Angelika Schrodt

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Angelika Schrodt (Bildquelle: Super-Illu)

Die aus Gera stammende Angelika Schrodt ist eine deutsche promovierte Psychologin, Traumatherapeutin und engagierte Gegnerin des Mobilfunks aus 78315 Radolfzell. In Radolfzell betreibt sie eine eigene Praxis.

Tätigkeiten als Trauma-Therapeutin

Angelika Schrodt ist aus den Medien als Notfallpsychologin/Traumatherapeutin von Ereignissen wie dem Concorde-Absturz bei Paris bekannt, aber auch als Gutachterin und Therapeutin von Vergewaltigungsopfern. Schrodt geriet im Zusammenhang mit einem Fernsehauftritt des Vergewaltigungsopfers "Stephanie" in die Kritik von Fachleuten.[1][2]

Aktivitäten in Sachen Mobilfunk

Skalarwellen Experimentier-Set
Pseudomedizinische ETZS-Skalarwellentherapie

Schrodt ist engagierte Bekämpferin des Mobilfunks, und dieser hätte dramatische gesundheitliche Folgen. So sei das chronische Erschöpfungssyndrom CFS durch eine "Elektrosmog-Exposition" bedingt, es käme zu "Schäden an den Genen", zu Krebs und zu "ungewöhnlich zunehmender Schlaganfallrate" und zum "Geldrollenphänomen". Nutznießer sei nur die Mobilfunkindustrie. Insgesamt würde auch eine "Desinformation" betrieben, behauptet Schrodt und erstattete in diesem Zusammenhang mehrere Anzeigen, so gegen das Bundesamt für Strahlenschutz und die Staatsanwaltschaft Konstanz. Eine Qualifikation auf dem Gebiet der Humanmedizin oder Nachrichtentechnik oder Physik ist nicht bekannt und wird von ihr auch nicht behauptet. Schrodt ist von der Richtigkeit des pseudowissenschaftlichen Konzepts der so genannten Skalarwellen überzeugt:

"Einige Lehrbuchphysiker tun unter Berufung auf die auf James Clark Maxwell zurück gehende Feldtheorie so, als ob es diesen Skalarwellen-Anteil nicht gäbe. Konsequenterweise leugnen diese Skeptiker die Skalarwellen im Nahfeld, oder es werden kurzerhand Felder postuliert, oder man behilft sich mit einer Modellbeschreibung, die aber nur einen Bruchteil der Nahfeldeigenschaften als grobe Näherung beschreibt.")

Nach Schrodts Meinung gäbe es neben schädlichen Skalarwellen auch heilende: "Heilkundlich genutzt werden Skalarwellen schon seit Jahrtausenden in der Naturheilkunde oder Volksmedizin".[3] Auch könnten Skalarwellen mit Wünschelruten gemutet werden:

"Strahlenfühlige Personen können Skalarwellen mit einer Wünschelrute muten. Damals wie heute konnten Skalarwellen qualitativ wie quantitativ nur indirekt erfasst werden, indem der dafür sensible und geübte Mensch als Biosensor dient und mit einer Wünschelrute oder einem Pendel den gesuchten Anteil im allgemeinen Rauschen ausmacht."

Nach unbelegten Behauptungen der Psychologin Schrodt strahlen Mobiltelefone neben den bekannten elektromagnetischen Wellen zusätzlich eine "ungenehmigte Strahlung unbekannter Größenordnung" ab, die aus ihrer Laiensicht "biologisch wirksam" sei, und dem "Antennenrauschen" der Mobiltelefone und Basisstationen entspräche. Ein derartiges "Antennenrauschen" im Nahfeld einer Antenne sei "in jedem Lehrbuch der Hochfrequenztechnik erklärt", meinte Schrodt:

"Antennenrauschen ist ein in der Hochfrequenztechnik bekanntes Phänomen im Nahfeld einer Antenne, also ein bestimmter Raum um die Antenne herum, der besondere Eigenschaften aufweist. Es geht dabei allerdings nicht um Schallwellen (akustische Geräusche), sondern vielmehr um elektrische und magnetische Feldphänomene, die sich in Richtung des Feldzeigers (d.h. in Ausbreitungsrichtung des Feldes) ausbreiten. Solche Wellen werden in der Physik als Longitudinalwellen, oder in der Mathematik auch als Skalarwellen bezeichnet, was aber dasselbe meint. Erst wenn sie das Nahfeld der Antenne verlassen, das bis zu 1/6 der Wellenlänge reicht, wandeln sie sich zu einem Teil in elektromagnetische Wellen, die nun transversal zum Feldzeiger schwingen. Der andere Teil des Antennenrauschens bildet die Antennenverluste, die letztendlich die Umgebung erwärmen. Also gibt es nun zwei Wellenanteile, die longitudinale Skalarwelle und die transversale Rundfunkwelle (Hertz’scher Wellenanteil)."[4]

Hierbei vermengt Schrodt unverständlicherweise die hypothetischen "Skalarwellen" mit physikalisch definierten Begriffen und verwechselt Nahfeld-Wirkungen, und Verlustwiderstände von Antennen mit dem tatsächlich bekannten Effekt des Antennenrauschen, das jedoch nur beim Empfang relevant ist, und sich aus dem thermischen Rauschen des Strahlungs- und des Verlustwiderstands der Antenne zusammensetzt.[5] Beim Senden führen Verlustwiderstände von Antennen je nach Größe und Verhältnis zum Strahlungswiderstand zu einer Erwärmung der Antenne, was im Mobilfunk aber technisch vernachlässigbar ist. Das Antennenrauschen spielt nur beim Empfang schwacher Signale eine Rolle. Zur Minderung werden bei bestimmten kritischen Anwendungen (Empfang entfernter Sonden oder Satelliten) die Bauteile stark abgekühlt, was das thermische Antennenrauschen mindert oder gar aufhebt. Das Antennenrauschen ist beispielsweise ein Bestandteil des Gesamtrauschens von LNCs in handelsüblichen Satellitenempfangsanlagen und wird dann als Rauschzahl F in Dezibel (dB) angegeben (als Zehnerlogarithmus des Verhältnisses zwischen Ausgangssignal und unverrauschtem Nutzsignal). Üblich sind auch Angaben zur technisch bestimmbaren Rauschtemperatur von Antennen, auf die Schrodt jedoch genausowenig eingeht wie auf die entsprechenden F-Rauschzahlwerte.

Ihr Unverständnis in physikalischen Fragen wird auch aus einer Empfehlung an Elektrosmog-Skeptiker deutlich:

"Den Umstand, dass Handys auch mit Skalarwellen arbeiten, kann jeder ganz einfach prüfen, indem er sein eingeschaltetes Handy in den Mikrowellenherd legt (Mikrowellenherd natürlich nicht einschalten!), die Tür verschließt und es anruft. Der Anruf darf nach den bekannten Gesetzen der Physik nicht ankommen, denn jeder Mikrowellenherd ist ein genormter Abschirmkäfig (Faradaykäfig) für elektromagnetische Wellen. Dies lässt sich auch jederzeit messtechnisch überprüfen. Bei ausreichender Feldstärke klingelt dennoch das Handy bei geschlossener Tür im Mikrowellenherd. Diesen einfachen Versuch kann jeder ganz leicht selber ausprobieren [...] Unter anderem lassen sich Skalarwellen nicht abschirmen wie die Herz'schen Wellen, sondern sie tunneln durch einen Faradaykäfig (z.B. einen Mikrowellenherd) ungehindert hindurch, was das klingelnde Handy im Mikrowellenherd erklärt."

Abschirmmaßnahmen sind nie über den kompletten Frequenzbereich des technisch nutzbaren Spektrums der elektromagnetischen Wellen möglich, sondern werden für bestimmte Bereiche optimiert. Des Weiteren ist eine 100%ige Abschirmung meist nicht möglich. Da im Mobilfunk (besonders in Nähe zu einer Basisstation) Signalreserven vorhanden sind, kann eine Verbindung zu einem Mobilfunktelefon auch in einem Mikrowellenherd oder einem anderen Metallkäfig zustande kommen.

Schrodt wird in Bezug auf angebliche schädliche Wirkungen (Elektrosmog) des Mobilfunks auch von dem niedergelassenen Arzt Hans-Christoph Scheiner zitiert, der ebenfalls in der Mobilfunkgegnerszene aktiv ist und bei der "Anti-Zensurkonferenz" des Sektengründers Ivo Sasek auftrat.

Wegen Missbrauchs der Wikipedia-Regeln wurde die Userin Angelika Schrodt bei Wikipedia gesperrt.[6]

Geschäftsführung INDEL Industrieelektronik GmbH

Angelika Schrodt ist vertretungsberechtigte Geschäftsführerin der Firma INDEL Industrieelektronik GmbH aus 78048 VS-Villingen.[7] Die Firma INDEL residiert im Technologiepark Villingen-Schwenningen und vermarktet pseudowissenschaftliche Skalarwellenprodukte von Konstantin Meyl, sowie Bücher und CDs. Als INDEL-Geschäftsführerin beschwerte sie sich dagegen, dass ein so genanntes "Skalarwellen-Experimentiergerät" der Firma INDEL GmbH (als angeblicher Nachbau eines Nikola Tesla-Senders aus Colorado Springs) zum prüfpflichtigen Medizinprodukt erklärt wurde. Da dieses Experimentiergerät angeblich Skalarwellen aussende, versuchte sie daraus absurderweise den Schluss abzuleiten, dass die Eigenschaft als Medizinprodukt impliziere, dass Skalarwellen tatsächlich existierten.

Weblinks

Quellennachweise