Anthroposophische Rassenlehre

Aus Psiram
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Die Anthroposophische Rassenlehre ist Bestandteil der Glaubenslehre der Anthroposophie, wonach sich die menschliche Entwicklung auf der Erde sich in sieben aufeinanderfolgende Wurzelrassen vollzieht.

Im Laufe dieser Entwicklung soll sich der Geist in den ersten Wurzelrassen immer mehr mit der Materie verbinden, bis er in der "atlantischen Epoche" eine menschliche körperliche Gestalt annimmt. Der Geist soll das intuitive Wissen um seine Göttlichkeit sowie magische Künste verlieren, aber dafür aber neue Fähigkeiten entwickeln.

Die anthroposophische Rassenlehre ist ein herbeiphantasiertes Glaubenskonstrukt, das sich verschiedener Legenden, Sagen und Märchen bedient. Sie postuliert auch das Vorhandensein menschlicher Rassen und hat rassistische Inhalte.

Die anthroposophische Rassenlehre ist immer noch Lehrinhalt der Waldorfschulen. Die rassistischen Aussagen Steiners werden da aber nicht mehr erwähnt.

Wurzelrassen

Die ersten fünf Wurzelrassen sowie einige Unterrassen schilderte Steiner in dem Buch „Aus der Akasha-Chronik“. Diese Akasha-Chronik gilt Esoterikern als eine Art lebende Schrift, die nur die Eingeweihten verstehen. In dieser Schrift, so sagte Steiner, spielen sich die Vorgänge "in vollem Leben" ab, und man kann auf diese Weise in ferne Vergangenheiten blicken, die weiter zurückreichen als die bekannte "äußere Geschichte".

Die Gegenwart spielt sich demnach auf dem vierten Planeten, der Erde ab. Am Ende der Erdenzeit werden die anthroposophisch erleuchteten Geister ihre physische Hülle abstreifen und zu Engeln erhoben, während die "Materialisten" zu Tiermenschen degenerieren.

Die ersten beiden, die "polarische" und die "hyperboräische" Rasse, hatten kaum menschliche Züge. Bei den Hyperboräern, sagte Steiner, schwand die Fähigkeit zur Selbstbefruchtung, die Ernährungs- und Fortpflanzungsorgane wandelten sich zu Sprech- und Denkorganen. Die irdische Materie verdichtete sich, weshalb die Seele den Körper nicht mehr beliebig formen konnte.

Die dritte Wurzelrasse, die sogenannten "Lemurier", lebten südlich des heutigen Asien: Sie hausten in Erdhöhlen und atmeten eine wässrige milchartige Substanz ein. Sie waren ursprünglich geborene Magier, konnten Gedanken lesen und ungeheure Lasten durch bloßen Willen heben. Ihre Aufgabe war es, den Willen auszubilden, wofür nach Steiner eine gewisse Brutalität notwendig war. Für den Untergang der Lemurier lieferte Steiner zwei Erklärungen, nämlich Vulkanausbrüche und/oder zuviel Sex. Er schrieb den Lemuriern zu, anstelle der Selbstbefruchtung die zweigeschlechtliche Fortpflanzung ausgebildet zu haben. Die spirituelle Evolution habe die Lemurier überrollt und ihr wenig entwickeltes Inneres in die äußere körperliche Starrheit gezwängt, erklärte Steiner. Die Charakteristik der äußeren Starre bedeutet in der anthroposophischen Terminologie immer, dass ein Lebewesen, ein Mensch oder ein Tier, nicht mehr entwicklungsfähig ist und degeneriert. Die lemurische Rasse verfiel, die meisten sanken herab, gemäß Steiners Regel, dass der Aufstieg einer Minderheit immer den Abstieg der Mehrheit bedeutet, "bis zur Stufe der Wildheit."

Unter dem Einfluss höherer Wesen entwickelte sich nur eine kleine Gruppe zum Keim der atlantischen Wurzelrasse. Diese vierte Wurzelrasse benannte Steiner nach der mythischen Insel Atlantis, die nach der Legende einst zwischen Europa und Amerika lag. Für Anthroposophen ist Atlantis eine historische Realität, die sie verteidigen und die in den Waldorfschulen auch als solche gelehrt wird. Auch die Masse der Atlantier verfiel.

Wieder bildete nur ein kleiner Teil den Kern für die fünfte arische Wurzelrasse. Die fünfte Unterrasse entwickelte die logische Denkkraft und die Urteilskraft, verlor dafür aber die Lebenskraft.

Die fünfte Wurzelrasse sein in mehrere Unterrassen aufgeteilt, z.B. die Tolteken und die Ur-Semiten, deren begabtester Teil, so Steiner, zum Keim der arischen Rasse werde. Die Masse der Ur-Semiten aber trifft der böse Fluch der Ratio, sie produzieren "unruhige Zustände" und beherrschen obendrein Techniken wie das Feuer, aber ohne religiösen Charakter, und gehen schließlich an "Neuerungssucht und Veränderungslust" zugrunde.

Bevor Atlantis im Ozean versank, wanderten einzelne Gruppen aus, glauben die Anthroposophen. Die Nachkommen derer, die in den Westen, nach Amerika gingen, diffamierte Steiner als "dekadente" Abzweigung. Sie seien eine jener Gruppen, bei denen das Knochensystem zu früh verhärtete, solche Menschen blieben als "degenerierte Menschenrasse zurück".

Sein Schüler Wachsmuth wollte anhand des Kopffederschmuck beweisen, dass Indianer ein "verhärtetes" Kopfsystem besäßen und darum degeneriert seien. Bei der "malayischen Rasse" diagnostizierte der Geisterseher Steiner ein zu früh verhärtetes Nervensystem, bei den Schwarzen ein verhärtetes Ernährungssystem und bei den Mongolen verhärtetes Blut sowie einen naiven Glauben an das Leben. Er stellt Indianer, Malaien, Schwarze und Mongolen mit Tieren auf eine Stufe, in dem er physische Verhärtung und damit spirituellen Stillstand unterstellte. Die Indianer wurden auf dem Weg zum Arier und zum Übermenschen "herausgenommen" wie die Affen.

Demnach sah Steiner diese Menschen als "minderwertige Rassen" an, die zum Aussterben verdammt seien.