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===Die Individuelle Patientendaten-Metaanalyse von Vickers et al. 2012===
 
===Die Individuelle Patientendaten-Metaanalyse von Vickers et al. 2012===
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Im September 2012 erschien eine Meta-Analyse der bisher publizierten kontrollierten  Untersuchungen zur Wirksamkeit der Akupunktur in der Behandlung von chronischen Schmerzen (unspezifischer Rücken- oder Nackenschmerz, Schulterschmerzen, chronische Kopfschmerzen oder Arthrose) <ref>Vickers AV, AM Cronin, AC Maschino et al: Acupuncture for Chronic Pain. Individual Patient Data Meta-analysis. Arch Intern Med. Published online September 10, 2012. doi:10.1001/archinternmed.2012.3654</ref>. Das Studienprotokoll war vorher veröffentlicht worden, die Methodik entsprach im Ganzen heute gültigen wissenschaftlichen Standards. Nach dieser Analyse erzielte die „Verum-Akupunktur“, verglichen mit einer Schein-Behandlung oder der „üblichen“ Behandlung (d. h. einer Behandlung mit nur geringem Placebo-Effekt), einen mittleren Effekt von 5 Punkten mehr Schmerzlinderung auf einer 100-Punkte-Skala.  
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Im September 2012 erschien eine Meta-Analyse der bisher publizierten kontrollierten  Untersuchungen zur Wirksamkeit der Akupunktur in der Behandlung von chronischen Schmerzen (unspezifischer Rücken- oder Nackenschmerz, Schulterschmerzen, chronische Kopfschmerzen oder Arthrose) <ref>Vickers AV, AM Cronin, AC Maschino et al: Acupuncture for Chronic Pain. Individual Patient Data Meta-analysis. Arch Intern Med. Published online September 10, 2012. doi:10.1001/archinternmed.2012.3654</ref>. Das Studienprotokoll war vorher veröffentlicht worden, die Methodik entsprach im Ganzen heute gültigen wissenschaftlichen Standards. Nach dieser Analyse erzielte die „Verum-Akupunktur“, verglichen mit einer Schein-Behandlung, einen mittleren Effekt von 5 Punkten mehr Schmerzlinderung auf einer 100-Punkte-Skala. Gegenüber einer „üblichen“ Behandlung (d. h. einer Behandlung mit nur geringem Placebo-Effekt) war der Unterschied größer.  
 
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Allerdings ist ein solcher Effekt klinisch nicht bedeutsam und liegt weit unter demjenigen, der in anderen Studien als „guter schmerzlindernder Effekt“ akzeptiert wird. Verschiedene Details in der statistischen Aufbereitung lassen darauf schließen, dass die Untersucher ein bestimmtes Ergebnis ihrer Arbeit favorisierten. Der wesentliche Einwand ist jedoch, dass es bisher keine einzige Doppelblindstudie gibt; die Kenntnis des Behandelnden über die Natur der Behandlung beeinflusst die Erwartungshaltung des Erkrankten bewusst oder unbewusst. Der statistisch signifikante aber praktisch nicht bedeutsame Vorteil der Akupunktur ist daher als Ausdruck der unausweichlich verbleibenden Ergebnisverzerrung anzusehen und deshalb völlig konsistent mit der Annahme einer reinen Placebo-Wirkung der Akupunktur. <ref>http://www.sciencebasedmedicine.org/index.php/can-we-finally-just-say-that-acupuncture-is-nothing-more-than-an-elaborate-placebo/</ref> 
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Allerdings ist ein solcher Effekt klinisch nicht bedeutsam und liegt weit unter demjenigen, der in anderen Studien als „guter schmerzlindernder Effekt“ akzeptiert wird. Verschiedene Details in der statistischen Aufbereitung lassen darauf schließen, dass die Untersucher ein bestimmtes Ergebnis ihrer Arbeit favorisierten. Der wesentliche Einwand ist jedoch, dass es bisher keine einzige Doppelblindstudie gibt; die Kenntnis des Behandelnden über die Natur der Behandlung beeinflusst die Erwartungshaltung des Erkrankten bewusst oder unbewusst. Der statistisch signifikante aber praktisch nicht bedeutsame Vorteil der Akupunktur ist daher als Ausdruck der unausweichlich verbleibenden Ergebnisverzerrung anzusehen und deshalb völlig konsistent mit der Annahme einer reinen Placebo-Wirkung der Akupunktur. <ref>http://www.sciencebasedmedicine.org/index.php/can-we-finally-just-say-that-acupuncture-is-nothing-more-than-an-elaborate-placebo/</ref>
    
==Bekannte methodische Probleme kontrollierter Akupunkturstudien==  
 
==Bekannte methodische Probleme kontrollierter Akupunkturstudien==  
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