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Steiner benutzte den Begriff Anthroposophie erstmals 1902 während seiner Tätigkeit für die Theosophische Gesellschaft (1902–1913). Der Begriff der Anthroposophie war jedoch bereits im  16.&nbsp;Jahrhundert im Gebrauch<ref>Anonymes Buch ''Arbatel de magia veterum, summum sapientiae studium'' (1575) wahrscheinlich von Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim</ref> als ''Wissenschaft des Guten''.
 
Steiner benutzte den Begriff Anthroposophie erstmals 1902 während seiner Tätigkeit für die Theosophische Gesellschaft (1902–1913). Der Begriff der Anthroposophie war jedoch bereits im  16.&nbsp;Jahrhundert im Gebrauch<ref>Anonymes Buch ''Arbatel de magia veterum, summum sapientiae studium'' (1575) wahrscheinlich von Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim</ref> als ''Wissenschaft des Guten''.
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Heutige Belange der Anthroposophie werden von der Anthrosophischen Gesellschaft gesteuert. Bei dieser handelt es sich um eine der bedeutendsten und bestetabliertesten Esoterikgruppierungen des deutschsprachigen Raumes. Sie verfügt über weitverzweigte Wirtschaftsbetriebe ([[Wala]], [[Weleda]], [[Demeter|Demeter]]), über eigene Banken, Finanzgesellschaften, Film- und Fernsehproduktionsstätten, Krankenhäuser, Studienzentren und private Hochschulen. Hinzu kommen mehrere Buch- und Zeitschriftenverlage. Finanzkräftige Unterstützung erhält die Anthroposophische Gesellschaft aus der Wirtschaft, aus staatlichen Subventionen sowie über Spenden und Schenkungen. Ihre Mitgliederzahl dürfte im deutschsprachigen Raum bei knapp 30.000&nbsp;Mitgliedern liegen.
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Heutige Belange der Anthroposophie werden von der Anthrosophischen Gesellschaft gesteuert. Bei dieser handelt es sich um eine der bedeutendsten und bestetablierten Esoterikgruppierungen des deutschsprachigen Raumes. Sie verfügt über weitverzweigte Wirtschaftsbetriebe ([[Wala]], [[Weleda]], [[Demeter|Demeter]]), über eigene Banken, Finanzgesellschaften, Film- und Fernsehproduktionsstätten, Krankenhäuser, Studienzentren und private Hochschulen. Hinzu kommen mehrere Buch- und Zeitschriftenverlage. Finanzkräftige Unterstützung erhält die Anthroposophische Gesellschaft aus der Wirtschaft, aus staatlichen Subventionen sowie über Spenden und Schenkungen. Ihre Mitgliederzahl dürfte im deutschsprachigen Raum bei knapp 30.000&nbsp;Mitgliedern liegen.
    
==Anthroposophie als esoterische Lehre==
 
==Anthroposophie als esoterische Lehre==
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[[Engel]] und Erzengel spielen genauso eine zentrale Rolle im anthroposophischen Selbstverständnis wie ihre Gegenspieler Luzifer und Ahriman. Steiners Schriften sind durchzogen von Angeloi, Archangeloi, Exusai, Kyriotetes, Seraphimen.
 
[[Engel]] und Erzengel spielen genauso eine zentrale Rolle im anthroposophischen Selbstverständnis wie ihre Gegenspieler Luzifer und Ahriman. Steiners Schriften sind durchzogen von Angeloi, Archangeloi, Exusai, Kyriotetes, Seraphimen.
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Luzifer bezeichnet im Lateinischen den Planeten Venus als Morgenstern und wird auch als "Lichtbringer" übersetzt. Die Gleichsetzung mit dem Satan beruht auf einer Missinterpretation des hebräischen Urtextes der Bibel und seiner Falschübersetzung. Sie bezieht sich auf das Bibelzitat Jes&nbsp;14,12-14&nbsp;EU. Jedoch hat die dort erscheinende Allegorie eines untergehenden Morgensterns (Venus) nichts mit dem christlichen gefallenen Engel Luzifer zu tun, sondern bezieht sich auf den Untergang des babylonischen Reiches und seines Königs Nebukadnezar, der mit dem Morgenstern verglichen wird, der von der Sonne, die Israel darstellt, überstrahlt wird. Auf diese Untergangsgeschichte bezieht sich die Vorstellung, Luzifer sei der gefallene Engel Satan, der aus dem Himmel verbannt worden sei. In der Anthroposophie wird Luzifer als ''geistige Wesenheit'' beschrieben, die polar zur Wesenheit Ahriman steht. Luzifer wird charakterisiert mit ''Kräften des Bewegten und Auflösenden'', Ahriman mit ''Kräften des Strukturierenden und Verhärtenden''.
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Luzifer (lat.: ''lichtbringend'') bezeichnet den Planeten Venus als Morgenstern. Die Gleichsetzung mit dem Satan beruht auf einer Missinterpretation des hebräischen Urtextes der Bibel und seiner Falschübersetzung. Sie bezieht sich auf das Bibelzitat Jes&nbsp;14,12-14&nbsp;EU<ref>''Wie bist du vom Himmel gefallen, du schöner Morgenstern! Wie bist du zur Erde gefällt, der du die Heiden schwächtest! 13  Gedachtest du doch in deinem Herzen: "Ich will in den Himmel steigen und meinen Stuhl über die Sterne Gottes erhöhen; 14  ich will mich setzen auf den Berg der Versammlung in der fernsten Mitternacht; ich will über die hohen Wolken fahren und gleich sein dem Allerhöchsten."</ref>. Jedoch hat die dort erscheinende Allegorie eines untergehenden Morgensterns (Venus) nichts mit dem christlichen gefallenen Engel Luzifer zu tun, sondern bezieht sich auf den Untergang des babylonischen Reiches und seines Königs Nebukadnezar, der mit dem Morgenstern verglichen wird, der von der Sonne, die Israel darstellt, überstrahlt wird. Auf diese Untergangsgeschichte bezieht sich die Vorstellung, Luzifer sei der gefallene Engel Satan, der aus dem Himmel verbannt worden sei. In der Anthroposophie wird Luzifer als ''geistige Wesenheit'' beschrieben, die polar zur Wesenheit Ahriman steht. Luzifer wird charakterisiert mit ''Kräften des Bewegten und Auflösenden'', Ahriman mit ''Kräften des Strukturierenden und Verhärtenden''.
    
Ahriman ist in der Anthroposophie eine ''Geistige Wesenheit'' der Finsternis und der ''Widermächte'', die das schädliche Prinzip des materialistisch-technischen Verstandes und der ''kalten Intelligenz'' darstellen soll.
 
Ahriman ist in der Anthroposophie eine ''Geistige Wesenheit'' der Finsternis und der ''Widermächte'', die das schädliche Prinzip des materialistisch-technischen Verstandes und der ''kalten Intelligenz'' darstellen soll.
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[[image:Lili_Kolisko.jpg|Anthroposophin [[Lilli Kolisko]]|left|thumb]]
 
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[[image:schwenk.jpg|Mützenträger und Anthroposoph [[Theodor Schwenk]]|thumb]]
 
[[image:schwenk.jpg|Mützenträger und Anthroposoph [[Theodor Schwenk]]|thumb]]
Aufmerksamen Beobachtern fallen bestimmte Bekleidungsgewohnheiten ("Gewandung" genannt) bei Anthroposophen auf, die diese im günstigen Fall bereits auf Distanz erkennbar machen können. So sind außerhalb der Wohnung offenbar (insbesondere bei älteren Anthroposophen) Kopfbedeckungen gern gesehen. Häufig sind hier bei den Herren Baskenmützen zu beobachten.
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Aufmerksamen Beobachtern fallen bestimmte Bekleidungsgewohnheiten ("Gewandung" genannt) bei Anthroposophen auf. Angaben zu einem "Kleiderkult" des aktiven Anthroposophen ist im Werk "Achtung, Anthroposophie!" von Lydie und Andreas Baumann-Bay zu finden:
 
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Angaben zu einem "Kleiderkult" des aktiven Anthroposophen ist im Werk "Achtung, Anthroposophie!" von Lydie und Andreas Baumann-Bay zu finden:
   
:''"eine würdig aufrechte Haltung [...] einen Hut, eine Baskenmütze oder [...] ein Kopftuch, im Sommer [...] ein Strohhut. Die Kleidung ist wenig bis gar nicht figurbetont, meist ein bisschen zu warm für die Jahreszeit und selbstverständlich aus 100-prozentig natürlichen Materialien, bevorzugt Wolle oder Seide. Bei den Farben dominieren neben diskreten Erdfarben zarte Töne."''<ref>Baumann-Bay: "Achtung, Anthroposophie!", S.15</ref><ref>http://www.geschichteinchronologie.ch/steiner-terror/Baumann-Bay2000_steiners-heilslehre-unheil.htm</ref>
 
:''"eine würdig aufrechte Haltung [...] einen Hut, eine Baskenmütze oder [...] ein Kopftuch, im Sommer [...] ein Strohhut. Die Kleidung ist wenig bis gar nicht figurbetont, meist ein bisschen zu warm für die Jahreszeit und selbstverständlich aus 100-prozentig natürlichen Materialien, bevorzugt Wolle oder Seide. Bei den Farben dominieren neben diskreten Erdfarben zarte Töne."''<ref>Baumann-Bay: "Achtung, Anthroposophie!", S.15</ref><ref>http://www.geschichteinchronologie.ch/steiner-terror/Baumann-Bay2000_steiners-heilslehre-unheil.htm</ref>
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Selbt info3, dem Anthroposophen-Blatt, sind derartige Eindrücke nicht fremd:
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Selbst info3, dem Anthroposophen-Blatt, sind derartige Eindrücke nicht fremd:
 
:''Bedrohlich wirkende Anthro-Barockbauten, klobige Holzrahmen mit einem düster blickenden Steiner-Bild, wallende Gewänder, einen betulichen Tonfall, in dem mitklingt: Ich bin schon längst weiter als du. [...]''
 
:''Bedrohlich wirkende Anthro-Barockbauten, klobige Holzrahmen mit einem düster blickenden Steiner-Bild, wallende Gewänder, einen betulichen Tonfall, in dem mitklingt: Ich bin schon längst weiter als du. [...]''
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Allgemein bemängelt Steiner nun, dass zu seinen Lebzeiten der Mensch derart einem Materialismus verfallen sei, dass er eine Aura leugnen würde und auch "Gewandungen" nunmehr ablehne, die sich aus der Kopfaura ableiten würden. Dies drücke sich beispielsweise auch in der aufkommenden "Nacktkultur" (FKK) aus.<ref>Rudolph Steiner, GA 129, S. 198</ref>
 
Allgemein bemängelt Steiner nun, dass zu seinen Lebzeiten der Mensch derart einem Materialismus verfallen sei, dass er eine Aura leugnen würde und auch "Gewandungen" nunmehr ablehne, die sich aus der Kopfaura ableiten würden. Dies drücke sich beispielsweise auch in der aufkommenden "Nacktkultur" (FKK) aus.<ref>Rudolph Steiner, GA 129, S. 198</ref>
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Eine unter Anthroposophen nicht seltene [[Elektrosmog|Elektrosmog- und Mobilfunkangst]] kann sich auch durch das Tragen von "Strahlenschutzwesten" äußern.
      
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