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Im Dezember 2015 erschien bei Nuoviso ein Interview mit einem "Andre K." (in Wirklichkeit Adrian Richling), in dem dieser behauptete als KSK-Stabsunteroffizier der Bundeswehr in Afghanistan gewesen zu sein, und dabei Kinder und Frauen erschossen zu haben. Die Bundeswehr habe ihn zum Training auf Fotos von Verwandten schiessen lassen und im Einsatz habe er unter der Wirkung von Amphetaminen gestanden. Das Video wurde in der [[Truther]]szene und darüberhinaus auch in der rechten Szene auf zahlreichen Webseiten zum Anklicken verlinkt. Darunter beispielsweise von "Honigmann" [[Ernst Köwing]], Propagandaschau und "Trutzgauer Bote".
 
Im Dezember 2015 erschien bei Nuoviso ein Interview mit einem "Andre K." (in Wirklichkeit Adrian Richling), in dem dieser behauptete als KSK-Stabsunteroffizier der Bundeswehr in Afghanistan gewesen zu sein, und dabei Kinder und Frauen erschossen zu haben. Die Bundeswehr habe ihn zum Training auf Fotos von Verwandten schiessen lassen und im Einsatz habe er unter der Wirkung von Amphetaminen gestanden. Das Video wurde in der [[Truther]]szene und darüberhinaus auch in der rechten Szene auf zahlreichen Webseiten zum Anklicken verlinkt. Darunter beispielsweise von "Honigmann" [[Ernst Köwing]], Propagandaschau und "Trutzgauer Bote".
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Mehrere Personen die das Video sahen stellten schnell fest, dass das Richling-Interview ein Fake war, und Richling wurde als ''Neuer Hauptmann von Köpenick'' verspottet. Richlings eigene biographischen Anhaben sind nicht widerspruchslos mit seiner Geschichte kompatibel. So findet sich im facebook-Auftritt von Richling kein Hinweis zur angeblichen zehnjährigen Bundeswehrzeit und Richling gibt an seit 2003 sein Tonstudio zu betreiben. Auch berichtet er über ein Wirbelsäulenleiden, das 2010 hätte operiert werden sollen, und eine Folge des Dienstes bei der Bundeswehr gewesen sei. Daher sei er zu 50% schwerbehindert. Demnach hätte er, wenn er 2010 seine Dienstzeit beendet hätte, spätestens 2000, also im Alter von 14 Jahren, seinen Dienst bei der Bundeswehr begonnen. Auch hätte er sein Tonstudio parallel zu seiner angeblichen militärischen Auslandseinsätzen betreiben müssen. 2012 setzte er sich für einen Wärmebus in Stuttgart ein. Richlings Erzählung, er habe in Afghanistan eine Pipeline bewacht kann nicht stimmen, da Pipelines dort erst in Planung sind. Das Kommando KSK war auch nie im Irak gewesen. Ein von ihm gezeigtes Photo als in grüner Tarnuniform vermummter Soldat mit Schusswaffe stammt aus Indien und nicht aus Afghanistan, wo sowieso wüstenfarbene und nicht grüne Tarnkleidung verwendet wird.
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Mehrere Personen die das Video sahen stellten schnell fest, dass das Richling-Interview ein Fake war, und Richling wurde als ''Neuer Hauptmann von Köpenick'' verspottet. Richlings eigene biographischen Anhaben sind nicht widerspruchslos mit seiner Geschichte kompatibel. So findet sich im facebook-Auftritt von Richling kein Hinweis zur angeblichen zehnjährigen Bundeswehrzeit und Richling gibt an seit 2003 sein Tonstudio zu betreiben. Auch berichtet er über ein Wirbelsäulenleiden, das 2010 hätte operiert werden sollen, und eine Folge des Dienstes bei der Bundeswehr gewesen sei. Daher sei er zu 50% schwerbehindert. Demnach hätte er, wenn er 2010 seine Dienstzeit beendet hätte, spätestens 2000, also im Alter von 14 Jahren, seinen Dienst bei der Bundeswehr begonnen. Um bei der KSK eintreten zu kön­nen, muss man sich für 12 Jahre als Zeit­sol­dat verpflich­ten und min­des­tens 17 Jah­re alt sein. Auch hätte er sein Tonstudio parallel zu seiner angeblichen militärischen Auslandseinsätzen betreiben müssen. 2012 setzte er sich für einen Wärmebus in Stuttgart ein. Richlings Erzählung, er habe in Afghanistan eine Pipeline bewacht kann nicht stimmen, da Pipelines dort erst in Planung sind. Das Kommando KSK war auch nie im Irak gewesen. Ein von ihm gezeigtes Photo als in grüner Tarnuniform vermummter Soldat mit Schusswaffe stammt aus Indien und nicht aus Afghanistan, wo sowieso wüstenfarbene und nicht grüne Tarnkleidung verwendet wird.
    
Nuoviso schaltete das inzwischen peinlich gewordene Video auf "privat", andere Betrachter luden es bei verschiedenen Videoportalen aber wieder hoch. Grell distanzierte sich später halbherzig von Richling über facebook. Demnach hätte man bei Nuoviso die Geschichte von Richling mangels militärischem Fachwissen nicht prüfen können. Grell: ''..Ich engagierte mich daher sehr intensiv im Chat und hörte mir die Argumente an, die vorgebracht wurden. Die Argumente waren (bisher) keine Beweise, aber teils gute Argumente. Ohne Beweise allerdings stehe ich natürlich weiter zur Geschichte von unserem Gast..Ich konfrontierte Adrian damit, habe aber bisher noch keine Antwort..Wir haben es jetzt erstmal auf privat, wie ich gesehen habe, und warten, dass wir uns einigen..''
 
Nuoviso schaltete das inzwischen peinlich gewordene Video auf "privat", andere Betrachter luden es bei verschiedenen Videoportalen aber wieder hoch. Grell distanzierte sich später halbherzig von Richling über facebook. Demnach hätte man bei Nuoviso die Geschichte von Richling mangels militärischem Fachwissen nicht prüfen können. Grell: ''..Ich engagierte mich daher sehr intensiv im Chat und hörte mir die Argumente an, die vorgebracht wurden. Die Argumente waren (bisher) keine Beweise, aber teils gute Argumente. Ohne Beweise allerdings stehe ich natürlich weiter zur Geschichte von unserem Gast..Ich konfrontierte Adrian damit, habe aber bisher noch keine Antwort..Wir haben es jetzt erstmal auf privat, wie ich gesehen habe, und warten, dass wir uns einigen..''
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