Ärztegesellschaft für Klinische Metalltoxikologie e.V.: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Verein vergibt Absolventen eines eigenen Kurses ein "Metalltoxikologie-Diplom". Der Kurs kostet 3000 €.
 
Der Verein vergibt Absolventen eines eigenen Kurses ein "Metalltoxikologie-Diplom". Der Kurs kostet 3000 €.
 
==Siehe auch==
 
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*[[Chelattherapie]]
 
*IBCMT - International Board of Clinical Metal Toxicology
 
*IBCMT - International Board of Clinical Metal Toxicology
  

Aktuelle Version vom 4. Dezember 2022, 16:06 Uhr

letzte veröffentlichte Patientenleitlinie KHK (eingesehen Dezember 2022)
Patientenleitlinie von 2006

Die Ärztegesellschaft für Klinische Metalltoxikologie e.V. (KMT) ist ein deutscher Verein mit Sitz in Düsseldorf[1], der als Lobbyverein die Interessen der Anhänger der Chelattherapie vetritt. Vereinspräsident ist Thomas B. Fischer, Stellvertreter sind Thomas Carmine (Pfäffikon, Schweiz als 2. Vorsitzender) und Karsten Ostermann aus Teltow. Für den Wissenschaftlicher Beirat werden Peter Jennrich aus Würzburg, Claus Martin aus Rottach-Egern, Claus Schulte-Uebbing aus München und Peter J. van der Schaar aus NL- Leende genannt. Vereinspräsident Thomas Fischer ist Anhänger einer unklar definierten "Klinischen Zellbiologie" und auch Anwender der alternativmedizinischen Neuraltherapie nach Huneke. In der Vergangenheit arbeitete er mit Bodo Kuklinski zusammen.

Vereinsorgan ist die Zeitschrift Umwelt Medizin Gesellschaft (UMG) von Herausgeber Rainer Frentzel-Beyme.

Hinweis: die Abkürzung KMT ist nicht mit der Klinghardt-Matrix-Therapie von Dietrich Klinghardt zu verwechseln.

Aktivitäten

Der Verein betreibt mindestens eine eigene Webseite, mit der Therapeuten und Patienten angesprochen werden. In Veröffentlichungen werden "Metallausleitungen" und die umstrittene Chelattherapie (beispielsweise mit EDTA, DMPS, DMSA oder Zink-DTPA) als "wichtige Therapieoption" beworben, obwohl die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland die Kosten nicht übernehmen. Metalle verschiedenster Herkunft werden als Ursache verschiedenster Erkrankungen genannt, auch wenn der Mensch nur geringsten Belastungen durch Metalle ausgesetzt sei. Folgen seien womöglich Herzinfarkt, "burnout", Krebs, Bluthochdruck, Autoimmunerkrankungen, Diabetes und neurologische Erkrankungen. Beworben wird die alternativmedizinische Chelattherapie auch bei Durchblutungsstörungen des Herzens, als möglicher Ersatz einer herkömmlichen Bypass-Operation. Zur Begründung wird die Annahme genannt, durch die Bindung von Ca2+-Ionen mittels so genannter Chelatbildner (EDTA, D-Penicillamin, Deferoxamin) eine Entkalkung arteriosklerotischer Plaques zu erreichen und dadurch die Gefäße wieder durchgängiger zu machen. Allerdings spielt Kalk aber bei der Entstehung von Plaques in den Blutgefäßen keine wesentliche Rolle. In den Leitlinien zur koronaren Herzkrankheit (KHK) wird hingegen die Chelattherapie nicht empfohlen:

..Komplementäre und alternative Therapien (z. B. Chelattherapie, Phytotherapie, Vitaminsupplementierung und Omega-3-Fettsäuren) sollen zur Behandlung der KHK nicht angewendet werden..[2]

Behandler trägen daher die volle Verantwortung für alle Konsequenzen einer Chelattherapie bei KHK.

Der Verein vergibt Absolventen eines eigenen Kurses ein "Metalltoxikologie-Diplom". Der Kurs kostet 3000 €.

Siehe auch

  • Chelattherapie
  • IBCMT - International Board of Clinical Metal Toxicology

Weblinks

  • www metallausleitung.de (Webseite der Ärztegesellschaft für Klinische Metalltoxikologie e.V.) Das Impressum nennt den Vereinspräsidenten Fischer.

Quellennachweise

  1. Ärztegesellschaft für Klinische Metalltoxikologie e.V., Königsallee 94, D-40212 Düsseldorf
    Vereinsregister Amtgericht Düsseldorf, Email: info@metallausleitung.de, Telefon: 0211 451845
  2. https://www.leitlinien.de/themen/khk/empfehlungsuebersicht/medikamentoese-therapie-2018