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19 Bytes hinzugefügt ,  19:31, 27. Jan. 2014
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'''Nickel''' ist ein Spurenelement, das bisher offensichtlich keine pharmakologische Bedeutung hat, obwohl im Organismus ein Vorrat von 1 mg existiert und mit der Nahrung täglich 0,3-0,5 mg zugeführt werden. Allerdings wird Nickelsulfat z.B. bei Galvanisierungsprozessen verwendet. Hier ist bekannt, dass bei Arbeitern in solchen Fabriken typische Kontaktekzeme auftreten können, die man Nickeldermatitis nennt. Aus den freiwerdenden nickelsulfathaltigen Dämpfen kann an den Händen der Betroffenen eine typische Nickelkrätze entstehen, die sogar zum Beschäftigungswechsel zwingen kann. Ob Nickelsulfat in oraler Applikation Nebenwirkungen hat, ist bisher nicht bekannt.
 
'''Nickel''' ist ein Spurenelement, das bisher offensichtlich keine pharmakologische Bedeutung hat, obwohl im Organismus ein Vorrat von 1 mg existiert und mit der Nahrung täglich 0,3-0,5 mg zugeführt werden. Allerdings wird Nickelsulfat z.B. bei Galvanisierungsprozessen verwendet. Hier ist bekannt, dass bei Arbeitern in solchen Fabriken typische Kontaktekzeme auftreten können, die man Nickeldermatitis nennt. Aus den freiwerdenden nickelsulfathaltigen Dämpfen kann an den Händen der Betroffenen eine typische Nickelkrätze entstehen, die sogar zum Beschäftigungswechsel zwingen kann. Ob Nickelsulfat in oraler Applikation Nebenwirkungen hat, ist bisher nicht bekannt.
 
   
 
   
'''Borsäure''' hat leicht bakteriostatische Wirkung und wird in der heutigen Zeit, in der weitaus bessere Mittel zur Desinfektion von Pharmaka zur Verfügung stehen, kaum noch eingesetzt. Grund hierfür ist u.a. seine relativ hohe Giftigkeit. Forth et al. (1987) berichten gerade bei empfindlichen Säuglingen und Kleinkindern, die auf oralem Wege höhere Konzentrationen von Borsäure aufnahmen, über Vergiftungen mit ZNS-Symptomen, Nierenschäden und Kreislaufversagen. Natriumfluorid wird in der Medizin bei zwei größeren Indikationsbereichen verwendet. Zum einen wird mit Tagesdosen von 80-100 mg der Osteoporose entgegengewirkt, wobei bei Nierenschädigung die Ausscheidung der Fluoride verringert sein und eine Fluorose resultieren kann. Zum anderen wird Natriumfluorid zur Kariesprophylaxe eingesetzt, in einer Menge von etwa 1 mg/l Wasser. Die in den Béres-Tropfen vorhandene Menge Natriumfluorid von 0,09 mg/ml entspricht ziemlich genau derjenigen Menge, die im Trinkwasser einiger Nationen zur Vorbeugung gegen Karies angestrebt ist.
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'''Borsäure''' hat leicht bakteriostatische Wirkung und wird in der heutigen Zeit, in der weitaus bessere Mittel zur Desinfektion von Pharmaka zur Verfügung stehen, kaum noch eingesetzt. Grund hierfür ist u.a. seine relativ hohe Giftigkeit. Forth et al. (1987) berichten gerade bei empfindlichen Säuglingen und Kleinkindern, die auf oralem Wege höhere Konzentrationen von Borsäure aufnahmen, über Vergiftungen mit ZNS-Symptomen, Nierenschäden und Kreislaufversagen.
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'''Natriumfluorid''' wird in der Medizin bei zwei größeren Indikationsbereichen verwendet. Zum einen wird mit Tagesdosen von 80-100 mg der Osteoporose entgegengewirkt, wobei bei Nierenschädigung die Ausscheidung der Fluoride verringert sein und eine Fluorose resultieren kann. Zum anderen wird Natriumfluorid zur Kariesprophylaxe eingesetzt, in einer Menge von etwa 1 mg/l Wasser. Die in den Béres-Tropfen vorhandene Menge Natriumfluorid von 0,09 mg/ml entspricht ziemlich genau derjenigen Menge, die im Trinkwasser einiger Nationen zur Vorbeugung gegen Karies angestrebt ist.
 
   
 
   
Bei den organischen Inhaltsstoffen liegt die Situation etwas anders. Die Tropfen enthalten Glycerin. Dies ist eine Substanz, die als Emulgator und Gleitmittel Verwendung findet. Daneben ist die (nicht essentielle) Aminosäure Glycin enthalten, die auch als Neurotransmitter eine besondere Bedeutung als Hemmstoff der Impulsübertragung im Rückenmark hat. Glycin wird Lebensmitteln wegen des süßlichen Geschmacks als Geschmacksverstärker (E640) zugesetzt. Bei den verbleibenden Säuren handelt es sich u.a. um Zitronensäure, die wohl aus Gründen der Haltbarmachung im Präparat vorhanden ist.
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Bei den organischen Inhaltsstoffen liegt die Situation etwas anders. Die Tropfen enthalten '''Glycerin'''. Dies ist eine Substanz, die als Emulgator und Gleitmittel Verwendung findet. Daneben ist die (nicht essentielle) Aminosäure '''Glycin''' enthalten, die auch als Neurotransmitter eine besondere Bedeutung als Hemmstoff der Impulsübertragung im Rückenmark hat. Glycin wird Lebensmitteln wegen des süßlichen Geschmacks als Geschmacksverstärker (E640) zugesetzt. Bei den verbleibenden Säuren handelt es sich u.a. um Zitronensäure, die wohl aus Gründen der Haltbarmachung im Präparat vorhanden ist.
 
   
 
   
 
Entscheidend ist jedoch das Vorhandensein von '''EDTA''', also Ethylendiamintetraacetat. Dies ist ein Komplexbildner, der bereits im Darm die Resorption von Metallen wirkungsvoll verhindert. Ganz besonders gut bindet EDTA dreiwertiges Eisen (Fe3+), aber es bindet ebenfalls alle anderen in der Bères-Tropfen Lösung enthaltenen Metallionen u.a. Mangan, Eisen, Kobalt, Blei, Kupfer und Zink. Daher wird auch die Aufnahme der in den Beres-Tropfen enthaltenen Spurenelemente durch das EDTA verhindert. Außerdem wird EDTA – und vor allem sein für den menschlichen Organismus weitaus weniger giftiges Acetatsalz (Ca-Na2-EDTA) – im Darm fast nicht resorbiert und kann nur dann in nennenswerten Mengen im Organismus wirken, wenn es intravenös appliziert wird.
 
Entscheidend ist jedoch das Vorhandensein von '''EDTA''', also Ethylendiamintetraacetat. Dies ist ein Komplexbildner, der bereits im Darm die Resorption von Metallen wirkungsvoll verhindert. Ganz besonders gut bindet EDTA dreiwertiges Eisen (Fe3+), aber es bindet ebenfalls alle anderen in der Bères-Tropfen Lösung enthaltenen Metallionen u.a. Mangan, Eisen, Kobalt, Blei, Kupfer und Zink. Daher wird auch die Aufnahme der in den Beres-Tropfen enthaltenen Spurenelemente durch das EDTA verhindert. Außerdem wird EDTA – und vor allem sein für den menschlichen Organismus weitaus weniger giftiges Acetatsalz (Ca-Na2-EDTA) – im Darm fast nicht resorbiert und kann nur dann in nennenswerten Mengen im Organismus wirken, wenn es intravenös appliziert wird.
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