Aquaquant: Unterschied zwischen den Versionen

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Zum angeblichen Wirkprinzip wird ausgeführt, dass nicht nur eine "Befreiung von Vorbelastungen" stattfinde, sondern die "biophysikalisch" wirkenden Aquaquant-Geräte ''"mikroskopisch kleine Zusammenballungen im Wasser in deren kleinstmögliche Einheit auflösen"'' und zwar durch einen ''"quantenphysikalischen Effekt: Die ungünstigen Anziehungskräfte und Bindungen im Mikrokosmos des Wassers werden gelöst und damit unschädlich gemacht - ganz von selbst."'' [[Pseudowissenschaft]]lich wird auch formuliert:
 
Zum angeblichen Wirkprinzip wird ausgeführt, dass nicht nur eine "Befreiung von Vorbelastungen" stattfinde, sondern die "biophysikalisch" wirkenden Aquaquant-Geräte ''"mikroskopisch kleine Zusammenballungen im Wasser in deren kleinstmögliche Einheit auflösen"'' und zwar durch einen ''"quantenphysikalischen Effekt: Die ungünstigen Anziehungskräfte und Bindungen im Mikrokosmos des Wassers werden gelöst und damit unschädlich gemacht - ganz von selbst."'' [[Pseudowissenschaft]]lich wird auch formuliert:
:''"Diese Befreiung der Mikro-Universen im atomaren Gefüge von den inzwischen überall vorhandenen magnetischen oder elektrostatischen Landungen kann man sich wohl am besten vorstellen, wenn man an eine „De-Mag­ne­ti­sie­rung“ der Teilchen denkt. Zwischen winzigen atomaren Teilchen herrschen unglaubliche starke Bindungskräfte. Man braucht nur an die gewaltigen Energien bei der Kernspaltung in einem Atomkraftwerk oder gar bei der Kernfusion zu denken. Unvorstellbar!"''
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:''"Diese Befreiung der Mikro-Universen im atomaren Gefüge von den inzwischen überall vorhandenen magnetischen oder elektrostatischen Landungen [sic!] kann man sich wohl am besten vorstellen, wenn man an eine „De-Mag­ne­ti­sie­rung“ der Teilchen denkt. Zwischen winzigen atomaren Teilchen herrschen unglaubliche starke Bindungskräfte. Man braucht nur an die gewaltigen Energien bei der Kernspaltung in einem Atomkraftwerk oder gar bei der Kernfusion zu denken. Unvorstellbar!"''
  
 
Indirekt wird auch behauptet, dass das unterstellte Funktionsprinzip entweder vom Erfinder oder von einem externen Beobachter prinzipiell gar nicht verstanden werden könne:
 
Indirekt wird auch behauptet, dass das unterstellte Funktionsprinzip entweder vom Erfinder oder von einem externen Beobachter prinzipiell gar nicht verstanden werden könne:

Version vom 13. Dezember 2012, 14:03 Uhr

Aquaquant ist die Handelsmarke für Produkte der Firma EcoQuant GmbH aus München[1], die eine so genannte Wasserbelebung bewerkstelligen sollen. In Werbeaussagen, die dem allgemeinen Lesepublikum des Internet zugänglich sind, werden zudem gesundheitsrelevante Aussagen zu den Aquaquant-Produkten gemacht, die mit anekdotischen Berichten und ausgesuchten Kundenmeinungen zu belegen versucht werden. Nach Angaben der EcoQuant HmbH hätten die Aquaquant-Produkte auf Grund eines "quantenphysikalischen Effekts" ausschließlich positive Wirkungen. Demnach bekäme behandeltes Wasser eine höhere "Vitalität", werde "harmonisiert" und "belebt". In der Werbung heißt es:

"..Bereits der Name AQUAQUANT weist darauf hin, dass sich das Wasser durch die Gegenwart des Gerätes unter der Mitwirkung von Quanten physikalisch verändert. Es verändert sich in Freiheit von Vorbelastungen von selbst. Es wird nichts hinzugefügt, weder Energie noch Informationen, Druck, Strahlung oder Chemie..."

Zum angeblichen Wirkprinzip wird ausgeführt, dass nicht nur eine "Befreiung von Vorbelastungen" stattfinde, sondern die "biophysikalisch" wirkenden Aquaquant-Geräte "mikroskopisch kleine Zusammenballungen im Wasser in deren kleinstmögliche Einheit auflösen" und zwar durch einen "quantenphysikalischen Effekt: Die ungünstigen Anziehungskräfte und Bindungen im Mikrokosmos des Wassers werden gelöst und damit unschädlich gemacht - ganz von selbst." Pseudowissenschaftlich wird auch formuliert:

"Diese Befreiung der Mikro-Universen im atomaren Gefüge von den inzwischen überall vorhandenen magnetischen oder elektrostatischen Landungen [sic!] kann man sich wohl am besten vorstellen, wenn man an eine „De-Mag­ne­ti­sie­rung“ der Teilchen denkt. Zwischen winzigen atomaren Teilchen herrschen unglaubliche starke Bindungskräfte. Man braucht nur an die gewaltigen Energien bei der Kernspaltung in einem Atomkraftwerk oder gar bei der Kernfusion zu denken. Unvorstellbar!"

Indirekt wird auch behauptet, dass das unterstellte Funktionsprinzip entweder vom Erfinder oder von einem externen Beobachter prinzipiell gar nicht verstanden werden könne:

"Weil das, was da passiert, so unglaublich ist, stelle ich seit einiger Zeit jede weitere Forschung und Erklärung nur noch auf „Funktion“ und „Wirkung“ ab. Physikalische Eigenschaften sind auch dann wirksam, wenn sie rational nicht mehr verstanden werden."

Um Aquaquant plausibler erscheinen zu lassen, wird vom Erfinder Hermann J. Kerl auch der Galilei-Vergleich herangezogen, der typischerweise dann ins Gespräch gebracht wird, wenn ein Funktionsprinzip nicht erklärbar ist:

"Was soll eine ständige Debatte mit den Leuten bringen, die noch nicht in der Lage sind, die sichtbaren Wirkungen als Naturgesetze zu akzeptieren, nur weil es noch nicht in der Schule gelehrt wird? Wenn man in die Geschichte zurück blickt, wie viele Dogmen wurden als „ewig gültig“ behauptet und mussten schließlich doch korrigiert werden. Ich erinnere ganz besonders an die schreckliche Verurteilung von Galileo Galilei, der unter Folterandrohung abschwören musste, dass sich die Erde um die Sonne dreht.
„Und sie dreht sich doch.“ Heute wissen wir es."

Aufgrund des nicht plausibel gemachten Aquaquant-Prinzips komme es nicht mehr zu Kalkablagerungen in Rohrleitungen, alte Kalkablagerungen würden "abgebaut" (Zitat: Der AQUAQUANT löst die Inhaltsstoffe des Wassers in feinste Teilchen auf – auch den Kalk.). Der Verbrauch an Waschmitteln könne reduziert werden.

Als eine Art Herausstellungsmerkmal für die Aquaquant-Produkte können behauptete Wirkungen auf Keime im Wasser angesehen werden. So hätten angeblich Laboruntersuchungen ergeben, dass aquaquantbehandeltes Wasser "lange Zeit keimfrei" bleibe, "ohne Chlor und Chemikalien - durch Laboruntersuchungen nachgewiesen."

Hinweis: Aquaquant ist auch eine geschützte Wortmarke der Firma Merck Millipore für ein Testverfahren.

Gerätevarianten

Aquaquant Gerätevarianten (2012, Bild: Güdelhöfer & Güdelhöfer GbR)

Offenbar gibt es derzeit (2012) drei Gerätevarianten:

  • Aquaquant-Stab AQT, ein zylindrisch geformter, 26 cm langer Gegenstand aus Edelstahl, der von außen mit simplen Kabelbindern an einer Wasserleitung montiert werden soll, um seine Wunderwirkung zu entfalten. Die Wirkung sei so intensiv, dass sie selbst für drei angeschlossene Wohnungen ausreiche. Preis: in Holzschatulle für 699,72 Euro.
  • Ein Aquaquant-Durchfluss-Aktivator aus Edelstahl wird als so genannter "Verstärker für besonders exquisites Duschvergnügen" bezeichnet und soll aus zehn kleinen Aquaquantstäben bestehen, die reihum angeordnet sind. Der Aktivator wird an Duschbrausen montiert. Der Aktivator soll sogar Krankheiten heilen: "Die Haut und die Haare sind nach dem Duschen seidig glatt. Aus Anwenderberichten wissen wir, dass sich Hautprobleme, oft auch langwierige Hautkrankheiten, meist schon nach kurzer Zeit bessern oder lösen." Preis: 474,81 Euro.
  • Ein Aquaquant-Anhänger (AQUAQUANT-Amulett) ist eine Art tragbarer Talisman aus Edelstahl, der alleine dadurch, dass er erworben und von Käufer mit sich getragen wird, stets positive Wirkungen erzeugen soll. In ihm sollen "Lichtquanten" enthalten sein, die für die positiven Wirkungen verantwortlich seien: "..Die große Dichte an Lichtquanten in seinem Inneren reinigt und aktiviert alle in Ihrem Körper zirkulierenden Flüssigkeiten – und damit den Stoffwechsel." Preis: 101,15 Euro (Ausführung hartvergoldet AOR 45: 142,80 Euro)

Behaupteter sterilisierender und/oder desinfizierender Effekt

Aquaquant Pool.jpg
Schreiben eines Münchner Fachanwalts für Medizinrecht, das eine Wirksamkeit bei Kontamination mit Legionellen belegen soll

Behauptet wird auch, dass der Einsatz von Aquaquant geeignet sei, auf bewährte Verfahren der Wasserdesinfektion in Schwimmbädern und Whirlpools verzichten zu können:

"AQUAQUANT-Wasser für (Whirl-)Pools
Haben Sie einen Whirlpool oder ein Schwimmbad? Mit einem speziellen AQUAQUANT-Gerät brauchen Sie dem Badewasser keine chemischen Mittel wie Chlor mehr zuzusetzen. Es bleibt ohne Giftbelastung nachweisbar keimfrei und pH-stabil. Das Wasser wird angenehm weich, verhindert harte Kalkablagerungen und bewirkt, dass die Haut der Badenden glatt und geschmeidig wird. Ein Umbau der Anlage ist nicht nötig. Das Gerät wird in das Vorsieb der Filterpumpe gestellt, dort intensiv vom Wasser umströmt und übergibt so die physikalischen Eigenschaften, wenn die Filterpumpe läuft, an das Badewasser. Kein Verschleiß, kein Verbrauch."

Um dies plausibel zu machen, wird unter anderem ein Brief eines Medizinrechtlers zitiert und im Internet dokumentiert, der offenbar Besitzer eines Aquaquantgeräts ist und dieses in seiner Privatwohnung bei einer Kontamination mit lebensbedrohlichen Legionellen einsetzte. Der Schreiber, ein Fachanwalt für Medizinrecht und "Patientenanwalt" (M.G.) aus München, äußerte sich im Oktober 2012 folgendermaßen: "..Wie Sie wissen, wurde Ende Juli 2012 eine Trinkwasserkontamination mit Legionellen in meiner privaten Wohnanlage in der Münchner Innenstadt festgestellt. Daraufhin bauten Sie mehrere Stäbe Ihres Systems „Aquaquant“ in meine Wohnung ein. Bei der Neubegutachtung des Trinkwassers Ende August stellte sich dann heraus, dass der Messwert bzgl. der Legionellen bei „0“ liegt.
Damit steht fest, dass Ihr System „Aquaquant“ einen optimalem Schutz vor Legionellen bietet und ich durch Ihr System nun ein sauberes und gutes Wasser habe."
[2] Der Fachanwaltfür Medizinrecht beobachtet hier lediglich eine nichts beweisende zeitliche Korrelation für seine weitreichende Aussage, die geeignet ist, potentielle Käufer von Aquaquantprodukten dazu zu bewegen, bei einer tatsächlichen Legionellenkontamination auf tatsächlich wirksame Maßnahmen zu verzichten. Es bleibt unbekannt, ob tatsächlich wirksame Desinfektionsmaßnahmen zeitgleich oder vorher beim Schreiber des Briefs durchgeführt wurden. Ob dies die einzige Rückmeldung eines Aquaquantkunden zur Frage einer möglichen desinfizierenden Wirkunge war, muss offenbleiben, da nicht erkennbar ist, nach welchen Kriterien der Anbieter Zuschriften zitiert.

Quellennachweise