Biplantol: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Biplantol''' ist der Markenname für so genannte [[Homöopathie|homöopathische]] Pflanzenstärkungsmittel aus dem Spektrum der [[Pflanzenhomöopathie]] der Firma Bioplant Naturverfahren GmbH aus 78467 Konstanz. Im Lieferprogramm sind u.a. Mittel zur allgemeinen Pflanzenstärkung, zum Schutz gegen Pilz- und Schädlingsbefall, zur Wasserreinhaltung von Teichen und Spezialpräparate zur Pflege von Rosen und von Buchsbaum, sowie so genannte "Biplantol Pflanzen-Notfalltropfen". Das Biplantol-Konzept wurde in den 1980er Jahren von dem Drogisten Konrad Würthle erfunden.
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'''Biplantol''' ist der Markenname für so genannte [[Homöopathie|homöopathische]] Pflanzenstärkungsmittel aus dem Spektrum der [[Pflanzenhomöopathie]] der Firma Bioplant Naturverfahren GmbH aus 78467 Konstanz. Im Lieferprogramm sind u.a. Mittel zur allgemeinen Pflanzenstärkung, zum Schutz gegen Pilz- und Schädlingsbefall, zur Wasserreinhaltung von Teichen und Spezialpräparate zur Pflege von Rose und Buchsbaum sowie "Pflanzen-Notfalltropfen". Das Biplantol-Konzept wurde in den 1980er Jahren von dem Drogisten Konrad Würthle erfunden, der auch die Firma Bioplant gegründet hat.
  
Der Werbung zufolge enthalten die Präparate "alle für die Pflanzen lebensnotwendigen Wirkstoffe in homöopathisch dynamisierter Form (D6-D100)." Genannt werden Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Schwefel und "lebensnotwendige Spurenelemente wie z.B. Bor, Mangan, Molybdän, Kobalt, Kupfer, Silizium, organisches Germanium sowie Uronsäuren (Pflanzenschleime)." Zumindest einige der Produkte sind jedoch keine "echten" Homöopathika, bei denen eine Ausgangssubstanz in einem [[Potenzierung]] genannten Prozess so extrem verdünnt wird, dass im fertigen Produkt praktisch nichts mehr davon enthalten ist. Vielmehr enthalten sie einige der für Düngemittel typischen Stoffe in nennenswerter Menge und ein positiver Effekt auf Pflanzen ist somit durchaus möglich. Zu den Produkten werden Angaben wie "45% homöopathisches Pflanzenhilfsmittel" oder "98% homöopathischer Wirkstoffkomplex" gemacht.
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Der Werbung zufolge enthalten die Präparate "alle für die Pflanzen lebensnotwendigen Wirkstoffe in homöopathisch dynamisierter Form (D6-D100)." Genannt werden Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Schwefel und "lebensnotwendige Spurenelemente wie z.B. Bor, Mangan, Molybdän, Kobalt, Kupfer, Silizium, [[organisches Germanium]] sowie Uronsäuren (Pflanzenschleime)." Zumindest einige der Produkte sind jedoch keine "echten" Homöopathika, bei denen eine Ausgangssubstanz durch den Prozess der [[Potenzierung]] so extrem verdünnt wird, dass im fertigen Produkt praktisch nichts mehr davon enthalten ist. Vielmehr enthalten sie einige der für Düngemittel typischen Stoffe in nennenswerter Menge und ein positiver Effekt auf Pflanzen ist somit durchaus möglich. Zu den Produkten werden Angaben wie "45% homöopathisches Pflanzenhilfsmittel" oder "98% homöopathischer Wirkstoffkomplex" gemacht.
  
Mit werbendem Charakter wird auf den Eintrag der Produkte in der Liste über Pflanzenstärkungsmittel des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hingewiesen. Dies ist insofern irreführend, als ein Präparat ohne einen solchen Listeneintrag überhaupt nicht in den Handel gebracht werden darf. Verglichen mit dem Zulassungsverfahren von z.B. Pflanzen''schutz''mitteln ist die Eintragung eines Pflanzenstärkungsmittels ein relativ einfacher formaler Akt. Sie besagt auch nichts über die Wirksamkeit, die nicht geprüft wird.
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Mit werbendem Charakter wird auf den Eintrag der Produkte in der Liste der Pflanzenstärkungsmittel des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hingewiesen. Dies ist insofern irreführend, als ein Präparat ohne einen solchen Listeneintrag überhaupt nicht in den Handel gebracht werden darf. Verglichen mit dem Zulassungsverfahren von z.B. Pflanzen''schutz''mitteln ist die Eintragung eines Pflanzenstärkungsmittels ein relativ einfacher formaler Akt. Sie besagt auch nichts über die Wirksamkeit, da diese nicht geprüft wird.
  
Im Jahr 2001 erschien von Konrad Würthle ein Artikel zur Pflanzenhomöopathie in der [[Esoterik]]-Zeitschrift [[Raum & Zeit]].<ref>K. Würthle: Homöopathie für Pflanzen. raum&zeit 113/2001, 28-30 (September 2001)</ref> Darin gibt er an, dass er die Wirksamkeit der einzelnen Potenzstufen an Bohnen-, Kresse- und Weizenkeimen und später auch an Fichten und anderen Bäumen "labortechnisch untersucht" habe. Ausgangsstoffe für den von ihm entwickelten "homöopathischen Wirkstoffkomplex" seien die [[Schüßler-Salze]]. "Raum und Zeit"-Autor Konrad Würthle ist zugleich Entwickler des im Artikel bejubelten Produkts Biplantol und ist für die Herstellerfirma Bioplant Naturverfahren GmbH tätig.
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Im Jahr 2001 erschien von Biplantol-Entwickler Würthle ein unkritisch werbender Artikel zur Pflanzenhomöopathie in der [[Esoterik]]-Zeitschrift [[Raum & Zeit]] unter Nennung seines eigenen Produktes Biplantol.<ref>K. Würthle: Homöopathie für Pflanzen. raum&zeit 113/2001, 28-30 (September 2001)</ref> Darin gibt er an, dass er die Wirksamkeit der einzelnen Potenzstufen an Bohnen-, Kresse- und Weizenkeimen und später auch an Fichten und anderen Bäumen "labortechnisch untersucht" habe. Ausgangsstoffe für den von ihm entwickelten "homöopathischen Wirkstoffkomplex" seien die [[Schüßler-Salze]].
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Biplantol wird vom Erfinder des [[pseudowissenschaft]]lichen Begriffs "[[Transmaterialer Katalysator]]", [[Arnim Bechmann]], als Beispiel für einen solchen Katalysator genannt (ein anderes Beispiel ist das angeblich mit "Informationen" versehene Gesteinsmehl der Firma [[Plocher]]).
  
 
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Aktuelle Version vom 29. Juli 2016, 09:40 Uhr

Homöopathische Notfalltropfen für Pflanzen

Biplantol ist der Markenname für so genannte homöopathische Pflanzenstärkungsmittel aus dem Spektrum der Pflanzenhomöopathie der Firma Bioplant Naturverfahren GmbH aus 78467 Konstanz. Im Lieferprogramm sind u.a. Mittel zur allgemeinen Pflanzenstärkung, zum Schutz gegen Pilz- und Schädlingsbefall, zur Wasserreinhaltung von Teichen und Spezialpräparate zur Pflege von Rose und Buchsbaum sowie "Pflanzen-Notfalltropfen". Das Biplantol-Konzept wurde in den 1980er Jahren von dem Drogisten Konrad Würthle erfunden, der auch die Firma Bioplant gegründet hat.

Der Werbung zufolge enthalten die Präparate "alle für die Pflanzen lebensnotwendigen Wirkstoffe in homöopathisch dynamisierter Form (D6-D100)." Genannt werden Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium, Phosphor, Schwefel und "lebensnotwendige Spurenelemente wie z.B. Bor, Mangan, Molybdän, Kobalt, Kupfer, Silizium, organisches Germanium sowie Uronsäuren (Pflanzenschleime)." Zumindest einige der Produkte sind jedoch keine "echten" Homöopathika, bei denen eine Ausgangssubstanz durch den Prozess der Potenzierung so extrem verdünnt wird, dass im fertigen Produkt praktisch nichts mehr davon enthalten ist. Vielmehr enthalten sie einige der für Düngemittel typischen Stoffe in nennenswerter Menge und ein positiver Effekt auf Pflanzen ist somit durchaus möglich. Zu den Produkten werden Angaben wie "45% homöopathisches Pflanzenhilfsmittel" oder "98% homöopathischer Wirkstoffkomplex" gemacht.

Mit werbendem Charakter wird auf den Eintrag der Produkte in der Liste der Pflanzenstärkungsmittel des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hingewiesen. Dies ist insofern irreführend, als ein Präparat ohne einen solchen Listeneintrag überhaupt nicht in den Handel gebracht werden darf. Verglichen mit dem Zulassungsverfahren von z.B. Pflanzenschutzmitteln ist die Eintragung eines Pflanzenstärkungsmittels ein relativ einfacher formaler Akt. Sie besagt auch nichts über die Wirksamkeit, da diese nicht geprüft wird.

Im Jahr 2001 erschien von Biplantol-Entwickler Würthle ein unkritisch werbender Artikel zur Pflanzenhomöopathie in der Esoterik-Zeitschrift Raum & Zeit unter Nennung seines eigenen Produktes Biplantol.[1] Darin gibt er an, dass er die Wirksamkeit der einzelnen Potenzstufen an Bohnen-, Kresse- und Weizenkeimen und später auch an Fichten und anderen Bäumen "labortechnisch untersucht" habe. Ausgangsstoffe für den von ihm entwickelten "homöopathischen Wirkstoffkomplex" seien die Schüßler-Salze.

Biplantol wird vom Erfinder des pseudowissenschaftlichen Begriffs "Transmaterialer Katalysator", Arnim Bechmann, als Beispiel für einen solchen Katalysator genannt (ein anderes Beispiel ist das angeblich mit "Informationen" versehene Gesteinsmehl der Firma Plocher).

Quellen

  1. K. Würthle: Homöopathie für Pflanzen. raum&zeit 113/2001, 28-30 (September 2001)