Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V.: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V.''' ist ein im Jahre 2006 gegründeter Verein<ref>[https://www.handelsregister.de/ Nordrhein-Westfalen Amtsgericht Hagen VR 30385 früher Amtsgericht Wetter]</ref>, der Ärzte mit impfkritischen Ansichten in sich vereint und sich für eine „[[individuelle Impfentscheidung]]“ ausspricht. Die Mitglieder des Vereins verstehen sich laut Satzung offiziell nicht als [[Impfgegner]].<ref>[http://www.individuelle-impfentscheidung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=15&Itemid=28 Satzung des Vereines]</ref> Viele der Mitglieder sind Kinderärzte und/oder Homöopathen.
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'''Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V.''' (ÄFI, vormals '''Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V.''') ist ein im Jahre 2006 gegründeter Verein<ref>[https://www.handelsregister.de/ Nordrhein-Westfalen Amtsgericht Hagen VR 30385 früher Amtsgericht Wetter]</ref>, der Ärzte mit [[Impfkritik|impfkritischen Ansichten]] vereint und sich für eine „[[individuelle Impfentscheidung]]“ ausspricht. In dem Verein sind insbesondere [[Homöopathie|Homöopathen]] und [[Anthroposophie|Anthroposophen]] engagiert. Die Organisation wird dem Spektrum der Impfkritiker und Impfzweifler zugerechnet.<ref>Bernd Kramer https://www.sueddeutsche.de/bildung/maser-impfpflicht-waldorfschule-1.4816560 |titel=Bekommt man irgendwo noch ein Attest? Süddeutsche Zeitung 2020-03-02</ref><ref>Thomas Becker https://www.mdr.de/mdr-thueringen/corona-impfung-sonderrechte-chance-was-habe-ich-davon-100.html Nach Corona-Impfung: Habe ich dann Sonderrechte? mdr Thüringen 2020-12-03  |archiv-url=https://web.archive.org/web/20211115221815/https://www.mdr.de/mdr-thueringen/corona-impfung-sonderrechte-chance-was-habe-ich-davon-100.html |archiv-datum=2021-11-15 </ref><ref>[https://www.wuv.de/Exklusiv/Specials/Pharmamarketing/%22Die-Impfpflicht-k%C3%B6nnen-wir-uns-Spahn%22-Wie-Impfkritiker-werben Irmela Schwab: Die Impfpflicht können wir uns Spahn: Wie Impfkritiker werben.]</ref> Die Mitglieder des Vereins verstehen sich laut Satzung offiziell nicht als [[Impfgegner]].<ref>[http://www.individuelle-impfentscheidung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=15&Itemid=28 Satzung des Vereines]</ref>  
  
Sitz des Vereines ist der Gerhard-Kienle-Weg 4 in 58313 Herdecke, 1. Vorsitzender ist der anthroposophische Kinderarzt Michael Friedl aus Heidelberg, der [[Stefan Schmidt-Troschke]] abgelöst hat. Der 2. Vorsitzende ist [[Steffen Rabe]]. Ein aktives Mitglied ist der Mitgründer [[Martin Hirte]], weitere Mitglieder sind u.a. [[Christoph Tautz]] und [[Karl Fromme]].<ref>http://www.individuelle-impfentscheidung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=26:impfstoffsicherheit-in-deutschland&catid=1:stellungnahmen&Itemid=13</ref><ref>[http://www.individuelle-impfentscheide.de/PDFs/Arztliste_PLZ.pdf Öffentliche Mitgliederliste des Vereins "Ärzte für eine individuelle Impfentscheidung]</ref>
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Sitz des Vereines ist Berlin. Der Vorstand setzte sich im Jahr 2024 aus 9 Kinderärztinnen und -ärzten zusammen. Bekannte Mitglieder sind oder waren [[Stefan Schmidt-Troschke]], [[Steffen Rabe]], der Mitgründer [[Martin Hirte]], sowie [[Lothar Hollerbach]], [[Christoph Tautz]] und [[Karl Fromme]].<ref>http://www.individuelle-impfentscheidung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=26:impfstoffsicherheit-in-deutschland&catid=1:stellungnahmen&Itemid=13</ref><ref>[http://www.individuelle-impfentscheide.de/PDFs/Arztliste_PLZ.pdf Öffentliche Mitgliederliste des Vereins "Ärzte für eine individuelle Impfentscheidung]</ref>
  
 
==Ziele des Vereins==
 
==Ziele des Vereins==
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==Wuppertaler Manifest==
 
==Wuppertaler Manifest==
Die Ziele des Vereins "Ärzte für eine individuelle Impfentscheidung e.V." werden in dem sogenannten „Wuppertaler Manifest“ offensichtlich. Dieses Manifest wurde auf der "1. nationalen Konferenz für differenziertes Impfen" am 1. bis 2. Oktober 2010 beschlossen. Darin wird u.a. gefordert:<ref>http://www.anthroposophischeaerzte.de/fileadmin/gaad/PDF/Aktuelles/Impfungen/Wuppertaler_Manifest_Endversion_12.10.10.pdf</ref>
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Die Ziele des Vereins Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. werden im „Wuppertaler Manifest“ offensichtlich. Dieses Manifest wurde auf der "1. nationalen Konferenz für differenziertes Impfen" am 1. bis 2. Oktober 2010 beschlossen. Darin wird u.a. gefordert:<ref>http://www.anthroposophischeaerzte.de/fileadmin/gaad/PDF/Aktuelles/Impfungen/Wuppertaler_Manifest_Endversion_12.10.10.pdf</ref>
  
 
''Auch müssen mögliche langfristige Folgen von Impfprogrammen besser und unabhängig vom Einfluss und den Interessen der Impfstoffhersteller untersucht und bedacht werden. Dabei kommen insbesondere in Betracht:''
 
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Die Fachkompetenz der Ständigen Impfkommission wird in dem Manifest außerdem angezweifelt. Anhand des zweiten Anstrichs ist die Position des Vereins erkennbar, dass eine u.U. schwere Infektionskrankheit besser für den Betroffenen sein soll, als deren Vorbeugung, also eine Impfung.
 
Die Fachkompetenz der Ständigen Impfkommission wird in dem Manifest außerdem angezweifelt. Anhand des zweiten Anstrichs ist die Position des Vereins erkennbar, dass eine u.U. schwere Infektionskrankheit besser für den Betroffenen sein soll, als deren Vorbeugung, also eine Impfung.
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==Weblinks==
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*https://de.wikipedia.org/wiki/%C3%84rztinnen_und_%C3%84rzte_f%C3%BCr_individuelle_Impfentscheidung
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*[https://www.sueddeutsche.de/bildung/maser-impfpflicht-waldorfschule-1.4816560 ''Bekommt man irgendwo noch ein Attest?'']. Süddeutsche Zeitung, 2. März 2020
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*[https://www.mdr.de/mdr-thueringen/corona-impfung-sonderrechte-chance-was-habe-ich-davon-100.html ''Nach Corona-Impfung: Habe ich dann Sonderrechte?'']. In: ''Mitteldeutscher Rundfunk'', 3. Dezember 2020
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*https://www.wuv.de/specials/pharmamarketing/die_impfpflicht_koennen_wir_uns_spahn_wie_impfkritiker_werben ''"Die Impfpflicht können wir uns Spahn": Wie Impfkritiker werben''. In: ''Werben & Verkaufen'', 1. Oktober 2020
  
 
==Quellenverzeichnis==
 
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[[category:Verein]]
 
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Aktuelle Version vom 25. Februar 2024, 15:29 Uhr

Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. (ÄFI, vormals Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V.) ist ein im Jahre 2006 gegründeter Verein[1], der Ärzte mit impfkritischen Ansichten vereint und sich für eine „individuelle Impfentscheidung“ ausspricht. In dem Verein sind insbesondere Homöopathen und Anthroposophen engagiert. Die Organisation wird dem Spektrum der Impfkritiker und Impfzweifler zugerechnet.[2][3][4] Die Mitglieder des Vereins verstehen sich laut Satzung offiziell nicht als Impfgegner.[5]

Sitz des Vereines ist Berlin. Der Vorstand setzte sich im Jahr 2024 aus 9 Kinderärztinnen und -ärzten zusammen. Bekannte Mitglieder sind oder waren Stefan Schmidt-Troschke, Steffen Rabe, der Mitgründer Martin Hirte, sowie Lothar Hollerbach, Christoph Tautz und Karl Fromme.[6][7]

Ziele des Vereins

Der Verein sieht sich nach eigenem Verständnis als Befürworter einer „individuellen Impfentscheidung“ bzw. eines „alternativen Impfplanes“, letztlich also der Durchsetzung impfkritischer Positionen. Dazu betreibt er eine entsprechende Lobbyarbeit vor allem in Form von Veröffentlichungen, Vorträgen und „Impfberatungen“, die jedoch Eltern eher verunsichern als aufklären, indem Infektionskrankheiten eher verharmlost und sogenannte Impfschäden dramatisiert werden. Daneben wird bestimmten Krankheiten ein „individueller Wert“ für den Betroffenen zugesprochen, vor allem den Masern.

Wuppertaler Manifest

Die Ziele des Vereins Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e. V. werden im „Wuppertaler Manifest“ offensichtlich. Dieses Manifest wurde auf der "1. nationalen Konferenz für differenziertes Impfen" am 1. bis 2. Oktober 2010 beschlossen. Darin wird u.a. gefordert:[8]

Auch müssen mögliche langfristige Folgen von Impfprogrammen besser und unabhängig vom Einfluss und den Interessen der Impfstoffhersteller untersucht und bedacht werden. Dabei kommen insbesondere in Betracht:

  • negative Auswirkungen auf die Reifung des Immun- und Nervensystems vor allem junger Säuglinge,
  • der zunehmende Verlust der robusten, durch Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Erreger erworbenen Immunität in der Bevölkerung und deren Ersatz durch eine kürzere und weniger kompetente Impf-Immunität,
  • das Verschieben von Krankheiten in komplikationsträchtigere Altersgruppen und die Ausbreitung neuer Erreger oder Erregertypen als Folge großflächiger Eliminations- und Eradikationsprogramme.

Die Fachkompetenz der Ständigen Impfkommission wird in dem Manifest außerdem angezweifelt. Anhand des zweiten Anstrichs ist die Position des Vereins erkennbar, dass eine u.U. schwere Infektionskrankheit besser für den Betroffenen sein soll, als deren Vorbeugung, also eine Impfung.

Weblinks

Quellenverzeichnis