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Wieder zurück in Paris, veröffentlichte er gegen Ende 1854 den ersten Band von ''Dogme et rituel de la haute magie''. Seine intensive Beschäftigung mit der Kabbala fand ihren Ausdruck in einer Reihe von Aufsätzen, die er in der ''Revue philosophique et religieuse'' veröffentlichte, einer Zeitschrift, die er 1855 zusammen mit dem belgischen Schriftsteller [http://fr.wikipedia.org/wiki/Camille_Lemonnier Camille Lemonnier]<ref>Die deutsche Wikipedia enthält keinen Artikel zu Lemonnier. Das englische Pendant findet sich [http://en.wikipedia.org/wiki/Camille_Lemonnier hier].</ref> und dem Philosophen [http://fr.wikipedia.org/wiki/Charles_Fauvety Charles Fauvety] gründete und über die drei Jahre ihres Erscheinens betrieb. Zu seiner Ablenkung schrieb er eine Reihe von Chansons. In einem davon verglich er den mittlerweile als Kaiser herrschenden Napoléon III. mit Caligula, was ihm - wir kennen ihn inzwischen - einen weiteren Gefängnisaufenthalt einbrachte. (Ein paar Chansons konnte er allerdings in ''Le Mousquetaire'' veröffentlichen, einer Zeitschrift, die [http://de.wikipedia.org/wiki/Alexandre_Dumas_der_Ältere Alexandre Dumas] zu der Zeit herausgab.)
 
Wieder zurück in Paris, veröffentlichte er gegen Ende 1854 den ersten Band von ''Dogme et rituel de la haute magie''. Seine intensive Beschäftigung mit der Kabbala fand ihren Ausdruck in einer Reihe von Aufsätzen, die er in der ''Revue philosophique et religieuse'' veröffentlichte, einer Zeitschrift, die er 1855 zusammen mit dem belgischen Schriftsteller [http://fr.wikipedia.org/wiki/Camille_Lemonnier Camille Lemonnier]<ref>Die deutsche Wikipedia enthält keinen Artikel zu Lemonnier. Das englische Pendant findet sich [http://en.wikipedia.org/wiki/Camille_Lemonnier hier].</ref> und dem Philosophen [http://fr.wikipedia.org/wiki/Charles_Fauvety Charles Fauvety] gründete und über die drei Jahre ihres Erscheinens betrieb. Zu seiner Ablenkung schrieb er eine Reihe von Chansons. In einem davon verglich er den mittlerweile als Kaiser herrschenden Napoléon III. mit Caligula, was ihm - wir kennen ihn inzwischen - einen weiteren Gefängnisaufenthalt einbrachte. (Ein paar Chansons konnte er allerdings in ''Le Mousquetaire'' veröffentlichen, einer Zeitschrift, die [http://de.wikipedia.org/wiki/Alexandre_Dumas_der_Ältere Alexandre Dumas] zu der Zeit herausgab.)
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Dann endlich, im Jahr 1859 (er war jetzt 49 Jahre alt), der wirtschaftliche Durchbruch: Die Veröffentlichung seiner ''Geschichte der Magie'' bringt ihm 1.000 Francs ein, das sind umgerechnet und nach heutiger Kaufkraft über 30.000 Euro. Aber nicht nur wirtschaftlich ist ''l'Histoire de la magie'' ein Erfolg, sie bringt ihm auch die Anerkennung weiter Kreise des "esoterischen" Frankreichs, darunter der Arzt Fernand Rozier<ref group="Anm."><small>Rozier war Arzt und hatte außerdem Pharmazie, Chemie und Physik studiert. Das hielt ihn nicht davon ab, geschäftstüchtig als Medium und Hellseher aufzutreten. Zu seiner Entschuldigung muss allerdings angemerkt werden, dass zu der Zeit die Grenzen der Wissenschaft noch unschärfer waren als heute.</small></ref>, der sein Schüler wird. Im März 1861 schließlich wird er in die Freimaurerloge ''La Rose du parfait silence'' aufgenommen, die ihm bald darauf den Grad eines Meisters verleiht. Im selben Jahr erscheint ''La Clef des grands mystères'', der letzte Teil der Trilogie, die mit ''Histoire de la magie'' beginnt und als deren zweiter Band ''Dogme et rituel de la haute magie'' konzipiert war. [[image:Eliphas_Levi_1872_Photo_Originale.jpg|Portraitfoto von 1872|links|thumb]]
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Dann endlich, im Jahr 1859 (er war jetzt 49 Jahre alt), der wirtschaftliche Durchbruch: Die Veröffentlichung seiner ''Geschichte der Magie'' bringt ihm 1.000 Francs ein, das sind umgerechnet und nach heutiger Kaufkraft über 30.000 Euro. Aber nicht nur wirtschaftlich ist ''l'Histoire de la magie'' ein Erfolg, sie bringt ihm auch die Anerkennung weiter Kreise des "esoterischen" Frankreichs, darunter der Arzt Fernand Rozier<ref group="Anm."><small>Rozier war Arzt und hatte außerdem Pharmazie, Chemie und Physik studiert. Das hielt ihn nicht davon ab, geschäftstüchtig als Medium und Hellseher aufzutreten.</small></ref>, der sein Schüler wird. Im März 1861 schließlich wird er in die Freimaurerloge ''La Rose du parfait silence'' aufgenommen, die ihm bald darauf den Grad eines Meisters verleiht. Im selben Jahr erscheint ''La Clef des grands mystères'', der letzte Teil der Trilogie, die mit ''Histoire de la magie'' beginnt und als deren zweiter Band ''Dogme et rituel de la haute magie'' konzipiert war. [[image:Eliphas_Levi_1872_Photo_Originale.jpg|Portraitfoto von 1872|links|thumb]]
    
Lévi arbeitet jetzt viel, hauptsächlich als Lehrer der Hocharistokratie, und für sein fachliches Ansehen spricht auch, dass er sogar dem neuen Bischof von Evreux Unterricht in Kabbalistik erteilt. Materiell geht es ihm gut, Überschüsse investiert er in seine Bibliothek. Während eines erneuten Aufenthaltes in London macht er die Bekanntschaft mit Eugène Vintras, einem Arbeiter, der überzeugt ist, eine Wiedergeburt des Propheten Elias zu sein. Lévi, jetzt ganz Gelehrter, hält Vintras allerdings mehr für ein begabtes Medium, auf jeden Fall für ein Studienobjekt. Im selben Jahr tritt er in Briefkontakt mit einem italienischen Baron Spedalieri, von dem nichts weiter überliefert ist, als dass er zu Lévis wichtigstem Mäzen wurde und von Lévi einen über 1.000 Briefe umfassenden Kursus zur Kabbala erhielt. Der Briefwechsel erstreckte sich über beinahe 13 Jahre.
 
Lévi arbeitet jetzt viel, hauptsächlich als Lehrer der Hocharistokratie, und für sein fachliches Ansehen spricht auch, dass er sogar dem neuen Bischof von Evreux Unterricht in Kabbalistik erteilt. Materiell geht es ihm gut, Überschüsse investiert er in seine Bibliothek. Während eines erneuten Aufenthaltes in London macht er die Bekanntschaft mit Eugène Vintras, einem Arbeiter, der überzeugt ist, eine Wiedergeburt des Propheten Elias zu sein. Lévi, jetzt ganz Gelehrter, hält Vintras allerdings mehr für ein begabtes Medium, auf jeden Fall für ein Studienobjekt. Im selben Jahr tritt er in Briefkontakt mit einem italienischen Baron Spedalieri, von dem nichts weiter überliefert ist, als dass er zu Lévis wichtigstem Mäzen wurde und von Lévi einen über 1.000 Briefe umfassenden Kursus zur Kabbala erhielt. Der Briefwechsel erstreckte sich über beinahe 13 Jahre.
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