Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
111 Bytes hinzugefügt ,  00:56, 24. Jul. 2018
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 6: Zeile 6:  
2004 wurde bekannt, dass Wakefield vor der Veröffentlichung 55.000&nbsp;£ von Anwälten erhalten hatte, die Eltern autistischer Kinder vertraten.<ref>Brian Deer: ''[http://briandeer.com/mmr/lancet-deer-1.htm Revealed: MMR Research Scandal]'' The Sunday Times (London) February 22 2004</ref> Diese suchten Verbindungen zwischen Autismus und der Impfung, um Hersteller des Impfstoffes zu verklagen. Die Gelder waren weder den Mitautoren noch der Zeitschrift bekannt gewesen. Daraufhin traten zehn der dreizehn Autoren des Artikels von diesem zurück.<ref>Murch SH et al.: Retraction of an interpretation. Lancet. 2004;363(9411):750 PMID 15016483</ref> Im Februar 2010 wurde der Artikel von ''The Lancet'' zurückgezogen.<ref name="retraction">The Editors of The Lancet: Retraction &ndash; Ileal-lymphoid-nodular hyperplasia, non-specific colitis, and pervasive developmental disorder in children. The Lancet, Early Online Publication, 2 February 2010. doi:10.1016/S0140-6736(10)60175-7</ref>
 
2004 wurde bekannt, dass Wakefield vor der Veröffentlichung 55.000&nbsp;£ von Anwälten erhalten hatte, die Eltern autistischer Kinder vertraten.<ref>Brian Deer: ''[http://briandeer.com/mmr/lancet-deer-1.htm Revealed: MMR Research Scandal]'' The Sunday Times (London) February 22 2004</ref> Diese suchten Verbindungen zwischen Autismus und der Impfung, um Hersteller des Impfstoffes zu verklagen. Die Gelder waren weder den Mitautoren noch der Zeitschrift bekannt gewesen. Daraufhin traten zehn der dreizehn Autoren des Artikels von diesem zurück.<ref>Murch SH et al.: Retraction of an interpretation. Lancet. 2004;363(9411):750 PMID 15016483</ref> Im Februar 2010 wurde der Artikel von ''The Lancet'' zurückgezogen.<ref name="retraction">The Editors of The Lancet: Retraction &ndash; Ileal-lymphoid-nodular hyperplasia, non-specific colitis, and pervasive developmental disorder in children. The Lancet, Early Online Publication, 2 February 2010. doi:10.1016/S0140-6736(10)60175-7</ref>
   −
Wakefield gab 2001 seinen Job im ''Royal Free Hospital'' in London auf, und arbeitet heute für eine Privatklinik in den USA. 2007 musste er sich aufgrund der Vorwürfe vor einem Gericht der britischen Ärztekammer verantworten.<ref>Reiner Luyken: ''[http://images.zeit.de/text/2007/17/M-Anti-Impfkampagne Panik vor dem Piks]''. DIE ZEIT, 19.04.2007, 17/2007</ref> Im Mai 2010 wurde in Großbritannien ein Berufsverbot gegen ihn verhängt.<ref name='NIH'>http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,696472,00.html</ref>
+
Wakefield gab 2001 seinen Job im ''Royal Free Hospital'' in London auf, und arbeitet heute für eine Privatklinik in den USA. 2007 musste er sich aufgrund der Vorwürfe vor einem Gericht der britischen Ärztekammer verantworten.<ref>Reiner Luyken: ''[http://images.zeit.de/text/2007/17/M-Anti-Impfkampagne Panik vor dem Piks]''. DIE ZEIT, 19.04.2007, 17/2007</ref> Im Mai 2010 wurde in Großbritannien ein lebenslanges Berufsverbot gegen ihn verhängt.<ref name='NIH'>http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,696472,00.html</ref>
    
Nichtsdestotrotz werden seine längst widerlegten Thesen insbesondere von [[Esoterik|esoterisch inspirierten]] Kreisen und [[Impfgegner]]n immer wieder aufgegriffen, so z.B. von [[Andreas Bachmair]]&nbsp;[http://www.impfschaden.info/masern_impfung.htm] und von [[Hans Tolzin]], der ihn für ein im September 2017 geplantes "Stuttgarter Impfsymposium" als Vortragsredner vorsieht<ref>impf-report.de/symposium2017.html</ref>, auf dem auch [[Harald Walach]] und [[Angelika Müller]] auftreten sollen. Am 16. September trat Wakefield in Berlin-Wedding bei einer von [[Impfgegner]]n organisierten Demonstration auf, um einen Vortrag zu halten. Auf dieser Veranstaltung sprachen auch die Impfgegner [[Rolf Kron]] und [[Johann Loibner]].
 
Nichtsdestotrotz werden seine längst widerlegten Thesen insbesondere von [[Esoterik|esoterisch inspirierten]] Kreisen und [[Impfgegner]]n immer wieder aufgegriffen, so z.B. von [[Andreas Bachmair]]&nbsp;[http://www.impfschaden.info/masern_impfung.htm] und von [[Hans Tolzin]], der ihn für ein im September 2017 geplantes "Stuttgarter Impfsymposium" als Vortragsredner vorsieht<ref>impf-report.de/symposium2017.html</ref>, auf dem auch [[Harald Walach]] und [[Angelika Müller]] auftreten sollen. Am 16. September trat Wakefield in Berlin-Wedding bei einer von [[Impfgegner]]n organisierten Demonstration auf, um einen Vortrag zu halten. Auf dieser Veranstaltung sprachen auch die Impfgegner [[Rolf Kron]] und [[Johann Loibner]].
 +
 +
Nach Trennung von seiner Ehefrau ist Wakefield aktuell mit dem Fotomodel Elle Macpherson liiert.
 
==Der Artikel in ''The Lancet'' im Jahr 1998==
 
==Der Artikel in ''The Lancet'' im Jahr 1998==
 
Im Februar 1998 veröffentlichte eine Gruppe um Andrew Wakefield einen Bericht mit dem Titel "''Ileal-lymphoid-nodular hyperplasia, non-specific colitis, and pervasive developmental disorder in children''" in der angesehenen medizinischen Fachzeitschrift ''The Lancet''.<ref name=Wakefield98>AJ Wakefield et al.: ''Ileal-lymphoid-nodular hyperplasia, non-specific colitis, and pervasive developmental disorder in children''. Lancet. 351(9103), 1998, S. 637-41 PMID 9500320 [http://www.healthprotection.org.uk/ncbugs/ACROBATS/Wakefield98.pdf PDF]</ref> Der Bericht analysierte die Fälle von zwölf autistischen Kindern, welche 1996-1997 im Royal Free Hospital im Norden Londons behandelt wurden. Beschrieben werden den Darm betreffende Symptome, welche gemäß Wakefield der Beweis eines vollständig neuen Syndroms waren. Dieses bezeichnete er später als autistische Enterocolitis. Wakefield empfahl eine nähere Untersuchung von möglichen Ursachen in der Umwelt der Kinder, unter anderem des MMR-Impfstoffes. In der Arbeit werden Verbindungen zwischen Magen-Darm-Symptomen und Entwicklungsstörungen dieser Kinder vermutet, welche angeblich mit der MMR-Impfung verbunden waren. Die kausale Verknüpfung, die MMR-Impfstoffe führten zu Autismus, wurde indes nicht erreicht. In einer Pressekonferenz vor Veröffentlichung der Arbeit gab Wakefield jedoch an, er würde es für sinnvoll halten, bis zur Klärung Einzelimpfstoffe statt des Dreifach-MMR zu nutzen. Weiterhin gab er an, dass acht der zwölf Eltern die Impfung für eine wahrscheinliche Ursache hielten, da Impfung und Beginn der Symptome nur Tage auseinander lagen. Er erklärte, die weitere Verwendung des Kombinationsimpfstoffs ohne detaillierte Prüfung der Sachlage nicht mehr unterstützen zu können. In einer vorher für das Fernsehen erstellten Videoaufzeichnung forderte er, die Nutzung von MMR zugunsten der Einzelimpfstoffe auszusetzen.<ref>[http://briandeer.com/wakefield/royal-video.htm Video des Wakefield-Interviews]</ref>
 
Im Februar 1998 veröffentlichte eine Gruppe um Andrew Wakefield einen Bericht mit dem Titel "''Ileal-lymphoid-nodular hyperplasia, non-specific colitis, and pervasive developmental disorder in children''" in der angesehenen medizinischen Fachzeitschrift ''The Lancet''.<ref name=Wakefield98>AJ Wakefield et al.: ''Ileal-lymphoid-nodular hyperplasia, non-specific colitis, and pervasive developmental disorder in children''. Lancet. 351(9103), 1998, S. 637-41 PMID 9500320 [http://www.healthprotection.org.uk/ncbugs/ACROBATS/Wakefield98.pdf PDF]</ref> Der Bericht analysierte die Fälle von zwölf autistischen Kindern, welche 1996-1997 im Royal Free Hospital im Norden Londons behandelt wurden. Beschrieben werden den Darm betreffende Symptome, welche gemäß Wakefield der Beweis eines vollständig neuen Syndroms waren. Dieses bezeichnete er später als autistische Enterocolitis. Wakefield empfahl eine nähere Untersuchung von möglichen Ursachen in der Umwelt der Kinder, unter anderem des MMR-Impfstoffes. In der Arbeit werden Verbindungen zwischen Magen-Darm-Symptomen und Entwicklungsstörungen dieser Kinder vermutet, welche angeblich mit der MMR-Impfung verbunden waren. Die kausale Verknüpfung, die MMR-Impfstoffe führten zu Autismus, wurde indes nicht erreicht. In einer Pressekonferenz vor Veröffentlichung der Arbeit gab Wakefield jedoch an, er würde es für sinnvoll halten, bis zur Klärung Einzelimpfstoffe statt des Dreifach-MMR zu nutzen. Weiterhin gab er an, dass acht der zwölf Eltern die Impfung für eine wahrscheinliche Ursache hielten, da Impfung und Beginn der Symptome nur Tage auseinander lagen. Er erklärte, die weitere Verwendung des Kombinationsimpfstoffs ohne detaillierte Prüfung der Sachlage nicht mehr unterstützen zu können. In einer vorher für das Fernsehen erstellten Videoaufzeichnung forderte er, die Nutzung von MMR zugunsten der Einzelimpfstoffe auszusetzen.<ref>[http://briandeer.com/wakefield/royal-video.htm Video des Wakefield-Interviews]</ref>
81.394

Bearbeitungen

Navigationsmenü