Darin gibt er an, dass er die Wirksamkeit der einzelnen Potenzstufen an Bohnen-, Kresse- und Weizenkeimen und später auch an Fichten und anderen Bäumen "labortechnisch untersucht" habe. Ausgangsstoffe für den von ihm entwickelten "homöopathischen Wirkstoffkomplex" seien die Schüßler-Salze.

Quellen

  1. K. Würthle: Homöopathie für Pflanzen. raum&zeit 113/2001, 28-30 (September 2001)