Alexander E. Schröpfer

Alexander Schröpfer bei Bewusst TV von Jo Conrad (Bild: YouTube)
Reichsbürgerausweis von Alexander E. Schröpfer
Alexander E. Schröpfer Dr. h.c. of Ministerial Education MLDC Institute (USA). Bild: Screenshot von "Honigmann"-Blog
Vorschlag zum Überkleben eines Teils von Autokennzeichen durch Schröpfer (die Zahl 88 ist in rechten Kreisen beliebt und soll in diesen zweimal den 8. Buchstaben des Alphabets bedeuten, also "HH". HH ist in der rechten Szene stellvertretend für "Heil Hitler".) Bildquelle: Schröpfers Webseite jahrtausendluege.com

Alexander E. Schröpfer ("Aquisescout", geb. 5. Mai 1960) ist ein ehemaliger Oberstleutnant der Bundeswehr, Unternehmer und Reichsbürgerbewegung-Anhänger aus dem bayerischen 83229 Sachrang (vormals Raubling). Schröpfer nennt sich auch Alexander von Ludwigshafen oder alexander schRöpfer, der Schöpfer im Recht (siehe dazu: Namenskonventionen von Reichsbürgern). Schröpfer ist Inhaber der Marketing-Firma "AKQUISEscout Alexander E. Schröpfer". Er betreibt auch einen Internet-Blog namens "Steuern und Grundrechte Blog" sowie die Webseite "Jahrtausendlüge.de". Schröpfer beansprucht ferner einen kirchlichen Ehrendoktortitel (Alexander E. Schröpfer Dr. h.c. of Ministerial Education MLDC Institute (USA)) der Titelmühlen-Firma Miami Life Development Church (MLDC) aus Miami. Wie das Magazin Focus berichtete, war der wertlose Scheintitel in Deutschland für 39 Euro bei Groupon erhältlich.[1] Im Impressum seiner Webseite "aquisescout.de" wird der käufliche akademische Scheintitel jedoch nicht genannt.

Des Weiteren bezeichnete sich "OTL d. R. Alexander E. Schröpfer" auch als "Regionalleiter u. Pressesprecher des ZDS-DZfMR e.V. - Amtsleiter - Hauptsicherheitsamt für Menschenrechte", einer privaten KRR-Einrichtung. Beziehungen existieren auch zum rechtsgerichteten Blogger Ernst Köwing ("Der Honigmann") und dem Köwing-Intimus und Gebäudereiniger Andre Wessels ("Nussknacker"). So verlinkte Schröpfer "Honigmann"-Artikel und war Autor im Blog von Tina Wendt. In der Vergangenheit bezeichnete er sich auch als "Rechtanwalt" und "Linksanwalt", um juristische Kompetenz vorzutäuschen und zugleich den in Deutschland geschützten Begriff Rechtsanwalt zu umgehen.[2]

Alexander Schröpfer behauptet, "Bürger des fortbestehenden Staates Deutsches Reich" zu sein - eine Position, die in der deutschen rechten Szene und KRR-Szene geläufig ist. Beachtung für seine Aktion fand er dabei bei Jo Conrad, der ihn für sein Bewusst.TV interviewte.[3] Letztendlich ist Schröpfer überzeugt, dass die Bundesrepublik Deutschland effektiv kein Rechtsstaat sei. Er bezieht sich dabei, im Gegensatz zu vielen anderen KRR-Gruppierungen, auf das 1934 erschienene Reichsneuaufbaugesetz der Nazis, statt auf das kaiserliche Reichs- und Staatsangehörigkeitsgesetz (RuStAG) von 1913. Er bezeichnet Letzteres als "absoluten und schwerwiegender HOCHVERRAT!". Als Quelle zieht er dafür Hitlers Mein Kampf heran.[4]

Im Mai 2016 tauchte auf Facebook ein Screenshot auf, nach dem Schröpfer sich zur Zeit im offenen Vollzug der JVA Kiel befindet.[5] Zuvor wurde er im März desselben Jahres erneut bei Bewusst.TV von Jo Conrad interviewt, wo er über seine verlorenen Prozesse berichtete (siehe unten) und wirre Theorie über Menschenrechte und die Ungültigkeit deutscher Gesetze aufstellte.[6]

Erstattung von Anzeigen und Eingaben

Schröpfer ist nach Angaben, die er selbst im Internet verbreitet, eifriger Anzeigenerstatter. Offenbar erhofft er sich auf diese ungewöhnliche Weise Aufmerksamkeit für seine Anliegen. Unter anderem habe er folgende Anzeigen erstattet:

  • Selbstanzeige beim Generalbundesanwalt wegen "Gleichschaltung / Staatsangehörigkeit *DEUTSCH*".
  • Finanzamt Rosenheim. Schröpfer zeigte einen Mitarbeiter des örtlichen Finanzamts Rosenheim wegen "Folter" nach Art. 1 des Grundgesetzes, "Verdachts des Verfassungshochverrats" § 81 (2) StGB. und wegen "ungültiger Steuergesetze" an. Auch forderte er sämtliche gezahlte Steuern seit 1990 plus Zinsen zurück (insgesamt 855.000€). Eigentlicher Anlass war aber wohl Ärger über eine Vollstreckungsankündigung von ausstehenden Einkommensteuer- und Umsatzsteuerzahlungen für das Jahr 2008.
  • Anzeige gegen die Schweriner Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und weitere Personen wegen "Grundrechteverletzung durch Fortführung der faschistischen deutschen Staatsangehörigkeit und Gleichschaltungsgesetze ab 1934" und eine "Justizbeitreibungsverordnung von 1937".
  • Bundestagspräsident Norbert Lammert wurde von Schröpfer aufgefordert, die Immunität von 492 Bundestagsabgeordneten aufzuheben und gegen diese ein Prüfungsverfahren einzuleiten, da sie im Juni 2012 für den ESM-Vertrag gestimmt hatten.
  • Eingabe an den Wehrbeauftragten wegen einer "deutschen Staatsangehörigkeit nach Gleichschaltungsgesetz von Adolf Hitler aus 1934 R-StAG (Kolonieangehörigkeit)".
  • Anzeige wegen Diebstahls seines Mercedes beim Polizeipräsidium Priem (da Schröpfer sich als Reichsbürger wahrscheinlich geweigert hatte, die KFZ-Steuer zu bezahlen, wurde sein Wagen beschlagnahmt). Er bezog sich dabei auf eine absichtlich falsch verstandenen EU-Richtlinie und versuchte gleichzeitig, KFZ-Steuer und -Versicherung, Finanzierung sowie diverse Geldbußen zurückzufordern.
  • Im Oktober 2017 erstattete Schröpfer eine Anzeige gegen die Projekte Psiram und Sonnenstaatland wegen "Nutzung" des Namens Alexander Schröpfer. Die Staatsanwaltschaft in Itzehoe lehnte jedoch strafrechtliche Ermittlungen ab, da keine zureichenden tatsächliche Anhaltspunkte für die Begehung einer verfolgbaren Straftat vorlägen. Die bloße Nutzung eines Namens stelle auch keinen strafbewehrten Urheberrechtsverstoß dar. (siehe Bilder)

Bilder

Weblinks

Schröpfer beim Sonnenstaatland

Quellennachweise