Basisches Wasser: Unterschied zwischen den Versionen

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Aus Veröffentlichungen unterschiedlichster Art zu basischem Wasser ergibt sich, dass Befürworter in zu trinkendem Wasser für Kunden einen pH-Wert von 9 bis 9,5 anstreben.
 
Aus Veröffentlichungen unterschiedlichster Art zu basischem Wasser ergibt sich, dass Befürworter in zu trinkendem Wasser für Kunden einen pH-Wert von 9 bis 9,5 anstreben.
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Wasser selbst hat kaum chemische Puffereigenschaften. Der pH-Wert von Wasser hängt stark von der Anwesenheit gelöster Stoffe im Wasser ab. Das Einblasen von Gasen kann den pH-Wert verändern, so wie auch das Kohlendioxid der Luft (CO2) sich in Regenwasser löst und dabei den pH-Wert von Regenwasser herabsetzt.
  
 
Rechtlich gesehen ist Wasser ein Lebensmittel und der Handel damit unterliegt in der Bundesrepublik Deutschland dem [[LFGB]]-Gesetz. Werbeaussagen zum Lebensmittel Wasser müssen auch konform mit dem Heilmittelwerbegesetz sein.  
 
Rechtlich gesehen ist Wasser ein Lebensmittel und der Handel damit unterliegt in der Bundesrepublik Deutschland dem [[LFGB]]-Gesetz. Werbeaussagen zum Lebensmittel Wasser müssen auch konform mit dem Heilmittelwerbegesetz sein.  

Version vom 7. Juli 2011, 12:37 Uhr

Basisches Wasser (auch Basenwasser genannt) ist Wasser mit einem pH-Wert (siehe eigenen Abschnitt) deutlich über 7. Bei einer deutlichen Abweichung kann auch von einer Lauge oder Bleiche gesprochen werden. Aus Sicht der Chemie handelt es sich um Wasser, das mit OH- -Ionen angereichert - oder von H+-Ionen abgereichert ist.
Basisches Wasser - Produkte unterschiedlicher Art sind auf dem Esoterikmarkt zu finden und werden regelmässig mit gesundheitsbezogenen, stets positiven, Aussagen beworben. Entsprechende Produkte (auch "basische Ernährung" oder "Basennahrung") sind in einem Zusammenhang zu Hypothesen in der Alternativmedizin zu sehen, nach denen ein großer Teil der Bevölkerung "übersäuert" sei, was zwangsläufig zur Entstehung zahlreicher Krankheiten führe. Im Gegensatz dazu sind jedoch auch paradoxerweise Ansichten verbreitet, nach denen gerade ein zu hoher pH-Wert krankheitsauslösend sei.

In der wissenschaftlichen Medizin ist der behandlungsbedürftige Zustand sowohl der Azidose (zu niedriger pH-Wert im Blut) als der der Alkalose (zu hoher pH-Wert im Blut) bekannt. Beide Zustände sind Folge schwerer Erkrankungen und haben mit der Diskussion um basisches Wasser oder eine basische Ernährung nichts zu tun.

Aus Veröffentlichungen unterschiedlichster Art zu basischem Wasser ergibt sich, dass Befürworter in zu trinkendem Wasser für Kunden einen pH-Wert von 9 bis 9,5 anstreben.

Wasser selbst hat kaum chemische Puffereigenschaften. Der pH-Wert von Wasser hängt stark von der Anwesenheit gelöster Stoffe im Wasser ab. Das Einblasen von Gasen kann den pH-Wert verändern, so wie auch das Kohlendioxid der Luft (CO2) sich in Regenwasser löst und dabei den pH-Wert von Regenwasser herabsetzt.

Rechtlich gesehen ist Wasser ein Lebensmittel und der Handel damit unterliegt in der Bundesrepublik Deutschland dem LFGB-Gesetz. Werbeaussagen zum Lebensmittel Wasser müssen auch konform mit dem Heilmittelwerbegesetz sein.

Zu unterscheiden sind Fertigprodukte und Vorrichtungen zur Eigenherstellung. Zum Teil finden sich Überschneidungen mit dem Mart für (meist völlig nutzlose) Wasserfilter, oder Wasserbelebungsprodukten.

Fertigprodukte mit "basischem Wasser"

Produkte zur Eigenherstellung von "basischem Wasser"

Vorrichtungen und Geräte zur Eigenherstellung von basischem Wasser werden meist als so genannte "Wasserionisierer" angeboten.

Unerwünschte Nebenwirkungen

Laugen sind keinswegs harmlos.

Der pH-Wert

Der pH-Wert gibt an, wie stark sauer oder basisch eine wässrige Lösung ist. Üblicherweise grenzt man die genutzte pH-Wert-Skala auf Werte zwischen 0 und 14 ein. 0 steht für eine sehr stark saure Lösung, 14 für eine sehr stark basische. Eine Lösung mit dem pH-Wert von 7 ist neutral, beispielsweise reines Wasser bei Raumtemperatur und normalem Druck.

Definiert wird der pH-Wert als negativer dekadischer Logarithmus der Konzentration der Wasserstoffionen in der Lösung: pH = -lg[c(H+)/molL^-1]. Genauer ist die Definition als negativer dekadischer Logarithmus der Aktivität der Oxoniumionen: pH = -lg[a(H3O+)]. Die Definition über die Konzentration ist für übliche, verdünnte Lösungen, wie sie im menschlichen Körper vorkommen, allerdings völlig ausreichend, da der Aktivitätskoeffizient für verdünnte Lösungen stets gegen 1 strebt.

Anschauliches Beispiel: Ist der pH-Wert des Blutes 7,0, so muss man die Säurekonzentration im Blut verzehnfachen, um einen pH-Wert von 6,0 zu erreichen. Um von 7,0 zu 5,0 zu gelangen, muss man sie verhundertfachen.

Es sind auch pH-Werte unter 0 und über 14 möglich. Diese werden in üblichen Skaleneinteilungen allerdings nicht beachtet und sind nur vergleichsweise aufwändig zu bestimmen. Verwendet man die Definition über die Konzentration, so erreicht man einen pH-Wert von -1 mit einer 10-molaren Salzsäurelösung, die etwas über 31% Chlorwasserstoff enthält. Durch Verwendung der Aktivität erreicht man den selben pH-Wert bereits bei niedrigerer Konzentration.

Weblinks