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==Artemisinin als Malaria-Medikament==
 
==Artemisinin als Malaria-Medikament==
Artemisinin ist gegen nicht-artemisininresistente Malariaerreger (Plasmodien) aufgrund der Bildung toxischer, freier Radikale wirksam. Die WHO warnt jedoch vor der Einnahme von Artemisinin-Präparaten als Mono-Therapie bei Malaria, da es zur keiner Elimination, sondern lediglich zu einer Reduktion der Erreger kommen kann.<ref>http://www.who.int/mediacentre/news/releases/2006/pr23/en/index.html</ref> Stattdessen wird eine Kombinationstherapie (ACT) empfohlen, die auch Artemisinin enthält. Im Juni 2009 wurde vom Tropeninstitut der Mahidol-Universität (Bangkok, Thailand) Resistenzen gegenüber Artesunat (ein Derivat von Artemisinin) gemeldet.
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Artemisinin ist gegen nicht-artemisininresistente Malariaerreger (Plasmodien) aufgrund der Bildung toxischer, freier Radikale wirksam. Die WHO warnt jedoch vor der Einnahme von Artemisinin-Präparaten als Mono-Therapie bei Malaria, da es zur keiner Elimination, sondern lediglich zu einer Reduktion der Erreger kommen kann.<ref>http://www.who.int/mediacentre/news/releases/2006/pr23/en/index.html</ref> Stattdessen wird eine Kombinationstherapie (ACT) empfohlen, die auch Artemisinin enthält. Im Juni 2009 wurden vom Tropeninstitut der Mahidol-Universität (Bangkok, Thailand) Resistenzen gegenüber Artesunat (ein Derivat von Artemisinin) gemeldet.
 
Artesunat wird von der AG&nbsp;Malaria der Paul-Ehrlich-Gesellschaft als Mittel der ersten Wahl zur Therapie der komplizierten Malaria tropica empfohlen.
 
Artesunat wird von der AG&nbsp;Malaria der Paul-Ehrlich-Gesellschaft als Mittel der ersten Wahl zur Therapie der komplizierten Malaria tropica empfohlen.
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*die empfohlenen Mindestmengen und Konzentrationen unterschritten wurden.
 
*die empfohlenen Mindestmengen und Konzentrationen unterschritten wurden.
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Als mitverantwortlich für die Resistenzentwicklung wird von der WHO die in Winnenden ansässige, christliche Hilfsorganisation Anamed International gemacht. Ihr Name steht für »Aktion Natürliche Medizin«. Patienten in Entwicklungsländern sollen sich mit dort angebauten Heilpflanzen selbst therapieren, um auf importierte Medikamente verzichten zu können. Das Anamed-Konzept sieht auch mit Artemisia annua zubereitete Tees als Therapeutikum gegen Malaria vor. Trotz Besserung kommt es unter der Teeanwendung jedoch nicht zur erhofften Heilung, der Erreger Plasmodium kann sich weiterhin versteckt im Körper aufhalten. Die Konzentration des Wirkstoffs im Blut von Artemisia-Tee-Konsumenten reicht nicht, um den Parasiten endgültig zu besiegen. Der Biologe Frank van der Kooy von der Universität Leiden ist der Meinung, dass dazu fünf Liter Artemisinintee am Tag notwendig wären.<ref>http://www.zeit.de/2009/36/Kommentar-Malaria</ref>
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Die WHO betrachtet die in Winnenden ansässige, christliche Hilfsorganisation Anamed International als mitverantwortlich für die Resistenzentwicklung. Ihr Name steht für »Aktion Natürliche Medizin«. Patienten in Entwicklungsländern sollen sich nach Vorstellungen dieser Organisation mit dort angebauten Heilpflanzen selbst therapieren, um auf importierte Medikamente verzichten zu können. Das Anamed-Konzept sieht auch mit Artemisia annua zubereitete Tees als Therapeutikum gegen Malaria vor. Trotz Besserung kommt es unter der Teeanwendung jedoch nicht zur erhofften Heilung, der Erreger Plasmodium kann sich weiterhin versteckt im Körper aufhalten. Die Konzentration des Wirkstoffs im Blut von Konsumenten des Artemisia-Tees reicht nicht, um den Parasiten endgültig zu besiegen. Der Biologe Frank van der Kooy von der Universität Leiden ist der Meinung, dass dazu fünf Liter Artemisinintee am Tag notwendig wären.<ref>http://www.zeit.de/2009/36/Kommentar-Malaria</ref>
    
==Literatur==
 
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