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[[image:Eliphas_Levi_1874.jpg|Alphonse-Louis Constant alias Éliphas Lévi, 1874|thumb]]'''Éliphas Lévi''', auch '''Éliphas Lévi Zahed''', war das Pseudonym des katholischen Geistlichen '''Alphonse-Louis Constant''' (8.&nbsp;Feb. 1810, Paris - 31.&nbsp;Mai 1875, ebenda), unter dem er ab 1854 Schriften [[Magie|magisch]]-[[Okkultismus|okkulten]] Inhalts veröffentlichte. Lévi gilt als Wiederbegründer des [[Okkultismus]] im 19. Jahrhundert.<ref>l'Estoile, Arnaud de: ''Qui suis-je? Éliphas Lévi.'' Grez-sur-Loing: Pardès, 2008</ref>
 
[[image:Eliphas_Levi_1874.jpg|Alphonse-Louis Constant alias Éliphas Lévi, 1874|thumb]]'''Éliphas Lévi''', auch '''Éliphas Lévi Zahed''', war das Pseudonym des katholischen Geistlichen '''Alphonse-Louis Constant''' (8.&nbsp;Feb. 1810, Paris - 31.&nbsp;Mai 1875, ebenda), unter dem er ab 1854 Schriften [[Magie|magisch]]-[[Okkultismus|okkulten]] Inhalts veröffentlichte. Lévi gilt als Wiederbegründer des [[Okkultismus]] im 19. Jahrhundert.<ref>l'Estoile, Arnaud de: ''Qui suis-je? Éliphas Lévi.'' Grez-sur-Loing: Pardès, 2008</ref>
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Constants Vater war Schuhmacher in Paris. Die materiellen Verhältnisse der Familie waren sehr beschränkt; er erhielt jedoch eine Grundschulbildung an einer kostenlosen Armenschule einer Pfarrei und konnte sogar ein Priesterseminar besuchen. Im Jahr 1835 wurde er zum Subdiakon geweiht und erhielt nun Lehraufträge. Da er sich in eine seiner Schülerinnen verliebte (die er für die Reinkarnation der Jungfrau Maria hielt), verließ er das Seminar noch vor der Priesterweihe. Die Beziehung zerbrach jedoch kurz darauf.
 
Constants Vater war Schuhmacher in Paris. Die materiellen Verhältnisse der Familie waren sehr beschränkt; er erhielt jedoch eine Grundschulbildung an einer kostenlosen Armenschule einer Pfarrei und konnte sogar ein Priesterseminar besuchen. Im Jahr 1835 wurde er zum Subdiakon geweiht und erhielt nun Lehraufträge. Da er sich in eine seiner Schülerinnen verliebte (die er für die Reinkarnation der Jungfrau Maria hielt), verließ er das Seminar noch vor der Priesterweihe. Die Beziehung zerbrach jedoch kurz darauf.
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[[image:Eliphas_Levi_1836.jpg‎|links|Portrait von 1836|thumb]] Aus Enttäuschung über den Abbruch seiner Ausbildung nahm sich seine Mutter wenige Wochen später das Leben. Für Constant begann eine Zeit ziellosen Suchens; innerhalb eines Jahres machte er sowohl die Bekanntschaft mit Honoré de Balzac, entwickelte seine bildnerischen Fertigkeiten bei der Mitarbeit an einer Revue ("Les Belles Femmes de Paris"), freundete sich mit der militanten Sozialistin [http://de.wikipedia.org/wiki/Flora_Tristan Flora Tristan] an und träumte gleichzeitig weiterhin von einer Zukunft als Priester. Dieser Traum führte ihn in das Benediktiner-Kloster von [http://de.wikipedia.org/wiki/Abbaye_Saint-Pierre_de_Solesmes Solesmes], in dessen 20.000 Bände umfassender Bibliothek er sich mit vielen Schriften aus dem frühen Christentum, Gnostikern des Altertums, aber auch Werken frommer Mystiker bekannt machen konnte. Hier verfasste er sein erstes Buch ''Le Rosier de mai'', das so fromm wie romantisch war, aber auch phantasievoll und lebhaft von Liebesdingen schwärmte, so dass Constant des Klosters verwiesen wurde.
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[[image:Eliphas_Levi_1836.jpg‎|Portrait von 1836|thumb]] Aus Enttäuschung über den Abbruch seiner Ausbildung nahm sich seine Mutter wenige Wochen später das Leben. Für Constant begann eine Zeit ziellosen Suchens; innerhalb eines Jahres machte er sowohl die Bekanntschaft mit Honoré de Balzac, entwickelte seine bildnerischen Fertigkeiten bei der Mitarbeit an einer Revue ("Les Belles Femmes de Paris"), freundete sich mit der militanten Sozialistin [http://de.wikipedia.org/wiki/Flora_Tristan Flora Tristan] an und träumte gleichzeitig weiterhin von einer Zukunft als Priester. Dieser Traum führte ihn in das Benediktiner-Kloster von [http://de.wikipedia.org/wiki/Abbaye_Saint-Pierre_de_Solesmes Solesmes], in dessen 20.000 Bände umfassender Bibliothek er sich mit vielen Schriften aus dem frühen Christentum, Gnostikern des Altertums, aber auch Werken frommer Mystiker bekannt machen konnte. Hier verfasste er sein erstes Buch ''Le Rosier de mai'', das so fromm wie romantisch war, aber auch phantasievoll und lebhaft von Liebesdingen schwärmte, so dass Constant des Klosters verwiesen wurde.
    
Auf Verwendung des Pariser Erzbischofs [http://de.wikipedia.org/wiki/Denis_Auguste_Affre Denis Auguste Affre] erhielt Constant schließlich eine Anstellung als Aufseher im Kolleg von Juilly östlich von Paris. Da seine Vorgesetzten ihn schlecht behandelten, schrieb er sein erstes wütendes Pamphlet ''La Bible de la liberté''. Dessen Erscheinen im Februar 1841 sorgte sowohl in der Kirchenhierarchie als auch am Hof in Versailles für einen Skandal.<ref>Eine zeitgenössische Schilderung dieser Vorgänge und der folgenden findet sich in: [http://catalogue.bnf.fr/ark:/12148/cb33497059p Mystères galans des théâtres de Paris]. Paris: Cazel, 1844. S. 88 ff.</ref> Constant wurde festgenommen und im Mai 1841 zu acht Monaten Haft und 300 Francs Geldstrafe verurteilt. Weil er die Strafe nicht zahlen konnte, saß er elf Monate ein und studierte in dieser Zeit die Werke des schwedischen Mystikers [[Emanuel Swedenborg]].
 
Auf Verwendung des Pariser Erzbischofs [http://de.wikipedia.org/wiki/Denis_Auguste_Affre Denis Auguste Affre] erhielt Constant schließlich eine Anstellung als Aufseher im Kolleg von Juilly östlich von Paris. Da seine Vorgesetzten ihn schlecht behandelten, schrieb er sein erstes wütendes Pamphlet ''La Bible de la liberté''. Dessen Erscheinen im Februar 1841 sorgte sowohl in der Kirchenhierarchie als auch am Hof in Versailles für einen Skandal.<ref>Eine zeitgenössische Schilderung dieser Vorgänge und der folgenden findet sich in: [http://catalogue.bnf.fr/ark:/12148/cb33497059p Mystères galans des théâtres de Paris]. Paris: Cazel, 1844. S. 88 ff.</ref> Constant wurde festgenommen und im Mai 1841 zu acht Monaten Haft und 300 Francs Geldstrafe verurteilt. Weil er die Strafe nicht zahlen konnte, saß er elf Monate ein und studierte in dieser Zeit die Werke des schwedischen Mystikers [[Emanuel Swedenborg]].
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===... ad occultum ===
 
===... ad occultum ===
[[image:Baphomet.png|Baphomet, Abbildung aus ''Dogma und Ritual der Hohen Magie'', 1856|links|thumb]]
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[[image:Baphomet.png|Baphomet, Abbildung aus ''Dogma und Ritual der Hohen Magie'', 1856|thumb]]
 
Constant wendete sich nun zunehmend der [[Mystik]], der [[Theosophie]] und allgemein dem [[Okkultismus|okkulten Wissen]] zu. Dies hatte bereits während seines Aufenthalts in Solesmes (1838-1839) begonnen und setzte sich fort mit der Swedenborg-Lektüre als Strafgefangener (1841), den Kontakten zum Rosenkreuzer-Orden (1843) und dem Studium der ''Kabbala denudata'' [http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Knorr_von_Rosenroth Rosenroths] (1850/51). Er begann, den Namen Éliphas Lévi Zahed zu führen, den ihm die Rosenkreuzer gegeben hatten und der eine Übersetzung seines Namens ins Hebräische darstellen sollte.<ref>Das ist allerdings eine sehr fragwürdige "Übersetzung". Der Name Alphonse stammt aus dem Germanischen, auch wenn sein Ursprung nicht vollständig geklärt ist.</ref> In dieser Zeit begann er auch mit der Abfassung seines späteren Hauptwerks ''Dogme et rituel de la haute magie''.
 
Constant wendete sich nun zunehmend der [[Mystik]], der [[Theosophie]] und allgemein dem [[Okkultismus|okkulten Wissen]] zu. Dies hatte bereits während seines Aufenthalts in Solesmes (1838-1839) begonnen und setzte sich fort mit der Swedenborg-Lektüre als Strafgefangener (1841), den Kontakten zum Rosenkreuzer-Orden (1843) und dem Studium der ''Kabbala denudata'' [http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Knorr_von_Rosenroth Rosenroths] (1850/51). Er begann, den Namen Éliphas Lévi Zahed zu führen, den ihm die Rosenkreuzer gegeben hatten und der eine Übersetzung seines Namens ins Hebräische darstellen sollte.<ref>Das ist allerdings eine sehr fragwürdige "Übersetzung". Der Name Alphonse stammt aus dem Germanischen, auch wenn sein Ursprung nicht vollständig geklärt ist.</ref> In dieser Zeit begann er auch mit der Abfassung seines späteren Hauptwerks ''Dogme et rituel de la haute magie''.
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Im Frühjahr 1854 reiste Lévi nach London, wo er die Bekanntschaft mit dem zu Lebzeiten europaweit berühmten Schriftsteller Edward Bulwer-Lytton machte. Über ihr gemeinsames Interesse am Okkulten<ref>Bulwer-Lytton traf mit seinen fiktionalen Werken den Hang seiner Zeit zum Magischen und Übersinnlichen ebenso wie das Interesse an archäologischen Entdeckungen. Beides wusste er in spannende Geschichten zu verpacken, die ihn in den Bürgerhäusern zu einem vor allem von Frauen viel gelesenen Autor machten. Sein Spätwerk, ''The Coming Race'', inspiriert noch heute die Anhänger der [[Reichsflugscheibe]]n-Theorie.</ref> wurden sie Freunde. Durch Bulwer-Lytton kam er erneut in Kontakt mit Rosenkreuzer-Kreisen, in denen ihm eine Reihe angeblich erfolgreicher Geisterbeschwörungen gelang, darunter eine des [http://de.wikipedia.org/wiki/Apollonios_von_Tyana Apollonios von Tyana]. In die Londoner Zeit fiel auch die Regelung seiner privaten Angelegenheiten: Die junge Frau, die er in Choisy-le-Roi verlassen hatte, verzieh ihm und er erkannte das uneheliche Kind als seines an. Gleichzeitig erfolgte mit Hilfe eines Freundes die endgültige, räumliche Trennung von seiner Frau.
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Im Frühjahr 1854 reiste Lévi nach London, wo er die Bekanntschaft mit dem zu Lebzeiten europaweit berühmten Schriftsteller Edward Bulwer-Lytton machte. Über ihr gemeinsames Interesse am Okkulten<ref>Der frühere Sozialkritiker Bulwer-Lytton hatte sich dem Okkultismus zugewendet und traf mit seinen fiktionalen Werken den Hang seiner Zeit zum Magischen und Übersinnlichen ebenso wie das Interesse an archäologischen Entdeckungen. Beides wusste er in spannende Geschichten zu verpacken, die ihn in den Bürgerhäusern zu einem vor allem von Frauen viel gelesenen Autor machten. Sein Spätwerk, ''The Coming Race'', inspiriert noch heute die Anhänger der [[Reichsflugscheibe]]n-Theorie.</ref> wurden sie Freunde. Durch Bulwer-Lytton kam er erneut in Kontakt mit Rosenkreuzer-Kreisen, in denen ihm eine Reihe angeblich erfolgreicher Geisterbeschwörungen gelang, darunter eine des [http://de.wikipedia.org/wiki/Apollonios_von_Tyana Apollonios von Tyana]. In die Londoner Zeit fiel auch die Regelung seiner privaten Angelegenheiten: Die junge Frau, die er in Choisy-le-Roi verlassen hatte, verzieh ihm und er erkannte das uneheliche Kind als seines an. Gleichzeitig erfolgte mit Hilfe eines Freundes die endgültige, räumliche Trennung von seiner Frau.
    
Wieder zurück in Paris, veröffentlichte er gegen Ende 1854 den ersten Band von ''Dogme et rituel de la haute magie''. Seine intensive Beschäftigung mit der [[Kabbala]] fand ihren Ausdruck in einer Aufsatzreihe, die er in der ''Revue philosophique et religieuse'' veröffentlichte, einer Zeitschrift, die er 1855 zusammen mit dem belgischen Schriftsteller [http://fr.wikipedia.org/wiki/Camille_Lemonnier Camille Lemonnier]<ref>Die deutsche Wikipedia enthält keinen Artikel zu Lemonnier. Das englische Pendant findet sich [http://en.wikipedia.org/wiki/Camille_Lemonnier hier].</ref> und dem Philosophen [http://fr.wikipedia.org/wiki/Charles_Fauvety Charles Fauvety] gründete und über die drei Jahre ihres Erscheinens betrieb. Daneben schrieb er eine Reihe von Chansons und verglich in einem davon den mittlerweile als Kaiser herrschenden Napoléon III. mit Caligula, was ihm einen weiteren Gefängnisaufenthalt einbrachte.
 
Wieder zurück in Paris, veröffentlichte er gegen Ende 1854 den ersten Band von ''Dogme et rituel de la haute magie''. Seine intensive Beschäftigung mit der [[Kabbala]] fand ihren Ausdruck in einer Aufsatzreihe, die er in der ''Revue philosophique et religieuse'' veröffentlichte, einer Zeitschrift, die er 1855 zusammen mit dem belgischen Schriftsteller [http://fr.wikipedia.org/wiki/Camille_Lemonnier Camille Lemonnier]<ref>Die deutsche Wikipedia enthält keinen Artikel zu Lemonnier. Das englische Pendant findet sich [http://en.wikipedia.org/wiki/Camille_Lemonnier hier].</ref> und dem Philosophen [http://fr.wikipedia.org/wiki/Charles_Fauvety Charles Fauvety] gründete und über die drei Jahre ihres Erscheinens betrieb. Daneben schrieb er eine Reihe von Chansons und verglich in einem davon den mittlerweile als Kaiser herrschenden Napoléon III. mit Caligula, was ihm einen weiteren Gefängnisaufenthalt einbrachte.
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[[image:Talisman_universel_selon_levi.png|Laut Papus der von Lévi entdeckte universelle Talisman, der alle bösen Geister bannen kann, vorausgesetzt man zeichnet ihn mit goldener Tinte auf sauberes Pergament und trägt ihn in einem Säckchen aus goldfarbener Seide.|thumb]]
 
[[image:Talisman_universel_selon_levi.png|Laut Papus der von Lévi entdeckte universelle Talisman, der alle bösen Geister bannen kann, vorausgesetzt man zeichnet ihn mit goldener Tinte auf sauberes Pergament und trägt ihn in einem Säckchen aus goldfarbener Seide.|thumb]]
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Éliphas Lévi war im Paris des Zweiten Kaiserreichs eine bekannte Figur. Seine ursprünglich eher beiläufige Beschäftigung mit esoterischen Gegenständen verschaffte ihm ein singuläres Wissen. Indem Methoden und Darstellungsformen der Naturwissenschaften auf übernatürliche Vorstellungen angewendet wurden, entstand eine scheinbare Verbindung zwischen Okkultismus und den Wissenschaften, entstanden die ''okkulten Wissenschaften''.
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Éliphas Lévi war im Paris des Zweiten Kaiserreichs eine bekannte Figur. Seine ursprünglich eher beiläufige Beschäftigung mit esoterischen Gegenständen verschaffte ihm ein einzigartiges Wissen. Indem Methoden und Darstellungsformen der Naturwissenschaften auf übernatürliche Vorstellungen angewendet wurden, entstand eine scheinbare Verbindung zwischen Okkultismus und den Wissenschaften: die ''okkulten Wissenschaften''.
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Éliphas Lévi war unter anderem erfolgreich, weil er in Frankreich der erste war, der diesen Weg konsequent beschritt. Er war nach Agrippa von Nettesheim der erste, der sich dem Gebiet mehr als nur beiläufig widmete, und konnte so aus einer umfangreichen Quelle schöpfen. Seine Schriften beeinflussten daher sowohl durch die breite Streuung ihrer Themengebiete, wie durch ihre relative Originalität alle namhaften Esoteriker der Folgezeit. Seine Neigung zu exzentrischem, auf Effekt kalkulierten Auftreten ohne Rücksicht auf mögliche negative Folgen förderte seine Popularität bei den Zeitgenossen. Noch sieben Jahre nach seinem Tod veröffentlichte die Pariser Zeitung ''Le Figaro'' einen Leitartikel über ihn.<ref>[http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k278346v Un maitre sorcier. Le Figaro v. 6. Oktober 1882] (enthält eine detaillierte Schilderung der Ereignisse um Lévis beinahe Füsilierung)</ref> Zu den von ihm beeinflussten französischen Esoterikern gehörten neben dem bereits erwähnten Fernand Rozier vor allem:
Éliphas Lévi war unter anderem erfolgreich, weil er in Frankreich der erste war, der diesen Weg konsequent beschritt. Er war nach Agrippa von Nettesheim der erste, der sich dem Gebiet mehr als nur beiläufig widmete, und konnte so aus einer umfangreichen Quelle schöpfen. Seine Schriften beeinflussten daher sowohl durch die breite Streuung ihrer Themengebiete, wie durch ihre relative Originalität alle namhaften Esoteriker der Folgezeit. Seine Neigung zu exzentrischem, auf Effekt kalkulierten Auftreten ohne Rücksicht auf mögliche negative Folgen förderte seine Popularität bei den Zeitgenossen. Noch sieben Jahre nach seinem Tod veröffentlichte die Pariser Zeitung ''Le Figaro'' einen Leitartikel über ihn.<ref>[http://gallica.bnf.fr/ark:/12148/bpt6k278346v Un maitre sorcier. Le Figaro v. 6. Oktober 1882] (enthält eine detaillierte Schilderung der Ereignisse um Lévis beinahe Füsilierung)</ref> Zu den von ihm beeinflussten Esoterikern in Frankreich gehörten neben dem bereits erwähnten Fernand Rozier vor allem:
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* Gérard Encausse (1865-1916), der unter dem Pseudonym ''Papus'' veröffentlichte,
* Gérard Encausse (1865 - 1916), der unter dem Pseudonym ''Papus'' veröffentlichte,
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* Stanislas de Guaita (1861-1897),
* Stanislas de Guaita (1861 - 1897),
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* Joséphin Péladan (1858-1918), der sich selbst Sâr Mérodack Joséphin Péladan nannte.
* Joséphin Péladan (1858 - 1918), der sich selbst Sâr Mérodack Joséphin Péladan nannte.
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Im englischen Sprachraum erreichte er unter anderen:
Im englischen Sprachraum erreicht er unter anderen:
   
* [[Helena Blavatsky]] (1831 - 1891),
 
* [[Helena Blavatsky]] (1831 - 1891),
 
* H.P. Lovecraft (1890 - 1937),
 
* H.P. Lovecraft (1890 - 1937),
 
* [[Aleister Crowley]] (1875 - 1947), der sich gar als Reinkarnation Lévis bezeichnete.
 
* [[Aleister Crowley]] (1875 - 1947), der sich gar als Reinkarnation Lévis bezeichnete.
      
== Werke ==
 
== Werke ==
Lévi hat, nachdem er sich dieses Pseudonym gewählt hatte, nichts mehr unter seinem bürgerlichen Namen veröffentlicht. Auch inhaltlich gibt es eine klare Scheidung: die Werke mit theosophischen/ okkulten Inhalten sind ausschließlich "von" Éliphas Lévi verfasst, die politischen Pamphlete und das wissenschaftliche ''Dictionnaire de la littérature chrétienne'' schrieb Alphonse-Louis Constant.
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Nach der Wahl dieses Pseudonym veröffentlichte Lévi nichts mehr unter seinem bürgerlichen Namen. Auch inhaltlich gibt es eine klare Trennung: die Werke mit theosophischen/ okkulten Inhalten sind ausschließlich unter dem Pseudonym Éliphas Lévi verfasst, die politischen Pamphlete und das wissenschaftliche ''Dictionnaire de la littérature chrétienne'' unter dem bürgerlichen Namen Alphonse-Louis Constant.
    
=== Alphonse-Louis Constant ===
 
=== Alphonse-Louis Constant ===
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