Basische Ernährung bezeichnet eine in der wissenschaftlichen Medizin nicht anerkannte Ernährungsweise, die Nahrungsmittel bevorzugt, die angeblich weniger säureproduzierende Anteile und mehr basisch wirkende Anteile enthalten soll. Außerdem soll ernährungsbedingt mehr Säure ausgeschieden werden.

Aus Sicht der Befürworter einer basischen Ernährung seien Nahrungsmittel in Gruppen einteilbar, je nach ihrer angeblichen Beeinflussung zu einer so genannten Übersäuerung. Die damit gemeinte "Übersäuerung" hat jedoch nichts mit dem aus der Intensivmedizin her bekannten Zustand der Azidose zu tun.

säurebildende Nahrungsmittel

Ungünstige Nahrungsmittel im Sinne einer basischen Ernährung seien demnach Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol, Fleisch, Hartkäse oder Süßigkeiten.

basische Ernährung

Zu einer basischen Ernährung werden spezielle Nahrungsergänzungsmittel wie "Basentabletten" oder "Basenpulver" angeboten, die unterschiedlichste Mischungen aus Spurenelementen und anderen Mineralstoffen enthalten, oft auch in Kombination mit weiteren Stoffen wie Vitaminen.

Bewertung

Eine Wirksamkeit der basischen Ernährung zur Vermeidung angeblicher übersäuerungsbedingter Krankheiten konnte bisher nicht nachgewiesen werden, abgesehen von Nebeneffekten durch eine insgesamt gesundere Ernährung. Die hessische Verbraucherzentrale bezeichnet basische Ernährung und entsprechende Nahrungsergänzungsmittel als überflüssig.[1] In ihrer Stellungnahme heißt es: Die natürlichen Puffersysteme des Körpers, eine ausgewogene Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst, mäßig tierischen Lebensmitteln, viel Trinken sowie Bewegung schützen ausreichend vor Übersäuerung. Aus einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ernährung: Eine basenüberschüssige Kost bringt keine nachweisbaren gesundheitlichen Vorteile. Eine Übersäuerung des Körpers ist beim Gesunden nicht zu befürchten, da Puffersysteme den Säure-Basen-Spiegel im Blut und Gewebe konstant halten.[2]
Der menschliche Säure-Basen-Haushalt erfüllt den Zweck das Verhältnis von Säuren und Basen im Körper in sehr engen Grenzen konstant zu halten. In der Folge ist der pH-Wert des Blutes recht konstant. Fette, Proteine und Kohlenhydrate, die durch die Nahrung zugeführt werden, führen zu keiner einseitigen Belastung des Organismus mit Säuren oder Basen. deshalb ist eine Einteilung der Nahrungsmittel in "sauer", "basisch" oder "neutral" überflüssig, weil weder eine säure- noch eine basenüberschüssige Kost einen Vorteil gegenüber der anderen bedeutet.

siehe auch

Basisches Wasser

Quellennachweise