Astralleib oder Astralkörper (von lateinisch astralis „sternartig“) ist ein Begriff zur Bezeichnung einer unsichtbaren, wolkenartigen „Hülle“, die nach manchen religiösen und esoterischen Lehren den Menschen bzw. dessen Seele umgibt und den Tod des materiellen Körpers überdauert. Die Existenz eines Astralleibs wird vor allem in der Theosophie und der Anthroposophie angenommen.

Begriffsherkunft

Das Konzept des Astralleibs findet sich bereits im antiken Platonismus, wo von einem „Seelenfahrzeug“ wie auch von einem „Gewand“ oder einer „Hülle“ der Seele die Rede ist; diese Begriffe werden synonym verwendet. Die Bezeichnung des Seelenfahrzeugs als „sternartig“ (altgriechisch astroeidés) taucht erstmals beim spätantiken Neuplatoniker Proklos auf. In der Renaissance wird das aus antiker Literatur bekannte Seelenfahrzeug auch als „siderischer Leib“ (Sternenleib) bezeichnet; daraus ist der Ausdruck „Astralleib“ entstanden. Ähnliche Vorstellungen bestehen im Hinduismus und im Jainismus, wo ebenfalls von „Hüllen“ die Rede ist.

Astralleib in der Theosophie und der Anthroposophie

Die Theosophin Helena Petrovna Blavatsky verwendete 1888 in ihrer Geheimlehre (The Secret Doctrine) den Begriff „Astralleib“. In Anknüpfung an die theosophische Terminologie und an Paracelsus benutzte auch Rudolf Steiner schon 1904, als er noch der Theosophischen Gesellschaft angehörte, diesen Ausdruck. Später baute er im Rahmen der von ihm begründeten Anthroposophie seine Lehre vom Astralleib aus.

Quellenverzeichnis


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