Atlaslogie

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Atlaslogie (Atlaslogie nach Walter Landis) ist eine aus den 1980er Jahren stammende alternativmedizinisch-manuelle Behandlungsmethode des Schweizer Werkzeugmachers Walter Landis (Walter Landis, Baar / Heiligkreuz), der sich auf den Chiropraktiker D.D. Palmer berief. Er war Schüler von Peter Huggler, dem Erfinder der ähnlichen Methode der Vitalogie. Landis trennte sich im Streit von seinem Lehrmeister und gründete eine eigene Lehre, die Atlaslogie (abgeleitet von Atlas, oberster Wirbel der Wirbelsäule). Landis war Mitglied der Vereinigung für staatspolitische Mitverantwortung, die eine umstrittene Publikation mit Namen "Vertraulicher Schweizer Brief" herausgab.

Anwender bewerben die Methode mit der Behauptung, sie könne angenommene Beckenschiefstände, Beinlängendifferenzen und Wirbelfehlstellungen kurieren. Die Methode findet in der akademische Medizin keine Anerkennung. Zum Erfinder Walter Landis werden von Seiten der Anwender und Befürworter keine Angaben mitgeteilt; sämtliche Webseiten der Atlaslogisten weisen die gleichen Inhalte auf, unter denen Informationen zum Erfinder nicht zu finden sind. Es gibt hingegen Hinweise darauf, dass gezielt ältere Angaben zu Walter Landis gründlich von allen Webseiten entfernt wurden. Der sonst szenetypische Kult des Methodenbegründers fehlt in diesem Falle. Seine Ehefrau Doris Landis übernahm inzwischen die Seminarkurse in Atlaslogie im Schweizer Heiligkreuz.

Varianten der Atlaslogie sind Atlas Energetik und Atlas-Axis Reposition.

2004 erfolgte der Übergang von der Walter Landis AG (Zug, Praxis und Schulung für Gesundheitsvorsorge, Aktiengesellschaft, SHAB Nr. 161 vom 22.8.2001) zur Doris Landis AG.

Methode

Zunächst kommt es zu einem Gespräch, anschließend folgt ein "Beintest", der die Länge der Beine bestimmen soll. Danach kommt es zur eigentlichen Behandlung. Der Behandler (Atlaslogist, in der Regel ein Medizinlaie) prüft mit seinen Fingern die Position des Atlas und übt über seine beiden Mittelfinger einen seitlichen Druck auf die obere Halswirbelsäule aus (Adjustment genannt), wo der Atlas vermutet wird. Dadurch könne die angenommene Fehlstellung des Atlas behoben werden, die zuvor einen Druck auf den Wirbelkanal und das Rückenmark ausgeübt habe, was zu Symptomen geführt habe. Im Gegensatz zu anderen alternativmedizinischen Atlasmethoden kommen keine Geräte (wie Vibratoren) zum Einsatz. Durch die Behandlung sollen Selbstheilungskräfte freigesetzt werden. Nach dem Adjustment muss der Klient mindestens 20 Minuten ruhen.

Atlaslogisten sind der ungewöhnlichen Meinung, bei ihrem Adjustment keinen mechanischen Druck auf den Atlas auszuüben, sondern einen energetischen Impuls. Was darunter zu verstehen sein soll, wird nicht erklärt. Das Konzept der Atlaslogie sieht hingegen vor, dass Atlaslogist und Kunde an den energetischen Impuls glauben sollen, damit die Behandlung Erfolg hat. Es handelt sich demnach um eine Form der Geistheilung.

Nach Behandlerangaben müssen mehrere Sitzungen erfolgen, um zum erhofften Behandlungsergebnis zu kommen.

Weblinks