Astaxanthin

Astaxanthin ist eine in der Natur vorkommende Substanz aus der Klasse der Carotinoide und wurde 1975 von Basil Weedon entdeckt. Astaxanthin wird aktuell in großem Maßstab Fischfutter als Futtermittelzusatzstoff E 161j zugesetzt und verwendet, um den eigentlich weißfleischigen Regenbogenforellen lachsrotes Fleisch anzufüttern, die dann als Lachsforelle vermarktet werden. Die United States Food and Drug Administration (FDA) ließ Astaxanthin als Farbstoff (rot) bei Nahrungsfischen und Fischfutter zu, aber nicht für Lebensmittel. Das dem Fischfutter zugesetzte Astaxanthin wird überwiegend synthetisch hergestellt.

Astaxanthin wird auch als Nahrungsergänzungsmittel unter verschiedenen Markennamen als vermeintliches Anti-Aging-Mittel zur Anwendung beim Menschen angeboten. Die Anbieter versprechen den Kunden eine Schutzfunktion gegen freie Radikale und Herz-Kreislauferkrankungen. Allerdings ist die Studienlage zu diesem behaupteten Effekt unklar. In einigen Studien zeigten sich sogar pro-oxidative Wirkungen (also freie Radikale freisetzende Wirkungen) bei Einnahme von Karotinoiden. Bei übergewichtigen Menschen und Rauchern zeigte Astaxanthin in kontrollierten Studien positive Wirkungen. Die Substanz ist in Deutschland jedoch nicht als Arzneimittel zugelassen und bisherige Studien zu antioxidativ wirkenden Substanzen (darunter Vitamin E oder ß-Karotine) haben keinen Einfluss auf die Häufigkeit von Herz-Kreislauferkrankungen oder die Mortalität gezeigt.[1][2] Angeboten wird Astaxanthin in Form von Kapseln, Pulver und Sirup mit Dosierungen im unteren Milligramm-Bereich.

Unerwünschte (Neben-)wirkungen von Astaxanthin

Als unerwünschte Wirkung (Nebenwirkung) ist die bekannte Enzyminduktion p450 zu beobachten, welche die gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel beeinflusst. Es kann auch eine Gelb- bis Rotfärbung der Haut eintreten. Ob Astaxanthin als nicht zugelassenes Arzneimittel für Schwangere sicher ist und nicht fruchtschädigend wirkt, ist nicht bekannt.

Vorkommen

Natürliches Astaxanthin findet sich in Algen, Fischen, Krustentieren und den Federn einiger Vögel. Astaxanthin wird von der Mikroalge Haematoccous pluvialis produziert, wenn Wassermangel vorliegt.

Literatur

  • Choi HD, Youn YK, Shin WG. Positive effects of astaxanthin on lipid profiles and oxidative stress in overweight subjects. Plant Foods for Human Nutrition. 2011;66(4):363–369
  • Yoshida H, Yanai H, Ito K, et al. Administration of natural astaxanthin increases serum HDL-cholesterol and adiponectin in subjects with mild hyperlipidemia. Atherosclerosis. 2010;209(2):520–523
  • Hozawa A, Jacobs DR, Jr., Steffes MW, Gross MD, Steffen LM, Lee D. Relationships of circulating carotenoid concentrations with several markers of inflammation, oxidative stress, and endothelial dysfunction: the Coronary Artery Risk Development in Young Adults (CARDIA)/Young Adult Longitudinal Trends in Antioxidants (YALTA) study. Clinical Chemistry. 2007;53(3):447–455
  • Kim JH, Chang MJ, Choi HD, et al. Protective effects of haematococcus astaxanthin on oxidative stress in healthy smokers. Journal of Medicinal Food. 2011;14(11):1469–1475

Quellennachweise

  1. Fassett RG, Coombes JS. "Astaxanthin in cardiovascular health and disease", Molecules. 2012 Feb 20;17(2):2030-48. doi: 10.3390/molecules17022030
  2. Fredric J. Pashkow, David G. Watumull, Charles L. Campbell, Astaxanthin: A Novel Potential Treatment for Oxidative Stress and Inflammation in Cardiovascular Disease, The American Journal of Cardiology, Vol 101, Issue 10, supplement, 22. Mai 2008, Seiten S58–S68