Bienenluft-Therapie: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Bienenluft Therapie''' (auch ''Bienenluftinhalation, Bienenluftkur, Stocklufttherapie'', ''Api - Air Therapie'' oder kurz ''ApiAir'') ist eine [[pseudomedizin]]ische Behandlungsmethode mit [[Wellness]]charakter aus dem Spektrum der [[Apitherapie]]n, bei der Luft aus Bienenstöcken als so genannte ''Stockluft'' zum Einsatz kommt. Während einige wenige bekannte deutsche Anbieter der Methode zahlreiche Heileffekte der Methode behaupten, liegt keinerlei seriös oder wissenschaftlich zu nennender Nachweis einer Wirksamkeit vor. Befürworter der Methode geben an, dass bei der Bienenluft-Therapie ätherische Öle und Flavonoide aus Honig, Pollen, Wachs und Propolis durch die Wärme (etwa 36 Grad) bei gleichzeitig hoher Luftfeuchte im Bienenstock und durch die Ventilation, die die Bienen mit ihren Flügeln erzeugen, an die Luft im Bienenstock abgegeben wird.
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Die '''Bienenluft-Therapie''' (auch ''Bienenluftinhalation, Bienenluftkur, Stocklufttherapie'', ''Api-Air Therapie'' oder kurz ''ApiAir'', engl. ''Beehive Air Treatment'') ist eine [[pseudomedizin]]ische Behandlungsmethode mit [[Wellness]]charakter aus dem Spektrum der [[Apitherapie]]n, bei der Luft aus Bienenstöcken als so genannte Stockluft zum Einsatz kommt. Während einige wenig bekannte deutsche und österreichische Anbieter der Methode zahlreiche Heileffekte zuschreiben, liegt keinerlei seriös oder wissenschaftlich zu nennender Wirksamkeitsnachweis vor.<ref>https://www.medizin-transparent.at/bienenluft-therapie-als-asthma-hoffnung Luft aus Bienenstock gegen Asthma?</ref> Die TU-Dresden befasste sich 2018 mit der Bienenlufttherapie und kommt zum Ergebnis: ''Bisher liegen allerdings nur Erfahrungsberichte einzelner Patienten vor, auch Angaben zur chemischen Zusammensetzung der Bienenstockluft waren noch nicht verfügbar.''<ref>Pressestelle TU Dresden, 02.05.2018, karl.speer@chemie.tu-dresden.de</ref> In einer „Studie über das Potential der biomedizinischen Wirksamkeit von inhalierter Bienenluft“ (Bengsch 2009 unveröffentlicht) heisst es:
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*''..Zum bisherigen Stand der Kenntnis scheinen keine systematischen Nutzungen der Bienstockluft in der wissenschaftlichen und fachlichen Literatur dokumentiert zu sein. Datenbanken … lieferten zur Zeit keine Hinweise auf in der Bienenluft enthaltene Wirkstoffe, bzw deren wissenschaftlich-medizinisch fundierte Nutzung..''<ref>Eberhard Bengsch: Studie über das Potenzial der biomedizinischen Wirksamkeit von inhalierter Bienenluft, 2009, unveröffentlicht</ref>
  
Zumindest im Bundesland Thüringen ist die Anwendung der Bienenlufttherapie verboten.<ref>https://de.nachrichten.yahoo.com/beh%C3%B6rde-stoppt-therapie-mit-bienenluft-gefahr-f%C3%BCr-patienten-155208039.html</ref>
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Zumindest im Bundesland Thüringen wurde 2015 die Anwendung der medizinisch nicht evaluierten Bienenluft-Therapie unter Androhung eines Zwangsgeldes verboten. Anlass war die Besorgnis vor erheblichen unerwünschten Wirkungen, insbesondere bei Pollenallergikern.<ref name="welt">[http://www.welt.de/gesundheit/article149108017/Behoerden-verbieten-umstrittene-Bienenluft-Therapie.html Behörden verbieten umstrittene Bienenluft-Therapie.] Die Welt, 21. November 2015</ref>
  
Erfinder sind sowohl der Imker Hans Musch aus dem schwäbischen Ochsenhausen,<ref>Hans Musch, Rösenenweg 2, D-88416 Ochsenhausen</ref> der sich wiederum auf ähnliche Therapieverfahren mit Bienenluft aus Russland beruft. Musch behauptet anekdotisch durch die Bienenluft von einer Hirnhautentzündung geheilt worden zu sein. Laut einer alternativen Anekdote habe er nach einem Unfall unter chronischen Kopfschmerzen gelitten, die sich besserten und schließlich verschwanden, wenn er bei seinen Bienen war. Sein Konkurrent ist der Imker Heinrich Christl der eine "Bienenluft-Imkerei Heinrich Christl" im deutschen Bad Liebenzell/Unterlengenhardt betreibt. Christl behauptet die Methode in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt zu haben. 2006 sei eine erste Anwendung "seiner" Methode nahe Memmingen zu beobachten gewesen, behauptet Christl. Anderen Angaben zu Folge sei die Methode 1987 von einem Heinrich Hüttner jun. (Slogan ''„Atmen Sie sich gesund mit Bienenluft“'') entdeckt worden.
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==Ursprung der Anwendung==
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Erfinder ist zum einen der Imker Hans Musch aus dem schwäbischen Ochsenhausen,<ref>Hans Musch, Rösenenweg 2, D-88416 Ochsenhausen</ref> der sich wiederum auf ähnliche Therapieverfahren mit Bienenluft aus Russland beruft. In Russland soll in den 20er Jahren ein Wanderimker eine positive Wirkung der Bienenluft entdeckt haben. Musch behauptet anekdotisch, durch die Bienenluft von einer Hirnhautentzündung geheilt worden zu sein. Laut einer alternativen Anekdote habe er dagegen nach einem Unfall unter chronischen Kopfschmerzen gelitten, die sich besserten und schließlich verschwanden, wenn er bei seinen Bienen war. Sein Konkurrent ist der Imker Heinrich Christl, der die "Bienenluft-Imkerei Heinrich Christl" im deutschen Bad Liebenzell/Unterlengenhardt betreibt. Christl behauptet, die Methode in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt zu haben. 2006 habe bei Memmingen eine erste Anwendung "seiner" Methode stattgefunden. Anderen Angaben zufolge sei die Methode 1987 von einem Heinrich Hüttner jun. (Slogan: ''Atmen Sie sich gesund mit Bienenluft'') entdeckt worden. Eine Rolle spielt auch die Imkerfamilie Heinrich Hüttner, die 1987 positive Wirkungen der Bienenluft beobachtet haben will. (Slogan: "Atmen Sie sich gesund mit Bienenluft")
  
Eine Anwenderin ist die [[Heilpraktiker]]in Janett Conrad aus Jena, der die Anwendung der Methode behördlich untersagt wurde.<ref>Friedhelm Berge: ''Behörden verbieten umstrittene Bienenluft-Therapie'', Die Welt</ref>
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==Methode==
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[[image:Bienenluft.jpg|Angaben der "Tiroler Bienenwelt" (2015)|420px|thumb]]
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Kunden des Imkers Hans Musch werden zur Behandlung in eine Holzhütte gebeten, in der sich mehrere Bienenstöcke befinden. Ein- und Ausfluglöcher für die Bienen sind allerdings an der Außenwand der Hütte, so dass die Patienten keinen direkten Kontakt zu den Bienen haben. Mit einer Pumpe (ApiAir-Gerät nach Musch) wird über einen Pollenfilter Bienenluft in Atemmasken geleitet, über die der Kunde dann einatmet. Die kohlendioxidreiche Ausatemluft gelangt nicht zu den Bienen zurück.
  
Entsprechende Luftpumpen mit Filter und Atemmaske werden von einer Firma KAFI von Sabrina Kammerer und Vera Hertenberger-Fischer<ref>KaFi - Vertrieb von ApiAir-Inhalationsgeräten und Zubehör, Sabrina Kammerer, Ginsterweg 31, D-88471 Laupheim-Baustetten</ref> aus D-88471 Laupheim-Baustetten für 245 Euro angeboten.
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Anbieter empfehlen etwa zehn Behandlungen zu je 20 Minuten. Die angebliche Wundertherapie sei nur in den warmen Sommermonaten von Mai bis August möglich.
  
In Österreich werden auch Schlafkuren (''Eine Nacht im Bienenhaus mit intensiver Bienenluft'') oder ''Bienenluft in Flaschen'' angeboten. Auch gibt es mittlerweile Bienenluftgeräte mit [[Propolis]]verdampfer, Bienenluft-Wellnesskabinen mit Sauerstoffanreicherung und Bienenluft für Sportpferde sowie lukrative Bienenluftangebote für Rennkamele arabischer Kunden.
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Bei der Methode nach Christl kommt offenbar weder eine Luftpumpe noch eine Luftmaske oder Pollenfilter zum Einsatz. Die Kunden atmen lediglich die von Bienenstöcken ausgehende Stockluft ein. Auch bei Christl kommt es zu keinem direkten Kontakt mit den Bienen. Christl schreibt dazu im Internet:
==Methode==
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:''"Die Zugluft erzeugende Absaugung der Bienenluft über den Deckel verwende ich nicht. Von dieser Methode bin ich schon seit Jahren abgekommen, da sie für das Bienenvolk nicht verträglich ist und die entsprechenden Geräte nicht gerade günstig.<br>Jeder Grundschüler weis, dass Insekten, damit sind auch unsere Bienen gemeint, keine Zugluft vertragen. Unter dem Vorwand alles ist gesund werden nun komplizierte Geräte entwickelt und teuer verkauft, die genau dies über einen längeren Zeitraum bewerkstelligen.<br>Das teure Absaugen, der auch für den Lebenserhalt der Bienen gesunden Luft über den Deckel, stört das innere Gefüge des Bienenvolkes und schwächt es langfristig.<br>Und siehe da... Geldgier und Genialität gehen oft getrennte Wege."''<ref>http://www.bienenluft-imkerei.de/bienenluft.html</ref>
[[image:Bienenluft.jpg|Angaben der "Tiroler Bienenwelt" (2015)|420px|thumb]]
 
Kunden des Imkers Hans Musch werden in eine Holzhütte gebeten, in der sich mehrere Bienenstöcke befinden. Ein- und Ausflugslöcher für die Bienen sind allerdings an der Außenwand der Hütte, so dass die Patienten keinen direkten Kontakt zu den Bienen haben. Über einen Pollenfilter wird Bienenluft über eine Pumpe in Atemmasken geleitet, über die der Kunde seine Atemluft einatmet. Die Kohlendioxid-reiche Ausatemluft gelangt nicht zu den Bienen zurück.  
 
  
Rund zehn Behandlungen zu je 20 Minuten empfehlen Anbieter der Behandlung. Möglich ist die angebliche Wundertherapie nur in den warmen Sommermonaten, von Mai bis August.
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Ein Anbieter entsprechender Luftpumpen mit Filter und Atemmaske ist eine Firma namens KAFI von Sabrina Kammerer und Vera Hertenberger-Fischer<ref>KaFi - Vertrieb von ApiAir-Inhalationsgeräten und Zubehör, Sabrina Kammerer, Ginsterweg 31, D-88471 Laupheim-Baustetten</ref> aus D-88471 Laupheim-Baustetten, die diese Geräte für 245 Euro anbieten. In Österreich werden auch Schlafkuren ("Eine Nacht im Bienenhaus mit intensiver Bienenluft") oder "Bienenluft in Flaschen" angeboten. Auch gibt es mittlerweile Bienenluftgeräte mit [[Propolis]]verdampfer, Bienenluft-Wellnesskabinen mit Sauerstoffanreicherung und Bienenluft für Sportpferde sowie lukrative Bienenluftangebote für Rennkamele arabischer Kunden.
  
Bei der Methode nach Christl kommt offenbar weder eine Luftpumpe noch eine Luftmaske oder Pollenfilter zum Einsatz. Die Kunden atmen lediglich die von Bienenstöcken ausgehende Stockluft ein. Auch bei Christl kommt es nicht zu einem direkten Kontakt mit Bienen. Christl schreibt dazu im Internet:
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Eine Variante propagiert der Imker Heinz Giegerich aus Großwallstadt. Bei dieser wird die Luft nicht direkt aus einem Bienenstock abgesogen, sondern es werden Substanzen aus dem Bienstock in einen Behälter gegeben, der dann von Luft durchströmt wird, die der Patient oder Wellnesskunde einatmet.<ref>[http://www.naduat.de/ Homepage von Heinz Giegerichs Firma ''naduat'']</ref><ref>Gebrauchsmuster DE202009013545U1: Vorrichtung zur Erzeugung einer gasförmigen Phase. Anmelder/Inhaber: Giegerich, Heinz. Anmeldedatum: 07.10.2009</ref> Ein Vorteil dieses Verfahrens sei, dass es auch zu Hause angewendet werden könne.
:''..Die Zugluft erzeugende Absaugung der Bienenluft über den Deckel verwende ich nicht. Von dieser Methode bin ich schon seit Jahren abgekommen, da sie für das Bienenvolk nicht verträglich ist und die entsprechenden Geräte nicht gerade günstig..<br>Jeder Grundschüler weis, dass Insekten, damit sind auch unsere Bienen gemeint, keine Zugluft vertragen. Unter dem Vorwand alles ist gesund werden nun komplizierte Geräte entwickelt und teuer verkauft, die genau dies über einen längeren Zeitraum bewerkstelligen.<br>Das teure Absaugen, der auch für den Lebenserhalt der Bienen gesunden Luft über den Deckel, stört das innere Gefüge des Bienenvolkes und schwächt es langfristig.<br>Und siehe da... Geldgier und Genialität gehen oft getrennte Wege..''<ref>http://www.bienenluft-imkerei.de/bienenluft.html</ref>
 
  
 
==Behauptete gesundheitsrelevante Wirkungen==
 
==Behauptete gesundheitsrelevante Wirkungen==
Anhänger und Befürworter der Wellness-Methode behaupten anekdotisch so genannte ''quasi universelle Wirkungen, moderate Kosten'' und eine ''Abwesenheit negativer Nebeneffekte''. Zu den behaupteten ausschließlich positiven Wirkungen werden Heilungen oder Besserungen bei zahlreich und gleichzeitig völlig unterschiedlichen Erkrankungen und Zuständen genannt. Genannt werden etwa Kopfschmerzen, Allergien, Heuschnupfen, Asthma, Bronchitis, Pseudo-Krupp, [[Alternativmedizinische Immunschwäche|Infekt-Anfälligkeit]], COPD, Schlafstörungen, Depression, chronischer Schnupfen und Muskelfaserrisse.
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Anhänger und Befürworter der Wellnessmethode behaupten anekdotisch so genannte "quasi universelle Wirkungen, moderate Kosten" und eine "Abwesenheit negativer Nebeneffekte". Zu den behaupteten ausschließlich positiven Wirkungen werden Heilungen oder Besserungen bei zahlreichen und gleichzeitig völlig unterschiedlichen Erkrankungen und Zuständen genannt. Aufgeführt werden etwa Kopfschmerzen, Allergien, Heuschnupfen, Asthma, Bronchitis, Pseudo-Krupp, [[Alternativmedizinische Immunschwäche|Infekt-Anfälligkeit]], COPD, Schlafstörungen, Depression, chronischer Schnupfen und Muskelfaserrisse.
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Zur Wirkungsweise geben Befürworter der Methode an, dass bei der Bienenluft-Therapie durch die Wärme (etwa 36&nbsp;°C) bei gleichzeitig hoher Luftfeuchte im Bienenstock und durch die Ventilation, die die Bienen mit ihren Flügeln erzeugen, [[ätherische Öle]] und Flavonoide aus [[Honig]], [[Pollen]], Wachs und [[Propolis]] an die Luft im Bienenstock abgegeben werden.
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Zu diesen behaupteten Wirkungen existieren keine wissenschaftlichen Nachweise. Sämtliche, meist in anektotischen Einzelfallberichten wiedergegebenen "Erfolgsberichte" basieren auf Mutmaßungen und Behauptungen, die sich nicht belegen lassen.<ref>[http://www.medizin-transparent.at/bienenluft-therapie-als-asthma-hoffnung Bienenluft-Therapie als Asthma-Hoffnung] medizin.transparent.at, abgerufen am 24. November 2015</ref>
  
 
==Unerwünschte Wirkungen==
 
==Unerwünschte Wirkungen==
Anfänglich hatte der Anwender Musch auf seinen Internetwebseiten eine Studie des Biochemikers Eberhard Bengsch präsentiert, einem Vorstandsmitglied des deutschen Apitherapie-Bundes<ref>http://www.apiair-musch.de/pdf/studie_prof_bengsch_apiair.pdf</ref> (Bengsch E. Studie über das Potenzial der biomedizinischen Wirksamkeit von inhalierter Bienenluft), die die die Unbedenklichkeit der Bienenlufttherapie belegen sollte. Inzwischen wurde der Text ohne Erklärung entfernt. Bengsch plante im Sommer 2014 eine wissenschaftliche Untersuchung an rund 200 Patienten. Zu einer Veröffentlichung der Studiendaten ist es jedoch nicht gekommen (Stand Herbst 2015). Ein Text ohne Quellenangaben von Bengsch zum Thema Bienenlufttherapie findet sich auf einer privaten Webseite des Internets.<ref>http://www.stadtseniorenrat-bl.de/cms/index.php/aktuelles/102-studie-ueber-die-bienenluftinhalation</ref> (siehe auch Diskussionsseite dieses Artikels). Ob es sich dabei um die gemeinte Studie handeln soll, bleibt unklar.
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Anfänglich hatte der Anwender Musch auf seinen Internetwebseiten eine Studie des inzwischen verstorbenen Biochemikers Eberhard Bengsch präsentiert, einem Vorstandsmitglied des deutschen Apitherapie-Bundes<ref>http://www.apiair-musch.de/pdf/studie_prof_bengsch_apiair.pdf</ref> (E. Bengsch: Studie über das Potenzial der biomedizinischen Wirksamkeit von inhalierter Bienenluft), die die Unbedenklichkeit der Bienenlufttherapie belegen sollte. Inzwischen wurde der Text ohne Erklärung entfernt. Bengsch plante im Sommer 2014 eine wissenschaftliche Untersuchung an rund 200 Patienten. Zu einer Veröffentlichung der Studiendaten ist es jedoch nicht gekommen (Stand Herbst 2015). Ein Text von Bengsch zum Thema Bienenlufttherapie ohne Quellenangaben findet sich auf einer privaten Webseite, wurde dort jedoch wieder entfernt. (Der Text findet sich [https://www.psiram.com/de/images/7/72/Bengsch_apiair.pdf hier]). Dabei kann es sich jedoch nicht um die gemeinte Studie handeln, da der Text lediglich persönliche Einschätzungen zum Thema enthält, Literatur wird weder genannt noch zitiert. Autor Bengsch schreibt unter anderem:
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:''..Zum bisherigen Stand der Kenntnis scheinen keine systematischen Nutzungen der Bienstockluft in der wissenschaftlichen und fachlichen Literatur dokumentiert zu sein. Datenbanken biologischen (Biosis), medizinischen (Medline) und chemischen (STN - Chemical Abstracts) Inhalts lieferten zur Zeit keine Hinweise auf in der Bienenluft enthaltene Wirkstoffe, bzw deren wissenschaftlich-medizinisch fundierte Nutzung..''
  
Problematisch bei dieser Methode ist der Umstand, daß Pollenallergiker (trotz Pollenfilter) Blütenpollen einatmen.
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Problematisch bei dieser Methode ist der Umstand, dass Pollenallergiker (trotz Pollenfilter) Blütenpollen einatmen.
  
Landesärztekammer von Thüringen warnte vor der Methode und hält die Behandlung nicht für verantwortbar:
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Die Landesärztekammer von Thüringen hält die Methode "vor dem Hintergrund der Risiken einer allergischen Komplikation auch bei bisher Gesunden" für nicht für verantwortbar. Das zuständige Gesundheitsamt in Jena untersagte der Heilpraktikerin Janett Conrad die Bienenlufttherapie unter Androhung eines Zwangsgeldes. Zur Begründung hiess es, diese Therapie berge eine "Gefahr für Leib und Leben und Gesundheit" von Patienten. ''"Bei der Inhalation von Bienenstockluft durch den Patienten dringen allergenauslösende Partikel direkt und tief in den Körper ein. Hierbei kann es zu schwerwiegenden Reaktionen und damit zu allergischen Komplikationen kommen"'', führt der Bescheid aus.<ref name="welt"/> Die betroffene Heilpraktikerin Conrad klagte gegen das Verbot vor dem Verwaltungsgericht Gera und Ende September 2016 wurde das Verbot wieder aufgehoben.
:.."Vor dem Hintergrund der Risiken einer allergischen Komplikation auch bei bisher Gesunden"..<ref>http://www.welt.de/gesundheit/article149108017/Behoerden-verbieten-umstrittene-Bienenluft-Therapie.html</ref>
 
  
Das zuständige Gesundheitsamt in Jena untersagte der Heilpraktikerin Janett Conrad aus die Bienenlufttherapie unter Androhung eines Zwangsgeldes. Zur Begründung heißt es, diese berge eine ''«Gefahr für Leib und Leben und Gesundheit»'' von Patienten. ''«Bei der Inhalation von Bienenstockluft durch den Patienten dringen allergenauslösende Partikel direkt und tief in den Körper ein. Hierbei kann es zu schwerwiegenden Reaktionen und damit zu allergischen Komplikationen kommen»'', heißt es in dem Bescheid.
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Zur Umgehung von Verboten werden auch Bienenstöcke an Kunden "vermietet". Die Kunden führen dann Eigenbehandlungen auf angeblich eigenes Risiko durch. Dazu müssen entsprechende Nutzungsverträge unterschrieben werden.
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==Offenlegungen, Patentanmeldungen und geschützte Marken==
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*DE201320000713 U1, Kaufmann (2013): „Inhaliergerät zum direkten Einatmen von Bienenstockluft“
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*DE102012100225 A1, Musch (2013): „Verfahren und Vorrichtung zum Leiten von Bienenstockluft sowie Verwendung als Inhalator“
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*DE102014005872A1, Attila (2015): „Verfahren und Vorrichtung zum gerichteten Leiten von Bienenstockluft sowie Verwendung als Inhalator“
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*DE202015000484 U1, Goldsche, Bengsch, Träger (2015): „Vorrichtung zur Nutzung von Bienenstockluft“
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*DE202015008332 U1, Schmiedgen (2016): „Ansaugvorrichtung zur Nutzung von Bienenstockluft“
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*Gebrauchsmuster DE202009013545U1: Vorrichtung zur Erzeugung einer gasförmigen Phase. Anmelder/Inhaber: Giegerich, Heinz. Anmeldedatum: 07.10.2009
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==siehe auch==
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*[[Bienengifttherapie]]
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==Literatur==
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*Nitschmann, J. "Bienenluft-Apitherapie in Osterreich." Schweizerische Bienenzeitung, 129.1 (2006): 23
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==Unveröffentlichte Literatur==
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*[https://www.psiram.com/de/images/7/72/Bengsch_apiair.pdf Bengsch E. (2010) ''Studie über das Potenzial der biomedizinischen Wirksamkeit von inhalierter Bienenluft''.] Eine pdf-Datei mit diesem Titel kursiert im Internet.
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
*http://www.medizin-transparent.at/bienenluft-therapie-als-asthma-hoffnung
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*[https://www.medizin-transparent.at/bienenluft-therapie-als-asthma-hoffnung Luft aus Bienenstock gegen Asthma? medizin-transparent (at), 1.8.2018], ältere Version von 2015: [http://www.medizin-transparent.at/bienenluft-therapie-als-asthma-hoffnung Bienenluft-Therapie als Asthma-Hoffnung.] medizin-transparent.at, 29. Juli 2015
*[http://apiair-musch.de/ Webseite des ApiAir-Anbieters Musch]
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*https://susannchen.info/?p=4883
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*Marcus Anhäuser: [http://scienceblogs.de/plazeboalarm/index.php/kopf-tisch-2-bienenstockluft-zum-einatmen-heilpraktikerin-fordert-belege-fuer-nebenwirkungen/ Kopf->Tisch 2: Bienenstockluft zum Einatmen, Heilpraktikerin fordert Belege für Nebenwirkungen] scienceblogs.de/plazeboalarm, 23. November 2015
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*[http://apiair-musch.de/ Webseite] des ApiAir-Anbieters Hans Musch
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*Der [https://web.archive.org/web/20150226093755/http://www.apiair-musch.de/pdf/studie_prof_bengsch_apiair.pdf/ entfernte Text] von Muschs Website (Webarchiv)
  
 
==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==
 
<references/>
 
<references/>
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[[category:Apitherapie]]
 
[[category:Apitherapie]]
 
[[category:Skurrile Therapiemethode]]
 
[[category:Skurrile Therapiemethode]]
 
[[category:Therapie in der Pseudomedizin]]
 
[[category:Therapie in der Pseudomedizin]]

Aktuelle Version vom 14. April 2021, 10:02 Uhr

Bienenluftinhalation (Bild: Apis Z)

Die Bienenluft-Therapie (auch Bienenluftinhalation, Bienenluftkur, Stocklufttherapie, Api-Air Therapie oder kurz ApiAir, engl. Beehive Air Treatment) ist eine pseudomedizinische Behandlungsmethode mit Wellnesscharakter aus dem Spektrum der Apitherapien, bei der Luft aus Bienenstöcken als so genannte Stockluft zum Einsatz kommt. Während einige wenig bekannte deutsche und österreichische Anbieter der Methode zahlreiche Heileffekte zuschreiben, liegt keinerlei seriös oder wissenschaftlich zu nennender Wirksamkeitsnachweis vor.[1] Die TU-Dresden befasste sich 2018 mit der Bienenlufttherapie und kommt zum Ergebnis: Bisher liegen allerdings nur Erfahrungsberichte einzelner Patienten vor, auch Angaben zur chemischen Zusammensetzung der Bienenstockluft waren noch nicht verfügbar.[2] In einer „Studie über das Potential der biomedizinischen Wirksamkeit von inhalierter Bienenluft“ (Bengsch 2009 unveröffentlicht) heisst es:

  • ..Zum bisherigen Stand der Kenntnis scheinen keine systematischen Nutzungen der Bienstockluft in der wissenschaftlichen und fachlichen Literatur dokumentiert zu sein. Datenbanken … lieferten zur Zeit keine Hinweise auf in der Bienenluft enthaltene Wirkstoffe, bzw deren wissenschaftlich-medizinisch fundierte Nutzung..[3]

Zumindest im Bundesland Thüringen wurde 2015 die Anwendung der medizinisch nicht evaluierten Bienenluft-Therapie unter Androhung eines Zwangsgeldes verboten. Anlass war die Besorgnis vor erheblichen unerwünschten Wirkungen, insbesondere bei Pollenallergikern.[4]

Ursprung der Anwendung

Erfinder ist zum einen der Imker Hans Musch aus dem schwäbischen Ochsenhausen,[5] der sich wiederum auf ähnliche Therapieverfahren mit Bienenluft aus Russland beruft. In Russland soll in den 20er Jahren ein Wanderimker eine positive Wirkung der Bienenluft entdeckt haben. Musch behauptet anekdotisch, durch die Bienenluft von einer Hirnhautentzündung geheilt worden zu sein. Laut einer alternativen Anekdote habe er dagegen nach einem Unfall unter chronischen Kopfschmerzen gelitten, die sich besserten und schließlich verschwanden, wenn er bei seinen Bienen war. Sein Konkurrent ist der Imker Heinrich Christl, der die "Bienenluft-Imkerei Heinrich Christl" im deutschen Bad Liebenzell/Unterlengenhardt betreibt. Christl behauptet, die Methode in den siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt zu haben. 2006 habe bei Memmingen eine erste Anwendung "seiner" Methode stattgefunden. Anderen Angaben zufolge sei die Methode 1987 von einem Heinrich Hüttner jun. (Slogan: Atmen Sie sich gesund mit Bienenluft) entdeckt worden. Eine Rolle spielt auch die Imkerfamilie Heinrich Hüttner, die 1987 positive Wirkungen der Bienenluft beobachtet haben will. (Slogan: "Atmen Sie sich gesund mit Bienenluft")

Methode

Angaben der "Tiroler Bienenwelt" (2015)

Kunden des Imkers Hans Musch werden zur Behandlung in eine Holzhütte gebeten, in der sich mehrere Bienenstöcke befinden. Ein- und Ausfluglöcher für die Bienen sind allerdings an der Außenwand der Hütte, so dass die Patienten keinen direkten Kontakt zu den Bienen haben. Mit einer Pumpe (ApiAir-Gerät nach Musch) wird über einen Pollenfilter Bienenluft in Atemmasken geleitet, über die der Kunde dann einatmet. Die kohlendioxidreiche Ausatemluft gelangt nicht zu den Bienen zurück.

Anbieter empfehlen etwa zehn Behandlungen zu je 20 Minuten. Die angebliche Wundertherapie sei nur in den warmen Sommermonaten von Mai bis August möglich.

Bei der Methode nach Christl kommt offenbar weder eine Luftpumpe noch eine Luftmaske oder Pollenfilter zum Einsatz. Die Kunden atmen lediglich die von Bienenstöcken ausgehende Stockluft ein. Auch bei Christl kommt es zu keinem direkten Kontakt mit den Bienen. Christl schreibt dazu im Internet:

"Die Zugluft erzeugende Absaugung der Bienenluft über den Deckel verwende ich nicht. Von dieser Methode bin ich schon seit Jahren abgekommen, da sie für das Bienenvolk nicht verträglich ist und die entsprechenden Geräte nicht gerade günstig.
Jeder Grundschüler weis, dass Insekten, damit sind auch unsere Bienen gemeint, keine Zugluft vertragen. Unter dem Vorwand alles ist gesund werden nun komplizierte Geräte entwickelt und teuer verkauft, die genau dies über einen längeren Zeitraum bewerkstelligen.
Das teure Absaugen, der auch für den Lebenserhalt der Bienen gesunden Luft über den Deckel, stört das innere Gefüge des Bienenvolkes und schwächt es langfristig.
Und siehe da... Geldgier und Genialität gehen oft getrennte Wege."
[6]

Ein Anbieter entsprechender Luftpumpen mit Filter und Atemmaske ist eine Firma namens KAFI von Sabrina Kammerer und Vera Hertenberger-Fischer[7] aus D-88471 Laupheim-Baustetten, die diese Geräte für 245 Euro anbieten. In Österreich werden auch Schlafkuren ("Eine Nacht im Bienenhaus mit intensiver Bienenluft") oder "Bienenluft in Flaschen" angeboten. Auch gibt es mittlerweile Bienenluftgeräte mit Propolisverdampfer, Bienenluft-Wellnesskabinen mit Sauerstoffanreicherung und Bienenluft für Sportpferde sowie lukrative Bienenluftangebote für Rennkamele arabischer Kunden.

Eine Variante propagiert der Imker Heinz Giegerich aus Großwallstadt. Bei dieser wird die Luft nicht direkt aus einem Bienenstock abgesogen, sondern es werden Substanzen aus dem Bienstock in einen Behälter gegeben, der dann von Luft durchströmt wird, die der Patient oder Wellnesskunde einatmet.[8][9] Ein Vorteil dieses Verfahrens sei, dass es auch zu Hause angewendet werden könne.

Behauptete gesundheitsrelevante Wirkungen

Anhänger und Befürworter der Wellnessmethode behaupten anekdotisch so genannte "quasi universelle Wirkungen, moderate Kosten" und eine "Abwesenheit negativer Nebeneffekte". Zu den behaupteten ausschließlich positiven Wirkungen werden Heilungen oder Besserungen bei zahlreichen und gleichzeitig völlig unterschiedlichen Erkrankungen und Zuständen genannt. Aufgeführt werden etwa Kopfschmerzen, Allergien, Heuschnupfen, Asthma, Bronchitis, Pseudo-Krupp, Infekt-Anfälligkeit, COPD, Schlafstörungen, Depression, chronischer Schnupfen und Muskelfaserrisse.

Zur Wirkungsweise geben Befürworter der Methode an, dass bei der Bienenluft-Therapie durch die Wärme (etwa 36 °C) bei gleichzeitig hoher Luftfeuchte im Bienenstock und durch die Ventilation, die die Bienen mit ihren Flügeln erzeugen, ätherische Öle und Flavonoide aus Honig, Pollen, Wachs und Propolis an die Luft im Bienenstock abgegeben werden.

Zu diesen behaupteten Wirkungen existieren keine wissenschaftlichen Nachweise. Sämtliche, meist in anektotischen Einzelfallberichten wiedergegebenen "Erfolgsberichte" basieren auf Mutmaßungen und Behauptungen, die sich nicht belegen lassen.[10]

Unerwünschte Wirkungen

Anfänglich hatte der Anwender Musch auf seinen Internetwebseiten eine Studie des inzwischen verstorbenen Biochemikers Eberhard Bengsch präsentiert, einem Vorstandsmitglied des deutschen Apitherapie-Bundes[11] (E. Bengsch: Studie über das Potenzial der biomedizinischen Wirksamkeit von inhalierter Bienenluft), die die Unbedenklichkeit der Bienenlufttherapie belegen sollte. Inzwischen wurde der Text ohne Erklärung entfernt. Bengsch plante im Sommer 2014 eine wissenschaftliche Untersuchung an rund 200 Patienten. Zu einer Veröffentlichung der Studiendaten ist es jedoch nicht gekommen (Stand Herbst 2015). Ein Text von Bengsch zum Thema Bienenlufttherapie ohne Quellenangaben findet sich auf einer privaten Webseite, wurde dort jedoch wieder entfernt. (Der Text findet sich hier). Dabei kann es sich jedoch nicht um die gemeinte Studie handeln, da der Text lediglich persönliche Einschätzungen zum Thema enthält, Literatur wird weder genannt noch zitiert. Autor Bengsch schreibt unter anderem:

..Zum bisherigen Stand der Kenntnis scheinen keine systematischen Nutzungen der Bienstockluft in der wissenschaftlichen und fachlichen Literatur dokumentiert zu sein. Datenbanken biologischen (Biosis), medizinischen (Medline) und chemischen (STN - Chemical Abstracts) Inhalts lieferten zur Zeit keine Hinweise auf in der Bienenluft enthaltene Wirkstoffe, bzw deren wissenschaftlich-medizinisch fundierte Nutzung..

Problematisch bei dieser Methode ist der Umstand, dass Pollenallergiker (trotz Pollenfilter) Blütenpollen einatmen.

Die Landesärztekammer von Thüringen hält die Methode "vor dem Hintergrund der Risiken einer allergischen Komplikation auch bei bisher Gesunden" für nicht für verantwortbar. Das zuständige Gesundheitsamt in Jena untersagte der Heilpraktikerin Janett Conrad die Bienenlufttherapie unter Androhung eines Zwangsgeldes. Zur Begründung hiess es, diese Therapie berge eine "Gefahr für Leib und Leben und Gesundheit" von Patienten. "Bei der Inhalation von Bienenstockluft durch den Patienten dringen allergenauslösende Partikel direkt und tief in den Körper ein. Hierbei kann es zu schwerwiegenden Reaktionen und damit zu allergischen Komplikationen kommen", führt der Bescheid aus.[4] Die betroffene Heilpraktikerin Conrad klagte gegen das Verbot vor dem Verwaltungsgericht Gera und Ende September 2016 wurde das Verbot wieder aufgehoben.

Zur Umgehung von Verboten werden auch Bienenstöcke an Kunden "vermietet". Die Kunden führen dann Eigenbehandlungen auf angeblich eigenes Risiko durch. Dazu müssen entsprechende Nutzungsverträge unterschrieben werden.

Offenlegungen, Patentanmeldungen und geschützte Marken

  • DE201320000713 U1, Kaufmann (2013): „Inhaliergerät zum direkten Einatmen von Bienenstockluft“
  • DE102012100225 A1, Musch (2013): „Verfahren und Vorrichtung zum Leiten von Bienenstockluft sowie Verwendung als Inhalator“
  • DE102014005872A1, Attila (2015): „Verfahren und Vorrichtung zum gerichteten Leiten von Bienenstockluft sowie Verwendung als Inhalator“
  • DE202015000484 U1, Goldsche, Bengsch, Träger (2015): „Vorrichtung zur Nutzung von Bienenstockluft“
  • DE202015008332 U1, Schmiedgen (2016): „Ansaugvorrichtung zur Nutzung von Bienenstockluft“
  • Gebrauchsmuster DE202009013545U1: Vorrichtung zur Erzeugung einer gasförmigen Phase. Anmelder/Inhaber: Giegerich, Heinz. Anmeldedatum: 07.10.2009

siehe auch

Literatur

  • Nitschmann, J. "Bienenluft-Apitherapie in Osterreich." Schweizerische Bienenzeitung, 129.1 (2006): 23

Unveröffentlichte Literatur

Weblinks

Quellennachweise

  1. https://www.medizin-transparent.at/bienenluft-therapie-als-asthma-hoffnung Luft aus Bienenstock gegen Asthma?
  2. Pressestelle TU Dresden, 02.05.2018, karl.speer@chemie.tu-dresden.de
  3. Eberhard Bengsch: Studie über das Potenzial der biomedizinischen Wirksamkeit von inhalierter Bienenluft, 2009, unveröffentlicht
  4. 4,0 4,1 Behörden verbieten umstrittene Bienenluft-Therapie. Die Welt, 21. November 2015
  5. Hans Musch, Rösenenweg 2, D-88416 Ochsenhausen
  6. http://www.bienenluft-imkerei.de/bienenluft.html
  7. KaFi - Vertrieb von ApiAir-Inhalationsgeräten und Zubehör, Sabrina Kammerer, Ginsterweg 31, D-88471 Laupheim-Baustetten
  8. Homepage von Heinz Giegerichs Firma naduat
  9. Gebrauchsmuster DE202009013545U1: Vorrichtung zur Erzeugung einer gasförmigen Phase. Anmelder/Inhaber: Giegerich, Heinz. Anmeldedatum: 07.10.2009
  10. Bienenluft-Therapie als Asthma-Hoffnung medizin.transparent.at, abgerufen am 24. November 2015
  11. http://www.apiair-musch.de/pdf/studie_prof_bengsch_apiair.pdf