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==Funktionsprinzip==
 
==Funktionsprinzip==
 
Derartige Anlagen bestehen aus einem starken Kurzwellensender und einem separaten Empfänger. Der Sender sendet kontinuierlich Impulsfolgen aus (DUGA-3: 10 Hz), die EIRP-Leistung kann im Bereich von einigen Megawatt liegen (zum Vergleich: etwa Leistung einer Elektrolok der Bundesbahn). An der Empfangsanlage werden diese Impulse empfangen, aber ebenso (allerdings viel schwächer) Reflexionen von allen möglichen Objekten und Gegenständen die in der Lage sind Funkwellen im Kurzwellenbereich zu reflektieren und die in der Beobachtungsrichtung der Anlage sind. Diese Objekte müssen grössere geometrische Abmessungen haben als bei üblichen Radarzielen. Die Reflexionen von fliegenden Flugzeugen oder fliegenden Raketen können ausgewertet werden, Gegenstände am Boden dagegen nicht. Ausgenutzt wird die Signallaufzeit, also der zeitliche Verzug (im Mikrosekundenbereich) bis zum Eintreffen der reflektierten Welle, sowie der Dopplereffekt der eine Aussage über die relative Geschwindigkeit zulässt. Der gemessene zeitliche Verzug erlaut eine Entfernungsbestimmung zum Ziel. Überhorizontradaranlagen nutzen die Tatsache aus dass Funkwellen zu bestimmten Tageszeiten und abhängig von der Jahreszeit und dem elfjährigen Rhythmus der Sonnenfleckenzahlen an bestimmten Schichten (zum Beispiel F-Schicht oder E-Schicht) der Ionosphäre reflektiert werden und so auch über den Horizont hinweg sich ausbreiten. Mit mehreren derartiger ''Hops'' an abwechselnden Reflexionen in der Ionosphäre und am Erdboden (oder Meeresoberfläche) kann sogar die ganze Welt umrundet werden, wie jeder Rundfunkhörer auf Kurzwelle weiss. Mit jeder der Reflexionen kommen jedoch störende Einflüsse hinzu, des weiteren ist das ganze System recht einfach störbar - dazu reichen einfache Störsender mit wenigen Watt Leistung aus. Die typische und rhythmische 10 Hz Impulsfolge derartiger Analagen hört sin in Kurzwellenempfängern wie das Klopfen eines Spechts an. Daher stammt auch die alternative Bezeichnung des Woodpecker. Funkamateure im Westen haben sich jahrelang einen Spass damit gemacht mit ihren kleinen Funkananlagen die nervigen Woodpeckerstörungen der DUGA-3 durch Tonbandwidergaben der Impulse zu stören. Da die von der Anlage empfangenen Reflexionen ja als passive Signale sehr schwach sind, reichen einige Watt um sie zu simulieren. Ein ständiger Frequenzwechsel war dann der Beweis für einen Störeffekt. Modernere Anlagen schalten sowieso permanent ihre Nutzfrequenz und Impulsfolge um, um störfester zu sein.
 
Derartige Anlagen bestehen aus einem starken Kurzwellensender und einem separaten Empfänger. Der Sender sendet kontinuierlich Impulsfolgen aus (DUGA-3: 10 Hz), die EIRP-Leistung kann im Bereich von einigen Megawatt liegen (zum Vergleich: etwa Leistung einer Elektrolok der Bundesbahn). An der Empfangsanlage werden diese Impulse empfangen, aber ebenso (allerdings viel schwächer) Reflexionen von allen möglichen Objekten und Gegenständen die in der Lage sind Funkwellen im Kurzwellenbereich zu reflektieren und die in der Beobachtungsrichtung der Anlage sind. Diese Objekte müssen grössere geometrische Abmessungen haben als bei üblichen Radarzielen. Die Reflexionen von fliegenden Flugzeugen oder fliegenden Raketen können ausgewertet werden, Gegenstände am Boden dagegen nicht. Ausgenutzt wird die Signallaufzeit, also der zeitliche Verzug (im Mikrosekundenbereich) bis zum Eintreffen der reflektierten Welle, sowie der Dopplereffekt der eine Aussage über die relative Geschwindigkeit zulässt. Der gemessene zeitliche Verzug erlaut eine Entfernungsbestimmung zum Ziel. Überhorizontradaranlagen nutzen die Tatsache aus dass Funkwellen zu bestimmten Tageszeiten und abhängig von der Jahreszeit und dem elfjährigen Rhythmus der Sonnenfleckenzahlen an bestimmten Schichten (zum Beispiel F-Schicht oder E-Schicht) der Ionosphäre reflektiert werden und so auch über den Horizont hinweg sich ausbreiten. Mit mehreren derartiger ''Hops'' an abwechselnden Reflexionen in der Ionosphäre und am Erdboden (oder Meeresoberfläche) kann sogar die ganze Welt umrundet werden, wie jeder Rundfunkhörer auf Kurzwelle weiss. Mit jeder der Reflexionen kommen jedoch störende Einflüsse hinzu, des weiteren ist das ganze System recht einfach störbar - dazu reichen einfache Störsender mit wenigen Watt Leistung aus. Die typische und rhythmische 10 Hz Impulsfolge derartiger Analagen hört sin in Kurzwellenempfängern wie das Klopfen eines Spechts an. Daher stammt auch die alternative Bezeichnung des Woodpecker. Funkamateure im Westen haben sich jahrelang einen Spass damit gemacht mit ihren kleinen Funkananlagen die nervigen Woodpeckerstörungen der DUGA-3 durch Tonbandwidergaben der Impulse zu stören. Da die von der Anlage empfangenen Reflexionen ja als passive Signale sehr schwach sind, reichen einige Watt um sie zu simulieren. Ein ständiger Frequenzwechsel war dann der Beweis für einen Störeffekt. Modernere Anlagen schalten sowieso permanent ihre Nutzfrequenz und Impulsfolge um, um störfester zu sein.
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==DUGA-3==
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[[image:duga3.jpg|Antennenanlage DUGA-3|thumb]]
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Über diese ehemalige sowjetische Anlage nahe dem ukrainischen Tschernobyl sind relativ viele Daten bekannt. Der Sender arbeitete auf Frequenzen zwischen 7 und 19 MHz bei einer Leistung von 10 MW EIRP. Impulsfrequenz war 10-20 Hz, bei maximaler Bandbreite der Aussendungen von 40 KHz.
    
==Verschwörungstheorien um Überhorizontradaranlagen==   
 
==Verschwörungstheorien um Überhorizontradaranlagen==   
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