Bio-Strath AG: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 11. August 2012, 20:58 Uhr

Die Bio-Strath AG, welche im Jahr 1961 durch Fred Pestalozzi gegründet wurde, ist ein Hersteller spagyrischer Arzneimittel nach Strathmeyer. Das Unternehmen mit Sitz in Herrliberg am Zürichsee beschäftigt 16 Angestellte und vertreibt seine Produkte weltweit über 40 Vertriebspartner in 60 Länder. Der Gesamtumsatz beträgt ca. 8-9 Millionen Schweizer Franken.[1] Die Produktepalette beinhaltet Aufbaupräparate die als Nahrungsergänzungsmittel vertrieben werden, spagyrische Heilmittel sowie Aufbaumittel für Tiere; die Präparate sollen angeblich gut verträglich und deshalb auch für Kinder ausgezeichnete Stärkungsmittel sein.[2][3]

Die Bio-Strath AG besitzt eine langjährige Sponsoring-Tradition. Schweizer Sportgrößen wie Ferdy Kübler (Radsport), Jo Siffert (Formel-1) und Clay Regazzoni (Formel 1) verhalfen dem Familienunternehmen über ausgiebiges Sponsoring in den 1960er bis 1980er Jahren zu einen hohen Bekanntheitsgrad in der Schweiz. Aktuell werben der Schweizer Rap-Künstler Bligg mit der Jugendkampagne "Häsch Saft"[4][5], sowie Karin Thürig (Triathlon und Radsport) und der Liechtensteinische Skiverband mit dem Strath-Logo auf den Trainingsanzügen und mit Inseraten für das Unternehmen. Der Skiverband setzt gemäß Aussage von Bio-Strath bei Bedarf zusätzlich die Strath-Heilmittel ein. Die „Holy Cross“-Missionsspitäler in Südindien werden seit 1961 mit kostenlosen Lieferungen von Strath-Aufbaupräparaten versorgt. [6][7][8]

Die Aufbaupräparate sollen angeblich die Konzentrationsfähigkeit steigern, die Abwehrkräfte stärken, bei Müdigkeit helfen und die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit erhöhen. Die Bioverfügbarkeit eines bestimmten Wirkstoffes soll durch die Komplexität der zahlreichen Inhaltsstoffe, sowie durch die Plasmolyse gesteigert werden.[9][10] DNS (Desoxyribonukleinsäure), RNS (Ribonukleinsäure), ATP (Adenosintriphosphat), sowie Glutathion werden u.a. als Aufbaustoffe angegeben.[11] Die Bio-Strath AG versucht die Wirksamkeit ihrer Präparate mit einer Vielzahl von Studien zu belegen. Die Studienergebnisse werden trotz zweifelhafter Aussagekraft als fundierte Belege angegeben.

Der Report einer Anwendungsstudie mit Strath bei unter Aufmerksamkeitsstörungen leidenden Kindern (Pädiatrie, Januar 1/2006) ist beispielsweise als irreführend einzustufen. Bei 12 von 18 Kindern sollen sich Verbesserungen in Bezug auf Impulsivität, Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit und soziales Verhalten in Schule und Familie gezeigt haben. Das Design der Studie weist jedoch methodische Schwächen wie fehlende Verblindung und fehlende Randomisierung auf; ferner ist keine Kontrollgruppe vorhanden. Die Studienergebnisse basieren zudem auf dem subjektiven Wohlbefinden der Kinder, welches lediglich anhand anekdotischer Berichte der einbezogenen Eltern erfasst wurde[12][13].

Eine weitere durchgeführte Kohortenstudie mit 390 Kindern wird als Beleg für die Behauptung einer 85%igen Verbesserung der Konzentration, einer 88%igen Verbesserung der Abwehrkräfte und einer 90%igen Verbesserung bei Lernmüdigkeit angeführt. Diese Studie basiert ebenfalls auf anekdotischen Berichten der einbezogenen Eltern bezüglich des subjektiven Wohlbefindens der Kinder[14].

Angaben dazu, wie die Eltern die Faktoren Impulsivität, Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit, soziales Verhalten, Konzentration, Verbesserung der Abwehrkräfte sowie Verbesserung der Lernmüdigkeit erfassen und gewichten sollten, werden nicht formuliert.

Ein Schulversuch, welcher in einer Sekundarschule in Bern durchgeführt wurde, dient ebenfalls als Studie. 24 vierzehnjährige Schülerinnen sollen während des zehn Wochen dauernden Versuchs eine Notenverbesserung von +1,3 in der Sprache und +1,0 im Rechnen erzielt haben, zudem wird eine Absenzzahl von 1.9 Tagen gegenüber 8,6 Tagen pro Klasse in vier Kontrollklassen angegeben.[15]

Bei Versuchen im Rahmen eines Lehrer-Schüler- oder Eltern-Kind-Verhältnisses ist das Versuchsleiterartefakt (sog. Rosenthal-Effekt) zu beachten. Positive Erwartungen, Einstellungen, Überzeugungen sowie positive Stereotype der Eltern oder des Lehrers als Versuchsleiter können sich als selbsterfüllende Prophezeiung auf die Ergebnisse auswirken. Positive Erwartungen können unbewusst dem Kind oder dem Schüler z.B. durch persönliche Zuwendung, durch Häufigkeit und Stärke von Lob oder Tadel, oder durch hohe Anforderungen übermittelt werden. Beispielsweise kann sich eine bereits vorweggenommene positive Einschätzung der Eltern, dass das Kind ein verbessertes soziales Verhalten zeige, dadurch bestätigen. Ein Lehrer kann durch einen solchen Effekt z.B. ein positives Vorurteil untermauern ("Der Schüler ist begabt"). [16]

Auf der Webseite der Bio-Strath AG wird eine doppelt verblindete Studie die an 16 Distanzläufern durchgeführt wurde, angegeben. Die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich (ETH) testete das Präparat in einem Doppelblindversuch an 16 LäuferInnen während 31 Tagen. Die Läufer legten eine halbe Marathondistanz von 21 km bei einem Zeitbedarf von 11/4 bis 13/4 Std, zurück. Gemäss den Angaben des Unternehmens sollen die Läufer welche Strath eingenommen hatten, sich nach dem Testlauf signifikant besser erholt haben. Dies soll sich an der Zahl der durch den Lauf reduzierten Suppressor-T-Lymphozyten, der "Natural Killer Cells" und der Reaktion auf ConA gezeigt haben. Die Ergebnisse der Studie zeigen allerdings dass die Effekte des Präparates vernachlässigbar sind. Die Veränderungen die direkt nach dem Testlauf zu beobachten waren, waren flüchtiger Natur. [17][18]

Quellennachweise